Nicht viel nach meinem Geburtstag war dann auch Javier dran. Ich revanchierte mich beim Geschenk unkreativ mit Tickets für die 76ers.
Am 23.12. erheiterte mich ein Video, das Randy mir über WhatsApp schickte. „Eine schöne Bescherung aus Kalifornien!“ Er war mal im Betrieb unseres Vaters unterwegs. Ein Arbeiter hatte scheinbar seinen Gabelstapler mit einer Rolle Papier auf dem Hof der Druckerei in die stabile Seitenlage gebracht. Den dilettantischen und zum Scheitern verurteilten Versuch, einen Fünftonner Stapler plus Papierrolle mit einem anderen Fünftonner aufzurichten, hatte unser Vater in seiner bekannt liebenswürdigen Art unterbunden, seine Schimpftirade war im Video nicht zu überhören. Besonders lustig war der Schalter in seinem Kopf, der mitten im Satz umschaltete auf die übliche Arroganz und Ignoranz gegenüber seinen niederen Angestellten, als sich die Motorhaube eines betriebsfremden Kenworth W900 durch die Einfahrt schob. Bloß nicht so wirken, als habe man die Kontrolle über sich selbst verloren. Wobei es dafür zu spät gewesen sein dürfte.
So war das aber nun mal, wenn man billige und ungelernte Arbeitskräfte nahm, um Geld zu sparen und billiger zu produzieren. Irgendwann bauten sie dann eben mal richtig teuren Mist. Der arme Kerl tat mir jetzt schon leid, denn der dürfte, wie ich unseren alten Herren kannte, pünktlich zu Weihnachten die Arbeitspapiere bekommen.
Über Weihnachten war ich bei Javier und seiner Familie, seit Jahren das erste Weihnachten mit Familienanschluss und seit dem Austausch in Deutschland das erste, bei dem so was wie wirkliche Weihnachtsstimmung aufkam.
Die Geschenke spielten da keine Rolle und es waren auch nur Kleinigkeiten nach den eher teuren Geschenken in Form von Eintrittskarten für hochkarätige Sportveranstaltungen zu unseren Geburtstagen. Generell beschenkte man sich bei den Noguerras nicht groß zu Weihnachten. Das war nur Verschieben von Sachwerten. Hier stand die Rückbesinnung auf die eigentliche Bedeutung des Fests im Vordergrund. Ich war zwar als Irischstämmiger und obendrein Nachkomme der ziemlich religiösen Pavee auch katholisch, aber dieser Aspekt war bei meinen Eltern wohl in Vergessenheit geraten. Ich erinnerte mich noch an die Kritik meiner Großeltern, dass meine Eltern sich zu sehr aufs Weltliche konzentrierten.
Zwischen den Feiertagen gab es von Caterpillar nichts zu fahren. Der schon seit vor Weihnachten ungewöhnlich strenge Winter ließ mich aber auch darauf verzichten, für meine Einzelhandelsfreunde bei Costco oder Walmart zu fahren. Das Risiko, eine Menge Geld in den Graben zu setzen war deutlich größer als die zu erwartenden Einnahmen. Bei denen, die mussten oder sich trotzdem nicht scheuten, fanden sich genug Lastzüge kieloben in den Youtube-Videos ihrer Dashcams.
Die Neujahrsnacht verbrachte ich traditionell mit den Freunden, was an sich Javier nicht ausgeschlossen hätte. Der verbrachte vom Arbeitgeber ausgeschlossen allerdings die Nacht in Phoenix, Arizona mit seinen Kollegen. Zwar hatte auch er durch die aus den Nachrichten und diversen Kabarett-Programmen berühmt gewordene Computerpanne bei American unbürokratisch und unkoordiniert Urlaub über die Feiertage bekommen, aber dummerweise nur über Weihnachten beantragt. Als der Fehler auffiel, war er natürlich sofort für Neujahr geblockt und eingesetzt.
Der strenge Winter ließ das Geschäft im Nordosten der USA und Kanada fast zum Erliegen kommen. Brian schickte mich daher im Januar bis März vor allem wieder die Ostküste runter nach Carolina, Georgia, Florida, weiter am Golf in Richtung Mississippi und Louisiana und ins wärmere Landesinnere von Tennessee und Alabama.
Apropos „strenger Winter“, eine Meldung bekam ich dann aus einem Land, das dafür bekannt war, welche zu haben. Es war mal wieder nur ein Bild zur Eröffnung des WhatsApp-Dialogs. Und da konnte man vom Winter nicht viel sehen. Aber wahrscheinlich war der Hof nur aus Arbeitsschutzgründen gut gesalzen und auf der Halle schmolz der Schnee durch die Wärme von unten, das kannte ich noch aus meiner Einzelhandelszeit.

Du hattest Recht.
Immer! Ich habe doch gesagt, dass Du in Kanada besser untergebracht bist.
Hier ist es ja auch schöner.
Wo ist hier? Das Nummernschild von Alberta erkenne ich gerade noch.
Zu Hause ist Calgary. Das Bild ist aber in Edmonton gemacht.
Fährst Du jetzt dem Sleeper nach zu urteilen Langstrecke?
Das gilt bei Walmart als Nahverkehr. Ist aber schon recht weit. Alberta komplett, Saskatchewan und Manitoba alles ‚dicht besiedelte‘ zwischen Highway 3, westlich der Seenplatte und US-Grenze. Nach dem Winter bekomme ich auch British Columbia zwischen Highway 16 und US-Grenze dazu. Mountain Experience soll ich aber nicht im Winter machen.
Und das soll Kurzstrecke sein?
Ja. Langstrecke wäre Kanada und USA komplett und keine Garantie, am Wochenende zu Hause zu sein. Unter mir sind die City Driver genannten Tagesfahrer, die keine Sleeper haben. Die kommen jeden Abend nach Hause, aber Calgary-Edmonton und zurück fahren die an manchen Tagen auch locker mal. Ich selbst bin am Ende des 70er Cycle immer und oft zusätzlich eine Nacht dazwischen zu Hause.
Das ist aber nicht Walmart direkt? Die fahren doch Freightliner.
Nein, Meridian Transport. Ein Subunternehmer aus Calgary. So richtig mag ich das Ding nicht, aber besser als ein Cascadia ist er auf jeden Fall, wenn es schon rund sein muss. Volvo bleibt wohl ein ewiger Traum und einen eckigen Amerikaner bekommt man bei Walmart-Subs erst recht selten. Aber wie Du mir schon empfohlen hast, besser Kanada mit dem falschen Truck als gleich im für mich falschen Land.
Ihr immer mit Volvo. Scheint ja so ein deutsches Ding zu sein. Ich habe ein paar deutsche Abonnenten auf Youtube und die fragen auch immer, warum ich keinen Volvo gekauft habe.
Ja, ich hatte inzwischen einen Youtube-Kanal. Genauer gesagt zwei Kanäle. Als „BKR Truck Driving“, was meine Initialen Brandon Kieran Ridley waren, stellte ich in einem Trucker-Vlog Mitschnitte von Dashcam und Gopro während der Fahrt sowie Fragen & Antworten auf Truckstops online.
