Montag, 23.09.2019, türkische Grenze.
Das Wochenende hat sich irgendwie gezogen wie Kaugummi. Kein Wunder… denn viel mehr als rumsitzen und warten konnte ich hier nicht machen. Na gut… bisschen telefonieren und auch ein wenig Bürokram konnte ich online erledigen. Das einzig wirklich Interessante war aber die Kurznachricht von Jörg und Anke – Ende Oktober steht wieder eine Drachenboot-Langstreckenregatta in Hamburg auf der Dove-Elbe auf dem Plan und ich soll wieder dabei sein…
Ich bin fertig mit Frühstück und Abfahrtskontrolle. Die Papiere mit den nötigen Stempeln konnte ich mir inzwischen auch endlich im Zollabfertigungsbüro abholen.
Es ist 07:00 Uhr. Ich fülle noch eben fix meinen Thermobecher mit einem Kaffee aus der Kanne auf, dann löse ich die Feststellbremse und fahre auf die E80.

Inzwischen habe ich wieder Rockantenne via Internet für die musikalische Untermahlung laufen. Nachdenkliches von The Black Keys, mitteralterliches von Feuerschwanz und was Neues von Mando Diao.
…
Es herrscht reger Verkehr und ich komme nur ziemlich schleppend voran. Nach gerade einmal zwei Fahrstunden setze ich den Blinker rechts, da der rovfågel wieder eine Tankfüllung braucht.

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Ich bin immer noch auf der E80. Inzwischen habe ich immerhin schon Istanbul erreicht. Und stehe wieder im Stau. So richtig läuft das heute nicht.
Ich passiere Gebze und Izmit. Auf Höhe Sakarya meldet der digitale Wächter dann, dass die neun Stunden Fahrzeit für heute alsbald aufgebraucht sind. Ich fahre von der E80 ab. Feierabend um 16:44 Uhr. Und gerade einmal vierhundert Kilometer geschafft. Am Mittwoch will ich in Lefkosa ankommen… dafür muss es morgen besser laufen.
Da mein Magen Hunger vermeldet grübele ich über den heutigen Tag nicht weiter, sondern holen den Gaskocher aus dem Staufach am Trailer und beginne mir etwas aus meinen Vorräten zu zaubern.
Dienstag, 24.09.2019, Sakarya.
Kurz nach 03:00 Uhr. Die Hells Bells als Weckton beenden meine Nachtruhe. Wie üblich läuft der Kaffee während ich mich um meine Morgentoilette kümmere.
Nach dem obligatorischen Frühstück und der Abfahrtskontrolle zeigt die Uhr jetzt 04:10 Uhr. Abfahrt. Die E80 ist um diese Uhrzeit noch ruhig.
Bei Gerede fahre ich weiter gen Südosten und folge jetzt der E89 vorbei an Ankara.


Schließlich halte ich mich auf der E90 gen Konya.

…

Kurz vor 15:00 Uhr entscheide ich mich für heute Feierabend zu machen. Ich hatte zwar vorsorglich zwei Mal Pause gemacht, aber nach knapp neun gefahrenen Stunden habe ich für heute genug. Es waren mal wieder einige Kandidaten auf der Straße die den Verkehr mit einem Flipperautomaten verwechselt haben. So was nervt.
Ich fahre rechts ran. Der V8 verstummt. Nicht unbedingt ideal, aber was soll’s…

Mittwoch, 25.09.2019, irgendwo auf der E90 an einer Tankstelle.



Es ist kurz nach 07:00 Uhr. Ich bin inzwischen seit über sechs Stunden wieder auf den Beinen und gut viereinhalb Stunden Fahrzeit habe ich auch weg.
Ich verschließe den Tankfüllstutzen am rovfågel. Vierhundertdreiundachtzig Liter. Dabei hab ich doch vorgestern erst getankt…
Weiter geht’s.

Nach etwas über einer Stunde Fahrt erreiche ich Mersin, wo ich auf die Fähre nach Girne warten muss.

Auf dem Warteplatz stelle ich meinen Zug neben einem mir wohlbekannten silbernen Sattelzug ab…
