Kapitel 103 – Wer die Wahl hat und wer nicht

In diesem Kapitel…
…haben Luke und Ricky vorne kein Nummernschild…

…macht jeder in der Firma ein Kreuz…
…und ein Nachbar möchte den Geschäftsführer sprechen!

Montag 27.03.2017 bis Sonntag 09.04.2017

Nun ging es also los, unsere kleine Reise auf die andere Seite vom Atlantik. Es war das Weihnachtsgeschenk von Lukes Familie an uns gewesen. Ich war bisher noch nie weiter geflogen als Barcelona, Mykonos, Warschau und Glasgow. Man konnte durchaus behaupten, dass ich zu den wenigen Leuten gehörte, die es auf dem Landweg weiter geschafft hatten, als in der Luft. Spannte sich meine mit dem LKW erreichte Fläche doch zwischen Nikel, Shannon, Casablanca und Kairo auf. Auch Luke war noch nie weiter geflogen als die Kanaren, was immerhin weiter war als bei mir. Dort draußen stand also der Flieger bereit, die uns in die Neue Welt bringen sollte.

Nachdem wir in Atlanta glatt durch Immigrations gekommen waren, flogen wir anderthalb Stunden zurück und kamen in Philadelphia an, wo wir uns nur noch ein Taxi nahmen und ins Hotel fuhren. Die größte Attraktion für mich an dieser Reise, das Wells Fargo Center, schaute aus dem Hotelzimmer gesehen schüchtern hinter dem Baseballstadion hervor.

In Philadelphia war im Wortsinne Geschichte geschrieben worden. Das Declaration House, in dem Thomas Jefferson die Unabhängigkeitserklärung der USA geschrieben hatte, drängelte sich schmal und aus Ziegeln gemauert im Stadtzentrum zwischen die modernen Funktionsbauten aus Stahlbeton.

Nachdem in den ersten Tagen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Philadelphias abgegrast waren und wir auch eine ausgedehnte Shoppingtour durch die Klamottenläden und Sportgeschäfte gemacht hatten, nahmen wir uns zum Ende der Woche einen Mietwagen und fuhren ein Bisschen ins Umland. In der Stadt waren wir mit U-Bahn und S-Bahn unterwegs gewesen. Philadelphia war eine der wenigen Städte, die mit Europa vergleichbaren Nahverkehr bieten konnten.

Ich hatte für diese Tage das Pennsylvania National Railroad Museum auf die Agenda geschrieben. Auf dem Museumsparkplatz entgleisten dann zumindest Lukes Gesichtzüge, weil er direkt eingestiegen war und wir bei der Vermietung von hinten ans Auto gekommen waren: „Wir haben vorne ja gar kein Nummernschild.“ „Ja und? In Pennsylvania beginnt bei den vielen Gürteln der USA der „No front plate belt!“ Das andere Ende ist in Arizona. Hast Du eben nicht gemerkt, dass uns auch viele Autos ohne Frontkennzeichen entgegen gekommen sind? Die mit waren bis auf LKW alle aus Nachbarstaaten.“


Teil des Eisenbahndorfes war die Strasburg Railroad, die Sonderfahrten auf 5 Meilen Strecke anbot. Heute fuhr ein „Doodlebug.“ Wegen ihres buckligen Aussehens und der an die Querrippen von Kellerasseln erinnernden Holzaufbauten hatten sich die frühen Benzin- und Dieseltriebwagen in Amerika diesen Spitznamen eingefangen.
Leider regnete es an dem Tag in Strömen. Sonst hätte die reelle Chance bestanden, dass wir aus diesem Triebwagen Baujahr 1908 gesehen hätten, wie ein Bauer der Amish mit dem Pferdepflug das Feld bestellte. Stilsicherer wäre Museumseisenbahn nicht mehr möglich gewesen.

Nach der Sonderfahrt sahen wir uns das Museum an, in dem es einen Querschnitt der amerikanischen Eisenbahngeschichte gab. Es fing an mit Dampfloks und Pullmann-Wagen.

Auch die EMD F-Serie durfte nicht fehlen. Wenn irgendwer auf der Welt an eine amerikanische Diesellok denken sollte, dann hatte er quasi automatisch diese Baureihe vor Augen.

Und draußen warteten die Neuzugänge auf ihre Aufarbeitung. Die AEM-7, Loknummer 915, hatte nur ein Jahr Altersunterschied zu mir und stand im Museum. Es war kein schönes Gefühl, wenn die Ausstellungsstücke im Museum so alt waren wie man selbst.

