Kapitel 10 – Zahnradsalat mit Spänen und Öldressing

Nach der halben Woche stand dann ab dem 10. Juli wieder eine ganze mit Arbeit auf dem Programm. Und los ging es nicht mit CAT, sondern mit einer Ladung frischer Pilze von Dole in Philadelphia nach Columbia (SC).

Der Montag reichte allerdings nur bis zu einem Gewerbegebiet in Fayetteville (NC). Die Tour vervollständigen musste ich dann am Dienstag. Und im Anschluss ging es mit einem Exportcontainer voll Maschinenteile weiter nach Savannah, wo ich wieder bei der Tankstelle übernachtete. Diesmal waren allerdings keine Skater auf dem Gelände nebenan. Also trainierte ich Klettern, Springen und Landen.

Am Mittwoch konnte dann endlich Brian was mit mir anfangen. Ich sollte eine Walze nach Jacksonville bringen. Also endlich mal in den Sunshine State. An der Staatsgrenze war dann entweder das Schild falsch oder das Wetter. Jedenfalls empfing mich der Sunshine State mit Regen.

In Jacksonville bekam ich einen Tractor Excavator für Boca Raton zum Tausch. Erst mal musste ich suchen, wo das war, es handelte sich um eine Stadt im Norden von Greater Miami. Ich tauschte also den Trailer und machte eine kleine Pause. Dann ging es wirklich bei Sonnenschein weiter nach Süden.

An der Baustelle musste ich den neuen Bagger abladen und den alten aufladen. Der war zum Glück an der Hydraulik defekt, weshalb es mir erspart blieb, ihn mit der Winde draufzuorgeln.

Den Rückweg schaffte ich nicht mehr komplett, sondern musste vorher auf einen Truckstop. Im Sommer war es schon heiß hier und auch nachts wurde es nicht wirklich kühl. Da änderten auch die Dachklappen nicht genug dran. Idle Air gab es hier auch nicht, weshalb der Motor die dritte Nacht in Folge durch idlen musste, um die Klimaanlage zu betreiben. Anders als zum Beispiel in Kalifornien krähte hier im Südosten da kein Hahn nach.

Am Donnerstag ging es sehr früh weiter nach Jacksonville und danach ließ Brian mir wieder freie Hand, sollte ich was finden, bevor er zur Arbeit kam. Also besorgte ich mir bei Walmart einen Trailer mit Joghurt, den mir aufgrund des aktuellen Schichtplans Lenny geben durfte. Ziel der Tour war Atlanta und es war noch dunkel – und einigermaßen kühl – als ich aus Jacksonville rollte.

Unterwegs auf einer Rest Area machte ich die kleine Pause und ging was essen. Vor der Weiterfahrt stellte ich mir noch die Frage, ob das Essen mehr Yummy – so hieß das kleine Restaurant dort – gewesen war oder der Kenworth W900 neben mir. Diese Woche hatte jedenfalls bewiesen, dass die Tage meines Mack gezählt waren. Ich sollte für den Rest des Sommers mehr in den Norden planen lassen und kommenden Sommer ein Gefährt mit Standklimaanlage haben. So gut schlief es sich nicht, wenn vor einem die ganze Nacht ein V8 vor sich hin brabbelte. Und wenn man den Diesel dafür selbst bezahlte noch schlechter.

In Atlanta war der Tag dann fahrzeittechnisch rum. Ich lieferte den Trailer noch ab, was bedeutete, dass ich bei einem der kleinen Neighbourhood Markets in die Lücke zwischen Gebäude und einem bereits dort stehenden Trailer zirkeln musste. Und es setzte ein Sommerregen ein, gefühlt eine heiße Dusche.

Anstatt wieder entweder in der Koje zu grillen oder den Motor an zu lassen, leistete ich mir ein Motel. So war ich am Freitag wenigstens ausgeschlafen und entspannt, wovon man bei Nächten mit bollerndem V8 nur bedingt reden konnte.

Der Freitag begann wieder bei Caterpillar. Eine Walze sollte nach Columbia ausgeliefert werden. Auf dem Weg zur Autobahnauffahrt stand ein junger Mann am Straßenrand und versuchte sein Glück als Anhalter. Ich fuhr ran, denn er sah auf jeden Fall mal gut aus.

