Als ich endlich in meinem Zimmer war, bin ich nur noch ins Bett gefallen und binnen Minuten eingeschlafen. Gegen Mittag bin ich dann aufgestanden, schließlich sollte ich meine nächste Fracht erst am Nachmittag abholen. Also hatte ich auch noch genug Zeit für ein leckeres italienisches Mittagessen.
Nach dem Essen, es war inzwischen kurz vor zwei Uhr, checkte ich aus dem Hotel aus und machte mich auf den Weg. Über meine nächste Ladung wusste ich bis jetzt recht wenig. Stefan hatte nur gemeint >>Es geht nach Tunis.<<
Kurze Zeit später stand ich bei meiner Ladestelle in Mailand, um meinen Trailer aufzunehmen. Als ich dort ankam meldete ich mich im Büro um die Papiere zu bekommen. Die ältere Dame im Büro schaute mich an, schaute aus dem Fenster auf meinen LKW und schaute dann auf die Papiere. Dann meinte Sie >>Nicht das der LKW damit überfordert ist.<< Dabei grinste Sie mich an. Ich verstand nur Bahnhof und sah mich im Geiste schon wieder mit 5 Km/h den Berg hoch kraxeln.
Doch als ich mir die Papiere, die Sie mir gegeben hatte, ansah, konnte ich auch nur noch grinsen. Ich sollte ein BF3 transportieren. Das war mal eine ganz neue Dimension von Schwertransport.

Doch schließlich war es mir egal was ich transportiere, solange die Bezahlung gut war. Und so machte ich mich auf den Weg Richtung Genua, vorbei am großen Mailänder Bahnhof.

Wie zu erwarten hatte ich keine Probleme auf das Gespann auf eine angemessene Marschgeschwindigkeit bekommen. Nach einer eher langweiligen Fahrt über italienische Autobahnen erreichte ich Genua.

Nachdem ich die Stadt mehr oder weniger umrundet hatte, kam der Hafen in Sicht. Mehrere Fähren sowie ein großes Containerschiff lagen dort vor Anker.

Obwohl ich mitten zur Berufsverkehrszeit in Genua ankam, war doch relativ wenig auf den Straßen los.

Die Fähre hatte Stefan für mich schon gebucht. So konnte ich auch gleich auf das Schiff fahren.

Es war noch ziemlich leer auf dem Deck, wo mir ein Standplatz zugewiesen wurde.


Da die Fähre jedoch erst in drei Stunden auslaufen sollte, würde sich das aber bestimmt noch ändern. Nachdem ich meine Kabinenschlüssel geholt hatte und meine Sachen dorthin gebracht hatte ging ich aufs Oberdeck. Die warme Frühlingssonne war angenehm auf der Haut und durch die leichte Seebrise war es auch nicht zu warm. Ich setzte mich in einen Liegestuhl und döste ein wenig vor mich hin. Nun hatte ich auch Zeit ein wenig darüber nachzudenken, was ich bis jetzt erreicht hatte. Und der Gedanke, einen weiteren LKW zu kaufen, der mir schon seit einigen Tagen im Kopf rumgeisterte, reifte weiter heran.
Schließlich musste ich wohl doch ein wenig eingeschlafen sein, denn auf einmal schreckte ich hoch. Das Schiff hatte sich in Bewegung gesetzt. Man hörte das Brummen der Schiffsdiesel und das Nebelhorn als wir den Hafen verließen.

Schließlich fuhren wir an diesem Montagabend Richtung Südwesten, dem Sonnenuntergang entgegen. Afrika ich komme.