Am Samstagabend, unserem letzten in den USA, stand dann mein Highlight auf dem Programm – Eishockey. Und dann überraschte mich Luke. Er hatte sich in der Stadt nicht nur heimlich einen Pullover der Philadelphia Flyers gekauft, sondern hatte ebenfalls eine Karte für das Spiel. Ich dachte, ich würde alleine zum Spiel gehen.
„Du kommst mit? Das überrascht mich jetzt.“ Er konnte Eishockey vom Tempo nicht folgen, was aber vielen Leuten so ging. Und daher mochte er den Sport ungefähr so sehr wie ich Rugby, dessen kompliziertes Regelwerk mir immer vorkam, wie „zwei mal 15 Spieler stürzen sich auf den Ball und wer ihn hat rennt los bis er umgerempelt wird!“ „Ich hatte beim Kartenkauf natürlich Keith zur Beratung am Telefon. Und nachdem klar war, dass es preislich nur Oberrang sein kann, hat er mir dazu geraten, mitzugehen. In den britischen Arenen gibt es den ja nicht und da sollte laut ihm der Überblick besser sein. Außerdem wäre ich so oder so mitgegangen. Alleine für das Erlebnis einer Sportveranstaltung in den USA.“
Allerdings, ich hatte in Bochum schon mal mit dem Gedanken gespielt, eine USA-Reise mit Eishockey zu machen. Der Oberrang ganz vorne, wo wir nun saßen dürfte um die 90 Dollar je Platz gekostet haben. Ice Row an der Mittellinie war man gerne auch mal um die 400 los. Und mein deutscher ex-Wettbewerber und Iserlohn-Fan Marc Mertens hatte sich mal im Offtopic-Bereich des Truckerforums beschwert, dass der Oberrang in Köln seinerzeit 20 Euro kostete.


Ich zog mir also mein Spielertrikot über, leider „nur“ von Steve Mason, einem Torhüter der heute auch noch krank ausfiel. Ich hatte schon eins von Publikumsliebling Shayne Gostisbehere im Laden in der Hand, aber das hatte leider einen Faden gezogen und es war das letzte mit seinem Namen.
Der Eingang in die Arena hatte was von Flughafen. Man musste alle Metallgegenstände ablegen und zusammen mit einer eventuell vorhandenen Tasche wurde das alles durchleuchtet, man selber musste durch einen Scanner.

Das Bürschchen hinter uns glotzte uns ziemlich komisch an, als wir unsere Sachen wieder einsteckten. Ob das nun daran lag, dass wir Walisisch gesprochen hatten oder Baseballcaps mit Retro-Werbung von ERF und Iveco als nicht wirklich sinnvoll einzuordnende Kopfbedeckungen trugen, würde wohl sein Geheimnis bleiben.

Durch die Entfernung vom Eis hatte Luke wirklich seinen Spaß daran, das Spiel zu sehen. Und es dauerte auch keine 8 Minuten, bis das erste Tor fiel, was die Stimmung in der fast ausverkauften Arena noch mal deutlich steigerte. Trotzdem war es kein Vergleich zu Deutschland, wo im Publikum deutlich mehr los war. Aber da kam auch nicht vor jedem Drittel eine Durchsage, das Publikum möge doch bitte bei seinen Fangesängen daran denken, keine „unangemessenen Ausdrücke“ zu verwenden.

Auch die Spieler wussten um die Bedeutung. Nicht nur, dass Sportler sowieso immer gewinnen wollten, mit einer Niederlage wäre auch die letzte rechnerische Chance auf die Playoffs verloren gegangen und neben Pittsburgh, New York und Washington war New Jersey auch einer der großen Derby-Rivalen in der NHL. So ließen sie auch die übrigen 52 Minuten nichts mehr anbrennen, insbesondere da der frühe Ausgleichstreffer von New Jersey wegen Abseits nicht gewertet wurde. Endstand 3:0.

Am nächsten Morgen checkten wir aus, fuhren zum Flughafen, lieferten unseren Chevy wieder bei der Vermietung ab und gingen zum Check-In. Wir waren uns sicher, dass dies zwar der erste, aber bestimmt nicht der letzte Besuch in den USA gewesen war. Die Umstände des nächsten Besuchs konnten wir allerdings nicht mal im Ansatz erahnen.

Wir hatten nicht allzu viel Wäsche mit in die USA genommen, die Koffer waren fast leer. Nun hatten wir genau so viele Sachen dazu gekauft, dass es aussah wie normale Wechselwäsche für eine Woche. Die Freigrenze vom Wert hatten wir allerdings locker gesprengt. Meine alten Reebok-Sneakers mussten das Stadtgebiet von Philadelphia im Müllwagen verlassen, meine Füße steckten in neuen Skechers. Luke hatte seine alten Asics gegen aktuelle Treter seiner Lieblingsmarke eingetauscht und die alten auch gleich da gelassen. Ich würde gerne das Gesicht der Hotelputzfrau sehen, wenn sie zwei Paar ausgelatschte Sneakers im Mülleimer fand.
Nachdem wir wieder in Manchester gelandet waren, mussten wir zuerst durch die Kontrolle der Einwanderungsbehörde, die Luke über die „UK Passport“ Schalter deutlich schneller bewältigte als ich durch „EU Passports“, aber immerhin dauerte auch das nicht zu lange. Dann ging es ans Gepäckband und durch den Zoll. Hier hatte ich dann das Glück auf meiner Seite und ging glatt durch. Schräg hinter mir hörte ich aber die Stimme zu Luke sagen: „Entschuldigung, Sir. Wo kommen Sie bitte her?“ „Aus Philadelphia.“
Als auch er aus der Tür kam, fragte ich ihn auf dem Weg zum Bahnhof auf Walisisch: „Und?“ „Was und? War doch nur Reisegepäck und ein paar Souvenirs.“