„Na, wo soll es hingehen?“ „Philadelphia.“ „Hm, morgen ja. Da muss ich auch hin. Heute komme ich nicht so weit und weiß noch nicht wo der Tag enden wird. Was ich weiß, ist, dass wir nicht über Nacht hier drin zu zweit sein können.“ „Macht nix, ich komme erst mal mit.“ „Dann komm rauf.“ Er kletterte auf den Beifahrersitz und packte seinen schweren Rucksack zwischen die Sitze vors Bett. „Brandon. Hallo.“ „Hi. Ich bin Scott.“ „Nach Pennsylvania hörst Du Dich noch weniger an als ich.“ „Ja. Ich bin aus Alabama und das letzte Jahr einmal im Kreis durch das ganze Land gefahren. Jetzt will ich dahin zurück, wo es mir am besten gefallen hat und mich niederlassen.“

Nachdem ich auf die I-20 gefahren war, sagte Scott halb zu sich selbst: „Irgendwie klappt es so selten, auf einem Truck mitzufahren.“ „Die meisten Fahrer haben keine Beifahrer versichert oder Vorschriften von ihren Arbeitgebern und dürfen deshalb gar keinen mitnehmen.“ „Ach so.“ Und dass viele auch bei Anhaltern Angst vor Überfällen und die wenigsten ein Kampfmesser unter dem Fahrersitz hatten wie ich, behielt ich für mich.

Scott hatte nach der Schule eine Reise durch die USA angetreten. Seine wichtigste Regel war gewesen, nie zu fliegen. Er war als Anhalter gefahren, hatte Greyhound-Busse und Amtrak-Züge genutzt. Von seiner Heimatstadt Huntsville war er zuerst bis auf die Florida Keys, dann die Ostküste hoch nach Boston, an den Seen vorbei über Chicago nach Minneapolis, südlich bis Kansas City, über Denver und Salt Lake City nach Seattle, die Westküste runter nach San Diego, an der mexikanischen Grenze entlang und weiter nach Dallas und dann über Houston, New Orleans und Memphis nach Hause. Und danach hatte er sich ausgerechnet für Philadelphia entschieden, um dort zu studieren.

In Columbia setzte ich Scott vor der Baustelle ab, denn auf Firmengelände kam man mit Beifahrern meistens nicht. Nachdem ich den Trailer abgestellt hatte, fuhr ich wieder raus, sammelte ihn ein und wir machten Mittagspause an dem mir schon bekannten Hotdog-Stand. Scott schien den Verkäufer interessant zu finden. Wo er Recht hatte, da hatte er Recht. Aber es überraschte mich ein Wenig.

Nach der Pause holten wir bei CAT eine reparierte Walze ab, die nach Charleston (WV) sollte. Hier war es kein Problem, Scott mitzunehmen, so lange er im Truck blieb.

Am Ziel reichte die Zeit noch zum Tanken und danach fuhr ich zu einem Motel, in dem wir uns Zimmer nahmen. Für 2 war die Mühle einfach zu klein. Es reichte ja nicht mal für einen, um auf den Sitzen zu schlafen.

Am Samstag holte ich noch einen Leasingrückläufer ab. Es war ein Radlader, der nach Philadelphia musste.

Ich gab Scott zum Abschied meine Handynummer, damit er sich melden konnte, wenn er mal Hilfe oder einfach nur Gesellschaft am Wochenende brauchte und beendete meine Arbeitswoche mit dem Rest vom Samstag im Büro bei Rechnungen und Buchungen.

In den kommenden Wochen wurde Scott ein Mitglied der „normalen“ Freundesgruppe, er fand einen Hilfsjob und eine Wohnung, nachdem er sich für den Anfang mit einem Zimmer in einem Hostel beholfen hatte. Außerdem fingen seine Vorbereitungskurse an der Uni irgendwann an.

Inzwischen hatte ich mir eine Gopro zugelegt. Einerseits filmte ich ein Bisschen für mich privat die Touren und schickte die Links zu den Videos im Freundeskreis rum. Außerdem setzte ich sie auch beim Urban Exploring auf und stellte das Material hinterher Jamie und David zur Verfügung, die es dann in ihre eigenen Videos schnitten.

