Kapitel 64 – Donnerstag der 13.

Diese Woche…
…hat Ricky den falschen LKW…
…ein Jugendlicher verstrickt ihn in ein Lügengeflecht…
…und Ilarion nennt das Kind beim Namen!

———————————————


Montag, 10.08.2015

Am Morgen gab es erst einmal eine kleine Krisensitzung mit Marlon und Julian zum Thema Abwasseraufbereitung. Julian wollte, Urlaubstag hin oder her, heute Vormittag noch Angebote einholen und in 2 Wochen mussten wir wegen Dominiks Einladung sowieso alle hier sein und wollten die Angebote für Hochleistungs-Abscheider studieren.
Das bedeutete aber, dass wir uns klar sein mussten, wie groß das hier werden sollte, bevor wir nicht mehr weiter wachsen wollten. Weil eine Bahn von den 6 in der Halle den Autos und Motorrädern vorbehalten sein sollte, blieben also 15 Stellplätze, um die ganze Flotte während Winterpause und so komplett unterzustellen. 3 Zugmaschinen auf einer Bahn war eng, aber machbar.
„Früher oder später könnte ich mir aber vorstellen, mir einen Oldtimer-Truck anzuschaffen.“ „Ich dachte an sich eher an einen modernen Showtruck mit vielen Anbauteilen.“ „Machen wir es kurz und rechnen erst mal mit 12 Trucks. Dann haben wir immer noch bis zu 3 Stellplätze für unseren Spaß.“
„Bei unserem Verschleiß sind das dann auch 4 bis 6 neue LKW im Jahr. Durch die schnellen Wechsel beim Umsatteln und dann noch teilweise Zweimannbesatzung drehen die Kilometerzähler ja verglichen zu Planenzügen mit Ladezeiten und einem Fahrer frei. Ich denke, das ist genug.“

Es herrschte also Einigkeit. Marlon verschwand in Richtung Deutsche Gasrußwerke nach Dortmund, Julian ging an seinen Schreibtisch. Eigentlich war er gar nicht im Dienst, jetzt machte er, was mir wieder einen Haufen Ärger von ihm einbringen würde. Ich hielt dennoch meinen Mund, denn sonst bekam ich die Anfragen für die Abscheider auch noch auf den Schreibtisch. Ich hatte auch so noch ein Bisschen im Büro zu tun, beispielsweise mein erstes Arbeitszeugnis als Personalchef zu schreiben. Chris hatte als Gesellschafter ja keins bekommen.

Der Zeugnisempfänger war schon weg, als ich damit fertig war. Auch Timo und Ilarion waren vor ein paar Minuten runter in die Halle gegangen. Als ich alles fertig hatte, nahm ich mir die Scania-Schlüssel aus dem Schlüsselkasten bei Judith im Büro und machte die Glastür zur Hallentreppe auf.

Ich konnte Ilarion und Timo nicht sehen, aber sie waren irgendwo zwischen den Zugmaschinen und hatten eine Meinungsverschiedenheit. „Ich möchte das nicht.“ „Lange mache ich das Herumgeeiere jedenfalls nicht mehr mit!“ Es ging wohl um Timos kleinen Aktionsradius.
„Timotheus III Albert Justus Heinrich Hofmeister von Neckargröningen-Remseck!“
Oha, Timos vollständigen Protokollnamen kannte ich auch noch nicht. In seinen offiziellsten Papieren, die mir vorlagen, stand Timotheus-Albert von Hofmeister und das waren ihm an sich schon anderthalb Vornamen zu viel Information. „Ich dachte wir wären uns einig. Immerhin geht mich das genauso viel an und wenn Du Dich nicht an unsere Abmachung hältst, muss ich eben auch die Konsequenzen ziehen!“

Passte doch nicht so ganz zum Thema. Ich wüsste zwar gerne, worum es ging, aber stand auf dem Präsentierteller und wollte auch nicht durch einen Lauschangriff das Vertrauen im Team stören. Ich hoffte nur, die zwei wussten auch, dass es hier immer verständnisvolle Zuhörer bei Problemen gab. Also machte ich ein Bisschen Lärm auf der Treppe und rief in die Halle: „Themenwechsel! Thema kommt!“

Timo kam hinter dem Magnum raus und ging zu seinem MAN, Ilarion öffnete die Fahrertür und kletterte die Leiter rauf. Wie bekam ich die Spannungen zwischen den beiden gelöst, ohne mich aufzudrängen und ohne in Dingen herumzustochern, die mich – hoffentlich – nichts anzugehen hatten? Insbesondere zu Timo hatte ich ja rund um seinen Beinahe-Abgang noch mal betont, dass wir über Probleme besser reden sollten.

Schon beim Sprint auf die erste Ampel merkte ich, was ein V8 war. Die Maschine machte einen Sprung nach vorne und schoss noch über die grüne Ampel. Auch ein Linienfernbus auf der Schnellstraße nach Dortmund stellte kein nennenswertes Hindernis dar. Okay, neben der Zahl der Zylinder war auch der 3 Liter größere Hubraum da nicht ganz unbeteiligt.

Bei Rettenmeier angekommen, fragte mich der Lademeister erst mal nach dem Gefährt: „Na, neuer Untersatz? Genug von Italien? Was willst Du denn für einen Trailer haben?„Urlaubsvertretung, meinen in Spanien gebauten Italiener habe ich an sich noch. Einmal Alfred Talke im Auftrag von Lanxess nach Göteborg.“

Schließlich war ich mit einem Tanktainer voll Formaldehyd auf dem Weg aus dem Ruhrgebiet. Das Zeug fiel bei bestimmten Schritten in der Holzveredelung an und war ein Klassiker in unserem Transportprogramm geworden. Besonders in der Kunststoffchemie gab es genug Bedarf dafür.
Jetzt mit Last auf der Platte zeigte mir der Scania, was untersteuern war. Wie kam Julian mit dem Ding nur um die Kurven?

Der Rest des Tages war unspektakulär. Mir fiel allerdings auf, dass dieses Miststück schwedischer Hinterachsdifferenzialbaukunst sich fast ebenso beharrlich weigerte, den 12. Gang zu benutzen, wie der Volvo letzte Woche. Immerhin schaffte er trotz 3 Litern mehr Hubraum und der niedrigeren Effizienz eines V8, den gleichen Verbrauch einzustielen.
Mit dem üblichen Umweg durch Hamburg, der in den Ferien viel von seinem Schrecken verlor, ging es nach Norden weiter. Auf dem deutschen Rasthof machte ich lieber noch mal die Tanks voll. Die Preise in Dänemark und Schweden waren bekanntlich nicht von schlechten Eltern und die Reichweite speziell von Scania Serie 5 Dreiachsern mit den sehr kleinen Tanks dafür armselig.


Dienstag, 11.08.2015

Die noch junge Woche lief bisher glatt. Nachdem die letzte Woche sich sogar am Freitag noch mal zugespitzt hatte, war das eine Wohltat. Ich kam auch gut voran. Der einzige Schönheitsfehler für einen gebürtigen Sauerländer war der eklatante Mangel an Landschaft in Norddeutschland und Dänemark. Am Ende des Bügelbretts rechts abbiegen auf die Fähre…

Immerhin, auf dem Weg zur Fähre ließ sich kurz vorm Hafen die Ostsee blicken. Aber wie wir seit dem Besuch des berühmtesten Galliers aller Zeiten im Haus das Verrückte macht wussten: ein Hafen ist immer da wo Wasser ist.