Die letzte Etappe fuhren wir mit dem Zug und waren gegen 13:30 Uhr nachmittags zu Hause in Shotton. Die innere Uhr stand auf 8:30 Uhr morgens, in der kurzen Nacht hatte ich gerade mal 3 Stunden die Augen zubekommen, was jetzt aber meinen Körper nur noch mehr verwirrte. An sich war man als Fernfahrer ja unempfindlich was Schlafen und Wachsein zu unmöglichen Zeiten betraf. Aber wenn zusätzlich auch noch hell und dunkel nicht mehr passten, kam man wohl auch aus dem Tritt, wenn man unregelmäßige Schlafzeiten wenigstens noch einigermaßen gewöhnt war. Außerdem waren weder Luke noch ich im Training, da Day Driver und Schreibtischtäter nicht wirklich weit aus ihrem Tagesrhythmus geschossen wurden.

Bis zum Wochenende waren wir körperlich wieder in der richtigen Zeitzone angekommen. Der Ernst des Lebens konnte weitergehen. Während wir drüben waren, hatte Theresa May Artikel 50 aktiviert und damit das Brexit-Verfahren offiziell in Gang gesetzt. Man durfte gespannt sein, was das für Auswirkungen hatte und wann sie zu spüren sein würden.


Montag 10.04.2017 bis Donnerstag 13.04.2017

Die Woche war zumindest für den Anfang schon von Philip vordisponiert. Ich verschaffte mir erst einmal einen Überblick. Die Jungs waren alle hier losgefahren oder würden es tun. Ich hörte nur das Kommen und Gehen, die Papiere gab Philip aus. Die Fahrer waren alle für heute und mindestens bis in den Dienstag rein disponiert, ich fing also an, die Woche zu füllen. Und weil Ostern war, musste auch ich sie alle am Gründonnerstag wieder hier haben. Ostern wollte ich niemandem draußen zumuten, außer er bettelte darum. Ich wusste, dass Julian in Deutschland Jan nach Dresden geschickt hatte, weil seine Eltern da wohnten. Hier konnte das allenfalls Merwyn und Davey betreffen, aber beide wollten mit dem Auto zu ihren weiter weg lebenden Verwandten fahren.

Davey fuhr heute erst einmal nach Grimsby. Danach durfte er nach dem Prinzip „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“ sich morgen Vormittag in London mit einem Multi-Drop und Multi-Load herumärgern. Das würde ihm knapp 4 Stunden Stadtrundfahrt bescheren, bis er wieder voll beladen war. Vielleicht war der Verkehr dank Ostern etwas entspannter.

Am Dienstagmittag ging es dann auf den Rückweg nach Manchester und Deeside, wo ich ihn gegen 10 Uhr erwartete. In der Halle wurde sein Trailer neu beladen. „Und, wo geht es gleich weiter hin?“ „Du kannst Dich freuen. Da kennst Du Dich gut aus.“ „East Midlands?“ Fast tat er mir leid, dass ich ihm diese Freude verderben musste. „Nein. Zurück nach London.“ „Verarsch mich doch!“ „Mache ich ja.“ „Das habe ich gemerkt.“ Lachend schüttelte er den Kopf und machte sich in der Küche einen Tee. Donnerstag sollte er dann auf direktem Weg wieder zurück kommen.

Tomas kam am Dienstagnachmittag für seinen beinahe jede Woche obligatorischen Umladebesuch nach Deeside und machte gleich seine große Pause hier. Im Gebäude gab es neben den Toiletten auch eine Dusche, die er benutzen konnte. So war unser Firmengelände zwar nicht die beste Basis für Gastfahrer aus Deutschland, aber besser als der Straßenrand und billiger als ein Rastplatz.
Tomas und Maxim hatten auch einen Schlüssel fürs Tor, weil die hier doch regelmäßiger mal stehen könnten oder mitten in der Nacht tanken wollten. Spannend wäre die Frage, wie wir es mal lösten, wenn ein Talke-Tramper hier übernachten wollte und mitten in der Nacht weiter musste. Leider war es im Vereinigten Königreich Teil der Verkehrssicherungspflicht, sein Betriebsgelände vor unbefugtem Betreten zu schützen. Und das verlangte mehr als ein Schild, zumindest mal eine Schranke mit Hängegitter, die man vorsätzlich überwinden musste. Bei uns war es ein Schiebetor.

Apropos Bochumer Trucks, Julian hatte den Ausverkauf unserer ersten unter KFL beschafften Trucks eingeläutet. Dabei schien Rolf als erster zuschlagen zu dürfen, denn der Magnum stand mit seiner Erstzulassung August 2014 und 334.000 Kilometern auf der Uhr für 37.000 Euro auf Truckscout24 und den anderen einschlägigen Gebrauchtportalen. Das war dann doch ein kräftiger Wertverlust, aber Euro 5 war eben auch nicht mehr einfach unter die Leute zu bekommen. Und der LKW war ja damals von der Halde gekauft und noch mal gut ein Jahr älter als die Erstzulassung.