Zwar lag meine Zeit als Assassin’s Creed Spieler eine Weile zurück, aber passend zu den Spitznamen von Caleb, Jamie, David und Hayden aus dieser Spieleserie fiel meine Wahl dank meines inzwischen auch sehenswerten Geschicks mit den Messern auf den Schwertkämpfer Malik aus Teil 3, mein zweiter Kanal hieß „Streetclimber Malik“ und beschäftigte sich mit unseren Ausflügen als Explorer und ein Bisschen Schattenkämpfer-Show mit Ka-Bar und Kunai.
Das Jahr hatte schön begonnen, zumindest in den ersten 10 Wochen. Ich war an sich jedes zweite oder dritte Wochenende zu Hause, unterwegs klappte es ab und zu, dass ich Javier für eine Nacht oder ein Wochenende in der Ferne treffen konnte. Und dann stand Ostern vor der Tür. Mittwochmorgen klingelte mein Telefon. Selten genug dank der umfangreichen Kommunikationsmöglichkeiten in Isotrak war mein Dispatcher dran.
„Guten Morgen Brian.“ „Guten Morgen. Ich sehe, Du bist schon unterwegs. Immer wieder schön, Euch allen beim Arbeiten zuzuschauen.“ „Sehr witzig.“ „Ich werde Dich am Donnerstag um die Mittagszeit in Philadelphia haben. Wann willst Du denn nächste Woche wieder los?“ „Kann ich Dich zurück rufen? Alleine rum sitzen habe ich keine Lust und muss erst mal sehen, wer von meinen Freunden wann Zeit hat.“ „Okay.“ Karfreitag war kein Feiertag in Pennsylvania, aber viele Betriebe arbeiteten trotzdem nicht. Daher war auch weniger zu transportieren, besonders in unserem Bereich. Es war vor allem ein Tag zum Einkaufen.
Der erste Anruf ging natürlich an Javier, der zum Glück gerade erst auf dem Weg zum Flughafen in Kansas City war. „Hallo Brandon. Hast Du Sehnsucht nach mir?“ Wir hatten vor einer halben Stunde erst aufgelegt. „Ja. Vor allem am Wochenende. Ich habe eben endlich erfahren, dass ich Donnerstagmittag ankomme und mir aussuchen darf, ob ich am Montag oder Dienstag wieder los muss.“ „Ich habe nachher vorgezogenes Wochenende, aber schon verplant. Es soll 70 °F warm werden, da wollen wir am Donnerstag und Freitag die Kajaksaison einläuten.“ „Schade.“
„Es wäre manchmal schön, wenn ich früher wüsste, wann Du nach Hause kommst.“ In letzter Zeit hatte sich da wenig getan, meine einzelnen Frachten waren immer noch eher kurz. „Ich habe einen Nachtflug nach Salt Lake City auf Sonntag. Freitagabend kannst Du mich besuchen kommen, entweder nach der Kirche oder wir gehen zusammen hin. Samstag früh fahren wir dann zu meinen Eltern. Nach dem Mittagessen geht es zurück in meine Wohnung und dann müsste ich Dich bitten, zu mir ins Bett zu kriechen oder leider wegschicken.“ Wenn ich tagsüber bei ihm schlafen würde, wäre ich richtig aus meinem eigenen Ablauf raus, der von Arbeit am Tag ausging. Andererseits blieb mir dann ja noch der Sonntag, um das auszugleichen.
Danach telefonierte ich noch den Rest ab. Die Studenten waren zum Spring Break in die Karibik verreist, die arbeitende Bevölkerung musste am Montag auch wieder genau das tun. Hayden wollte, wie so oft, wenn kein anderer von uns Zeit hatte, seinem alleinigen Hobby Trainsurfing nachgehen. Also sagte ich Brian, dass ich auch wieder Ostermontag los wollte.
Abends, als wir wieder telefonierten, stellte mir Javier die Gretchenfrage: „Brandon, sei bitte ehrlich. Bist Du Streetclimber Malik?“ „Ja.“ Wie auch immer er darauf gestoßen war. „Ich weiß ja, dass Du irgendwo rum kletterst und bin selbst Risikosportler, aber ganz ehrlich. Das ist mir zu krass.“ In der Tat war ich in letzter Zeit risikofreudiger und vor allem zeigefreudiger geworden.
Das mit dem Risiko lag natürlich daran, dass ich routinierter und damit sicherer wurde und mir mehr zutraute. Das mit dem Zeigen war eigentlich eher eine Kamerasache. Man konnte durch den Schnitt noch mal einiges raus kitzeln, was eigentlich gar nicht so wild gewesen war, wie hinterher der fertige Film vermuten ließ. „Das sieht vieles aber auch nur so aus. Liegt am Kameraschnitt.“ „Dann schneide anders oder stell den Channel bitte ein. Mir zuliebe. Ich halte das nicht aus, mir so was anschauen zu müssen.“ Dann sollte er es sein lassen. Ich suchte ja auch erst gar nicht nach Videos von Kanuten im Allgemeinen oder ihm im speziellen. „Lass uns das bitte am Freitag oder Samstag besprechen.“ Ich wollte an sich den Kanal nicht wieder einstellen. Auch der hatte so seine Abonnenten und es hatten sich schon nach wenigen Wochen tolle Schreibfreundschaften mit Explorern aus aller Welt ergeben.
„Bist Du jetzt sauer?“ „Ein Bisschen. Du fährst irgendwo mit dem Kanu rum und ich weiß nicht, was abläuft. Ich filme was und soll aufhören, weil Du es siehst.“ „Wenn bei mir was schief geht, bin ich nass. Wenn bei Dir was schief geht, bist Du ein Fleck auf dem Boden. Und wenn ich wirklich Risiko gehe, dann ist das bei Rennen, wo Rettungsschwimmer und Sanitäter bereit stehen, um sofort einzugreifen.“
Ich hatte am Donnerstag die Planierraupe abgeliefert, war zu meiner Halle nach Roxborough-Manayunk gefahren, hatte den Truck gereinigt und abgestellt und ausgeräumt. Alles, was nach Hause musste, war in meinem Chevy und ich fuhr vom Hof. Die Strecke war 7 Meilen lang, aber ich schaffte keine 3. Ein Linksabbieger versuchte es mal noch schnell, aber sein aufgedonnerter Honda Civic fuhr nicht halb so fast und furious an wie er aussah und mir vors Auto. Und als nächstes landete ich in einem weißen Aufblaskissen. Immerhin brauchte ich mich um nichts zu kümmern, denn die Staatsgewalt war zufällig hinter mir her gefahren.
„Sind Sie okay?“ „Ja, Sir!“ Dann ging der Polizist zum Streifenwagen zurück. „Verkehrsunfall in Blue Bell Hill, Kreuzung Walnut Lane und Daniel Street. Keine Verletzten, zwei Abschleppwagen erforderlich.“ Danach mussten sowohl der wenige Meter vor seinem Elternhaus gescheiterte Knabe als auch ich mit zur Wache, unsere Aussagen zu Protokoll geben.
Er stieg in den SUV seiner Mutter und ich ließ mir ein Taxi kommen. In der Werkstatt sahen wir uns wieder. Er beweinte, als ich ankam, schon seinen Honda, den ich im hinteren Bereich der Beifahrerseite erwischt hatte. Mit einem Mechaniker ging ich zu meinem Chevy Sonic.