Auf dem Schiff erreichte mich ein Anruf von Judith: „Ich hätte eine finanziell attraktive Anschlussfracht, aber Du musst mutig dafür sein.“ „Inwiefern mutig?“ „Dich mit diesem LKW da sehen zu lassen.“ Göteborg, Scania, mutig sich blicken zu lassen? „Sag nicht…“ „Doch! Volvo Trucks!“ „Sonstige Haken und Ösen?“ „Straffer Zeitplan in Dänemark, aber mit einer kurzen Nacht kriegst Du die Fähre um kurz nach 9 nach Dänemark und dann ist es gerade so machbar, in Esbjerg auf die nach Hull zu kommen.“

Erste Amtshandlung in Schweden wurde, Bandit Rock einzustellen. Die letzte war, den LKW im Gewerbegebiet abzustellen, nachdem ich die Ladung abgeliefert hatte.


Mittwoch, 12.08.2015

Schon mitten in der Nacht machte ich mich auf den Weg in den Tempel des Mars, zumindest was das Markensymbol anging. Hoffentlich ließ man mich mit diesem Federvieh da rein. An der Schranke gab es dann schon ein Bisschen Gezeter. „Mit dem Truck? Sicher, dass Du Dich nicht verfahren hast?“ „Ganz sicher! Ich soll eine kurzfristige Fracht nach London abholen. Eilig! Und im Timocom hattet Ihr nichts von „keine Scania“ stehen.“ Er beschrieb mir den Weg zur Abholung und schickte mich Verwünschungen brummelnd aufs Gelände.

An der Rampe behandelte der Lademeister mich mit einer Stimme weit unterhalb des Gefrierpunktes. Ich hatte Horrorgeschichten gehört, dass man als Fahrer der falschen Marke bei den Herstellern für Stunden schmoren konnte. Dass mir das erspart blieb, konnte eigentlich nur daran liegen, dass Volvo ein gesteigertes Interesse daran hatte, diese Lieferung pünktlich beim Endkunden zu haben und sich damit selbst in den Fuß schießen würde.
Sogar das Wetter musste bei dieser Zusammenstellung von Lastzug tränen lachen. Ich sah zu, dass ich hier weg kam, bevor es noch mehr Spott gab.

In Dänemark angekommen musste ich die Tischplatte in den kommenden 5 Stunden überqueren, wenn ich das Schiff nicht von hinten sehen wollte. Daher musste ich auch den Limfjord mit 5 km/h zu viel auf der Uhr links liegen lassen, obwohl ich zugeben musste, dass es hier auch ohne Berge schön war.

Die Uhr rückte unerbittlich näher auf die Deadline zu, während ich die dänische Westküste runter fuhr. Holstebro, Skjärn, Varde. Im Geist fing ich schon an, nachzurechnen, wie lang mein letzter Lenkzeitverstoß in Polen her war und ob ich mich trauen konnte, noch einen auf die Karte zu nehmen.
Der Verstoß ließ sich nicht vermeiden, fiel am Ende aber mit 6 Minuten erfreulich klein aus, diese Sorte wurde meistens sogar ignoriert. Als drittletzter Truck fuhr ich aufs Schiff.

Donnerstag, 13.08.2015

Ach, wie schön. Der 13. fiel nicht auf einen Freitag. Ich war wie gesagt sowieso nicht abergläubisch. Sonst hätte ich, der mit einer komplett schwarzen Katze als Haustier aufgewachsen war, eine extrem unglückliche Kindheit haben müssen. Deshalb war dieser Gedanke auf dem Weg zum Frühstück sowieso nicht ernst gemeint. Hätte ich gewusst, was mich bis Freitagabend noch erwartete, wäre ich wahrscheinlich trotzdem über Bord gesprungen.
Das Schiff würde erst am Nachmittag anlegen. Also nutzte ich die Freizeitmöglichkeiten an Bord und mittags auch noch das Restaurant. Um 14 Uhr befuhr ich englischen Boden.

Auch die ersten anderthalb Stunden vom Hafen in die East Midlands waren noch harmlos, aber dann klingelte das Telefon. Unbekannter Anrufer, +49 9171… „KFL Intertrans, Eric Kaiser.“ Die Stimme schlug ein wie ein Blitz. „Ricky, hier ist Chris.“ Ich nahm das Gas weg. Eigentlich sollte man bei so einem Anruf anhalten, sehr witzig auf einem britischen Motorway mit chronisch zu langen Abständen zwischen Parkplätzen. „Hallo Chris.“ Ich war noch nicht so wirklich sicher, was ich von diesem Anruf halten sollte.

„Wie geht es Dir?“
„Ein Bisschen einsam, sonst gut. Und selber?“ „Nicht gut. Du fehlst mir.“ Mir fehlte auch jemand, ja. Aber ob er das war? Ich begriff immer noch nicht, warum er eigentlich gegangen war, aber er hatte dabei ziemlich viel Porzellan zerschlagen. Und ich wusste immer noch nicht, was ich von diesem Anruf halten sollte. Immerhin, er wollte am Ende ja eigentlich doch in der Firma bleiben, hatte es aber vermasselt.
„Und das stellst Du Dir so einfach vor?“ In der Tat, von den anderen vier würde niemand in Jubelstürme ausbrechen, wenn Chris wieder auf der Matte stand. „Ricky! Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe. Kannst Du mir verzeihen? Es tut mir leid, es tat mir schon leid, als ich noch da war.“ „Ich weiß es nicht. Und wenn ich es kann, was erwartest Du von mir?“
„Ich bin mir ja nicht mal sicher, was ich von Dir erwarten darf. Ich vermisse aber unsere gemeinsame Zeit. Sightseeing am Wochenende, Karaoke auf der Fähre, Pizza backen in der WG. All diese Kleinigkeiten, die unsere Beziehung so schön gemacht haben.“
Die Erinnerung weckte Sehnsucht. „Und was stellst Du Dir jetzt vor? Die Zeit zurückdrehen können wir bestimmt nicht. Auch wenn ich es gerne tun würde. Willst Du mit diesem Anruf fragen, ob Du zurückkommen kannst?“ „Ja. An sich schon.“
„Das wird bestimmt nicht funktionieren, macht sich auch schlecht im Handelsregister.“ „Natürlich nicht wieder als geschäftsführender Gesellschafter. Einfacher Angestellter. Stell Dir nur vor. Wir wieder zusammen, Touren durch Europa, Mountainbiking in den Alpen, diesmal kommst Du dafür aber auch mit zum surfen in der Biscaya.“
„Du glaubst wirklich, dass es zwischen uns wieder funktioniert?“ „Ich hoffe es von ganzem Herzen.“ „Und Du meinst, dass die anderen vier dabei mitspielen?“ „Es geht doch dabei erst einmal um Dich. Ob Du es auch willst. Wenn Du es willst, müssen sie es schon akzeptieren. Du kannst Doch nicht Dein Privatleben den Kollegen in der Firma unterordnen.“ Julians Reden. Aber an diesen Kontext hatte er bestimmt nicht gedacht. „Wenn das Privatleben und die Firma sich dermaßen mischen, kann man das aber nicht trennen. Das kommt jetzt alles so plötzlich, Chris. Ich muss da drüber erst einmal nachdenken. Das ist nichts, was ich zwischen Hull und London auf der Autobahn verarbeiten kann. Bitte gib mir Zeit.“ „Okay. Ich wollte nur, dass Du weißt, dass es mir leid tut und ich Dich vermisse. Mach’s gut.“ „Ja. Ciao.“

