Sonntag

Ausgeruht stand ich kurz vor Mittag auf, ich stand immer noch auf der Raststätte bei Toulouse. Als erstes kümmerte ich mich um die Routenplanung, um in etwa abschätzen zu können wann ich los musste. Ich entschied mich erst am Montag Morgen, gegen 2 oder 3 Uhr los zu fahren, so hatte man wenigstens einen halbwegs normalen Tagesablauf und musste sich nicht die Nacht um die Ohren schlagen, außerdem, nach Andorra waren es gut 3 Stunden, warum also früher starten.
Ein Blick über den Parkplatz war für Westeuropäische Transporteure eher unerfreulich, ich war der einzige Deutsche und neben ein paar Portugiesen sowie Spaniern, teils mit Ukrainischer Flagge an der Scheibe, war ich der einzige Westeuropäer, die restlichen Besucher kamen, laut Nummernschild, aus Polen, Tschechien, Rumänien und Bulgarien. Aber was solls, in den 80er und 90ern waren die Deutschen Spediteure nicht besser. Und am Ende machte es jeder nur um sich oder seine Familie zu ernähren, warum sich also grämen. Für die Umstände konnten die Fahrer, egal welcher Nation, am wenigsten.
Ein wenig langweilte ich mich schon, drinnen, in der Kabine, war es mir zu warm und draußen war es mit Laptop auch zu unbequem, auf dem Handy schaute ich ein paar Videos bekannter Youtuber, Lust auf sowas hätte ich ja auch, aber irgendwie war es mir mit dem filmen und schneiden doch zu aufwändig, also blieb ich nur Zuschauer. Nachdem das Pflichtprogramm erledigt war, nutze ich noch mal die Gelegenheit zu duschen, danach lies ich den LKW noch etwas laufen um die Hütte mit der Klimaanlage runter zu kühlen, dann ging es ins Bett.
Um 2.30 Uhr klingelte der Wecker, wach werden, aufstehen, anziehen, LKW starten, Karte rein, Abfahrtkontrolle, Abflug um 3 Uhr. Ich passierte Toulouse und kurz danach ging es auf der Route National weiter, es folgten Ortsdurchfahrten und enge Serpentinen. Die Aussicht war schon gigantisch, gerne hätte ich hier Wochenende gemacht, doch die Fahrzeit hatte das nicht zugelassen.

Um sechs erreichte ich die Grenze zum kleinen Pyrenäen Staat, dort machte ich 45 Minuten Pause um dann nach weiteren 45 Minuten an der Abladestelle einzutreffen. Die Andorrianer, Andorrarer, naja jedenfalls die Bewohner Andorras waren am Morgen noch nicht so gewillt mich schnell zu entladen, gemächlich nahm das ganze ihren Lauf. Nach der Entladung musste noch kontrolliert werden. Pluspunkt, ich machte keinen Handschlag und horchte derweil an der Matratze. Nach 2 Stunden konnte ich meine Fahrt fortsetzen. Schnell erreichte ich Spanien, dort wurde es wieder 4 Spurig, so war der Weg nach Barcelona entspannt. Auf dem Weg dorthin bekam ich die Anweisung in Barcelona direkt beim Kunden für Valencia zu laden.
In Barcelona angekommen, ging es auch da gemächlich weiter, aber ich machte hier ebenfalls keinen Handschlag, warum also aufregen. Selbst meinen Extrawunsch, mal wieder die Paletten umzustellen wurde umgehend nachgegangen. Außerdem durfte ich als Camionero die Kantine nutzen, so lies es sich „arbeiten“, wenn man nicht vom Disponenten gestört wurde, dieser rief nämlich grade an.
„Moin Bernd!“
„Moin, wie siehts aus bei dir?“
„Stehe in Barcelona an der Rampe und werde noch entladen.“
„Ok, das ist doch schon mal was, für die Ladung nach Valencia ist morgen 6 Uhr Termin, alles weitere dann morgen“
„Allns Klor.“
Nach geschlagenen 3 Stunden durfte ich wieder los. Den letzten Kunden erreichte ich über die N340, etwas südlich von Barcelona gelegen ging es nach Villairana. Der Kunde war direkt an der Hauptstraße, ich musste rückwärts in eine kleine Nebenstraße setzen.