Auf meine kurze Twittermeldung von dem Schrotthaufen musste ich Randy schnell schreiben, dass mir nichts passiert war. Von Javier kam nichts, aber der war vermutlich gerade im Wasser, hoffentlich mit Boot dazwischen.
„Da ist leider nicht mehr viel zu machen. Der Längsträger ist schon angestaucht, dadurch ist die Vorderachse krumm, der Motor aus einigen Halterungen gerissen. Die Reparatur ist teurer, als das Ding wert ist.“ „Wundervoll. Dann bleiben mir wohl nur Ausräumen und die Unterschrift unter dem Verschrottungsbeleg?“ „Könnte man so sagen.“ Der Erlös aus dem Auto, an dem noch eine Menge gute Teile waren, ging natürlich an die gegnerische Versicherung.
Ich sollte mein Geld dann von denen bekommen. So lange wollte ich aber nicht warten. Und ich überlegte, während ich im Taxi nach Hause gefahren wurde, womit ich denn in Zukunft so herum fahren wollte. Da Javier mir meinen Nervenkitzel als Explorer und Freerunner nehmen wollte, kam mir eine Idee, wie sich mein Adrenalinpegel in Anwesenheit von Sanitätern und bei organisierten Veranstaltungen korrigieren ließe. Dazu brauchte ich aber ein Fahrzeug, das einen Anhänger ziehen konnte und in dem man wohnen konnte. Das beschränkte es auf wie ich erst dachte zwei Klassen. Van und Extended SUV.
Zu Hause fing ich an im Internet nachzuforschen. Beides gefiel mir aber nicht. Die Extended SUV wie Javiers GMC Yukon waren nur Behelfs-Camper. Man konnte alles rein packen und drin schlafen, aber leider nicht mehr. Für Tisch und Kochstelle musste man draußen ein Zelt aufbauen und bei Wind und Wetter außerhalb des Fahrzeugs ausharren. Außerdem musste man aus dem Rucksack und der Reisetasche leben.
Ein Van war zwar in der Hinsicht besser, da man dort meistens das Bett für den Tag in eine kleine Sitzgruppe umbauen konnte. Außerdem hatten die einen fest verbauten Herd und ein paar Schränke. Allerdings waren die dann im Alltag untauglich, weil man dauernd mit dem Hausstand durch die Gegend fuhr. Wehe man wollte dann mal einen Satz Reifen holen oder so. Den musste man dann unters Bett und vor den Küchenschrank verstauen, nur um hinterher trotz aller Maßnahmen schwarze Flecken auf dem Teppich zu haben. Außerdem fand ich diese Kartons mit Rädern dran hässlich und spießig. Campervans waren was für Rentner, die der Sonne hinterher reisen, um vor dem Rheuma zu flüchten.
Und dann fand ich eine Alternative, die mir sofort gefiel. Ich konnte ein für meinen Geschmack schickes Auto fahren, bei Bedarf große Dinge transportieren, einen Anhänger ziehen und innerhalb von Sekunden einen reisefertigen Camper draus machen. Und so viel teurer wie ein fertig aufgebauter Campervan auf Basis Chevrolet Express, Ford Econoline oder dem obendrein nicht mehr so ganz taufrischen Dodge Ram Van war es am Ende auch nicht. Und ich musste nicht gleich alles zusammen kaufen sondern konnte die Wohneinheit später nachkaufen.
Während ich einen neuen fahrbaren Untersatz suchte, meldete sich Javier und fragte auch, ob ich wohlauf war. Da er kaum Netz hatte, konnten wir uns nur ziemlich verzögert auf Whatsapp schreiben.
Leider war das, was ich mir ausgesucht hatte, die gefragteste Fahrzeugklasse der USA, also waren gerade hier in der Großstadt Angebot und Nachfrage im Missklang. Alle wollten so ein Ding, aber der Gebrauchtmarkt gab keine her, entsprechend hoch waren die Preise. So schickte mich das Internet schließlich bis zu Troutman’s Chevrolet in Millersburg. Ein Anruf ergab, dass das Fahrzeug noch da war und ich ließ es bis morgen früh reservieren. Das Geld musste ich leider als Privatentnahme aus der Firma abziehen, aber ich konnte schlecht mit dem Peterbilt 579 im Alltag rum fahren.
Problematisch war nur, ans Ziel zu kommen, ohne dafür ein eigenes Fahrzeug zu benutzen. Ich musste also mit SEPTA Regional zum Bahnhof an der 30. Straße und dann dreieinhalb Stunden mit einem Amtrak-Zug nach Harrisburg. Dort konnte ich dann eine 24 Meilen lange Uber-Fahrt antreten. Hier in den höheren Bergen und schmalen Tälern lag sogar noch Schnee. Beim Händler stand mein mögliches neues Auto schon bereit. Ich sah mir alles genau an, fand keine Mängel und für das Alter von 6 Jahren auch eher wenige Gebrauchsspuren. Also unterschrieb ich den Kaufvertrag und der Händler nahm meine persönlichen Daten auf, schickte die Ummeldung an PennDOT, das Verkehrsamt des Bundesstaates. Mit der vorläufigen Zulassung konnte ich den Wagen fahren, den umgeschriebenen Fahrzeugbrief und die endgültige Zulassung bekam ich dann mit der Post nach Hause. Also kletterte ich in mein neues Auto, denn nun ging es nicht mehr nach unten auf den Fahrersitz sondern nach oben.
Der Marke war ich treu geblieben und für hiesige Verhältnisse war der Silverado 1500 Extended Cab auch ein ganz normales Auto. In Europa mochten sie ja anderer Ansicht sein, aber der GM Smallblock V8 hieß nicht umsonst „der Motor, der Amerika bewegt“. Besonders mit dem klassischen, aber seit 2005 nicht mehr hergestellten Hubraum von 5,7 Litern war er vom Motorrad „Boss Hoss“ über PKW, SUV, Vans und Sportwagen bis hin zu Lastwagen, als Bootsmotor und sogar Flugzeugmotor ebenso zum Einsatz gekommen wie als stationärer Stromerzeuger. Bei Segelfliegern war er angeblich auch noch der Klassiker als Motor für die Startwinde. Das Exemplar in diesem Pickup hatte 5,3 Liter Hubraum und 315 PS. Wenigstens hatte der Motor dieser Generation Zylinderabschaltung.
Javier war nördlich von Allentown, wie mir die Handyortung verriet. Das war nur eine halbe Stunde Umweg, also beschloss ich spontan, mal da vorbei zu fahren. Die Warnung vom Navi bestätigte ich mit OK, denn das Ziel konnte nur mit geländegängigen Fahrzeugen angesteuert werden.
In der Tat ging es schließlich auf einen unbefestigten Waldweg und ich musste den Allradantrieb zuschalten. Drei SUV, darunter Javiers GMC Yukon XL, verrieten mir, dass ich am Ziel war. Das letzte Stück musste ich laufen. Es war manchmal sehr aufschlussreich, wenn man irgendwo unangemeldet auftauchte. Und noch aufschlussreicher war es, wenn man nicht sofort auftauchte. Die Gruppe von 5 Leuten war mit ihren Kanus auf dem See und sie schienen absichtlich zu kentern und sich wieder aufzurichten. Quasi als Wettbewerb, wer es öfter konnte. Zumindest waren ihre weithin hörbaren Rufe „Eins – zwei – drei – vier!“ das Mitzählen der Rollen.