Ich atmete durch, aber konnte noch keinen klaren Gedanken fassen, als das Telefon schon wieder klingelte. Noch eine unbekannte Nummer, +44 7748… Wenn das jetzt…

„Hello, KFL Intertrans, Eric Kaiser.“ „Ricky, hier ist Luke.“ „Sag mal, ist gerade „Ex-ruft-an-Stunde?“ „Was für eine Stunde?“ „Vor 30 Sekunden habe ich mit Chris aufgelegt.“ „Wer ist Chris? Mein Nachfolger oder der Nachfolger vom Nachfolger?“ Das klang eisig.
„Der Nachfolger des Nachfolgers. Mit dem ich bis Weihnachten zusammen war.“
„Was wollte der?“ Hörte ich da etwa Eifersucht? Diese Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft? „I just call to say I love you!“ Von Dir kann ich ja nur „Thanks to you I’m a sexual spastic!“ erwarten. Und dass Du mitten im Gespräch auflegst! Aber die Taste habe ich hier auch!“ „Ricky, nein! Hör mir bitte zu! Nicht auf…“ Doch!

Das wurde alles zu viel. Ich steuerte Trowell Services an. Erstens war der Tank fast leer, auch wenn ich ungern hier tanken wollte. Mit der LTSB-Kreditkarte und dem von britischen Kunden gefütterten Konto tat es immerhin nicht ganz so sehr weh wie von einem in Euro geführten Konto. Und es war umgerechnet immer noch 10 Cent günstiger als in Schweden. Zweitens war die Fahrzeit vor dem dann nächsten Rastplatz voll. Drittens und wichtigstens war ich gerade nicht bei der Sache, was am Steuer eines Lastwagens und weiteren zwei Zugmaschinen von 14 Tonnen und 400.000 Euro Gesamtgewicht auf einem Tieflader dahinter auch nicht die beste Idee war.

Nach 45 Minuten, die ich in weiten Teilen nachdenklich in einem Tee herumgerührt hatte, ging ich zu meiner Zugmaschine zurück. Als ich gerade einsteigen wollte, sprach mich ein Jugendlicher an. „Darf ich ein Stück mit fahren?“
Wie alt mochte er sein? 16, 18, 20? Die schwarz getönten Haare und Augenbrauen machten das nicht einfach zu schätzen. Die leichten Sommersprossen verrieten nur, dass er an sich ein hellerer Typ sein musste, machten es aber noch schwerer, das Alter zu erkennen. „Wie alt bist Du denn?“ „Fast 17.“ „Vergiss es!“ Jetzt auch noch mit einem minderjährigen Ausreißer angehalten werden und das im schlimmsten Fall als Entführung Minderjähriger ausgelegt bekommen, würde die Woche krönen. „Dann eben nicht.“ Er steuerte den polnischen Iveco an, der als nächster parkte und dessen Fahrer gerade auch aus dem Rasthaus zurückkam.

Die einzig richtige Aktion in dieser Situation wäre an sich der Griff zum Handy gewesen und 999 wählen, den britischen Notruf. Die Polizei würde sich dann um ihn kümmern. Aber ich war schon immer zu gut für die Problemkinder dieser Welt gewesen, unser Personal war der mehrfache Beweis dafür.
Ich beugte mich um die Frontecke von meinem Scania: „Komm, steig ein.“ Bevor er noch in die falschen Hände geriet und dann entweder von einem Zeugen bei mir als letztes lebend gesehen wurde oder ich mir Vorwürfe machen durfte, wenn im Radio nach ihm gesucht und er schließlich tot überm Zaun gefunden wurde und ich wusste, dass ich es hätte verhindern können, dann eben doch lieber so. Ihn der Polizei übergeben konnte ich immer noch.

Ich warf den V8 an, löste die Handbremse, legte den Drehschalter am Multifunktionshebel auf D und fuhr an. „Wie heißt Du?“ „David. Und Du Ricky?“ Er zeigte auf das Blechschild in der Frontscheibe. „Eric. Das da ist nur ein Spitzname.“ Ich wollte nicht zu vertraut mit ihm umgehen. Dazu war die Nummer viel zu heiß. Sie war sowieso schon zu heiß.
„Netter LKW, der letzte V8.“
„Danke, ist aber nicht meiner. Urlaubsvertretung für einen Kollegen.“ „Was fährst Du sonst?“ „Iveco Stralis Hi-Way.“ „Kleiner Aufstieg? Wie kommt eine Spedition denn dazu, Scania und Iveco gleichzeitig einzusetzen?“ Ärger mich nur mit Iveco-Bashing und Du kannst bei denen ins Auto steigen, die sich sowieso um Dich kümmern sollten. „Indem einer der Inhaber Iveco als Lieblingsmarke hat und der andere einen günstigen Scania beim Händler sieht.“
„Du hast Dir den Iveco selbst ausgesucht?“
„Ja. Warum?“ „Wundert mich halt. Ich liebe Lastwagen. Aber ich dachte immer, dass Scania und Volvo die besten sind, die alle haben wollen und Iveco keiner leiden kann und nur in Flotten landen. In Deutschland fahren natürlich noch viele Leute Mercedes und MAN, weil es deutsche Marken sind.“ „Iveco ist auch eine zum Teil deutsche Marke, die alten Stralis wurden sogar noch in Deutschland gebaut. Aber woher hast Du denn, dass Scania und Volvo die besten sind? Ich finde den hier einen der schlechtesten LKW in unserer Firma und es wird auch vorerst der einzige Scania bleiben.“
„Aus dem Internet. Trucksimulatorforum und Diskussionsforen für Kraftfahrer. Ich fahre ja gerade zum ersten Mal auf einem LKW mit. Warum ist der Scania denn so schlecht? V8-Motor und alle in den Foren lieben ihn.“
„Alle, die ihn noch nicht gefahren sind vielleicht. Danach wenden sich bestimmt manche ab. Wir haben 7 Anbieter in Westeuropa. Wenn da einer wirklich schlecht wäre, dann würde es ihn nicht mehr geben. Es gibt keine schlechten LKW in Europa, die einzelnen Marken sind nur alle wo anders besser. Der Scania ist aber der kleinste im Fernverkehr. Das Dach ist hoch, aber mehr auch nicht. Die Fächer unter dem Bett sind klein, die Betten sind klein, nimmst Du das mittlere Dach, ist die ganze Hütte klein. Und schön zu bedienen finde ich ihn auch nicht. V8 sind außerdem die Ausnahme weil viel zu teuer als Neuwagen und im Unterhalt für die meisten Anwendungen. Die meisten baut auch Scania mit Reihensechser und um die 450 PS.“ „Aha.“
„Ja, der Iveco Stralis Hi-Way hat größere Betten. Bei den Ablagen nehmen sie sich nicht viel. Was der Scania überm Fenster mehr hat, fehlt unterm Bett. Und der Hi-Way ist inzwischen auch gut verarbeitet. Ich bin bis jetzt 3 verschiedene Generationen Iveco gefahren. Die Leute sehen den neuen Stralis Hi-Way, einen Truck mit spitzenmäßigen Motor, einem zeitgemäßen Fahrerhaus und guter Verarbeitung. Aber sie denken an den lässig zusammengesteckten TurboStar von vor 30 Jahren. Ich hatte beide. Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. Trotzdem ist mir klar, dass es Leute gibt, die begeistert Scanias fahren, die ich gar nicht leiden kann. Die würden dafür nie im Leben einen Iveco mit der Kneifzange anfassen, mit dem ich so zufrieden bin.“