Dienstag, 18.04.2017 bis Donnerstag, 20.04.2017

Als Timo morgens in die Dispo kam, fiel mir was Wichtiges ein: „Hast Du Dich eigentlich schon ins Wählerverzeichnis eintragen lassen?“ „Wofür?“ „Die Local Elections, quasi Kommunalwahlen. Die sind am 4. Mai und wir sind als EU-Bürger stimmberechtigt. Bis diesen Mittwoch musst Du gemeldet sein. Das passiert hier nicht automatisch, weil die Wohnsitzmeldung schon freiwillig ist.“ „Nein. Und wie soll ich es jetzt noch aufs Amt schaffen?“ „Über gov.uk! Das geht online.“ „Wie bitte? So was wichtiges über Internet?“ „Ja. Deutschland ist bei mindestens mal zwei Dingen noch mitten in der Steinzeit: Onlinedienste und bargeldloser Zahlungsverkehr. Willkommen in der Gegenwart.“
„Und wen soll man wählen? Ich kenne doch die Parteien hier nicht.“
„Dann kannst Du Dich ja noch informieren. Zu den wichtigen kann ich Dir immerhin was sagen. Erst mal findest Du die „Conservative and Unionist Party“ auf dem Wahlzettel, in der Umgangssprache die „Tories“, das ist Theresa Mays Partei. Kann man weitestgehend mit der deutschen CDU vergleichen. „Unionist“ bezieht sich darauf, dass sie die vier Teile des Königreichs unter einem Dach zusammenhalten wollen. Labour ist auch schnell erklärt, die britische Schwesterpartei der SPD.
Nicht mehr ganz so einfach ist die Lage bei den Liberal Democrats. Denn die sind deutlich sozialliberaler als die deutsche FDP. Es gibt zwar auch bei den Liberal Democrats einen wirtschaftsliberalen Flügel, aber der dominiert nicht so wie jahrelang bei der FDP die ganze Partei. Die Liberal Democrats sind außerdem die europafreundlichste Partei der Mitte hier.
Plaid Cymru ist eine ganz krude Mischung, die Du Dir wahrscheinlich schenken kannst. Nur damit Du es mal gehört hast. Eine je nach Führungsriege links bis ziemlich weit links orientierte, walisisch-nationalistische Partei, die ein sozial gerechtes, unabhängiges Wales als Mitgliedsstaat in der EU fordert. Ist aber nun mal je nach politischer Großwetterlage zweit- oder drittstärkste Kraft in Wales.
Green Party ist selbsterklärend, aber im Gegensatz zu den deutschen Grünen absolut unbedeutend. Haben in Wales gar nichts zu melden, in Westminster gerade mal einen Sitz durch ein Gentlemen Agreement mit den Liberaldemokraten, die in diesem Wahlkreis keinen Kandidaten haben und empfehlen grün zu wählen. Aus eigener Kraft schaffen die allenfalls mal einen Sitz im Stadtrat einer Großstadt, wenn viele Studenten im gleichen Wahlkreis wohnen.
UKIP, ausgeschrieben United Kingdom Independance Party, ist seit dem Brexit bestens bekannt, denen verdanken wir die aktuelle Lage. Schau im Internet nach, was Du noch über diese Parteien wissen willst oder wenn Du wissen willst, wer alles im unteren Teil des Wahlzettels rum schwirrt. Zu interessieren brauchen die restlichen Dich aber nicht.“
„Okay.“
„Und noch ein wichtiger Hinweis. Hier gibt es kein Verhältniswahlrecht. Wer die meisten Stimmen hat, bekommt den Sitz. Wer nur eine Stimme weniger hat, bekommt nichts und die Stimmen verfallen. Deshalb lohnt es sich von der Wahlstrategie kaum, was anderes als Tories, Labour, Liberal Democrats, UKIP oder in Wales noch Plaid Cymru zu wählen. Denn nur die haben realistisch betrachtet Chancen auf Sitze.“

Merwyn hatte diese Woche Urlaub, Alex Truck war zur Durchsicht fällig und damit fuhr der einfach für die Woche und einschließlich zur Evesham Truck Show am Wochenende den XF106. Philip machte Mittwoch und Donnerstag den Springer auf Alex DAF und hütete am Freitag das Büro, wenn ich schon mit dem Rest ausrückte nach Evesham – so weit der Plan.