„Du willst nicht ernsthaft 5 versuchen?“ „Doch!“ Derjenige, der das wollte, war Javier. „Du erzählst am Feuer, dass Dir übel wird, wenn Du Deinen Freund auf alten Fabrikhallen rumklettern siehst? Stell Dir mal vor, der langweilt sich, kommt uns besuchen und sieht Dich in 45 °F kaltem Wasser 5 Eskimorollen machen.“ Da brauchte man sich nicht viel vorzustellen, er stand hinter einem Baum. „Kommt er aber nicht. Der hat gerade nicht mal ein Auto und wenn doch, dann hat er sicher wieder so eine Straßenwanze gekauft, weil er mit großen PKW nicht einparken will und bleibt auf dem Weg hier rauf stecken!“
„Trotzdem! Lass den Quatsch! Du brauchst uns nichts zu beweisen. Okay, ich habe auch 4 geschafft, aber trete auf keinen Fall für 5 an!“ „Das ist nicht das gleiche, als würde man eine mehr schaffen!“ Javier stach mit dem Paddel ins Wasser und kenterte. Als er wieder rauf kam, rief sein Gegner, der aufgegeben hatte: „Du kriegst von den schnellen Wechseln 25 °F rauf und runter zwischen Luft und Wasser nur Krämpfe!“
Die vierte Rolle hatte schon länger gedauert als die vorherigen, bei der fünften blieb das Boot kopfüber treiben. „Verdammt! Der kommt nicht rum!“ Zwei der anderen schlüpften aus ihren Booten und kraulten zu Javiers Boot. Sie begannen, es aufzurichten. Mein Freund kippte leblos vornüber, als es sich endlich drehte.
Ich lief aus dem Wald runter ans Ufer. Eine Sicherung war bei mir durchgeknallt, daher stand die Sorge um ihn gerade hinter der Wut auf ihn an zweiter Stelle: „Mir wird echt übel! Das ist also Deine Art, nur nass zu werden? Ich glaube, wir müssen mal sehen, wer hier wie zum Fleck auf dem Boden wird!“ Die übrigen waren ans Ufer gepaddelt und aus ihren Booten ausgestiegen. Sie drehten sich um, sahen wohl eine männliche Furie aus dem Wald rennen und hielten mich mal prophylaktisch fest. „Wer bist Du?“ „Der Straßenwanzenfahrer, der nicht hier her kommt, sondern sich zu Hause langweilt, weil er doch bitte nicht auf alten Fabrikhallen rumklettern soll!“ „Also Javiers Freund?“ „Ich dachte wenigstens bis eben, dass ich das wäre. Ich komme mir gerade eher wie seine persönliche Witzfigur vor – und reichlich verarscht!“
Im Hintergrund klappte Javier die Augen wieder auf und hustete erst einmal. Dann sah er mich: „Brandon? Was suchst Du hier?“ Suchen? Dich, Du Pfeife! „Das frage ich mich auch gerade! Eigentlich meinen Freund, gefunden habe ich aber nur ein leichtsinniges, selbstgefälliges Arschloch!“ „Du gehst jetzt besser, glaube ich.“ „Das glaube ich auch! Sonst überlebt der diese Nummer am Ende doch nicht!“ Ich drehte mich um und stapfte zu meinem Auto. Der eine Kanute kam mit: „Ich bin mir sicher, es tut ihm leid, was passiert ist.“ „Das ist mal das Mindeste. Mir einen Risikosport verbieten und dann selbst absaufen ist Vertrauensbruch im Bereich Level 3 bis 4! Meine Telefonnummer hat er. Wenn er wieder mehr Luft als Wasser in den Lungen hat, kann er sich gerne melden. Aber gib ihm den Tipp, dass das Wörtchen „Entschuldigung“ in seinem Anruf dann besser sehr weit vorne vorkommen sollte!“ Damit stieg ich in meinen Silverado, knallte die Tür zu und donnerte Schlamm spritzend den Waldweg zur Straße runter.
Am Samstag meldete sich Javier schon mal nicht. Ich kaufte die notwendigen Dinge ein und machte ein Bisschen Bürokram. Randy war leider nicht erreichbar.
Der Sonntag begann mit Kirche. Der Ostergottesdienst bei Sonnenaufgang war doch immer wieder ein besonderes Erlebnis. Nach den Ereignissen seit meiner Rückkehr nach Philadelphia war mir danach, aber auch der weitere Verlauf des heutigen Tages verlangte nach göttlichem Beistand, wenn ich ehrlich war.
Gegen 9 Uhr traf ich mich mit David und Jamie. Wir wären eigentlich mit Jamies Ford Explorer gefahren, weil das zu dritt bequemer gewesen wäre. Aber sie nötigten mich dazu, doch mein neues Auto vorzuführen und so saß ich am Steuer meines Pickup, Jamie auf dem Beifahrersitz und David musste sich auf die eher an Notsitze erinnernde Rückbank falten, weil ich vorne Einzelsitze hatte. Unser Ziel war die alte Langwellen-Sendeanlage NSS Annapolis. Ich hatte mich erst einmal im Internet informieren müssen, was das war.
Ich war noch nie auf einem Sendemast gewesen. Die Dinger waren mit 800′ auch nicht gerade kleine Vertreter ihrer Zunft für den Einstieg. David streamte live und nahm sein von uns liebevoll „Sprengstoffrucksack“ genanntes Gebilde in Betrieb. Es steckte in seinem Rucksack und bestand aus einem Handy als Sender, einem Webbook mit der Gopro-Software, einem dicken Akkupaket für die beiden Geräte und den Verbindungskabeln, zusammengehalten von Klebeband und Kabelbindern. In der Tat sah es mehr nach Sprengsatz aus als nach mobiler Multimediaausrüstung. Jamie und ich setzten uns nur unsere Stirnhalterungen für die Gopros auf.
David gab mir die entscheidende Anweisung: „Tuch vor den Mund, ich streame jetzt.“ Dann kommentierte er entsprechend: „So, Malik ist vermummt, also kann es los gehen. Wir wollen nach da oben.“ Er steckte den Aufbau in seinen Rucksack. Der Mast, den wir uns ausgesucht hatten, stand frei und nur das Gitter in der Leiter und die Stacheln um die Beine sollten uns am Aufstieg hindern. Allerdings taten sie das nicht wirklich, die Stacheln waren vor allem an den Beinen ohne Leiter eher ein Alibi, denn da würde nach Meinung der Erbauer sowieso keiner hoch steigen.
In der Tat waren das Kraft raubende 110′ bis wir über einen Querträger zur Leiter kommen konnten. Also machten wir auf der Plattform eine Pause und setzten uns hin, damit man uns nicht sehen konnte. „So, der erste Abschnitt wäre geschafft, wir sind auf dem Turm und an der Leiter. Bleiben noch fast 700′ bis zur Spitze. Wir werden wohl 20 bis 30 Minuten rum dafür brauchen.“ Dann ging es weiter nach oben.