Am 30. September lief mein Vertrag mit CAT aus, beziehungsweise er würde sich zu den aktuellen Konditionen um ein Jahr verlängern, wenn ich nicht hin fuhr und einen neuen vereinbarte. Und genau das hatte ich vor. Es war inzwischen Anfang September und der Besuch ließ sich in meine Trucktour einplanen.

George Mayne und mein Dispatcher Brian Woods waren mit der Zusammenarbeit zufrieden. Allerdings wollte ich dennoch weniger. Die hohe Bindung an CAT hatte dafür gesorgt, dass ich nur dann für andere fahren konnte, wenn ich nichts von Brian bekam. Und dadurch wurde ich bei denen nicht wahrgenommen und bekam nur den „Dreck“, der in die Frachtbörsen ging und ziemlich schlecht bezahlt war. An bessere Frachten war nicht zu kommen, so lange ich dort nicht öfter in Erscheinung trat.
Außerdem wäre ein elektronisches Dispatchsystem von Vorteil, denn dort gab es, wenn man es geschafft hatte, von einem Auftraggeber als Transporteur akzeptiert zu werden, auch bessere Frachten für Einzelaufträge als in den Börsen. Aber welches? Marktführer war Qualcomm Omnitracs, mit dem ich bei Costco gearbeitet hatte. Eher in der Nische saß ORBCOMM, mit dem Walmart arbeitete, aber es sich auch quasi hatte auf den Leib schneidern lassen. Und dann gab es noch das britische Isotrak, das reichlich Kunden in den USA hatte.

Diese Überlegungen nahm mir aber soeben George ab: „Wir stehen kurz vor der Einführung eines elektronischen Routensystems mit GPS-Rückmeldung. Weil wir viele Subunternehmer gemeinsam mit John Deere haben, gab es da ein Bisschen Koordination und die Wahl ist auf Isotrak gefallen. Subunternehmer mit Deiner Transportleistung sollten das dann auch vorsehen.“
„Bei dem alten LKW lohnt das aber dann nicht mehr.“ „Es gibt eine Übergangsfrist. Wir schalten am 1. Oktober scharf für unsere eigene Flotte und wollten gleichzeitig die Subunternehmer informieren, ziehen das im Rahmen von Vertragsgesprächen seit der Beschluss gefasst wurde aber immer vor. Wer als Sub will, kann ab 1. Oktober auch rein. Bis zum 31. März 2018 haben die Subunternehmer Zeit, uns mitzuteilen, ob sie es umsetzen, was dann bis zum 30. September 2018 passieren muss.“ „Na das wäre kein Problem. Ich habe vor, im nächsten halben Jahr eine neue Zugmaschine zu kaufen.“

Ich unterschrieb den geänderten Vertrag und bat Brian dann noch darum, mich bei warmem Wetter nicht mehr mit dem Mack nach Süden zu schicken. Wobei die da gerade gerne warmes Wetter hätten, denn die Hurrikansaison war auf dem Höhepunkt.

Dem Wunsch nach Kurs Nord kam Brian nach, in der folgenden Woche ging es mit einem Radlader los nach Burlington (VT). Bis er fertig verladen war und ich am Ziel, hatte der Betrieb aber zu. Also musste ich vor dem Tor übernachten.

Brian hatte mir angeboten, danach selber was zu suchen, da er am Nachmittag noch keine bestätigten Touren ab Burlington hatte und ich sonst 2 Stunden warten musste, bevor er im Büro war. Die Frachtbörsen waren leer, aber ich wusste, dass Lenny diese Woche Frühschicht hatte und Walmart hatte ja immer was. Also rief ich kurzerhand mal bei ihm an: „Guten Morgen Brandon. Was kann ich denn zur ersten Tasse Kaffee für Dich tun?“ „Mir ist so ein Bisschen langweilig. Entweder wir plaudern ein Bisschen oder Du guckst mal, ob Du mich in Burlington, Vermont anderweitig beschäftigen kannst.“ „Plaudern sieht mein Chef nicht so gerne. Wie würde Dir eine Stadtrundfahrt in Toronto gefallen? Höhepunkt wäre die Besichtigung der Laderampe unseres dortigen Marktes.“ „Toronto ist immer eine Reise wert.“ „Okay, dann fährst Du zu unserem Lager in Burlington. Deine Daten habe ich hier im System, ich reserviere den Auftrag für Dich.“