Allerdings kam der durch einen Anruf aus Deutschland ins Wanken, genauer gesagt aus Wuppertal: „KFL Intertrans, Eric Kaiser, guten Tag!“ „Hallo Eric, hier ist Daniel. Erinnerst Du Dich noch an mich? Du hast meinen Iveco Turbo gekauft.“ „Ja, klar.“ „Ich habe eine sehr ungewöhnliche Frage. Würdest Du den Kauf rückabwickeln?“ „Was, wann, wo, wie?“ „Ja. Es fühlte sich falsch an. Ich habe heute den Führerschein Klasse C bestanden und will ihn doch wieder haben und zu Treffen damit fahren. Am liebsten schon kommendes Wochenende zum Lohfelder Rüssel.“ Natürlich verstand ich seine emotionale Bindung zu dem LKW, aber ich hatte natürlich letzten Sommer auch eine aufgebaut. Und der LKW war verplant: „Ich will damit am Wochenende auf eine Show in Evesham.“
Jetzt hatte ich echt ein Problem. Er war ein netter Kerl gewesen, seine Bindung zum LKW seines verstorbenen Vaters war mal definitiv größer als meine zu irgendeinem alten, gebraucht gekauften Iveco. Und wir beide hatten kommendes Wochenende was mit dem LKW vor, was mein einziges wirkliches Argument dagegen war. „Bitte!“ Auch so würden wir mit 5 LKW in Evesham aufschlagen, 2 Züge und 4 Solomaschinen hatten wir gemeldet. Den sechsten Platz konnten wir für einen der alten DAF nehmen, wenn ich nicht mit dem Iveco kam.
„Kriegst Du die Logistik überhaupt hin?“ Das war meine letzte Hoffnung, den LKW noch bis zum Wochenende zu behalten. Dass ich ihm den Rückkauf am Ende moralisch nicht abschlagen konnte, wusste ich. „Ja. Kurzzeitkennzeichen und Grenzversicherung bekomme ich noch auf dem Weg zum Flughafen. So lange Du Steuerplakette und MOT hast und selber vor Ort bist, kann ich morgen oder übermorgen da sein und ihn mitnehmen.“
Okay, da hatte sich jemand vorbereitet. Man musste nämlich im Vereinigten Königreich auf die deutsche, so genannte „Grenzversicherung“ fahren, aber mit britischen Kennzeichen, die bis zum Export grundsätzlich am Fahrzeug blieben, britischer MOT und britischer Steuerplakette – alles andere außer einem Transportanhänger war verboten. Die Steuer ab dem folgenden Tag bekam ich zurück und er zahlte keine, wenn er es am Verkaufstag bis aufs Schiff schaffte. In den Niederlanden war es dann egal, wie er fuhr und beides legal. Spätestens an der deutschen Grenze mussten aber dann Kurzzeitkennzeichen dran und auf die deutsche Kurzzeitversicherung gefahren werden, das hatte steuerliche Gründe.
Ein Deutscher mit deutschem Wohnsitz und einem britischen Kennzeichen an einem Fahrzeug, dessen Eigentümer er war, war Steuerhinterziehung. Ich durfte, da ohne deutschen Wohnsitz, unsere britischen PKW in Deutschland legal fahren. Nur weil Timo sich hier schon einen Wohnsitz angemeldet hatte, durfte er Ende Februar mit dem Ford Sierra nach Deutschland fahren, so lange er auch noch in Bochum gemeldet war. Ohne britischen Wohnsitz hätten die Handschellen geklickt. Luke als Brite hätte dagegen ein britisches Fahrzeug auf britischem Kennzeichen in Deutschland fahren dürfen, auch als sein einziger Wohnsitz in Bochum gemeldet war. Muss man nicht verstehen, ist aber so.
Zähneknirschend stimmte ich also dem Hauruck-Verkauf zu, am Mittwoch wollte er den LKW abholen. Ich machte mich gleich auf die Suche nach einer „Ersatzdroge“, die sich aber nicht in der Nähe fand. Die Marktdurchdringung von Iveco war in Großbritannien sehr mau gewesen, bis sie Mitte der 80er Ford Nutzfahrzeuge gekauft hatten und dann mit dem EuroStar Anfang der 90er auch ein zeitgemäßes Fahrzeug raus kam. ERF EC gab es entweder für Geld oder für gute Worte. Leider hatte ich bei denen für gute Worte Angst, sie könnten es nicht am Stück nach Evesham schaffen und bei denen für Geld nicht genug davon, zumindest wollte ich nicht die aufgerufenen Beträge dafür ausgeben. Deutlich besser sah es mit Ivecos auf dem Kontinent aus, aber auch da war derzeit nichts bei, was mich von Preis-Leistung ansprach. Außerdem würde man es aus Südfrankreich, Spanien oder Italien nicht mehr rechtzeitig nach Evesham schaffen können.

Und als es dann so weit war und Daniel am Mittwoch den Iveco abholte, der moralisch eindeutig seiner war, kam es mir doch vor, als würde er ihn mir wegnehmen. Insbesondere da er mit seiner Grenzversicherung auf meine Kennzeichen vom Hof fuhr. Allerdings durfte er vorher noch die originalen Scheinwerfer mit Klebewinkeln für das Abblendlicht versehen, die bei einer Kontrolle Pflicht waren. Die Scheinwerfer für Linksverkehr hatte ich ausgebaut und eingelagert. Man konnte ja nie wissen…

Und an diesem Mittwoch vermeldeten dann die Nachrichten, dass bis auf Timo und mich Anfang Juni schon wieder die restliche Belegschaft einen Wahlschein auszufüllen bekam. Theresa May drückte ihre Neuwahlen durch, um eine sichere Mehrheit für die Brexit-Verhandlungen zu bekommen. Na wenn das nicht mal nach hinten losging. Die Stimmung im Land schlug allmählich gegen ihren harten Brexit um, denn den hatten die wenigsten gewollt. Ich blieb bei meiner These, dass die Mehrheit eigentlich gar keinen Brexit gewollt hatte, aber mal aus Protest mit Yes gestimmt hatte.

