Kurze Erläuterung:
Dies ist der Anfang meiner Geschichte. Das Kapitel ist im Original schon über sechs Jahre alt, so wie auch der Anfang meiner gesamten Geschichte. Sollten also manche Fakten nicht mehr tagesaktuell sein, bitte ich dies zu beachten. Ursprünglich waren dies hier mal die ersten drei Kapitel, die ich aber nun zusammen gefasst habe.
Da steh ich nun, den LKW Führerschein und die Grundqualifikation in der Tasche. Sogar die IHK Prüfung hab ich gemacht, so dass ich mich auch selbstständig machen könnte. Aber daraus wird vorerst nichts, dass hatte mir mein Banker unmissverständlich klar gemacht. >>Ohne einen gewissen Eigenkapitalanteil können wir Ihnen keinen Kredit geben.<<
Okay, dann muss ich mir halt erst mal als Angestellter ein bisschen Kohle verdienen, vielleicht ist meine Bank ja dann etwas entgegenkommender.
Also suchte ich mir einen Job als Fahrer. Recht bald fand ich auch einen bei einer Firma, welche Fahrer Tourenweise an andere Firmen „vermietet“.
So kam es, dass ich die nächste Zeit für die verschiedensten Firmen mit den unterschiedlichsten Trucks unterwegs war. Von DAF bis Volvo war alles dabei. Und auch die Frachten waren sehr abwechslungsreich. Mal ein Tankzug, mal ein Kipper oder auch ein Kühler.
Aber trotz der vielen Abwechslung kam nie die ganz große Freude auf.
Und was war der Grund?? —>> Eben diese Abwechslung bei den Fahrzeugen.
Ich wollte nicht mehr dieses ständige LKW einräumen, LKW ausräumen. Meine Entscheidung stand fest. Ich will meinen eigenen Truck und da sich in der Zwischenzeit auch ein ganz nettes Sümmchen auf meinem Konto angesammelt hatte, hatte ich auch bald wieder einen Termin bei meiner Bank.
Diesmal verlief das Gespräch vollkommen anders als beim ersten Mal. Erst war der Mitarbeiter der Bank ja skeptisch, als er mich wieder sah >>Oh, Sie sind’s wieder.<< So begrüßte er mich. Aber als er einen Blick auf meine Kontodaten geworfen hatte, änderte sich das Gesprächsklima merklich zum besseren. >>Ja wenn ich das so sehe, haben Sie ja in der letzten Zeit kräftig Geld verdient. Ein hübsche Summe haben Sie da. Jetzt ist es absolut kein Problem Ihnen einen Kredit zu gewähren. Wir haben da auch ein spezielles Angebot für Existenzgründer.<< Irgendwie konnte ich mir jetzt ein Grinsen nicht verkneifen, der Typ war wie ausgewechselt.
Der Rest ging dann relativ schnell. Zig Unterschriften auf den Verträgen später, war ich dann auch schon wieder raus aus der Bank.
Nun ging es darum einen passenden LKW zu besorgen.
Nun hatte ich also das Startkapital für mein eigenes Unternehmen.
Als erstes hatte ich mir ein Grundstück am Rande von Dresden besorgt. Auch eine LKW-Garage stand schon drauf.
Der stattliche Firmensitz meines Imperiums war also gefunden.
Auch über mögliche zukünftige Aufträge hatte ich mir Gedanken gemacht. Einer meiner ehemaligen Spezies aus Schulzeiten arbeitet heute als leitender Angestellter einer Frachtbörse. Wir hatten uns schon vor einiger Zeit wieder getroffen. Somit wusste Stefan auch von meinen Job und meinen Plänen mit der Selbstständigkeit.