Kurze Zeit später stand ich bei Walmart und bekam meinen Trailer, eine 53′ Box. Der Grenzübertritt war inzwischen Routine. Wobei ich bei Einzelhändlern immer wieder hoffte und bangte, dass die Zöllner keine genaue Erfassung der Ladung machten. Zwar waren die Papiere üblicherweise in Ordnung, aber es dauerte einfach, wenn Paletten und Kartons darauf einzeln gezählt wurden, schlimmstenfalls noch stichprobenweise geöffnet.
Bei CAT sahen sie genauer hin, wobei da keine Abweichungen möglich waren. Ob man einen Radlader oder eine Walze dabei hatte, sollte bei der Übernahme schon auffallen und der Blick aufs Typenschild mit genauer Modellbezeichnung und Seriennummer war obligatorisch. Da ging es dann besonders bei gebrauchten Exemplaren eher um den Abgleich mit Diebstahllisten.

Die Waage hinter Montreal war offen, es war auch kein Truck drin. Aber die Cops schienen gerade Kaffeepause zu machen, denn die Ampel war an der Einfahrt grün, also durfte ich über die Leerspur vorbei fahren.

Bei der Fahrzeit hatte ich mich ein Bisschen verrechnet. Und zwar nicht was die rechtliche Lage anging, sondern meine sehr persönliche. Ja, auch mir konnte das passieren. Als die Schilder zur Rest Area schließlich vor mir auftauchten, schwappte gefühlt manchmal schon was Gelbes im Auge hin und her. Ich schloss nur schnell den Truck ab und ging dann mit der gebotenen Eile zur Tür mit dem Männchen drauf.

Auch die Waage vor Toronto war besetzt, es wurde keiner kontrolliert, aber die Einfahrt zeigte grün. Also musste ich wieder raus ziehen, über die Empty Lane rollen und mich hinterher wieder einfädeln.

Danach rief ich erst mal Brian an und fragte, ob er was ab Toronto hatte. Es war eine Ladung Hydraulikteile aus Europa eingetroffen, die nach Rochester (NY) sollte.

Schließlich erreichte ich Toronto. Im Schatten des CN Tower kam mir die Erkenntnis, dass es schon wieder fast 6 Monate her war, dass ich mit Christian da oben gewesen war.

Ich lieferte bei Walmart ab und holte meine Übersee-Blechdose ab. Dann ging es aus Toronto raus und am Lake Ontario entlang in Richtung Grenze.

Bei Regen passierte ich Niagara Falls, wo dadurch kaum was zu sehen war. Die hohe Luftfeuchtigkeit machte alles zu einer Suppe.

Mit versiegelten Containern ging es zum Glück an der Grenze immer problemlos. Ich kam als US-Amerikaner auch immer schnell und unkompliziert in die USA. Also hakte ich das noch ab, fuhr aber danach auf die Rest Area, um zu schlafen.

Am Mittwochmorgen lieferte ich dann die Ersatzteile ab und nahm die Anschlussfracht mit, die Brian mir zugeteilt hatte. Mit einem Radlader sollte ich wieder zurück ins Ahornland, genauer gesagt zu einem Steinbruch in Parry Sound (ON). Heute war es von oben trocken.

Heute war die Waage gleich ganz zu. Was war denn los? Die Kanadier waren im Gegensatz zu den östlichen US-Amerikanern immer so geil aufs Wiegen. Am Ziel hatte ich noch nichts von Brian gehört. Also rief ich ihn mal wieder für teures Geld an: „Hallo Brian.“ „Hallo Brandon.“ „Wie sieht es aus? Ich stehe in Parry Sound und habe nichts.“ „Ich auch nicht. Such Dir am besten was.“ „Okay, ich melde mich, wenn ich wieder frei bin.“

Da kam ich sogar unaufgefordert zu etwas. Der Vorarbeiter im Steinbruch, der den Bagger inspizierte, fragte so nebenbei: „Hast Du schon eine Anschlussfracht?“ „Nein, warum?“ „Weil ich hier einen Trailer Zierkies habe, der weg muss.“ „Ich muss aber in die USA zurück.“ „Ich weiß. Das ist ja der Knackpunkt. Der geht nach Detroit.“ „Zierkies in Detroit? Die Stadt hat Zierde nötig.“ „Eben drum. Die versuchen derzeit wohl verzweifelt, sich wieder aufzuhübschen.“ Der Vorteil an Steinbrüchen war, dass es dort direkt eine Waage gab, an der man die Gesamt- und Achsgewichte prüfen und wenn erforderlich korrigieren konnte.