Es wurde in der Höhe tatsächlich immer anstrengender, die Leitern zu steigen. Man brauchte da hoch schon Ausdauer. Aber irgendwann waren wir oben auf dem Umlauf und setzten uns wieder hin. 800′ ergaben eine tolle Aussicht über die Chesapeake Bay, nach Westen konnte man die Landmarken von Washington erkennen, besonders das Kapitol.
Wenn man so weit oben war, dann sollte es nicht an den letzten paar Fuß scheitern. Also stiegen wir einer nach dem anderen auf die Befestigung an der Spitze, wo früher die Kabel der Schirmantenne zum in der Mitte positionierten Hauptmast festgemacht waren. Dieser 1200′ hohe Mast war wie auch die anderen 6 kleinen abgebaut worden. Man konnte auf dem ca. 1 sqft. großen Ding gerade so bequem stehen. Jamie packte schließlich eine Drohne aus und flog um sich selbst herum und auch um uns, wie wir ganz da oben standen.
Es war dieses Gefühl der Freiheit, um das mich Javier bringen wollte. Ich war ganz oben und es war großartig da. Ich breitete die Arme aus und sah bestimmt nachher auf dem Drohnenvideo aus wie Cristo Redentor in Rio de Janeiro, passend zu Ostern.
David saß auf der Wartungsplattform und scrollte durch seinen Livechat. „Das waren dann wohl unsere Koordinaten. Vielen Dank, jetzt wissen wir wenigstens, wo wir sind und alle anderen 600 Zuschauer auch. Abstieg im Expresstempo! Und an Euch alle, das war mein letzter Livestream! Bedankt Euch bei dem Kleinhirn, das hier Koordinaten postet, so lange der Stream läuft.“ Die Anlage gehörte auch 20 Jahre nachdem sie abgeschaltet war, noch der Navy. Und die war wie alle Truppenteile nicht erfreut, wenn man auf ihrem Eigentum herum kletterte.
Zum Glück ging es runter immer schneller als rauf. Nach 20 Minuten war ich als letzter noch am Turm, stand auf der Absperrung mit dem Dornenkranz. Dann ritt mich der Teufel, besonders hoch war es nicht mehr, auch Jamie und David waren gesprungen, das war ungefährlicher als um die Dornen herum zu klettern. Ich breitete aber die Arme aus wie eben und sprang danach erst ab, machte eine Rolle und blieb dann mit wieder ausgebreiteten Armen 3 Yard vor Jamie stehen. David hatte seine Ausrüstung mittlerweile in den Rucksack gepackt, Jamie und ich nahmen die Gopros ab und steckten sie in die Jackentaschen. Dann gingen wir zum Auto.
In einem Fastfood-Restaurant tauschten wir unsere Daten von den Kameras aus und dann fuhr ich die beiden nach Hause und dann zu meiner eigenen Wohnung. Hier begann ich, die Videos zu sichten und zusammen zu schneiden. Ich hatte vorhin zu keiner Sekunde die Absicht, von dem Turm zu springen, aber dennoch war meine Stimmung schlecht.
Also nahm ich als Tonspur „I believe I can fly“ von R. Kelly und begann zu schneiden. In der ersten Strophe kamen Szenen vor, wie wir die Sperren überkletterten, durchs Fachwerk aufstiegen und uns auf die erste Plattform zogen. Im Refrain scherzten wir herum. Dann kam in der zweiten Strophe der weitere Aufstieg, im zweiten Refrain gab es den Ausblick von der Plattform oben. Danach wurde die Melodie ja gleich dramatisch. Ich zeigte erst einmal meine Freunde, wie sie oben auf der Spitze standen, dann mich selbst, wie ich drauf kletterte. Beim letzten „spread the wings “ nahm ich die Szene, wo ich die Arme ausbreitete. Danach folgten zu den immer dramatischer gesungenen „I can fly“ die Szenen, wo Jamie mich in der Stellung mit der Kamera dauernd umflogen hatte. Beim Klaviersolo schnitt ich ohne eine einzige Szene vom Abstieg um auf den Moment, wo ich mit ausgebreiteten Armen auf dem Dornenkranz stand und sprang zum letzten Akkord des Solos ab. Beim „Fly, fly, fly!“ des Hintergrundchors tauchte dann der Mast im Hintergrund auf und mit dem letzten Ton des Liedes stand ich vor Jamie auf der Wiese.
Das Video war keine 10 Minuten online, als mein Handy klingelte. „Hallo Bruderherz. Wie geht…“ „Brandon! Mach so einen beschissenen Filmschnitt nie, nie, nie, nie, nie wieder! Mir war klar, dass Du heile wieder unten angekommen bist, weil das Video ja irgendwie ins Internet gekommen sein muss. Außerdem hätte David mich sonst bestimmt benachrichtigt, dass Dir was passiert ist. Trotzdem weiß ich jetzt, wie sich ein Herzinfarkt anfühlen muss. Was ist los?“ Ich erzählte ihm von Javier und seinem Verhalten. Geduldig hörte er zu. „Das tut mir leid. Ist aber auch echt eine harte Nummer. Und er hat sich immer noch nicht gemeldet?“ „Nein. Nicht aus dem Krankenhaus, wo er über Nacht war, nicht gestern von zu Hause. Er ist in der Nacht mit Zwischenstopp nach Salt Lake City geflogen, hatte da den ganzen Tag Pause und ist jetzt wieder auf dem Rückflug. Zeit wäre also heute Morgen gewesen und selbst als ich auf dem Turm war und mein Smartphone im Auto lag, wären zumindest meine Anrufliste und meine Mailbox für ihn da gewesen.“
„Wann musst Du wieder los?“ „Morgen früh um 8.“ „Okay. Wenn Du mich sehen willst, sag bescheid. Ich habe die Woche noch Spring Break und kann irgendwo hin fliegen.“ „Erst einmal abwarten, wie es nun weiter geht. Aber Danke.“ „Dazu sind Brüder doch da.“
Mit dem beruhigenden Gefühl, dass Randy wie immer für mich da war, ging ich ins Bett. Mal sehen, was Brian morgen früh mit mir vor hatte.
Die Antwort, was Brian mit mir vor hatte, gab es dann morgens, während ich die PTI meiner Zugmaschine machte.
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Es sollte also von New York City nach Quebec gehen. Obwohl schon April war und man vor einem Jahr in diesen Tagen keine Jacke mehr brauchte, klopfte ich dafür jetzt beim Einsteigen den Schnee von den Schuhen, der mal wieder gefallen war. Langsam dürfte der Frühling gerne kommen.

Die I-95 war zum Glück geräumt und so viel Schnee war es ohnehin nicht. Also war ich nach 2 Stunden in New York City, zumindest ein Stückchen, denn die Vertragswerkstatt war auf Staten Island. Das ersparte mir weite Strecken im Stadtverkehr und der Firma einiges beim Quadratmeterpreis.
Die Fahrt in den Norden ging unspektakulär vor sich. Allerdings schien Cabover-Tag zu sein, denn ich überholte erst einen Kenworth K100 und einige Zeit später einen Freightliner Argosy. Keine Ahnung, was man an diesen Dingern finden konnte. Mir gefiel keiner der Cabovers so richtig. Am ehesten noch der Mack Ultraliner, aber auch da würde ich lieber den in der Ecke meiner Halle stehenden Superliner wieder auf die Straße bringen. Einzig die riesige Kabine des Argosy würde ich als Argument gelten lassen, aber dieser K100 eben hatte keine größere als ich mit Motorhaube.


