Montag

Wie geplant startete ich um vier Uhr aus Genua. Ziel war die Firma Transporti Meditarinea in Mailand. Ich sollte um sieben da sein zum laden, den Termin verfehlte ich etwas, da ich durch die Verkehrsführung um Mailand herum etwas verwirrt war, so fuhr ich an der richtigen Ausfahrt vorbei, musste dann weiter bis zur nächsten, dann wieder zurück und so weiter und so weiter. Dadurch kam ich erst um 8:30 Uhr bei der Firma an. Die waren natürlich nicht begeistert und ich hatte mein Zeitfenster verloren, jetzt musste ich warten bis ein Platz frei wurde.
Ich rief natürlich direkt im Büro an.
„Moin hier ist Hannes, ich bin heute morgen an der richtigen Ausfahrt vorbei gedonnert bin nun zu spät, erst um halb neun hier gewesen, muss nun warten bis sie mich dazwischen schieben!“
„Die Woche fängt ja gut an, das kommt davon wen man das Wochenende durchzecht?“
„Was ist mit dir denn los? Wieso durchzechen, ich hab nicht gesoffen und außerdem bin ich rechtzeitig los. Ja ich habe einen Fehler gemacht, aber wer ist schon fehlerfrei!“
„Auf den Bildern sah das aber anders aus, dann musst halt nun warten ich kann da auch nichts ändern.“
„Weiß ich wollte ja nur Bescheid geben.“
Junge, junge, junge, das wurde ja immer schlimmer, klar ich hatte einen Fehler gemacht aber deswegen so angefahren zu werden, das war mir doch etwas zu viel.
Ich fragte im Büro noch mal nach wie lange es ungefähr dauern würde, aber genaue Aussagen konnte man mir da auch nicht geben, ich sollte weiter „aspettare, aspettare!“
Auf dem Weg zum LKW klingelte mein Telefon, es war Martin.
„Moin, was hast denn angestellt?“ fragte er scheinheilig
„Ich, wieso, wie kommst darauf?“
„Bernd rief eben an, er fragte mich ob ich wenigstens rechtzeitig laden würde, meine Kollege Herr Petersen hielt es ja nicht für nötig seinen Termin einzuhalten.“
„Der Spinner, ich meine ja er hat recht, hab mich verfahren, darum zu spät, er meinte aber das läge daran das wir gestern gesoffen hätten.“
„Achso, na mir ist seine Miese Laune auch schon aufgefallen.“
„Ja stimmt, müssten mal mit Frank reden.“
„Wäre mal eine Möglichkeit, naja seh zu ich muss hier bissel arbeiten, dir noch viel Spaß beim warten.“
„Danke.“
Als ich grade in den LKW steigen wollte entdeckte ich in der Ferne noch einen Volvo von Borchers Südwest, sollte dort grade einer meiner Youtuber vorbei gefahren sein?
Er kam leider nicht so dicht das man irgendetwas erkennen konnte, daher hakte ich das ganze dann auch ab.
Ich surfte mit dem Smartphone im Internet, immerhin war hier H+ daneben hörte ich über Spotify Musik. Mir war nach Adriano Celentano, so suchte ich „Ill Ragazzo della Via Gluck“ raus, danach noch „Soli“ und „Azurro“ vielleicht brachte mir das ein paar Sympathiepunkte bei den Italienern.
Dem war wohl nicht so, ich wartete noch etliche Stunden, so hatte ich Zeit im Fahrerforum auf die Beiträge einer bestimmten Dame zu antworten. Man konnte ja auch virtuell etwas flirten.
Irgendwann war ich tatsächlich an der Reihe, man pfiff und winkte nach mir an der Bürotür, ich tingelte hin und erhielt die Anweisung an die Rampe zu fahren. Das führte ich auch direkt aus und 15 Tonnen Birnen landeten auf meinem Auflieger.