Und auch in diese Richtung war die Waage geschlossen, selbst wenn Polizeifahrzeuge drin standen. Ich schaffte es nicht mehr zur Grenze und machte eine Schlafpause auf einer Rest Area.

So führte mich der Donnerstag dann über die Grenze in die USA und weiter nach Detroit, wo ich meinen Kies beim Bauhof ablieferte. Da Brian mich aus der Dispo genommen hatte, bastelte ich mir eine schnelle Tour nach Hause. Dann konnte ich am Wochenende mal wieder allen Hobbys nachgehen. Eine Runde mit der MT-03, ein Bisschen Spaß mit der einen Truppe und etwas Urbexen mit der anderen.

Die Anschlussfracht bestand aus zwei Kabeltrommeln, die nach Columbus (OH) sollten. Also ging es aus dem Staat Michigan, nachdem ich ihn neu auf meiner Karte hatte, auch gleich wieder raus.

Und von Columbus bekam ich auch direkt eine Anschlussfracht bis nach Hause, eine Ladung Zwiebeln für Philadelphia. Ich hatte noch keine Ahnung, wie sehr mich diese Fahrt zum Heulen bringen sollte. Nach der Schlafpause fuhr ich am Freitag noch vor Sonnenaufgang los. Der Himmel fing jedenfalls schon mal mit dem Heulen an.

Immerhin ließ er das in Pennsylvania dann sein und ich erlebte einen schönen Sonnenaufgang. Für meinen treuen Begleiter sollte es erst einmal der letzte werden. Bei Harrisburg gab es einen lauten Schlag, mein ganzer Truck bockte einmal und ich spürte, dass die Antriebsachsen blockierten. Der Trailer schob nach und drohte den Zug einzuknicken. Geistesgegenwärtig trat ich beim Gegenlenken die Kupplung, um den Antriebsstrang zu unterbrechen, aber nichts passierte. Nachdem ich mit dem Lenkrad am Anschlag angekommen war, zog ich die Trailerbremse, um den Zug gestreckt zu bekommen oder wenigstens nicht weiter einknicken zu lassen. Vielen Dank an meine Rennfahrer-Reflexe. Und so blieb ich mit einem unbeweglichen Lastzug krumm stehen.

Beim Aussteigen war mir schon klar, dass es das Getriebe zerrissen hatte. Wäre es der Motor, dann hätte der Tritt auf die Kupplung die Räder wieder freigegeben und ich wäre nicht so stark eingeknickt.
Aus dem Getriebe lief dann auch das Öl raus. Ich hatte keine andere Chance, als Polizei, Feuerwehr und Abschleppdienst zu rufen. Damit war das Wochenende gelaufen, bevor es angefangen hatte.
Der Abschleppdienst war auf meinen Wunsch gleich mit einem Tieflader angerückt. Denn ich wollte den Truck zumindest in Ruhe zu Hause anschauen und versuchen, ihn möglichst gewinnbringend los zu werden. Also ließ ich ihn in die Halle schieben.

Am Abend ging ich dann mit meinen Freunden Dart spielen. Irgendwann hatte ich aus Frust über den kaputten Truck meine Treffsicherheit in Corona ersäuft und beließ es aus Sicherheitsgründen beim Zuschauen. Und mir wurde klar, dass ich dabei besonders Scott zusah. Der flirtete zurück, aber war so flexibel, das sowohl zu mir als auch zu Cody zu machen. Ich war mir aber sicher, dass Alkohol nicht denjenigen sexy machte, der ihn trank und vermied für heute mal lieber ein sogar für mich noch erkennbares Fettnäpfchen.
Zumal ich mir noch nicht sicher war, ob ich mir Scott nicht vielleicht auch nur schön gesoffen hatte. Denn vorher war der mir auch nur als hübsch anzusehen aufgefallen. So rum funktionierte Alkohol schließlich.

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