Neuland erreichte ich, als ich in Maine von der Interstate 95 auf die Route 201 wechselte. Das war eine Fernstraße mit einer Spur in jede Richtung und führte mich für den Rest des Tages bis an die kanadische Grenze. Ich verzichtete auf den Grenzübertritt und stellte mich auf der US-Seite auf den Parkplatz, um am nächsten Morgen früh und mit möglichst kurzer Wartezeit rüber zu kommen.
Und endlich geruhte mein Freund sich nach den Ereignissen von Freitag mal zu melden. „Hattest Du Spaß beim Schneiden von Deinem neuen Video?“ Falscher Einstieg. „Ja. Danke der Nachfrage. Sieh es positiv, wenn ein Video von mir kommt, dann lebe ich noch.“ Zwar waren meine Zugangsdaten zu allen wichtigen Portalen mittlerweile jeweils in einem Umschlag bei Randy und bei Tristan hinterlegt, damit sie, falls es doch mal schief ging, meine Follower informieren konnten. Aber die würden dann auch kein Video von mir mehr hoch laden.
„Viel schlimmer finde ich es, dass Du heimlich gefährliche Aktionen machst, die ich nicht mal mitbekommen soll.“ „Macht das Deine besser?“ „Nein. Und damit sollten wir beide leben müssen. Nur ist es echt daneben, wenn Du erst fragst, ob ich mit dem Exploren aufhören kann, weil Dir die Videos Angst um mich machen und dann beinahe bei Deiner Mutprobe drauf gehst und Dich auch noch damit brüstest, dass ich das ja nicht mitbekommen würde.“
„Wieso bist Du eigentlich da hin gefahren und wie lange hast Du hinterm Baum gelauscht?“ Es ging mir hier zu viel um seinen Spaß für ihn und seine Sorgen um mich, aber nicht anders rum, was auch mal toll wäre. „Um Dich zu überraschen, weil mein Silverado es kann und lange genug.“ „Die Aktion war dumm von mir. Also, kannst Du mir versprechen, dass Du nicht mehr auf so Türme kletterst? Viele Urban Explorer machen doch einfach nur Videos, wo sie in ein altes Gebäude rein gehen und zeigen, wie es da aussieht.“
Ja, es gab reine Explorer, die nur ein Gebäude untersuchten. Es gab reine Streetclimber, die nur auf alles kletterten, was ihnen im Blickfeld herumstand. Und es gab Leute wie unsere Gruppe, die beides je nach Laune kombinierten. „Und du gehst nur noch bei Windstille auf einem See paddeln?“ „Das ist doch nicht vergleichbar.“ „Für mich schon. Und meinen Abonnenten muss ich die Veränderung auch erklären.“ „Sag doch einfach, dass Du es Deinem Freund zuliebe machst. Oder wenn Du das nicht willst, verleugne mich meinetwegen zur Freundin.“
„Javier, es ist nicht so einfach. Ich will nicht aufhören. Ich habe erst mal kein Problem mit Deinem Hobby an sich und bin mir auch der Gefahr bewusst. Jeder Tag kann Dein letzter sein, weil Du auf dem Wasser in eine ausweglose Situation kommst. Das gleiche kann mir passieren, oder meinen Freunden Caleb, David, Jamie und Hayden, sogar Randy, meinen Bruder. Ich lebe damit, ich nehme das in Kauf und es war mir für unsere Beziehung klar, als wir zusammen gekommen sind. Und das gleiche habe ich von Dir angenommen.
Und ich weiß ja gar nicht, ob Du dann auch aufhörst. Wie kann ich es prüfen? Wie kannst Du prüfen, was ich mache, wenn ich es nicht mehr filme? Das ist doch alles keine Grundlage, den Beweis hast Du ja erbracht. Ich muss mir erst mal über ein paar Dinge klar werden und wünsche mir, dass Du das auch machst.“ „Das heißt, es ist aus?“ „Das habe ich nicht gesagt. Ich hoffe nicht, aber ich weiß es nicht. Das Vertrauensverhältnis ist gestört und bis jetzt hast Du Dich noch nicht mal entschuldigt.“ „Entschuldigung.“ Na toll. Mit der Nase drauf gestoßen und in gequältem Tonfall. Das Gespräch endete mit einer frostigen Verabschiedung, passend zum Wetter.
Dienstag, 03.04.2018
Der Tag begann mit einer kurzen Wartezeit an der Grenze. Dann war ich mal wieder in Kanada unterwegs. Wie die U.S. Route 201 war natürlich auch die Quebec Route 73 neu für mich. Nach genau 2 Stunden erreichte ich die Caterpillar-Niederlassung in Quebec, hielt wie immer erst einmal auf der Straße und ließ mir sagen, wo ich hin sollte. Das war auch eine gute Idee, denn am Ende setzte ich im Schatten des Chateau Frontenac gleich rückwärts in den Hof zurück, anstatt drinnen auf der Stelle zu drehen.

Es schien hier aber keine Anschlussfracht für mich zu geben, denn Brian schickte mich Bobtail los.
PICKUP: QCTRV-CAT
DESTIN: MABOS-CAT
TRAILER: RGN-54959(CAN)
LOAD: CB10
WEIGHT: 26,610
DISPATCH: PAERI-CAT-BRW
Die Fahrt von Quebec City nach Trois-Riviere war dann auch 1:47 h lang. Wenigstens blieben mir Waagen erspart. Bobtail musste man nur raus, wenn sie das Log sehen wollten. Und wenn man einen Transponder hatte, wollten sie das nur sehen, wenn man entweder Dreck am Stecken hatte oder es ihnen sehr langweilig war.
In der Niederlassung, eine große Generalvertretung, gab es eine Kantine. Da ich durch meinen Vertrag in manchen Dingen als Bediensteter galt, konnte ich mit der Karte, die ich inzwischen mal bei Brian angefordert hatte, hier essen und durfte so lange auch meinen Truck auf dem Hof stehen lassen. Den hatte ich schon an den neuen Trailer gespannt. Es ging langsam auf halb 1, als ich wieder los fuhr in Richtung USA.
Weil die I-91 nördlich von White River Junction (VT) gefühlt seit Jahren für LKW nur eingeschränkt befahrbar war, musste ich mal wieder über Burlington. An meiner Lieblingstankstelle füllte ich Diesel auf und kaufte mir außerdem eine süße Sünde für den Nachmittag, nämlich einen Blueberry Muffin und einen Cinnamon Macchiato.

Vor der Abfahrt brühte ich mir noch für später eine Thermoskanne Tee auf und zu weit oben für das Auge des Gesetzes gab es dann Kaffee mit Gebäck bei 70 mph.
Als ich bei Springfield (MA) auf den I-90 wechselte, fing mal wieder Schneeregen an. Der hielt sich auch noch, als ich in Boston meine Walze ablieferte und dann an dem Kunstwerk vor dem Firmengelände vorbei in die Stadt fuhr.