Halb eins war ich wieder auf der Bahn, Ziel war Burg auf Fehmarn. Ich fuhr über die Schweiz, dort musste ich verzollen, das kannte ich bisher nur aus Videos. Nun musste ich mich da selbst durchkämpfen, aber einige nette Kollegen halfen mir. Nach nur einer Stunde konnte ich den Zollhof in Chiasso wieder verlassen. In der Schweiz war das fahren entspannt, ich hielt mich aber strikt an das Geschwindigkeitslimit. Um kurz vor sechs am Abend machte ich Rast auf einem Parkplatz. Ich hatte nun 8:55 Stunden Lenkzeit, das reichte für heute.
Am nächsten Morgen ging es um 6 Uhr weiter, bis zur Grenze ging es zügig, an der Grenze musste ich dann warten, 2 Stunden kostete mich das. Auf Deutschen Autobahnen war es dann schon wieder etwas hektischer, aber es war noch im Rahmen, bis Frankfurt kam ich gut durch. Am Flughafen machte ich meine 45er, um die Mittagszeit umging ich den großen Feierabend Verkehr, wenig los war trotzdem nicht. Dann ging es über die A5 auf die A7, bis Göttingen Ost, wo ich weitere 45 Minuten Pause machte. Ende war um zehn nach sieben mal wieder in Soltau am Autohof, dort nahm ich das Angebot wahr und ging Essen.
Morgen um fünf sollte es weiter gehen, das hieß ich stand um 4:30 Uhr auf, machte meine Morgenroutine und fuhr dann pünktlich los.

Es ging zunächst über die A7 und dann über die A1, bis kurz vor den Fehmarnbelt, man könnte meinen das war meine neue Hausstrecke.

Um viertel vor acht stand ich bei Lidl und war der erste an der Anmeldung, das sicherte mir den besten Platz und ich konnte direkt entladen. Hier hieß es selbt tätig werden, ich bekam einen Hubwagen gestellt und musste die Paletten fein säuberlich aufreihen.
„Die stehen nicht ordentlich.“ Kam es dann unfreundlich von der Seite.
„Was heißt die stehen nicht ordentlich.“
„Die Kartons sind nicht exakt übereinander, die passen so nicht.“
„Da kann ich doch nix für, wenn die die so in Italien packen.“
„Dann musst du die eben neu aufpacken.“
„Was soll ich?“
„Neu aufpacken!“
„Nen Scheiß mach ich, wofür bist du denn da?“ langsam wurde ich wütend.
„Ich lager die nur ein.“
„Und ich transportiere die nur.“
„Deshalb ist das deine Aufgabe die hier vernünftig abzustellen.“
„Wo steht das denn, abladen, ja, aber mehr nicht.“
„Ok ich hole meinen Vorgesetzten.“
„Mach das.“
Ich holte derweil die restlich Paletten aus dem Auflieger und stellte sie neben die anderen in Reih und Glied.
Dann hörte ich schon das der Staplerfahrer wieder kam, diskutierend mit seinem Chef. Er trat an mich heran
„Laut Vertrag ist für die Entladung der Fahrer zuständig.“
„Ja das habe ich auch gemacht, aber der Herr hier meinte ich müsste sie nochmal neu aufpacken, damit er sie einlagern kann.“
