[Kw 51/2019 Dienstag] Wohnschiff. Hippiebus. Auf in den Urlaub.


Dienstag, 17.12. 2019, San Francisco.

”God morgon mitt barn, god morgon Christian.” Sandra und ich sitzen im Frühstücksraum und Sandras Eltern gesellen sich zu uns. ”Sov du bra, mamma?” ”Traumhaft. Das Grand Lion wird seinem Ruf gerecht.”

Das ausgedehnte und entspannte Frühstück genießen wir gemeinsam, denn wenn wir nachher unsere Wohnmobile abholen werden sich unsere Wege trennen – Tarja und Rasmus wollen in Richtung Mexico aufbrechen; Sandra und mich zieht es erst einmal gen Norden.






Der Wohnmobilverleih ist nicht allzu weit vom Grand Lion entfernt sodass wir vier gemeinsam zu Fuß dorthin gehen. Dort angekommen werden wir freundlich begrüßt und Rasmus rasselt wie einstudiert den Text runter: ”Guten Morgen. Dansör. Wir haben bei Ihnen zwei Fahrzeuge reserviert – einmal für meine Frau und mich und einmal für meine Tochter und ihren Mann.” Ich hatte mich aus den Vorplanungen herausgehalten und bin gespannt was uns dieses Jahr als mobile Unterkunft bereitsteht.

Der Mitarbeiter der Vermietstation kommt aus dem Hinterzimmer zurück zum Tresen und schaut Rasmus an: ”Welches Fahrzeug war für Sie gedacht?” ”Meine Frau und ich bekommen die Villa auf Rädern und… ” Ich sehe wie Sandras Grinsen im Gesicht immer größer wird. ”…und wir bekommen bitte den Bulli.” ”Sehr gerne.” Sandra schaut mich an und meint ”Hippiebus passt?” Als Antwort bekommt sie einen Kuss. ”En mer, tack.” Kein Problem…


Nachdem die Formalitäten geklärt sind bekommen wir die Fahrzeugschlüssel und der Urlaub kann beginnen. Das Wohnschiff von Tarja und Rasmus ist mal eben zwei Nummern größer als unser Wohnmobil vom letzten Jahr – aber genau das was die beiden haben wollten.

Ich hingegen wollte eine Nummer kleiner und freue mich wie ein Schneekönig über den grün/weißen T2-Bulli.

Wir verabschieden uns von Sandras Eltern und auf geht’s… nach Sacramento wo wir zum Nachmittag hin bei Keela angemeldet sind. Ob wir Marc auch treffen werden war bei den Absprachen im Vorfeld noch nicht zu sagen da seine Dispo immer recht kurzfristig erfolgt. Und auch wenn seine Freundin Keela im Endeffekt zum Team seiner Disponenten bei Wal Mart gehört kann und will sie ihm natürlich keine Sonderbehandlung zuteil werden lassen.

Wir verlassen San Francisco über den Dwight D. Eisenhower-Highway, Interstate 80, gen Norden. Natürlich nicht ohne den Stau der Großstadt mitzunehmen. Der Boxermotor rappelt fröhlich im Heck und wir nehmen den Stau gelassen hin… Urlaub statt Zeitdruck eben…

Wir überqueren die Carquinez-Brücke , welche die Carquinez-Straße zwischen Vallejo und Crockett überquert. Die 2003 neu errichtete Brücke wurde einem Stahlbauarbeiter zu Ehren Alfred-Zampa-Memorial-Bridge benannt.

Der Verkehr ist für einen Dienstagnachmittag durchwachsen, aber er läuft. Nur bei Davis stockt es ein wenig mehr.

Eine gute Dreiviertelstunde später rollen wir auf den Hof von Marc und Keela. Ich stelle den Bulli an die Seite. Der Boxermotor verstummt. Von Marcs Truck ist nichts zu sehen. Dafür sehe ich in Sandras Gesicht ein fröhliches Grinsen wie ich es in den letzten Wochen viel zu selten gesehen habe. Man sieht ihr an, dass sie sich auf das Wiedersehen mit Keela total freut.
Kaum steht der Bulli hüpft Sandra auch schon raus. Zeitgleich taucht Keela aus dem Haus auf – ganz klar… einen Bulli kann man nicht überhören.

Hinterlasse einen Kommentar