Auf einem großen Platz parkte ich für die Nacht. Es gab hier ein kleines Häuschen mit Toiletten und Duschen sowie einen Texmex-Imbiss fürs Abendessen. Dabei kam eine Whatsapp-Nachricht von Javier an. „Es tut mir leid, aber es ist aus. Ich kann nicht mit der Sorge um Dich leben und Du kannst nicht aufhören. Das kann nicht klappen.“ Offenbar konnte er das auch nicht persönlich sagen, so dass er die Schriftform wählen musste. Für diese These sprach auch, dass er meinen Anruf weg drückte und danach offline ging.
Mittwoch, 04.04.2018
Der Imbiss hatte auch mexikanisches Frühstück. Es gab Kartoffelplätzchen, Speck, Rührei und gegrillte Paprika mit Tomaten- oder Avocadodip. Um 7:12 fuhr ich wieder los zu Caterpillar.
PICKUP: MABOS-CAT
DESTIN: ONPAS-CAT
TRAILER: MA-7SR1783
LOAD: 430F2
WEIGHT: 24,251
DISPATCH: PAERI-CAT-BRW
Es ging also wieder nach Kanada, aber jetzt weiter westlich nach Parry Sound. Auch das war aber nicht neu. Die Ladung war ein Backhoe, also auch kein Problem. Schon eher ein Problem war es, im Berufsverkehr nach links auf eine Hauptstraße einzubiegen.
Am späten Vormittag gab es dann Nachschub von oben für die weißen Flecken, die so überall herum lagen. Das Wetter blieb bei meinem Tank- und Mittagsstopp auf der Clifton Springs Travel Area (NY) und darüber hinaus so schlecht.
Erst an der Grenze zu Kanada besserte es sich. Mit unter 40 Minuten ging die Abwicklung gewohnt flott. Wahrscheinlich lag das einerseits am großen Namen Caterpillar und dem Ruf, die Papiere ordentlich zu machen. Brian sendete sie auch immer vorab zu einer Zollagentur, die sich um die Voranmeldung und alles kümmerte. Und außerdem gab es im Normalfall nur ein Frachtstück zu prüfen, das auch noch offen auf einem Tieflader stand.
Die Strecke nach Parry Sound war inzwischen auch eine Art Routineübung geworden. Als ich um 7:43 PM dort ankam, war in der Niederlassung sogar noch mehr als die Torwache da. Es wurde Spätschicht gearbeitet. Jetzt gingen viele Baustellen in Betrieb, obwohl das Wetter noch nicht so ganz mitspielte. Also mussten viele Baumaschinen raus. Heute aber nicht mehr.
PICKUP: ONPAS
REMARKS: 10H BREAK
DISPATCH: PAERI-CAT-BRW
Und länger als 10 Stunden durfte ich auch unterbrechen. Brian fing nicht vor 7:30 AM an, Aufträge zu verteilen. Da jetzt keiner erschienen war, musste er also morgen früh erst einen einspielen.
Bei CAT hatte ich einen kanadischen Subunternehmer getroffen. Er kam aus Thunder Bay und musste wie ich morgen früh weiter. Wir fuhren Bobtail zur nächsten Tankstelle, beschlossen erst einmal, jeder für sich Abendessen zu machen und dann in seinem Truck auf ein Feierabendbier zu treffen. Da man in Nordamerika als Berufskraftfahrer keine alkoholischen Getränke mitführen durfte, mussten wir das in der Tankstelle kaufen.
Er hieß Jake und fuhr einen etwas älteren International 9400i. Wie so viele Classics litt auch dieses Modell an einer nach heutigen Maßstäben recht schmalen Kabine, aber International hatte schon mal eine deutlich breitere als Kenworth am W900 und das Platzthema auf eine andere Weise kompensiert. Während bei den mir bekannten Kenworth W900 und Peterbilt 389, wobei der 9400i deren aerodynamischen Schwestermodellen T660 und 386 entsprach, der Sleeper noch wie bei der Markteinführung in den 60ern eine hinter das Nahverkehrsfahrerhaus gesetzte Kiste war, hatte International beim 9000er einen anderen Ansatz gewählt.
Denn der Sleeper integrierte das Fahrerhaus so konsequent wie kein anderer mir bekannter Classic. Das kannte ich sonst nur von den Aerodynamics wie Kenworth T680 oder Freightliner Cascadia. Man hatte schon zwischen den Sitzen Stehhöhe, riesige Schränke über den beiden Sitzen und ein so luftiges Raumgefühl, wie ich es in noch keinem Fahrerhaus erlebt hatte.
Jake fiel mein erstauntes Gesicht wohl auf: „Was ist denn?“ „Ich suche nur gerade den großen Ballsaal. Das ist doch kein Fahrerhaus, das ist eine Villa.“ „Ja, es lästern leider immer alle über International, aber sie bauen meiner Meinung nach die besten Fahrerhäuser. Auf jeden Fall bauen sie deutlich größere als Paccar.“ „Ich meine, ich bin nur mal als Angestellter ProStar Daycabs gefahren. Und danach Kenworth T680, weil der größer war als der ProStar.“ „Das kann dann aber nur der flache Sleeper gewesen sein. Da ist in der Tat Kenworth größer. Beim hohen ist es der Prostar, obwohl der T680 High Roof der einzige Paccar ist, der mit International, Freightliner oder Volvo mithalten kann. Der flache ProStar wäre aber auf jeden Fall größer gewesen als Dein Peterbilt jetzt.“ Hätte ich mir ProStar, LoneStar und 9900i damals doch besser mal genauer ansehen sollen? Jetzt konnte ich es aber erst einmal nicht ändern.
„Gibt es aber sowieso beide nicht mehr neu. Der LT hat den Prostar abgelöst und International hat als erster Hersteller den Classic komplett eingestellt. Wer keinen aerodynamisch optimierten LT kaufen will, muss zum Lonestar greifen.“ „Ich habe Prostar und 9900 aber kürzlich noch auf der Website gesehen.“ „Davon stehen ja landauf, landab noch hunderte bis tausende bei Händlern und auf Werkslagerflächen verstreut als Neuwagen herum. Werden sie als kleiner Hersteller auch noch eine Weile zu tun haben, um die abzusetzen.“
Donnerstag, 05.04.2018
Zum Frühstück traf ich mich wieder mit Jake. Danach riefen wir unsere Marschbefehle ab. Ich bekam nur leider keinen.
PICKUP: ONPAS
REMARKS: NO ORDERS
DISPATCH: PAERI-CAT-BRW
Also suchte ich mir schnell was in einer Frachtbörse, 39,000 lb. Schotter nach Rochester (NY). Jake hatte einen Backhoe Loader für Quebec bekommen. Also fuhren wir bis in den Großraum Toronto hintereinander her. Dann musste er sich auf der rechten Spur einreihen, um auf die Ost-West-Achse zu wechseln.

Ich dachte nach über meinen Truck. Er war ohne Zweifel ein gutes Arbeitsgerät. Zuverlässig und für mich als eher kurz geratenen Fahrer auch nicht so klein, wobei er nur im Sleeper Stehhöhe hatte. Dennoch hätte ich zumindest den technisch identischen Kenworth T680 genommen wegen der Kabine, wenn sich der Verkäufer besser angestellt hätte. Aber immer wieder dachte ich darüber nach, ob International bei meinem Händler nicht die bessere Option gewesen wäre.