Mal das Thema wechseln, wenn ich hier schon auf dem Vulkan tanzte: „Wissen Deine Eltern, dass Du Dich auf einem Rastplatz herumtreibst und in fremde LKW einsteigst?“ „Nein, die denken, wenn ich nachher nicht zu Hause bin, dass der missratene Sohn mal wieder Party mit seinen Freunden treibt.“ Das machte sein Verhalten nicht besser, aber immerhin musste ich nicht erwarten, gleich von einem „Jam Sandwich Car“ oder „Follow Me Car“, wie die beiden in der aktuellen Übergangsphase parallel verwendeten Lackierungen im Volksmund hießen, der Autobahnpolizei die Kelle zu bekommen, wenn man ihn hier drin sah.
„Was heißt missratener Sohn?“ „Ich wollte eigentlich nach den Ferien eine Ausbildung anfangen als LKW-Fahrer. Aber meine Eltern haben nicht unterschrieben und mich die kommenden zwei Jahre in das GCE A-Level gezwungen.“ Das entsprach der deutschen Oberstufe am Gymnasium, im Volksmund auch „College“ genannt. Bei den Amerikanern wurden mit College zur allgemeinen Verwirrung Bildungseinrichtungen bezeichnet, die in Deutschland einer Berufsakademie oder Fachschule für z.B. die staatliche Technikerprüfung entsprachen.
„Bist Du nicht für die Ausbildung sowieso etwas zu jung?“ „Nach einem Jahr könnte ich den Führerschein machen. Ich habe am 1. Oktober Geburtstag. Das ist schon in Ordnung und kommt öfter vor. Davor würde ich bei anderen Fahrern mitfahren und dabei lernen. Aber ist sowieso erledigt, ich muss mich durch die Schule quälen. Selbst wenn ich meine Eltern mit einem Anruf vom anderen Ende Englands wach rütteln würde. Das hätte ich früher durchziehen müssen, jetzt sind die Ausbildungsplätze weg.“
„Was heißt quälen? Willst Du nicht oder schaffst Du es nicht?“ „Beides. Ich will nicht und wahrscheinlich schaffe ich es auch nicht.“ „Und warum wollen sie es dann?“ „Weil ich studieren und die Firma der Eltern übernehmen soll. Auch wenn ich überzeugt bin, dass mein kleiner Bruder das viel besser können wird.“ „Wie klein und woher willst Du das beurteilen?“ „Anderthalb Jahre jünger und Klassenbester in fast allen Fächern. Der studiert bestimmt. Und dem Betrieb unserer Eltern kann er mit genug Fächern nützlich sein. Biologie, Chemie, Medizin, Pharmazie, Betriebswirtschaft, meinetwegen auch Recht. Ich kann damit doch nichts anfangen. Selbst wenn ich die Noten für die Universität hin bekäme, würde ich Elektroingenieur oder Informatik wählen wollen.“ Tja, schien nicht jeder mit seinen Eltern so viel Glück zu haben wie Patricks Maxi – was ja auch Timos Vater schon eindrucksvoll bewiesen hatte.

„Und wie war Dein Plan, als Du auf dem Rastplatz herumgelaufen bist und nachdem Du hier eingestiegen bist?“ „Erst mal sehen, ob mich jemand mit nimmt oder sofort die Polizei gerufen wird.“ „Und wie viele hast Du vorher gefragt?“ „Keinen. So viele waren ja um die Zeit nicht da. Du warst der erste Fahrer, der zu seinem LKW zurück kam.“ Na immerhin, also war er wohl noch nicht von irgendwem zur Kenntnis genommen worden, der 999 rufen könnte. „Und jetzt will ich von irgendwo, wo Du mich absetzt, meine Eltern rufen und dann sehen sie hoffentlich, wie ernst es mir ist.“

„Irgendwo ist dann das Volvo-Renault Truck Centre London, wo wir bald sein werden. Und Du rufst sofort Deine Eltern an, so dass sie da sind, bevor ich weiter fahre. Ich lasse Dich nicht alleine weg gehen.“ „Das geht noch nicht.“ „Warum nicht?“ „Sie sind auf einem Empfang, zu dem mein Vater eingeladen worden ist.“
„Ich werde mich hüten, Dich abzusetzen.“ Ich tippte auf den Telefontasten herum. „Was machst Du?“ „Ich rufe jetzt die Polizei und sage ihnen, dass ein minderjähriger Runaway auf meinem Truck sitzt und ich den gerne in die richtigen Hände abgeben würde.“ „Nein, bitte nicht! Wenn die Polizei meinen Vater aus dem Empfang raus holt, dann habe ich richtig Ärger und alles war umsonst.“
„Was meinst Du, was los ist, wenn Dir was passiert und ich wurde als letzter mit Dir gesehen? Als Du zu Hause durchgebrannt bist, war das Deine Sache. Wenn Du Dich in den nächsten East Midlands Train nach London gesetzt hättest, wäre es Deine Sache geblieben oder allenfalls die des Schaffners geworden. Aber in dem Moment, wo Du hier eingestiegen bist, ist Dein Abenteuer meine Sache geworden. Es geht nicht mehr nur um Dich. Jetzt geht es auch um mich. Ich muss mich absichern, dass Dir nichts passiert und ich als letzter mit Dir gesehen wurde. Und das kann ich nur, wenn ich die Polizei rufe, dass sie Dich unversehrt aus diesem LKW in Empfang nimmt.“ „Entschuldige, da habe ich nicht dran gedacht. Aber dann machst Du mir alles richtig schlimm.“

„Das ist aber nicht mein Problem.“ „Bitte, nicht die Polizei rufen. Darf ich bis morgen früh bleiben? Ich verspreche Dir, dass Dir nichts passiert. Meine Eltern werden mich nicht vermissen. Ich bin in den Ferien öfter und auch in der Woche bei Freunden, die fangen sich vor morgen Mittag nicht mal an zu fragen, wo ich überhaupt bin. Dann würden sie wohl mal meine Freunde durchtelefonieren. Morgen früh rufe ich dann meine Eltern an.“ Ich brummelte auf Deutsch „Wenn das mal gut geht.“