Freitag, 21.04.2017

Merwyn war fürs Wochenende auch nicht verpflichtet worden, aber wollte mal als Besucher mit seiner Familie vorbeischauen. Ich fuhr den XF106 also in aller Frühe dann auch Solo nach Evesham. Um 9 Uhr musste alles fertig sein, also Treffen zum Aufbau um 7.

Der nächste Chaosfaktor wurde Maxim, der die Möglichkeit hatte, auf der Insel Wochenende zu machen und uns daher auch in Evesham überfallen wollte. Das bedeutete, einer unserer Lastzüge musste im allgemeinen Bereich bleiben und stattdessen konnten wir einen Kühler mit deutscher Zulassung auf der Messefläche verwenden, um unsere internationale Expertise zu zeigen.

Die Jungs standen auf und vor dem Veranstaltungsgelände in Evesham noch alle auf Asphalt, wie ich es gewünscht hatte. Da wir bei so vielen gemeldeten Trucks unsere Fläche im gewerblichen Teil zugewiesen bekommen hatten, war sie teuer genug und musste daher auch gut benutzt werden. Ben war mit einem gemieteten Transit als „Materialwagen“ mit Pavillons, Grill, Kühlschrank, Tischen, Bänken und Verpflegung gefahren und hatte mich somit indirekt wieder mal dran erinnert, dass ich ihm ja einen Werkstattwagen bestellen wollte.

Nachdem ich die Bande begrüßt hatte, ging es mit Anweisungen los. Auf der Nebenfläche, wo Platzhirsch Eddie Stobart dabei war, 6 Lastzüge in exakt dem gleichen Abstand und exakt parallel aufzustellen, schaute man verwundert zu uns rüber, als ich anfing, den Mittelpunkt unserer Standfläche und einige Dinge mehr auszumessen. Kleine machten normalerweise nicht so ein Getöse um ihre Aufstellung, aber ich hatte ja im Fernsehen gesehen, wie das bei denen ablief. Wenn man schon direkt daneben stand, warum nicht mitziehen?
„Jede Rangierbewegung muss sitzen. Ich will keine Spur im Gras sehen, die nicht direkt zu den Rädern eines LKW führt!“ Ich hatte eine Aluminiumschiene aus dem Curtainsider auf den Rasen gelegt. „Davey hat es als erster am einfachsten. Fahr die Zugmaschine rückwärts genau mit den Rädern neben die Schiene! Oder soll ein anderer fahren? Denk dran, ohne Korrektur und genau nach Anweisung!“ „Geht schon!“ Inzwischen hatte er ein halbes Jahr Erfahrung und schon so einige Trailer zurückgesetzt. Ich stellte ihn auf dem Asphalt genau vor die Mitte und wies ihn dann von vor dem Truck ein. Luke ging dahinter und gab mir Zeichen, wann er den Punkt zum Einschlagen und die endgültige Position erreicht hatte.
Dann legte ich die Schiene genau spiegelverkehrt rüber und ließ Alex einparken, so weit wie möglich über Daveys Reifenspur. „Nicht in die Spiegel gucken! Mich angucken!“ Als nächstes kamen der Kühler von Maxim und der Planenzug von Shawn davor. Und in die Dreiecke zwischen der Ecke der Fläche und den schräg stehenden Zügen kamen die Zugmaschinen von Luke und Merwyn, also heute mir. Dann legten wir die mitgebrachte Teppichbahn durch das Fahrzeugspalier und dahinter hatten alle, die gerade nichts zu rangieren hatten, bereits die Pavillons aufgebaut. Einer war zum Sitzen und im anderen standen der Grill, der Kühlschrank und die Theke.

Gerade in diesem Teil des Geländes war das Festival mehr eine Fachmesse. Ich ließ die Jungs daher regelmäßig auf dem Showteil des Geländes herumziehen, damit sie ihren Spaß haben konnten und übernahm die Hauptarbeit auf unserem Ausstellungsstand. Ein zweiter Fahrer im Besucherzelt und einer fürs Catering musste aber nach Schichtplan immer da sein.