„Ja genau, dafür ist der Verlader bzw. jetzt sie als Transporteur zuständig, so werden die bestellt, dann müssen sie beim nächsten mal darauf achten das sie grade verladen werden.“
Im Hintergrund grinste der Staplerfahrer hämisch.
Mir blieb ja nichts anderes übrig als hier nun klein bei zu geben und die Kisten neu aufzupacken.
„Na dann zeig doch mal wie die stehen sollen.“ sprach ich den Staplerfahrer an
„So das die nicht überstehen, sondern schön glatt übereinander stehen.“
Wir gingen die einzelnen Stapel durch, er zeigte mir an was wo gerichtet werden musste, ich kam mir schlimmer vor als in meiner Ausbildungszeit. Einige mussten tatsächlich fast komplett neu aufgepackt werden, bei manchen reichte es wenn sie etwas passend hinschob oder ein wenig drückte. Während ich hier lustig umpackte machten die Lageristen erst mal Frühstück.
Knappe zwei Stunden war ich dabei, nach einer abschließenden Prüfung gab der Lagerist sein ok und ich konnte um viertel vor elf abfahren. Bevor ich aber die Rampe frei machte, telefonierte ich erst mal mit Bernd.
„Hovstra Agrarhandel….!“
„Moin, Hannes hier, bin nun fertig hier in Burg, wäre ich schon vor 2 Stunden, aber ich musste die Paletten noch neu packen.“
„Ja, das ist da so, hättest in Mailand gleich beanstanden müssen, dein Pech!“
„Was heißt mein Pech, hätte ja auch mal jemand sagen können.“
„Dachte du wusstest das!“
„Nö, auch egal jetzt, was hast nun neues für mich?“
„In Kiel Eis laden für Metro Viborg, Ladetermin ist bis 14 Uhr.“
„Verstanden, aber darf ich dich mal was fragen, du bist in letzter Zeit total gereizt und mies gelaunt, ist was mit dir?“
„Ne alles gut, mach du deine Arbeit vernünftig, dann muss ich mich auch nicht aufregen.“
„Jo, Jo, bis später dann.“
Ich fing an zu grübeln, hatte er recht, machte ich meine Arbeit nicht vernünftig? Letzte Woche das Problem in Odense, da konnte ich nichts für, die Pause schon in Padborg, meiner Meinung nach auch vertretbar, gut mit Senj wurde es dadurch knapp, aber auf die Entfernung? Mailand ging zu 100% auf meine Kappe, aber schon vorher war er ja mies gelaunt. Daran konnte es also nicht liegen. Hier war es auch nicht meine Schuld, ob ich nun 2 Stunden länger in Italien gewartet hätte oder hier selbst 2 Stunden investiert hatte, war am Ende egal, zumindest für die Firma, Tacho schrieb ja Pause. Und ja jetzt konnte man rum meckern das wäre nicht erlaubt und so weiter, aber jeder auf dem Bau machte mehr als 10 Stunden pro Tag nur beim LKW Fahrer wurde es Minutengenau erfasst. Und ich musste mich nicht grämen, zu 80% hatte ich mit dem abladen nichts zu tun, denn Discounter fuhren wir selten an.