„Ich verspreche Dir gar nichts. Wohl fühle ich mich nicht dabei. Wenn Du Pech hast, rufe ich in London die Polizei.“ „Dann kann ich es nicht ändern. Ich habe eben nur an mich selbst gedacht. Aber habe ich Dir nicht vorhin gesagt, dass ich schon 18 bin?“ Da konnte er Augenzwinkern so viel er wollte, es wurde nicht besser und schon gar nicht, weil ich es eben besser wusste.
Aber inzwischen waren wir bei Volvo-Renault. Der Händler erwartete uns schon.
„Jetzt hoffe ich, Du kannst wenigstens so tun, als würdest Du hier hin gehören. Und verrate Dich nicht mit Derbyshire-Akzent. Am besten hältst Du den Mund möglichst komplett.“ „Okay. Dein Akzent hört sich aber auch mehr nach Waliser an als nach Deutschem.“ Den Satz brachte er mit einem Schuldeutsch-Akzent auf seinem Englisch, gegen den es nichts zu sagen gab. Meine Schwester und mein Schwager hörten sich auch nicht anders an, wenn sie englisch redeten. Dann wechselte er komplett die Sprache: „Du kannst auch deutsch mit mir reden. Dann ist die Tarnung perfekt.“ Okay, ich hörte den Briten leicht durch, aber da war jeder mit Dialekt-Aussprache eingefärbt hochdeutsch sprechende Kölner, Hamburger oder Bayer weiter weg von der Wahrheit nach Duden.

„Was ist das denn für eine unpassende Zugmaschine vor unseren guten Neuwagen?“ Der Händler machte da weiter, wo seine Kollegen im Werk aufgehört hatten. „Der schnellste, der da sein konnte, um pünktlich abzuliefern.“ „Nur ein Scherz. Hauptsache Sie sind hier. Wir müssen morgen die Kundenlogos kleben und ausliefern, der Kunde muss die Zugmaschinen Montag einsetzen können.“
David rollte auf meine deutsch gesprochene Anweisung Spanngurte auf, machte ein paar andere Handgriffe, die sich anboten. Aber trotzdem stellte der Volvo-Händler die Gretchenfrage: „Was machst Du bei der Spedition?“ „Ein Praktikum. Ich will herausfinden, ob das der richtige Beruf für mich ist.“ Deutscher Akzent okay, der Händler nickte. Warum hatte ich ihn eigentlich nicht einfach in die Koje gesteckt und eine Decke drüber ziehen lassen?

Es dauerte fast eine Stunde, bis der Händler die beiden Zugmaschinen abgeladen, in die Halle gefahren und rundherum nach Beschädigungen abgesucht hatte. Den Trailer sollte morgen ein Fahrer der normalen Auslieferspedition abholen.

Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen. David musste jetzt also erst mal einsteigen. Aus der Nummer kam ich immer schwieriger raus. Wir holten eine Ladung Beizmittel für ein Stahlwerk ab und fuhren bis Reading Services, ziemlich schweigend.

Keiner von uns hatte großen Appetit. Ich hatte ein Doppelpack Sandwichs auf der Fähre gekauft, die teilten wir uns und keiner wollte mehr. Dann stellte ich die Standklima ein, räumte ihm die noch schmalere, untere Liege frei und wir krabbelten in die Betten.


Freitag, 14.08.2015

Nach einer unruhigen Nacht beschloss ich, noch mal auf 9 Stunden zu verkürzen. Ich war ständig aufgewacht, bei jedem noch so kleinen Geräusch neben der Zugmaschine. Außerdem wälzte David sich unruhig in dem kleinen Bettchen hin und her. Mehr als einmal hörte ich ihn gegen Rückwand oder die Sitze rumpeln.

Als ich aufstand, wurde auch er wach. Der Hunger siegte jetzt und wir gingen für ein kurzes Frühstück in das Rasthaus. Auf dem Weg raus holte ich mir zwei Dosen Energydrink, so platt wie ich war. Um halb 8 fuhr ich das Gespann wieder auf die M4 in Richtung Westen. David dachte über irgendwas nach, bestimmt eine dreiviertel Stunde.

„Darf ich Dich um noch einen riesigen Gefallen bitten?“ „Was nun?“ „Du bist der perfekte Beweis, dass LKW-Fahrer nicht die Sorte Mensch sind, an die meine Eltern denken. Die haben da einen ungebildeten und ungepflegten Menschen vor Augen, der sich typisch britisch keinen Zahnarzt leisten kann. Du machst einen ganz anderen Eindruck.“
„Und würde zugeben, dass ich wissentlich einen Minderjährigen mitgenommen habe. Lass sie Eddie Stobart Trucks & Trailers gucken.“ „Dann sagen sie, die sind nur fürs Fernsehen so rausgeputzt. Ich habe Dir doch gesagt, ich wäre schon 18.“ „Nee, so läuft das nicht. Ich mache eh schon zu viel, da muss ich nicht noch eine Lüge gegenüber Deinen Eltern drauf packen. Das würde doch sowieso früher oder später im Gespräch auffliegen.“
„Und wenn ich meinen Eltern sage, ich hätte mich für 18 ausgegeben und würde es Dir noch richtig stellen, bevor wir am Ziel sind?“
Ich schüttelte den Kopf. „Ich dachte, Du wolltest mich nicht aus den Augen lassen, bis ich wieder unter Aufsicht bin.“ Da hatte er Recht. Und die Nummer mit der Polizei zog auch nicht mehr so richtig, nachdem ich ihn bei Volvo als Praktikant hatte auftreten und auf dem Rastplatz unter den Augen von Kollegen hier drin hatte übernachten lassen, sollte was schief gehen und jemand Nachforschungen anstellen. „Also gut…“

Er nahm sein Handy und rief bei seinen Eltern an. „Hallo Mum. (…) Ich habe Mist gebaut. (…) Nein. Nichts angestellt, keinen Schaden, mit mir ist alles in Ordnung. (…) Ich habe Euer Vertrauen missbraucht. Ich bin in einem LKW auf der M4.“ „Du bist wo?“ Das konnte ich hören, obwohl das Handy nicht auf Freisprechen stand. David hielt es erst einmal einen halben Meter weit weg.
„In einem LKW bei Chippenham. Du hast richtig gehört. (…) Nein. Ich habe behauptet ich bin 18.“
Da war die Auflösung meines Problems gegenüber seinen Eltern. Nun musste ich mich immer noch auf die Lüge einlassen, es vorher nicht gewusst zu haben, musste aber wenigstens nicht überrascht tun, wenn ich ihn „zurückgab.“
„Ich habe doch gesagt, es geht mir gut und es ist nichts passiert. Ich bin „nur“ weggelaufen und habe drauf gehofft, dass Ihr denkt, ich bin bei meinen Freunden. (…) Wir sollen laut GPS kurz nach 11 in Port Talbot sein. (…) Bitte seid nicht zu böse. Es tut mir leid. (…) Bis nachher.“

„So, ich sage Dir jetzt, dass ich doch nicht 18 bin, wie ich immer behauptet habe.“
Schon wieder dieses verschwörerische Augenzwinkern. „Zur Kenntnis genommen“, brummte ich.