Erst nachdem abends die Besucher gegangen waren, wurde es auch hier gemütlicher und die Leute verließen ihre eigenen Firmen um Kontakte zu Leuten aus anderen Unternehmen zu schließen. Ich ging mal mit Luke eine Runde über den Platz und auf dem Rückweg bei Stobart ins Zelt und wechselte bei einem Bier ein paar Worte mit meiner Kneipenbekanntschaft Ashley Maddocks. Auch wenn die Fernsehserie seit 4 Jahren ausgelaufen war, zog Stobart auf den Veranstaltungen immer noch die üblichen Verdächtigen wie Mark Dixon, Ashley Maddocks und so zusammen, weil das Publikum sie immer noch sehen wollte. Als wir wieder zurückkamen, saß dafür Stobarts Serienstar-Holzfahrerduo, bestehend aus Peter Grant und Geschäftsführersohn Adam Tinkler mit Shawn, Alex, Maxim und Timo in einer feuchtfröhlichen Pokerrunde zusammen in unserem Zelt.
Als dann der besagte Geschäftsführer Andrew Tinkler einiges später auf unseren Stand kam, wurde er von einem vorlauten Alex direkt erkannt: „Ich glaube, der kleine Adam möchte von seinem Papa abgeholt werden.“ Der Papa hatte es peinlicherweise gehört, reagierte aber gegenüber seinem strengen Image aus der Fernsehserie überraschend gelassen. Anscheinend war er auch im Feierabend-Modus: „Ich glaube nicht, dass der kleine Adam das möchte, aber wenn ich nicht eingreife, verzockt er noch sein ganzes Taschengeld!“ Die fünf spielten der erschreckend leeren Wodkaflasche auf dem Tisch zu schließen aber nicht um Geld, sondern um Kurze.
Andrew Tinkler achtete aber erst mal nicht weiter auf seinen Sprössling: „Ich möchte mal gerne den Geschäftsführer sprechen!“ Der Satz war im Englischen als scherzhafte Drohung bei eigentlich harmlosen Anliegen genauso verbraucht wie im Deutschen. Nachdem ich mich etwas überrascht zu erkennen gegeben hatte, wurde ein lockerer Smalltalk draus, der am Ende zwei Bier beziehungsweise Cider und einen anschließenden Single Malt lang dauerte. Danach nahm er aber wirklich seinen Sohn mit, weil die Pokerrunde sich ohnehin im verkonsumierten Alkohol auflöste.
Und der gute Adam hatte deutliche Probleme bei der Richtungsfindung: „Wie Du mit gefühlten 4,0 Promille in Dein Fahrerhaus kriechst, will ich jetzt aber noch sehen!“ „Isch willawwa en Beddim Holll… Hoddl!“ „Nix Hotel. Wer saufen kann wie ein osteuropäischer Fernfahrer am Wochenende, der kann auch wohnen wie ein osteuropäischer Fernfahrer am Wochenende! Und denk dran, dass Du um 9 Uhr morgen früh wieder in einem Zustand sein solltest, in dem Du unsere Firma repräsentieren kannst!“ Bei uns musste sich Shawn von Davey ins Fahrerhaus helfen lassen: „Ich hoffe, ins Bett kommst Du alleine!“ „Ja, ja.“ Alex. Maxim und Timo bekamen es immerhin noch alleine hin, die Stufen hochzuklettern. Timo hatte sich bei Maxim im Iveco einquartiert, damit er nicht noch zu seinem LKW in der anderen Platzhälfte musste.


Samstag, 22.04.2017

Heute machte sich Timo zum Frühstück einen seiner berüchtigten Kaffee mit Zitrone, auch Alex würgte sich das Gebräu rein. Shawn setzte lieber auf Apfelschorle und an der „Grundstücksgrenze“ zwängte sich Stobart-Junior Adam Tinkler einen bis in unseren Frühstückspavillon riechenden, starken Pfefferminztee in den Magen, bevor er in ihrem Cateringzelt zum Frühstück verschwand. Er und Shawn sahen bemitleidenswert aus. Alex und Timo hatten es etwas besser überstanden – aber wirklich nur etwas. Peter Grant schien ziemlich trinkfest zu sein, Maxim hatte wohl auch einige Eigenschaften von seiner Kunstfigur Ivan dem Schrecklichen, zumindest folgenfrei mit Wodka voll laufen lassen war möglich.

Über den Tag fragte ich mal aus Neugierde Timo mal, was eigentlich aus seinem anderen Bewerbungsverfahren geworden war: „Hast Du eigentlich noch mal was von Patrick gehört?“ „Nein, nur über.“ Das könnte noch interessanter werden als von ihm zu hören. „Aha?“ „Der ist Niederlassungsleiter ohne Geschäftsführerfunktion oder Prokura. Einfach nur mit genug Handlungsvollmachten um die Rechnung fürs Druckerpapier gegenzuzeichnen. Oder „kleiner Angestellter in höherer Position“, wie er sich selber gerne bezeichnet. Deshalb auch der Vertrag über Haider Österreich. Und das war, als er bei mir im Briefkasten lag, natürlich einer mit deutschen Gehältern. Sein übliches Blabla eben, wahrscheinlich wollte er nur an mir vollenden, was schon mal nicht geklappt hatte. Und ob die bestellten S580 am Ende nicht doch S500 mit 6 Töpfen geworden sind, müsste ich auch mal irgendwie über die stille Post via Luca in Neuss und Carlos in Hannover herauszufinden versuchen. David Haider hatte jedenfalls mehr Geschäftssinn. Dafür spricht auch, dass er Patrick nicht von der Leine lässt.“

Der Tag verschob sich dann schon deutlich von der gestrigen Fachmesse in Richtung Unterhaltungsshow. Zwar waren auch heute noch Transportunternehmer auf der Suche nach Subunternehmerverträgen und Kunden auf der Suche nach Transporteuren unterwegs, aber der Anteil der Truckspotter und Familien stieg deutlich.