Auch egal ich machte weiter meine Arbeit und versuchte das ganze so gut wie möglich umzusetzen. Im Endeffekt war mir Bernd nicht überstellt, auch wenn er das wohl so sah und es kam darauf an was Frank von mir hielt und das war wohl nicht ganz so schlecht, sonst hätte ich keinen fast neuen LKW, nach meinen Wünschen, bekommen.
Inzwischen war ich in Kiel angekommen hier lief es wieder, ich saß im LKW, da es ein Tiefkühllager war hatte ich keinen Zugang. Nach einer Stunde war ich wieder unterwegs.
Ich entschied mich über Herning zu fahren, wo ich auch noch eine weitere Pause einlegte, danach fuhr ich bis zum Ziel in Viborg, nach 9:55 Stunden Lenkzeit stellte ich den LKW ab, 5 Minuten vom Kunden entfernt ab, Punktlandung. Neben mir war ein Restaurant der goldenen Möwe, ich konnte nicht widerstehen und musste mir zwei Big Mac holen. Zurück kam ich mit dreien und verspeiste sie in Ruhe im LKW.

Plötzlich vibrierte mein Handy ich bekam eine Nachricht.
20.17: Moin Hannes, lange nichts gehört von dir, wie schauts?
Nis hatte mir geschrieben
20.18: Moin, alles bestens soweit, mir geht’s gut und selbst?
20.23: Jo läuft, sag mal hast du Lust mit zum Nog Harder Lopik zu kommen?
20.30: Muss ich mal sehen wie ich da arbeite, wann ist das denn?
20.47: Ersters Wochenende im August.
20.48: Oh muss ich gucken kann ich so noch nicht sagen, melde mich dann
20.49: Ok wäre schön mal wieder was zu unternehmen gemeinsam.
20.54: Ja wäre gut, aber seit du nun noch Zwillinge bekommen hast, siehts bei dir ja auch Düster aus.
21.01: Iss halt so, wie siehts denn bei dir aus, ich meine so Kindertechnisch?
21.04: Frag lieber nicht, ganz düster.
21.06: Och armer Karl, irgendwann findest noch die richtige.
21.07: Wer ist Karl? 😀
21.07: Kerl
21.08: Ahh
21.10: So ich muss nun nach Bett hin, morgen früh abladen, wo steckst du?
21.11: Bei Uppsala. Dann gute Nacht dir.
21.13: Jo dir auch.
Ich schlief wunderbar und wachte am nächsten Tag sogar schon vorm Wecker auf. Pause hatte ich schon genug, aber vor acht brauchte ich da nicht auftauchen, also noch etwas rum gammeln. Ich pustete die Hütte etwas durch, schüttelte die Betten mal ordentlich aus und wischte mal Staub. In der Zwischenzeit hatte sich ganz schön was angesammelt. Ruckzuck war es acht Uhr und ich musste los, ein paar Minuten später stand ich am Tresen der Anmeldung.
„Hej, Hovstra Germany, I want to unload Icecream from Kiel, here are the Papers!“
„Hej.“ er nahm die Papiere und schaute im PC
„God, take gate Three, set backwards to the gate and go to the Drivers Lounge, wait til some of my colleages will talk to you.“
„Ok.“
Ich machte so wie er es mir beschrieben hatte, ich rangierte an das Tor drei und ging dann in die „Drivers Lounge“ kaum betrat ich diese kam schon jemand der mir den Schlüssel abnahm, damit ich nicht losfahren konnte, während sie den LKW entluden. In der Lounge war ein Kaffee und Snackautomat.
Nach 45 Minuten war ich leer, er erklärte mir nun das ich die Tauschpaletten nicht hier bekam sondern am Außenposten, den Weg dahin malte er mir auf. So war es kein Problem das ganze zu finden, ich wäre eh vorbei gekommen. Ich bekam dort die Euros, die ich im Palettenkasten verstaute, noch schnell eine Unterschrift und ich konnte abfahren.


Es ging nach Esbjerg, dort gab es eine Ladung Fisch für Uelzen. Zur Ladestelle nahm ich die Landstraße, das war der kürzeste Weg. Kurz vor Mittag lud ich in Esbjerg im Hafen frischen Fisch zwar nicht direkt vom Kutter, aber ich war nah dran. Sie stellten mir die Kisten hinten auf den LKW, ich schob sie dann mit dem Hubwagen bis an die Stirnwand. Zügig ging es weiter, von Esbjerg nahm ich weiter die Landstraße bis nach Flensburg. Dort auf die A7 um dann in Richtung Kiel wieder abzufahren. In Kiel an der Tankstelle machte ich meine 45er Pause. Dann ging es noch ein kurzes Stück über die A20 um dann auf die B194 zu kommen. An einem Autohof ca. eine Stunde vor Uelzen übernachtete ich.

Das Duschangebot nahm ich gerne an, ein wenig roch ich schon nach Fisch. Die Duschen waren auch sauber und gepflegt, trotzdem, gerne zahlte ich die 5 Euro nicht, grade am letzten Tag. Ich hatte es aber einfach nötig.
Frisch gewaschen legte ich mich hin, nicht viel länger als nötig machte ich Pause, also startete ich nach 9:30 Stunden um 6 Uhr.
Um zwanzig vor sieben war ich in Uelzen an der Rampe, um kurz nach war ich leer. Ich hatte nur noch keinen neuen Auftrag, also rief ich im Büro an
„Moin.“
„Moin, hier ist Hannes, bin leer in Uelzen. Hab noch nichts neues.“
„Ok, melde mich gleich wieder.“
„Ich warte.“
Eine Stunde später kam ein Anruf.
„Moin, kommst leer nach Hamburg, am Großmarkt Äpfel laden für Roscoff und Brest Frankreich.“
„Wird gemacht.“
Ja dann ging es also leer nach Hamburg zum Großmarkt, über Soltau kam ich zur A7 von da aus über die A1 und Elbbrücken an der Hafencity vorbei zum Großmarkt. Hier waren wir Stammkunden und dementsprechend war alles eingespielt, man wusste wo man sich zu melden hatte. Nach 45 Minuten war ich wieder weg. Nicht zu vergessen meine Qualitätskontrolle der Ware. Die Äpfel schmeckten vorzüglich, eigentlich viel zu Schade für Frankreich.