Nun setzte Schweigen ein. Ich spielte am Radio herum, wenn mir ein Track nicht gefiel. Auf MP3 war ich schon bei der Abfahrt heute gegangen. Es dauerte einige Lieder, bis David mich ansprach:

„You were the one to open up me – Long time ago, so far away…
Must have been a deadly kiss – Only love can hurt like this…
Es lebt nichts mehr an diesem Ort, den ich meine Seele nannte…
Give it a chance for a second romance, Don’t you know I love you…
Buy a ticket to a subway train – A one-way token just to end my pain from you…
Verdammt ich lieb Dich immer noch, kann nichts dagegen tun…
And the night goes by so very slow – Oh I hope that it won’t end though – Alone…
Ohne Rücksicht auf Verluste hast Du meine Welt zerstört – eine Welt, die noch vor kurzem uns hat gehört…
And thinking about it I want things back how they used to be…

Hast Du auch andere Texte parat, die einen beim Hören nicht ganz so nach unten ziehen?
„Nein. Und warum kannst Du eigentlich so gut Deutsch?“ Er redete deutsch weiter. „Schade. Und Deutsch kann ich, weil meine Mutter deutschstämmig ist, auch wenn mein Großvater als Kind nach England kam und meine Großmutter hier geboren ist.“
„Mir ist nun mal gerade nach diesen Texten.“ „Unglücklich verliebt?“ „Das ist eine lange Geschichte.“ Er machte einen langen Hals in Richtung Navi: „Länger als 1:09 Stunden?“ „Vielleicht, vielleicht nicht. Aber warum sollte ich ausgerechnet Dir fremdem Jungspund das erzählen?“ „Man kann auch schon mit 16 Jahren und 10 Monaten unglücklich verliebt gewesen sein. Und Du hast mir zugehört. Wenn es Dir hilft, höre ich Dir auch zu.“

Ich kam mir gerade vor wie Anfang des Jahres nachts auf einem stillgelegten polnischen Busbahnhof. Okay, den Bengel da, der immerhin deutlich älter war, hatte ich als Ratgeber auch nicht ernst genommen. Sonst hätte ich Chris vergessen und gestern abserviert, wäre wohl dann die paar Minuten schneller gewesen, um doch einen Rastplatz weiter zu kommen und David säße jetzt nicht hier neben mir. Gab es so was wie Vorsehung? Aber warum schickte sie mir dann nie jemanden, der auch den Eindruck machte, ich sollte auf ihn hören?

Aber der Druck war zu groß und ich fing an zu reden. Von Lucas – den Rufnamen Luke nutzte ich nicht mehr – von Björn, von Chris. Er zuckte nicht mal mit der Schulter, als er merkte, dass es um Männer ging.
So ausführlich hatte ich das noch nie jemandem erzählt. Als wir bei Arcelor in Port Talbot angekommen waren, hatte ich gerade Chris das Garagentor blockiert. Nach den Formalitäten um die Ablieferung erzählte ich auf dem Weg nach Neath, wie es weitergegangen war und kam vor dem Hotel in der Gegenwart an. Die Dame wollte David zuerst an der Rezeption nicht mit aufs Zimmer lassen, weil Einzelzimmer gebucht war. Ich steckte ihr eine 10-Pfund-Note zu und sagte, dass der Junge sein Wochenpraktikum gemacht hatte, nur duschen wollte und dann von seinen Eltern abgeholt würde. Sie stimmte schließlich zu. Dass ich ihr das Walisisch verklickerte, ließ sie vor lauter Verwirrung vergessen, dass das so gar nicht wirklich zusammenpasste mit mir als laut Anmeldeformular Deutschem, Davey als Brite und den Eltern dann hier, obwohl Praktikant und dessen Familie deutsch sein müssten.

Es waren sowieso zwei Satz Handtücher da, wie immer. Also schickte ich ihn unter die Dusche, während ich mich häuslich im Zimmer einrichtete und dann selbst unter die Dusche stieg. Seine Eltern waren inzwischen auch in der Gegend angekommen. Ich schickte sie über David in ein Restaurant in der Innenstadt, weil dieses Hotel nur Abendküche hatte.

Wir nahmen den Linienbus in die Innenstadt und David meinte entschuldigend zu mir: „Ich habe Dir jetzt 90 Minuten zugehört und nichts dazu gesagt.“ Das hatte ich von einem nicht mal 17 Jahre alten Jungen auch nicht erwartet. „Vielleicht hat Dir das geholfen, einfach zu reden. Ich kenne die beiden nicht, weder Lucas noch Chris. Also kann ich Dir nicht dazu raten, wie ich mich entscheiden würde. Beide haben Dir etwas bedeutet. Beide haben Dich verletzt, Du hast beide verletzt. Ob Du für beide was empfindest, mit beiden nur das Gefühl der Einsamkeit vertreiben willst oder einen von beiden liebst, kann Dir nur Dein Herz beantworten. Hör auf Dein Herz! Es ist der beste Ratgeber, den Du hast.“ War das nun eine hohle Phrase oder eine philosophisch tiefgründige Antwort? Wir waren an der Haltestelle und stiegen aus.

An einem Tisch saß ein Ehepaar, geschätzt zwischen 40 und 50 Jahre alt. Die Frau stand sehr erleichtert auf, als wir in das Restaurant kamen. Sie stellte sich vor: „Rachel Brooklands, guten Tag.“ „Eric Kaiser, guten Tag.“ Auch Davids Vater stand zur Begrüßung kurz auf: „Trafford Brooklands.“

„Ich hoffe, David hat keine Umstände bereitet.“ „Nein, nein.“ „Hast Du Dich wenigstens entschuldigt, dass Du Dich für 18 ausgegeben hast?“ „Ja, natürlich.“ Er blickte verschämt zu Boden. Wohl eher, weil er wusste, dass wir zwei gerade mit einer Lüge leben mussten, aber es passte immerhin zum Kontext.

Nachdem wir Essen bestellt hatten, ging es erst einmal in einen zwanghaft geschäftlichen Smalltalk. „Für was für ein Unternehmen fahren Sie, Herr Kaiser?“ „Für mein eigenes. Zumindest teilweise, ich habe Geschäftspartner, denen der Rest gehört.“ „Wie groß ist das Unternehmen?“ „Derzeit 5 LKW. Wir wollen aber bis auf über das doppelte expandieren.“ „Ist das in einem so teuren Land wie Deutschland nicht auch schwierig?“ „Nein, nicht wenn man das richtig anstellt. Wir sind zwar unabhängig, aber zwischen 70 und 80% fahren wir für einen Kunden. Und in Chemietransporte gehen die billigen aus dem Osten nicht rein. Das ist unser Hauptgeschäft.“ „Mit wem arbeiten Sie da so groß zusammen?“ „Alfred Talke.“ „Ah, die kommen manchmal auch aus Leverkusen und Wuppertal zu uns.“
„Sie haben ein Chemieunternehmen?“ „Nein, Bioanalytik. Mein Schwiegervater war ein Pionier auf diesem Gebiet. Goldbloom Bioanalytics, falls Sie schon mal mit uns zu tun hatten. Und eines Tages soll David in unsere Fußstapfen treten. Aber er hat ja, bitte entschuldigen Sie, diese fixe Idee mit dem LKW-Fahrer.“ „Trafford, bitte!“ Seiner Frau war der Angriff auf meinen Berufsstand trotz der vorgeschobenen Entschuldigung wenigstens peinlich.
„Leider funktioniert der Satz, den ich jetzt gerne sagen würde, nur auf deutsch.“ „Sagen sie ihn ruhig. Deutsch ist meine zweite Muttersprache.“ Sie sprach fließend deutsch, quasi ohne Akzent. Bei David hörte man doch ein Bisschen den Briten, wenn er deutsch sprach. „Beruf kommt von Berufung.“ „Ja, das ist wirklich nicht zu übersetzen.“