Aber ich konnte jetzt nicht ohne heftige Verluste wechseln, also musste ich damit leben, was ich gekauft hatte. Sollte ich aus irgendeinem Grund aber mal einen neuen Truck kaufen müssen, wäre International auf jeden Fall eine Überlegung wert. Zumal beim Peterbilt der Sleeper nicht höher wurde. Der Aufbau auf Trailerhöhe wurde auf das vorhandene Dach aufgesetzt.
An der Grenze zu den USA wurde das Wetter wieder besser. Die Zeit, bis ich dran kam, reichte für eine Pause, danach war es nach Rochester nicht mehr weit. Und dort hatte Brian wieder was für mich zu tun.
PICKUP: NYROC-COL
DESTIN: MEBGR-CAT
TRAILER: RGN24895
LOAD: 950GC
WEIGHT: 41,554
DISPATCH: PAERI-CAT-BRW
Es wurde also schwer, der 950GC war ein Radlader und nicht mal mehr 3,000 lb. unter der Grenze zum Schwertransport. Leider hatte Coastline niemanden gefunden, der sich traute, das Teil auf den Trailer zu stellen. Also musste ich selbst ran. Zwar fuhr ich nicht allzu oft die Ladung selbst auf den Tieflader, aber ausreichende Routine hatte ich dabei schon.
Wie immer ging ich dann mit dem Vorarbeiter um die Baumaschine, wir verglichen das Typenschild mit den Papieren, erfassten eventuell vorhandene Vorschäden und ich legte die Ladungssicherung an. Dann sattelte ich auf und war auf dem Weg.

Der Weg führte an dem Tag nur noch bis zum Pilot Truck Stop South Schodack (NY). Ich stellte meinen Truck ab, ging erst mal duschen und dann was essen. Im Truckstop gab es WLAN, also blieb ich mit dem Tablet dort eine Weile sitzen und sah mir dies und das auf Youtube an. Unter anderem hatte ich einen deutschen Trucker gefunden, der nach Portage La Prairie (MB) ausgewandert war und seinen Job auf Youtube dokumentierte und Nordamerika aus deutscher Sicht unterhaltsam kommentierte.
Freitag, 06.04.2018
Morgens war ich dann 6:46 Uhr wieder unterwegs. Das war der Zeitpunkt, wo ich fahren durfte. Das Telefon klingelte, es war mein Dispatcher. „Guten Morgen Brian. Welche Ehre, Dich persönlich sprechen zu dürfen.“ „Ja, das darf nicht jeder. Guten Morgen erst mal. Ich bekomme leider schon wieder keine passende Fracht für Dich. Jedenfalls keine, mit der Du am Wochenende zu Hause bist.“ „Macht nichts.“ „Nicht zu Deinem Freund?“ „Ex-Freund. Stimmt aber, für Deine Planung hätte ich Dir meinen neuen Beziehungsstatus senden können.“
„Oh. Tut mir leid zu hören. Darf man fragen, ob es am Beruf gescheitert ist?“ „Nein, am Risikosport.“ „Da sagst Du was. Wobei ich nicht weiß, was Du machst, aber selbst sagen kann, dass manchen Frauen schon mein Windsurfen zu viel ist. Die hätten mich in Florida beim Wellensurfen sehen sollen.“ Was ich machte, ging ihn auch nichts an. „Florida?“ „Da komme ich her, Key Largo. Meine Eltern sind mit mir nach Cleveland gezogen, als ich 15 war und ich bin dann auch als Erwachsener im Norden hängen geblieben. Bekomme ich wenigstens nicht mehr so schnell Sonnenbrand. Dafür brauche ich zum Surfen ein Segel.“ Okay, den Südstaatler hörte man ihm allerdings an.
„Zurück zum Dienst, leider bekomme ich Dich jetzt gar nicht mehr aus Maine weg. Da war vor 10 Minuten noch ein Auftrag, aber den konnte wohl jemand anders für seinen Fahrer gebrauchen.“ „Dann schaue ich noch mal auf dem freien Markt.“ „Okay, wenn das kein Problem ist für Dich.“ „Nein, schon in Ordnung.“ „Danke. Und falls wir uns nicht noch mal sprechen müssen, wünsche ich ein schönes Wochenende.“ „Danke, Dir auch.“
Es war letzte Nacht etwas wärmer geworden und der Schnee war geschmolzen. Also konnte ich jetzt mal grün sehen. Außerdem sah ich Orange, ein Kollege, der auch eine CAT-Baumaschine transportierte, war mit einem aufgemachten Peterbilt 379 in dieser Farbe unterwegs. Wir unterhielten uns eine Zeit lang über belanglose Dinge auf dem Funk.

In Bangor lieferte ich meine Ladung ab und machte 30 Minuten Pause. Der Frachtmarkt gab nicht viel her. Weder bei John Deere noch bei Chevron konnte ich in Isotrak einen Auftrag finden. Aber immerhin fand ich in einer Frachtbörse noch eine Ladung Nitrat von Dole zu Exxon in Maniwaki (QC). Ich war einigermaßen überrascht, aber die Erklärung war nicht so abwegig. Das Zeug fiel einfach bei der Beseitigung von Bioabfällen an.
Die Fahrt führte mich noch bis nach Sandy Bay, wo ich meine Schlafpause noch auf US-Seite machte.
Samstag, 07.04.2018
Am Morgen ging die Grenzkontrolle sogar mit chemischen Produkten biologischen Ursprungs für diese Kombination schnell. 33 Minuten von Anmeldung bis drüben war rekordverdächtig. So lange musste man wenn es schlecht lief, alleine für die Anmeldung von so was warten.
An der Waage zwischen Trois Riviere und Quebec hatte ich mich schon drauf eingestellt, raus zu müssen, aber sie war zu meiner Überraschung geschlossen, der Transponder blieb stumm und dunkel.
Hinter Quebec in Porte du Nord machte ich auf dem Rastplatz noch eine Pause, denn die Fahrzeit reichte nicht komplett bis ans Ziel. Bei Exxon war ich dann, weil die Fuhre eilig war, ein paar Minuten zu spät. Das war aber kein so großes Problem. Die Stelle, wo der Trailer hin sollte, war das auch nicht, selbst wenn ich dazu einigermaßen knapp an einer Kante vorbei rangieren musste.

Anschließend fuhr ich noch zum einer Tankstelle und rief die Statistik ab, dann war Wochenende, leider in der Kabine, da es kein freies Hotelzimmer gegeben hatte.
WEEK DRIVE: 59:47
WEEK WORK: 66:15
WEEK START: MO:07:45 AM
WEEK END: SA:03:18 PM
WEEK FRAME: 6D:08H:33M
WEEK MILES: 3,303
WEEK FUEL ECO: 5.9 MPG
WEEK AVG SPEED: 55.3 MPH
WEEK PAYLOAD: 191,410 LB
Mal sehen, wie ich mir die Zeit in meinem Truck vertrieb, der mir auch nicht mehr so groß vorkam, seit ich Jakes International 9400i gesehen hatte. Oder was Maniwaki so zu bieten hatte. Meine Erwartungen waren schon nicht hoch und wenn man alles Französischsprachige weg ließ noch weniger.