Die Spanier nahmen die kurzzeitige Straßensperrung meinerseits ganz gelassen hin. Und wie ein Youtuber zu sagen pflegte, je kleiner der Kunde, desto schneller wird man entladen, so passte das hier exakt, in 30 Minuten war ich wieder Unterwegs. Auf dem Auto waren nun nur noch 5 Paletten für Renar in Valencia, diese hatte ich ja in Barcelona geladen.

Um 17:15 war Schluss für heute, mein Parkplatz war in Sichtweite des Mittelmeeres aber die Ruhe wurde wieder jäh vom Disponenten gestört.
„Du schon wieder!“
„Ja ich bins, morgen in Valencia Pflaumen laden für Anwerpen.“
„Komplettladung?“
„Ja, 12 Lademeter, Gewicht hab ich jetzt grad nicht auf dem Schirm!“
„Alles gut, reicht mir, wenigstens kein Sammelgut mehr!“
„Ja tut mir Leid!“ kam es von Bernd etwas genervt ironisch.
Auch wenn ich nur 9 Stunden Pause machte, lies ich es mir nicht nehmen noch kurz zum Wasser zu gehen. Zum baden hatte ich keine Lust, dann müsste ich wieder duschen und das sah bisher nicht gut aus. Ich stand an einer kleinen Tankstelle da war nichts mit duschen, so blieb nur das abkühlen der Füße. Nach der leichten, aber wirklich nur ganz leichten, Erfrischung, trabte ich zum LKW, ich ließ ihn etwas laufen um ihn mit der Klimaanlage runter zu kühlen.
Während der LKW vor sich hin brummte, nahm ich draußen mein Abendessen zu mir, danach ging ich direkt ins Bett, das Fahrerhaus war nun angenehm temperiert, also machte ich den LKW aus, der Kühler vom Auflieger lief sowieso nicht, da ich keine Kühlware geladen hatte.
Um 1:30 Uhr in der früh wurde ich vom Wecker geweckt, draußen war es zwar nun Kühler als am Abend davor, aber immer noch so warm das man im T-Shirt rumlaufen konnte. Ich schmiss den Diesel wieder an und machte meine Abfahrtkontrolle. Alles war in Ordnung, so konnte ich um 2 Uhr starten. Es ging weiter über die N-340, für mich als Landstraßenräuber perfekt, zwar sah man Nachts nicht viel, aber wenigstens war um diese Zeit kein Verkehr, so fuhr ich die Straße mit 90Km/h entlang. Das war zwar etwas über dem Limit, aber es gab kaum LKW hier die langsamer als 90 fuhren, die Strafe war von 71 bis 90 eh die selbe. Ein Teil der Strecke war 4 Spurig, da war sowieso 90. Inzwischen hatte ich auch Spotify auf meinem Handy, so hatte ich immer ein Riesen Repertoire an Musik dabei. Jetzt, am frühen morgen, konnte man auch den ein oder anderen Podcast hören, wie z.B. „Zeit Verbrechen“, dort ging es um alles was mit Polizei, Gerichtsmedizin oder Staatsanwaltschaft zu tun hatte. Der Nachteil war, wenn man zu viel davon hörte verlor man langsam aber sicher den Glauben an die Justiz.
Nun aber zurück zur Straße, inzwischen kämpfte ich mich durch das Autobahn Gewirr Valencias. Da ich noch nie dort war, war alles neu für mich. Aber dank gutem Navi und auch etwas mitdenken, klappte es dann doch soweit. Über dem Turia ging grade die Sonne auf.