„Ich bin Steuerberater-Kind. Aber nicht für den Beruf geboren, meine jüngere Schwester hat die Kanzlei vor 4 Jahren übernommen. Sie hatte auch das Interesse an dem Thema.“ „Aber wenn man die Möglichkeit hat, ein gut aufgestelltes Unternehmen zu übernehmen?“ „Wenn man sie hat. Ich hatte sie nicht, weil ich die Ausbildung zum Steuerfachangestellten bestimmt nicht gut abgeschlossen hätte und erst recht die Prüfung zum Steuerberater nicht geschafft hätte. Da hätte es nichts geholfen, dass meine Eltern eine Kanzlei mit gutem Kundenstamm hatten.“
„David ist nun einmal unser Erstgeborener und die Tradition sieht ihn als Nachfolger.“
„Die Tradition. Aber ich sehe nun einmal Jonathan als Euren besseren Nachfolger.“ „Jetzt bekommst Du ohnehin keinen Ausbildungsplatz mehr – ich würde auch keinen Vertrag für Dich unterschreieben – und der Schulplatz ist bestätigt und bezahlt. Versuch Dich doch erst einmal an den A-Levels. Du wirst sehen, das klappt besser als Du jetzt denkst.“

„Wie sehen Sie als Unternehmer in dem Bereich die Zukunft für LKW-Fahrer überhaupt? Die Welt wird doch immer moderner.“
„Kein Beruf hat mehr Zukunft. Wie kommen Ihre Rohstoffe in die Fabrik?“ Er merkte mit der Gegenfrage schon, dass er in die Falle gerauscht war, die er eigentlich seinem Sohn damit stellen wollte, um den Beruf zu entwerten. „Mit dem LKW.“ „Wie kommen Ihre Produkte zum Kunden?“ „70 % mit dem Flugzeug.“ Netter Versuch. „Okay, anders gefragt. Wie kommen diese 70% zum Flughafen und wie werden Sie die anderen 30% los?“ „Mit dem LKW.“ Er wurde immer kleiner, da ich ihn nicht vom Haken ließ und meinen Triuph auskostete. Nach Davids Aussage trauten seine Eltern mir mit Vorurteilen über den Beruf nicht allzu viel zu und nun spielte ich ihn rhetorisch an die Wand. „Bestellen Sie Sachen Online?“ „Manchmal.“ „Wie kommen die Sachen vom Hersteller ins Zentrallager?“ „Mit dem LKW.“ „Wie kommen die Lieferungen für die Kunden vom Zentrallager ins Paketzentrum?“ „Mit dem LKW.“ „Ich mache mir um meine Firma und meinen ganzen Berufsstand keine Sorgen. Der Transportbedarf wird in Zukunft mehr und nicht weniger.“

„Was anderes, David. Vielleicht könntest Du auch sonst einfach mal positiver werden. Schau Dich mal an. Schwarze Haare, schwarzes Hemd, schwarze Hose, schwarze Augenbrauen. Du läufst ja rum wie eine Depression auf zwei Beinen. Da gibt es doch auch so eine Jugendszene.“ Ich kam mir in dieser fleckigen Familienwäsche zunehmend deplatziert vor. David öffnete die Knöpfe an den Ärmeln und streckte seine Arme nach vorne.
„Schwarze Haare und Augenbrauen, okay. Schwarzes Hemd mit Gothic-Webmuster, okay. Aber ich habe keine langen Haare, die über ein Auge fallen, ich bin nicht depressiv und meine Unterarme sind unverletzt. Du kannst Deine Vorurteile wegräumen. Ich kann mit der ganzen Szene um das Thema nichts anfangen. Ich finde lediglich Gothic-Muster schön anzuschauen und mir gefallen die schwarzen Haare besser als meine braunen. Ich mag es, so herumzulaufen und ich mag mich selbst so am liebsten. Trotzdem bin ich eigentlich ein fröhlicher Mensch. Wenn Dir das zu Hause nicht auffällt, frag doch mal meine Freunde oder deren Eltern – oder einfach nur mal meinen Bruder!“ Unausgesprochen lag da der Vorwurf in der Luft „Ihr zwei macht mich unglücklich!“
Immerhin konnte ich mich auch mal wieder einbringen: „Mit 15 hatte ich mal blaue Haare. Es hat mich nicht daran gehindert, 20 Jahre später ein erfolgreicher Unternehmer zu sein. Und meine natürliche Haarfarbe hatte ich schon ein Jahr später wieder, als ich mich für meine Ausbildung als Mechaniker vorstellen musste. Und wenn mir das Urteil erlaubt ist, ich finde die schwarzen Haare stehen David ganz gut.“ „Ich denke, das sollten wir ohnehin besser in der Familie besprechen.“


Das Essen war durch, ich hatte schon meine LTSB-Kreditkarte in der Hand, aber Davids Vater zog seine. „Lassen Sie. Vielen Dank, dass Sie uns unseren Jungen heile wieder zurückgebracht haben. Wer weiß, was da hätte passieren können. Da ist ein Essen noch ein schwacher Dank.“

Wir verabschiedeten uns und ich schwor mir, nie wieder aus Hilfsbereitschaft einen Anhalter mitzunehmen. Bei Chris hatte es mir nach einer kurzen und stürmischen Beziehung Streit und Trennungsschmerz beschert und David hatte mir 21 Stunden Panik vor einer Routinekontrolle der Polizei, oder dass seine Eltern ihn doch als vermisst melden und er bei mir gefunden würde, eingebrockt. Und ihm hatte es auch nichts gebracht, insbesondere sein Vater war scheinbar gnadenlos.

Um die kommenden zwei Tage mobil zu sein, suchte ich noch schnell eine Autovermietung in der Stadt und hatte kurze Zeit später einen Renault Clio bis Sonntagabend zur Verfügung. Im Hotel sparte ich mir das Abendessen und ging früh ins Bett. Immerhin hatte ich eine schlaflose Nacht aufzuholen.


Samstag, 15.08.2015

Dafür war diese Nacht schon um 5 Uhr zu Ende, weil ich lange genug geschlafen hatte und wach wurde. Ich ließ den MP3-Player auf meinem Tablet laufen, während ich im Lied von Eis und Feuer las.
Plötzlich bohrte sich der Text von einem der Lieder in meinen Kopf, das da irgendwo in den 32 GB meines Sticks herumflatterte und der Zufallsgenerator gerade gefunden hatte, aber eigentlich in Vergessenheit geraten war.

Es war zu jener Zeit, wir hatten wieder mal Streit.
Da standst Du an der Tür, wolltest zurück zu mir.
Ich sagte „klar mein Schatz“ und schon bei diesem Satz,
hätt‘ ich wissen müssen, was ich jetzt erst gerafft hab.