Also rief ich Ihn an und verabredete mich für den Abend mit Ihm. Wir gingen Billard spielen und unterhielten uns über meine Pläne, welche ja nun in die Tat umgesetzt werden sollten. Er meinte dazu. >>Find ich gut, dass du was Eigenes aufbauen willst da kann ich dir bestimmt auch Frachten besorgen. Nur was willst du fahren?<<
>>Na ja, ich will nicht für immer als Ein-Mann Unternehmen agieren.<< meinte ich. >>Und mit dem Transport von Klopapier in einem Curtainsider verdiene ich zu wenig.<< Zwischen zwei Billardspielen sagte er zu mir. >>Dann mach doch Schwertransporte, damit kannst du wesentlich mehr Geld verdienen. Wir haben im Moment massig schwere Frachten, aber zu wenig Fahrer mit 4-Achs Zugmaschinen.<< >>Mmmhhh<< Keine schlechte Idee, ich hatte selbst schon mit dem Gedanken gespielt, aber so eine Schwerlastzugmaschine ist ja nicht gerade ein Sonderangebot. Ich erklärte Ihm meine Vorbehalte.
>>Komm morgen bei mir vorbei dann machen wir einen Vertrag, damit du was in der Hand hast.<< sagte er und versenkte die letzte Kugel. Somit hatte er wenigstens einen Ehrenpunkt bekommen und es stand 5:1
Wir waren uns einig. Am nächsten Tag trafen wir uns und klärten das Formale.
Nun hatte ich also eine Zusage mich mit Aufträgen zu versorgen und eine überdachte Abstellmöglichkeit für meinen LKW.
Was mir jetzt noch fehlte. Mein eigener LKW
Also machte ich mir Gedanken über meinen ersten eigenen LKW. In den letzten Monaten hatte ich ja Gelegenheit so ziemlich jede Marke zu fahren die es in Europa gibt. Also schrieb ich jetzt fleißig E-Mails an die Niederlassungen der sieben großen Nutzfahrzeughersteller.
Bei DAF, MAN, Renault und Volvo kamen gleich Absagen. Es gäbe im Moment keine Schwerlastzugmaschinen. Scania teilte mir mit, dass es drei Monate dauern würde, bis ich mein Fahrzeug erhalten würde. So lang konnte ich nicht warten. Mercedes machte mir zwar ein Angebot, aber das was da als Kaufpreis stand war jenseits von Gut und Böse.
Nur von Iveco hatte ich bisher noch nix gehört. Während ich so meine E-Mails anschaute, klingelte auf einmal das Telefon. >>Hallo, European Power Trans, was kann ich für Sie tun.<< Am anderen Ende war der Chef der von mir angeschriebenen Iveco Niederlassung. Er meinte nur >>Ich habe da ein Angebot, dass Sie nicht ablehnen können.<<
Wollte der Typ mich mit seiner „Der Pate“ Nummer verarschen, oder was?? Aber was Er mir dann anbot, haute mich fast um. Sie hatten eine 4-Achs Zugmaschine vorrätig und das zu einem fairen Preis. Also machten wir einen Besichtigungstermin für den nächsten Tag aus.
Zur ausgemachten Zeit war ich in der Iveco Niederlassung. Da standen einige Zugmaschinen, nur einen 4-Achser sah ich nicht.

Aber dann, hinten in der Ecke. >>Der hat doch 2…3…4 Achsen. Das muss er sein.<< dachte ich. Und dann tauchte auch schon Giovanni auf. Der Mann mit dem „Angebot“, irgendwie sah er ja schon aus wie ein kleiner Mafiosi. Und er fing gleich an, den LKW zu lobpreisen. >>Der ist doch toll, finden Sie nicht. Etwas besseres bekommen Sie nirgends.<<
Da ich ja dringend eine Zugmaschine brauchte und dies die einzig verfügbare war, wurden wir uns recht schnell einig. Auch wenn ich gewisse Abstriche machen musste, vor allem bei der Leistung. Den 420 PS sind bei Schwertransporten nicht die Welt.
Und da steht er nun
Mein Iveco Stralis 8×4

Mit 420 PS und handgeschaltetem 16 Gang Getriebe ist er standardmäßig motorisiert. Und außer den polierten Felgen & dem Lampenbügel hat er auch kaum Extras. Aber er soll ja auch kein Showtruck sein sondern ein Arbeitstier. Oder sollte ich besser sagen Arbeitsbulle.