Um kurz vor sechs erreichte ich meine Abladestelle, um sechs machten sie hier auf, besser konnte man die Schichtzeit nicht nutzen. Kurz nach sechs stand ich dann auch schon in der Anmeldung, ich hatte noch zwei spanische Kollegen vor mir. Sie waren aber schnell durch so das ich an der Reihe war.
„Hola!“
„Hola,“ sie legte direkt auf Spanisch los, ich verstand natürlich nix.
„Sorry, no comprende, habla Ingles?“
„Si, a little bit, what can I do for you?“
„I had to unload 5 pallets from Barcelona, here are the papers.“
Sie schaute sich das ganze an und tippte es ein.
„Ok, so you can drive to the first gate after the wall, my colleague will unload you!“
„Gracias, Adios!“ verabschiedete ich mich.
Ich fuhr auf den Hof und setzte Rückwärts an das Tor, es war wirklich nur ein Tor und keine Rampe, aber da ich keine Frischware hatte, kein Problem. Man stellte mir einen Hubwagen auf die Ladefläche mit denen ich die Paletten an die Tür fuhr, so konnte der Gabelstapler sie aufnehmen. Nachdem er die letzte Palette ins Lager gefahren hatte, kam er mit den Papieren nach draußen und drückte sie mir in die Hand.
Nun fuhr ich zum nächsten Kunden, der schon in Sichtweite war, nach nicht mal 5 Minuten stand ich dort an der Anmeldung, hier war etwas mehr los und das ganze auch Internationaler.
Die Dame hinter dem Tresen war schon nett anzusehen, ich war direkt etwas eingeschüchtert, lange Schwarze Haare, groß, und wirklich hübsch, sie sprach mich direkt auf Englisch an, lag es wohl daran das ich bei, für den Spanier doch recht niedrigen, Temperaturen in kurzer Hose und T-Shirt rum lief?
Man weiß es nicht, jedenfalls klappte alles wunderbar und ich bekam schnell meine Rampe an die ich ansetzen konnte. Ich war mal wieder außen vor, so konnte ich eben die paar hundert Meter zu einem Supermercado laufen um meine Vorräte aufzufrischen.
Die Zeit reichte tatsächlich noch für ein schönes Frühstück, mit dem letzten Bissen kam der Lagerist und erteilte mir die Erlaubnis los zu fahren. Noch eben die Papiere bei der hübschen Dame im Büro abholen und ab dafür.
Jetzt musste ich erst mal den Weg zur Autobahn finden, das blöde in Spanien und auch Frankreich war, das man an den Abfahrten, grade in Städten, nicht auffahren konnte, der Weg dorthin war meist ganz anders.
Es gab nun zwei mögliche Varianten zu fahren, einmal die AP7 wieder hoch und dann über Paris nach Antwerpen oder aber einmal quer rüber zum Atlantik und dann über Bordeaux und Paris nach Antwerpen.
Ich nahm letztere Route, sie war zwar etwas länger, aber ging teilweise über Mautfreie Autovias, auf der Autopista hätte ich zahlen müssen. Technisch waren die Autovias nicht schlechter als die Autopistas. Auf beiden galt für LKW 90 und beide waren mindestens 4 Streifig ausgebaut. Und auch die Mautstationen bremsten gut aus, jedes mal von knapp 30 wieder auf 90 beschleunigen kostete Sprit und Zeit.
So fuhr ich dann zunächst auf die A-7, dann ein kurzes Stück auf der N340 um auf die A23 nach Zaragoza zu kommen. Zwischen Valencia und Teruel hielt ich an einer „Area de Servizio“ um meine 45 Minuten Pause zu machen, ich dehnte sie auf eine Stunde und ging zu einem zweiten Frühstück in die angrenzende Bar. Dort bediente ich mich am Buffet. Am Tresen gab es lautstarke Unterhaltungen von spanischen Camioneros. Ich träumte so vor mich hin, irgendwie gefiel es mir hier schon, also nicht speziell in dieser Kneipe, sondern in Spanien allgemein.

Aber bevor ich so richtig träumen konnte musste ich auch schon weiter. Ich fuhr wieder auf die Autovia und genoss die Landschaft die an mir vorbei zog.

