Kapitel 13 – Neuer LKW & eine alte Bekannte

Wir gingen durch die Werkstatt, meine Nervosität war inzwischen kaum noch auszuhalten. Doch dann sah ich ihn. Da stand er und pünktlich dazu hatte es aufgehört zu regnen. Wir gingen auf den Hof und ich schaute mir meinen neuen LKW von allen Seiten an.

Herr Blaszinsky ratterte derweil die Technischen Daten des Fahrzeuges runter, aber ich hörte Ihm nicht wirklich zu. Außerdem wusste ich selber was ich bestellt hatte.

Einen Volvo FH Globetrotter XL 4×2 mit 420 PS. Aber nachdem der Iveco vorher in seinem langweiligen Leasingweiß (Farbcode RAL 0815 ) über die Straßen rollte, wollte ich diesmal einen auffälligeren Truck. Und das war mir gelungen.

Außerdem hatte er auch wesentlich mehr Sonderausstattung bekommen als der Iveco. Neben Lampenbügel, Lufthörnern und Sidepipes hatte er auch in Wagenfarbe lackierte Radmuttern.

Nachdem dann auch der Papierkram erledigt war, machte ich mich auf den Weg. Denn nichts desto trotz musste auch dieser LKW Geld verdienen.

Ich hatte mir schon vorher eine Fracht besorgt, welche mich nach langer Zeit mal wieder nach Hause führen würde. Dresden ich komme…. Na ja sobald der Stau sich aufgelöst hat.

Auf der Autobahn Richtung Deutschland kam ich gut voran. Mit jedem Kilometer freute ich mich mehr auf zu Hause.

Und dann passierte ich endlich das Ortsschild von Dresden.

Nachdem ich schnell den Trailer abgestellt hatte und meine Papiere abgegeben hatte, wollte ich eigentlich schnell nach Hause. Meine Planung der nächsten Tage sah vor…. Nichts. Ein oder zwei Tage ausspannen. Schließlich war ich ja mehrere Wochen unterwegs gewesen.

Als ich durch die Stadt zu meiner Firma fuhr, kam ich an der örtlichen Scania Niederlassung vorbei. Beim annähern an das Gelände fielen mir Schilder und einige Promotiontrucks auf. Hier fand gerade eine Promo-Veranstaltung statt. Instinktiv ging ich vom Gas und parkte am Straßenrand. Nachdem ich ausgestiegen war, schlenderte ich in Richtung der Niederlassung und versuchte zu erkennen, ob einer meiner früheren Kollegen mit von der Promopartie war.

Auf einmal blieb ich wie vom Donner gerührt stehen, denn da war Sie.

Stana, eine ehemalige Kollegin aus der Zeit als ich noch für Scania tätig war. Wir hatten knapp drei Jahre zusammen gearbeitet und uns mehr als gut verstanden.

Während ich am Eingang der Niederlassung stand und Sie beobachtete, drehte Sie sich auf einmal um. Unsere Blicke trafen sich. Erst schien Sie ein wenig irritiert, aber dann kam Sie zielstrebig auf mich zu gelaufen. Schließlich stand Sie direkt vor mir. Sie sah immer noch genauso toll aus wie früher. Lange blonde Haare, bernsteinfarbene Augen, welche mich anblitzten und eine Wahnsinnsfigur die durch die enge Jeans und das taillierte Shirt noch betont wurde.

Doch noch ehe ich etwas sagen konnte, holte Sie aus und verpasste mir eine schallende Ohrfeige. Danach drehte Sie sich auf dem Absatz um und verschwand in den Verkaufsräumen.

Ich aber schlich wie ein geprügelter Hund zu meinem LKW und kletterte ins Führerhaus. Der Handabdruck war immer noch zu sehen, stellte ich beim Blick in den Spiegel fest.

Irgendwie war unser Wiedersehen suboptimal verlaufen.

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