Abends artete es heute natürlich nicht so aus wie gestern. Zwei Fahrer unseres Subunternehmers Wyatt & Stack verirrten sich kurz vor Messeschluss zu uns und blieben den Abend da. Sie waren mit ihren Trucks im nicht kommerziellen Teil der Fahrzeugausstellung. Der eine war auch öfter bei uns und fuhr einen für einen Verteiler ganz nett aufgemachten Volvo FM. Der andere war mit einem DAF XF im zweiten Geschäftsbereich Fernverkehr für Royal Mail und GLS unterwegs.

In geselliger Runde erzählte mir Maxim dann noch die neuesten Sachen aus Bochum. Rolf fuhr jetzt einen eher auf Tagesverkehr mit nur im Schnitt 2 Übernachtungen die Woche ausgerichteten Actros, weil ihn die Rolle als Ausbilder nicht weit fahren ließ. Sein Magnum hatte eine neue Heimat bei einem Kleinunternehmen aus Sondershausen in Thüringen gefunden. Mit 340.000 Kilometern war der wohl noch zu gut für Afrika.
Julian dachte wegen seiner zunehmenden Verpflichtungen als Geschäftsführer darüber nach, das Herumtreiben als Maverick aufzugeben und stattdessen Wochenfahrer zu werden. Auch Celia schien das zu gefallen, denn selbst wenn sie in der Lage war, die Wochenenden in der Ferne als Tourismus-Journalistin beruflich abzurechnen, war ihr das zu oft und zu stressig.
Und Julian kaufte wohl nur noch Renault-Volvo und Mercedes. Weil Maxims Stralis Hi-Way auch im Herbst turnusmäßig fällig sein dürfte, gruselte es ihn schon. Er war wirklich zum Iveco-Fan geworden und wollte am liebsten wieder einen. Da würde ich mich aber hüten, Julian in die Parade zu fahren. Das sollten die beiden schön unter sich ausdiskutieren.


Sonntag, 22.04.2017

An diesem Tag war der Platz dann endgültig in der Hand der Fans und Familien auf Ausflug. Und die Jury schaute sich unsere Trucks an. Mal sehen, ob es was in irgendeiner Kategorie zu holen gab. Und tatsächlich wurden wir zweimal aufgerufen. Den dritten Platz im Publikumsranking für das Design brachte der auf meinen Namen gemeldete DAF XF106 mit der Union Jack Volllackierung. Und der Sonderpokal für die weiteste Anreise ging, da diese Shows normalerweise niemanden von außerhalb der britischen Inseln anlockten, an Maxim. Zu seinem Glück war der nördlichste Schotte aus Inverness und damit um ein paar Meilen unterlegen. Denn die ganz von oben aus Wick oder so hatten eine weitere Anfahrt als Bochum.


Montag 24.04. bis Montag 01.05.2017

Da den Jungs der Freitag fehlte und ein vollständiges Wochenende vorlag, konnte diese Woche 6 Fahrtage bekommen, ohne dass jemand seine Zeiten überschreiten würde. Also schickte ich die Truppe auch schon am Sonntagabend ab Evesham los. Ausnahmen waren Merwyn, der normal am Montagmorgen anfing, weil ich ihm erst mal wieder die Zugmaschine zur Firma bringen musste und Luke, der ganz normal wieder in seinen Tagespendel nach Hull einstieg.

Davey durfte zur Wochenmitte erst mal wieder nach Hause kommen. Wobei ihn Wochentouren auch nicht wesentlich störten. Aber ich wollte dann doch, dass er regelmäßig in Deeside war. Heute inspizierte ich mal seine Ladungssicherung, direkt als er eintraf. Es war aber alles nach dem Gesetz in Ordnung. Ich zeigte ihm zwei Stellen, wo ich trotzdem noch eine Antirutschmatte rein gepackt hätte oder wo er den Gurt etwas geschickter hätte verlegen können.

Ich nutzte die Woche, um bei Mercedes und Toyota vorbeizuschauen. Der Vito war mir aber zu teuer. Am Ende bestellte ich also für Ben einen Toyota ProAce als Werkstattwagen.

Am Wochenende gingen wir Lukes Freude am Wandern nach.


Dienstag, 02.05. bis Sonntag 07.05.2017

In dieser, wegen des Feiertags ebenfalls verkürzten Woche lag als kleine Herausforderung am Donnerstag die Kommunalwahl. Zum Glück waren die Wahllokale in Großbritannien traditionell lange geöffnet.

Das Ergebnis der Kommunalwahlen sorgte hoffentlich bei den Konservativen für ein erstes Erwachen und eine Kursbestimmung für die Austrittsverhandlungen in Richtung einfacher Umgang mit der EU. Das bürgerliche Lager hatte sich in Wales deutlich von den Konservativen zu Labour und den Liberaldemokraten verlagert. Die Nationalisten waren in Scharen von UKIP zu Plaid Cymru geflüchtet. Wales hatte scheinbar gemerkt, dass der Brexit hier ein Bumerang war, denn in den reichen Mitgliedsländern war es definitiv eine der am stärksten aus der EU geförderten Regionen.

Dieses Wochenende war ich mit Programmwunsch an der Reihe und Luke begleitete mich zu einer Fahrt auf der Severn Valley Railway, einer großen Museumseisenbahn.

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