An einer Steigung konnten die 560 Pferde zeigen was sie zu bieten hatten, denn ohne Überholverbot konnte ich an den anderen vorbei ziehen, halben Gang runter schalten und Gas. An der Kuppe war er um magere 10Km/h abgefallen. Ich hatte grade einen DAF 105.460 neben mir, dieser beschleunigte nun natürlich auch wieder, so das ich neben ihm verhungerte. Ich lies zwar etwas rollen aber bei 95 wurde es mir zu heikel und ich lies ihn rechts vorbei ziehen. Ich ordnete mich hinter ihm wieder ein, sein DAF lief in der Ebene eh schneller wie sich dann herausstellte.
Teruel streifte ich nur, danach kam Zaragoza, dort ging es auf die AP-15, zwar Mautpflichtig, aber nicht so lang wie die AP-7. Neues Ziel war nun Pamplona, das erreichte ich heute aber nicht mehr und ich strandete mit 10 Stunden Lenkzeit an der letzten Mautstation vor Pamplona. Mautstationen hasste ich als Übernachtungsmöglichkeit, da natürlich dicht an der Straße, wo die ganze Nacht LKW beschleunigten, es gab etliche bessere Möglichkeiten zu schlafen. Aber so war es eben, Lenkzeit technisch war es eh schon knapp. Die Doppelwoche mit 90 erlaubten Stunden Lenkzeit wurde eng. Je nachdem wo ich nach Antwerpen laden musste.
Naja nun hieß es aber ja erst mal Pause machen, es war grade mal halb drei Nachmittags, was zusätzlich einen guten Schlaf verhinderte. Ich lies den LKW laufen wegen der Klimaanlage, ja nun werden sich einige denken, früher ging es auch so, doch warum sollte man die Möglichkeiten heute nicht nutzen. Ich musste mit Frank noch mal reden ob man nicht eine Standklima nachrüsten könnte. Für Touren in südliche Gefilde sicherlich eine bessere Alternative als den Motor laufen zu lassen. Ich lies meine Spotify Playlist im Shuffle Modus laufen, das sorgte dafür das zum Beispiel nach „Klavier“ von „Rammstein“, „Udo Jürgens“ folgte mit „Griechischer Wein“ und danach dann „U96“ mit „Das Boot“ kam. Mein Musikgeschmack war eben breit gefächert. Irgendwann legte ich dann die Kopfhörer weg und „konzentrierte“ mich aufs Schlafen. Um 19 Uhr wachte ich auf, ich hatte mich etwas dringenden zu entledigen. Ich suchte meine Rolle Klopapier raus und begab mich nach draußen, dort suchte ich ein ungestörtes Plätzchen, da rundherum Wiese war musste ich etwas gehen um nicht direkt auf dem Präsentierteller zu hocken. Ich fand aber schließlich ein angenehmes Plätzchen.
Erleichtert ging es zum LKW zurück.
Da ich nicht direkt einschlafen konnte, spielte ich natürlich wieder am Handy. In einem Fahrerforum stieß ich auf einen Begrüßungsthread einer jungen Dame. Im folgenden fand ich dann einige Postings von ihr die mir zeigten das sie wohl ganz in Ordnung war. Nach dem stöbern im Forum hörte ich noch etwas Musik, bis ich dann doch wieder einschlief.
Um ein Uhr setzte der Wecker meinem Schlaf ein jähes Ende. Nachdem ich richtig wach war, musste am, doch sehr frischen Morgen, eine Katzenwäsche ausreichen. Kundenkontakt hatte ich heute eh nicht. Eine halbe Stunde später setzte ich die Fuhre in Bewegung. Ab Pamplona ging es weiter über die N-121, einer viel genutzten Carretera National, also quasi Bundesstraße, auf dem Weg nach Madrid, bzw. Guadalajara. Ich befuhr sie aber in Richtung Norden, dort war aber natürlich nicht viel weniger los. Vor Irun erwartete mich dann noch eine recht steile und lange Abfahrt, es gab auch ein Video, wo ein LKW, hier runter kommend, unten am Kreisel nicht mehr bremsen konnte und die Tankstelle, so meine ich, nur knapp verfehlte. Das mahnte doch nicht allzu schnell rollen zu lassen, auch wenn mit Motorbremse und Retarder zwei ordentlich verzögernde Bremsen zur Verfügung standen.
Vor lauter „Aufregung“, vergaß ich dann in Irun die Tanks noch mit billigeren spanischen Sprit zu füllen, so fuhr ich mit ca. viertel Tank nach Frankreich hinein.
Nach 4:50 Stunden machte ich meine Pause, die zwanzig Minuten waren durch eine kleine Verzögerung um Bordeaux zu Stande gekommen. Gab aber schlimmeres, 20 Minuten sollten in einer Kontrolle noch grade so mit einer Ermahnung durchgehen. Hier tankte ich auch dann auch gleich, so kam ich auf eine Stunde Pause, psst, nicht verraten das der Tacho beim tanken auf Pause stand!
Weiter ging es Problemlos und mit einer Punktlandung erreichte ich um 10:30 Uhr eine Raststätte bei Chatellrault. Der Parkplatz war um diese Zeit natürlich annähernd leer. Ich suchte mir eine Ecke wo schon Kühler standen.