Kurz vor Mittag kam ich auf den Hof, ich füllte noch die Tanks und danach ging es in die Waschhalle, der LKW hatte mal wieder eine Wäsche nötig. Als ich dabei war die Papiere ins Büro zu bringen, kam Miriam grade aus der Tür.
„Was machst du denn hier, ziehts dich wieder zu Hovstra?“
„Na vielleicht, war jedenfalls kein schlechtes Gespräch, ich meine Frank kennt mich ja auch.“
„Würde mich freuen, wenn du wieder kommst, im Moment ist unsere jetziger Disponent nicht zu gebrauchen.“
„Naja wir schauen mal, bis denn!“
„Ja bis denn.“
Miriam verschwand und ich ging ins Büro zu Bernd, ich legte ihm Wortlos die Papiere auf den Tisch. Ich drehte mich grade weg als Frank mich zu sich rief.
„Hannes warte mal, ich will noch eben mit dir reden!“
„Ok.“ ich ging zu ihm ins Büro, er schloss hinter sich die Tür.
„Also, was war los diese Woche, Bernd kam bei mir an und meinte du wärst neben der Spur?“
„Was, ICH? Hab eher das Gefühl er ist neben der Spur, immer gleich genervt, kann ich doch nichts dafür wenn die Ladung noch nicht fertig ist.“
„Langsam, also es geht mir eigentlich um Montag, da meinte er du wärst zu spät beim Laden gewesen?“
„Ja, hatte ja Wochenende zusammen mit Martin in Genua, bin da dann um vier Uhr weg, könnt ihr ja auch sehen im Tacho. Habe mich dann in Mailand verfahren, kam dadurch zu spät bei Transporti Dingsbums an und musste warten.“
„vier Stunden!“
„Ja leider vier Stunden, aber Fehler passieren nun mal.“
„Ja das kann vorkommen, sollte es aber nicht, kostet nur unnötig Geld durch zusätzliche Standzeit, den Umweg etc..“
„Verstehe ich, tut mir auch Leid.“
„Wir müssen halt sehen das die LKW fahren, beim stehen verdienen wir nichts, schon gar nicht weil wir wegen Eigenverschulden stehen.“
„Verstehe ich auch.“
„Und was war denn gestern… ne Vorgestern in Burg bei Lidl?“
„Das war ein Missverständnis, ich wusste erstens nicht das wir darauf achten müssen das die gerade stehen und dann hab ich nicht eingesehen das da in Burg dann selbst zu machen, habe aber, nachdem der Obermufti da war, alles so gemacht wie gewünscht.“
„Da gab es ein Kommunikationsproblem, du sagst du wusstest es nicht, Bernd sagte mir das es vermerkt hatte. Trotzdem war dein aufspielen da verkehrt, wir sind nun mal Dienstleister und das ist eben Service, nächstes mal einfach anrufen und abklären, die fünf Minuten sollten drin sein.“
„Er hatte nichts vermerkt und angerufen habe ich nicht weil er eh schon immer miese Laune hat.“
„Das ist aber der verkehrte Weg, wir müssen zusammenarbeiten, nicht gegeneinander. Ich habe da eigentlich auch Vertrauen in dich, bisher war ich mit deiner Arbeit vollends zufrieden, ne schlechte Woche hat jeder mal, nur nicht zu oft vorkommen lassen.“
„Ja Ok.“ Ich war innerlich zwar am kochen, da ich das Gefühl hatte das Bernd seine schlechte Laune an mir abbaute und mich vor Frank blöd aussehen ließ, aber was sollte ich da nun noch diskutieren.
Ich ging aus Franks Büro, vorbei an Bernds Schreibtisch, als ich fast vorbei war rief Bernd mir zu.
„Startest dann aber Sonntag Abend schon, Dienstag muss das da sein!“
„Ja ja!“
Ich verließ das Büro, fuhr den den LKW ungewaschen wieder aus der Waschhalle und packte meine Sachen zusammen, die Tasche schmiss ich aus aus der Tür direkt in mein Auto.
Genervt fuhr ich vom Hof, der lange Anfahrtsweg hatte auch sein gutes, oftmals sorgte er dafür das ich die Probleme nicht mit nach Hause nahm, einfach aus dem Grund das die Fahrt mich ablenkte, anders als im LKW, fuhr ich im PKW etwas sportlicher und langsamere Fahrzeuge waren mir ein Dorn im Auge. So dachte ich statt an Probleme nur an die nächste Überholmöglichkeit. Zuhause war ich dann zwar immer noch genervt, aber nicht mehr so doll, erst mal das Wochenende genießen.