[…]

Laß mich los, laß mich endlich allein
Ich unterdrück‘ meine Tränen, um wieder frei zu sein.
Ich kann allein sein, und das weißt Du auch.
Und doch hab‘ ich Flugzeuge in meinem Bauch.

Gib‘ mir mein, gib‘ mir mein Herz zurück,
du brauchst meine Liebe nicht!
Gib‘ mir mein Herz zurück,
bevor es auseinander bricht
Je eher, je eher Du gehst
um so leichter, um so leichter wird’s für mich.

Oli P. – Flugzeuge im Bauch
Herbert Grönemeyer, Oliver Petszokat
BMG (1998)

Ich kam ins Grübeln und dabei konnte ich das komplexe Fantasy-Epos nicht gebrauchen. Ich hatte gleich zwei von der Sorte an der sprichwörtlichen Tür stehen. Vielleicht sollte ich mir wirklich mein Herz zurückgeben lassen, von beiden! Aber mein MP3-Player hatte nach ein paar Minuten andere Pläne mit meinen Gedanken.

There’s a place we know
What’s cold enough won’t grow
We have seen the dark
And the darkness took its toll
And the journey waits for no one
If no one breaks the mould
And our hearts are stronger
Than we know
That you and I could learn to love again
After all this time
Maybe that is how I knew you were the one
That you could still believe in me again after all our trials
Maybe that is how I knew you were the one

Lawson – Learn to love again
Joakim Berg, Rami Jacoub, Carl Falk, Andrew Brown, Michael Zitron, Eric Turner
Sony Music (2012)

Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Ich hatte mit beiden auch die Dunkelheit gesehen und die Dunkelheit hatte ihren Tribut gefordert. Konnte man lernen, sich wieder zu lieben? Szenen und Sätze meiner beiden verflossenen Lieben schossen mir durch den Kopf, dazu Ratschläge von Freunden (in dem Fall waren es Kommentare zu einigen der Kapitel rund um Chris und Luke aus den originalen Veröffentlichungen im TSM-Forum).

Du fehlst mir!

Von Dir kann ich ja nur „Thanks to you I’m a sexual spastic!“ erwarten. Und dass Du mitten im Gespräch auflegst!

Was läge also näher, als deshalb in die Firma zu investieren, die unsere gemeinsame Zukunft ist?

Auf diesen Moment habe ich jetzt fast 8 Jahre gewartet.

„Du könntest mir den Rücken einseifen.“ „Nur den Rücken?“ „Wenn Du Deine Sache da gut machst, drehe ich mich auch um.“

Aufgewärmte (Alt-)Liebschaften bergen jede Menge Spreng- und Frustpotential

Wir nahmen eng aneinander geschmiegt Abschied von unserer „Schicksalsinsel“.

Je nach Richtung, in der die Straße verlief, fiel manchmal das Sonnenlicht durchs Seitenfenster und spiegelte sich im glänzenden Gel auf seinen schwarzen Haaren, Irokesenschnitt wäre ziemlich übertrieben dafür.

„Dabei ist das alles nur Deine Schuld!“ „Warum?“ „Wenn Du nicht so heimlich und etwas früher mit dem Volvo gemacht hättest, wäre ich noch hier.“

Nachdem Du mein Leben ruiniert hast, ist das jawohl das mindeste.

Denk mal über Dich und Deine Rolle hier im Unternehmen nach!

„Und er hat Dir keine geknallt?“ „Nein, nach der langen Zeit nicht. Aber verdient hätte ich es auch nach 7 Jahren noch.“

Aber es geht ja immer nur nach Dir!

Hast Du gehört, wie abfällig er über Iveco gesprochen hat? Ich will endlich einen vernünftigen Truck!


Wenn Du meinen Rat hören willst, lass ihn los. Er hatte Dich nicht verdient, wenn er wegen einem anderen Mann weg ist. Und noch viel weniger, wenn er wegen einer Maschine weg ist.

I think about my life gone by, how it’s done me wrong. There’s no escape for me this time, all of my rescues are gone, long gone.

„Du weißt, was für eine Textstelle jetzt kommt?“ „Ist doch egal. Irgendwas mit Küssen…“

„Ich wollte zum Frühstück.“ „Ich wüsste was besseres.“

„On a hot summer night, would you offer your throat to the wulf with the red roses?“ „Yes.“ „I beg you, never say that to any other boy.“

Heute sehe ich es als Fehler meines Lebens, dass ich ihn habe sitzen lassen!

Ich weiß nur, wen ich nicht will!

Wer sich so ins Out ballert bei einer so kleinen Belegschaft hat seinen Existenzberechtigungsschein verwirkt.

Bitte, kannst Du mir noch einmal verzeihen?

Es tut mir leid, es tat mir schon leid, als ich noch da war.

So viele Emotionen in so kurzer Zeit konnte man nicht durchleben ohne durchzudrehen. Ich presste meinen Kopf auf das Kissen und heulte nur noch. Meine Nerven waren am Ende. Es war nur noch Chaos in meinem Kopf. Und dann, ich hatte das Zeitgefühl komplett verloren. Waren es 2 Minuten? 2 Stunden? Das Chaos wich einem Gesicht, einer Stimme aus der Vergangenheit.
David hatte Recht. Der Verstand war mit so einer Situation überfordert. Hier konnte nur das Herz noch weiter helfen. Und erst als die Gedanken so außer Kontrolle geraten waren, dass der Verstand wohl in die Schutzabschaltung gegangen war, zeigte mir das Herz, was richtig war, wer richtig war.

Es war inzwischen nach 8 Uhr. Ich griff zu meinem Handy. Mit zitternden Fingern ging ich auf den Nummernspeicher. Vor mir waren die beiden nicht gespeicherten Nummern aus dem Anrufspeicher. Festnetz in Franken und britisches Handy. Christian und Lucas. Chris und Luke.

Mein wieder hochgefahrener Verstand wollte mir sagen, ich sollte beide Nummern löschen und das Thema beenden. Aber dann erschien ein Gesicht vor mir, das mir nach kurzer Zeit schon wie ein alter Freund vorkam. Jung, mit Sommersprossen, Haare und Augenbrauen schwarz gefärbt.
„Ob Du für beide was empfindest, mit beiden nur das Gefühl der Einsamkeit vertreiben willst oder einen von beiden liebst, kann Dir nur Dein Herz beantworten. Hör auf Dein Herz! Es ist dabei der beste Ratgeber, den Du hast.“ Was war ihm denn nur passiert, dass er in dem Alter schon so tiefsinnig über richtige und falsche Liebe nachdachte?

That you could still believe in me again after all our trials – maybe that is how I knew you were the one. Dass Du noch an mich glauben konntest, nach all unseren Problemen – vielleicht war es das, wodurch ich erkannt hatte, dass Du der Eine warst.

Markierte Nummer anrufen! War das das richtige? Ja, ich war mir noch nie in meinem Leben so sicher, dass ich das richtige tat. War er der richtige? Ja, auf jeden Fall! Auch darin war ich mir nie so sicher wie jetzt. Freizeichen!

Hinterlasse einen Kommentar