Müde war ich zwar, schlafen konnte ich aber irgendwie dennoch nicht, ich wälzte mich im Bett hin und her, mal drückte die Matratze, mal nervte eine Fliege, dann fuhr wieder ein LKW vorbei. Irgendwann stand ich wieder auf und machte eine kleine Runde an der frischen Luft, nach ca. 30 Minuten unterwegs wagte ich einen erneuten Versuch. Diesmal klappte es, so verbrachte ich die ganze Pause im Bett, schlief aber trotzdem kaum.
Um 21.30 Uhr hieß es wieder Abfahrt, eine Nachtschicht lag an. Um mich wach zu halten kam eine 70er Jahre Rock Playlist zum Einsatz, so stieg die Stimmung und das mitsingen hielt mich wach. Manche pfiffen sich ja auch Energydrinks rein, aber diesen Gummibärsaft mochte ich nicht, deshalb war er nicht mal an Bord. Weitere „Drogen“ wie Tabletten nahm ich natürlich auch nicht. Wenn es halt gar nicht mehr ging bleib nur eine Pause und ein kleines Nickerchen, aber so schlimm war es noch nicht.
Des Nachts ging es um Paris herum, wo ich auch eine kleine Pause einlegte. Danach begann ein „Höllenschicht“, nach einer weiteren Pause an der Grenze zu Belgien, landete ich um 7:50Uhr beim Kunden in Antwerpen, nach der Anmeldung bekam ich eine Nummer wie auf dem Amt, die folgende Stunde konnte ich also auf eine Anzeige starren und warten bis meine Nummer kam, dann ging es an die Rampe, ich bekam eine Ameise und konnte meine Pflaumen selbst entladen, beobachtet von den strengen Augen des Lagerpersonals. Danach noch durchzählen und die Bestätigung abholen, dafür musste ich mehrere Stellen anlaufen, da sich niemand verantwortlich fühlte. Nach zweieinhalb Stunden fuhr ich wieder vom Hof. Die nächste Ladung war schon auf dem Handy, ebenfalls in Antwerpen lud ich Trockenware für Gedser, das war insofern gut, das ich für eine Ladestelle nicht noch zusätzliche Lenkzeit verplemperte, denn die 90 Stunden der Doppelwoche waren schon fast erreicht.

Nach gut 30 Minuten quer durch Antwerpen kam ich dort an, ich konnte direkt an die Rampe, mit dem laden wurde später begonnen, aber nach einer Stunde war ich wieder weg. Nun noch einen Parkplatz Suchen und um 12 Uhr, fiel nach 9 Stunden Lenkzeit sowie 14:30 Stunden „Schichtzeit“ der Hammer. Gott sei Dank waren solche Tage bei Hovstra nicht die Regel, aber was tut man nicht alles für ein Wochenende daheim.
Nach 9 Stunden Pflichtpause war ich schon wieder unterwegs, ohne Umwege ging es hart am Begrenzer nach Hamburg, kurze Pause an der Grenze zur BRD und weiter. Kurz vor der letzten Abfahrt in Hamburg überholten mich die Uddels, jetzt noch eine Kontrolle wäre ein Sechser im Lotto, doch sie hatten kein Interesse an mir und ich verließ eh die Autobahn, so war ich aus dem Gefahrenbereich.
Auf dem Hof hatte ich dann für den Tag 7:20 Stunden Lenkzeit, allerdings 91:40 Stunden in der Doppelwoche, innerhalb von zwei Kalenderwochen durfte man eigentlich die 90 Stunden Lenkzeit nicht überschreiten.
Aber das ist ein anderes Kapitel, ich war erst mal froh die erste Tour mit dem neuen Auto hinter mich gebracht zu haben, ich war begeistert vom LKW, das er nicht ganz neu war, egal. Mit nun knapp 100.000 Km war er ja grade erst eingefahren.
Noch vor dem Berufsverkehr saß ich im Privatwagen und war auf dem Weg in die eigenen vier Wände. Hier erwartete mich der Alltag, meine Klamotten waren zu waschen, die Wohnung etwas sauber zu machen und kochen musste ich ja auch. Als Single hat man es schon nicht leicht.
Am Samstag war ich dann noch mit Henrik unterwegs, am Schuppen 50 gab es alte LKW zu bestaunen, darunter auch ein Mercedes 1633, damit wäre eine Tour in den Süden auch mal interessant, aber ich war schon irgendwie glücklich, damit nicht täglich arbeiten zu müssen, grade im Fernverkehr.
