19. Spätsommer, Waldbrände und Neuigkeiten

Montag, 20. Juli bis Sonntag, 13. September 2020

Die nächsten Wochen liefen weiterhin so, wie es Anfang Juli begonnen hatte. Die gravierenden Einschränkungen, die Gouverneur Newsom angeordnet hatten, zeigten aber langsam ihre Wirkung. Der gravierende Anstieg der Covid19 Neuinfektionen ging langsam wieder zurück.
Die ungewöhnliche Situation dieses Jahres sorgte aber immer wieder überall in den Vereinigten Staaten für Unruhen. Dazu kamen dann auch häufig wieder Rassenkonflikte. Geschürt wurde das dann noch durch den Wahlkampf für die Präsidentenwahl im November. Die Trump Anhänger zeigten deutlichere Anzeichen von Rassenhass und auch Ignoranz gegenüber der Pandemie. Dazu kamen natürlich noch Aussagen von Verschwörungstheoretikern, dass die Pandemie gar nicht existieren würde und das alles nur von den Regierungen behauptet würde, um den Menschen Restriktionen zu bringen und diese zu begründen. Die Biden Anhänger waren da doch wesentlich vernünftiger. Außerdem setzte sich Biden auch öffentlich für die Farbigen ein.


Der Spätsommer war dann in Kalifornien auch wieder von zahlreichen Waldbränden geprägt. Leider gehörte das ja inzwischen schon fast zum Alltag. So schlimm, wie dieses Jahr war es allerdings bisher noch nie. Die Einsatzkräfte arbeiteten auf Hochtouren, trotzdem ließ sich das kaum bis gar nicht in den Griff bekommen. In den letzten Tagen konnte man auch in Sacramento kaum noch durchatmen, da man permanent die Rauchgeschwängerte Luft hatte. Zum Glück waren wir sportlich und hatten daher auch gut trainierte Lungen. Meine Eltern hatten da schon mehr Probleme.

Wir hatten beruflich natürlich keine Einschränkungen. Die Bewohner der Westküstenstaaten mussten schließlich versorgt werden.

Durch die lange Tour, Mitte Juli hatten sich meine Arbeitstage aber verschoben. So begann ich dienstags mit der Woche und fuhr dann bis in den Sonntag. Das änderte sich erst wieder in der kurzen Woche nach dem Labour Day, Anfang September.

Irgendwie hatte es Charlie dann organisiert, dass ich einen Online Kurs für das LCV Endorsement belegen konnte. Ich musste anschließend nur persönlich die Prüfung absolvieren. So durfte ich dann ab Ende August auch Doubles und Triples fahren, wobei in Kalifornien sowieso nur STAA-Doubles erlaubt waren. Die Kombo aus zwei 28 Fuß Trailern kam aber auch bei uns häufiger mal vor. Entweder, weil man so insgesamt 3 Fuß mehr Laderaum zur Verfügung hatte, oder weil die kurzen Trailer in den Downtowns besser waren.


Das private Highlight war natürlich Tims dritter Geburtstag am 13. August. Meine Dispatcher schafften es dann auch, mich an diesem Donnerstag nach Hause zu holen, damit ich meinen Sohn an seinem Ehrentag sehen konnte. Der Geburtstag fand im Familienkreis statt. Andere Kinder hatte Tim ja bisher auch nicht kennenlernen können. Daran war auch wieder diese blöde Pandemie schuld. Sonst wäre Tim sicher nicht nur zu Hause gewesen.
Mom schoss dabei wieder den Vogel ab, indem sie Alejandro und Brenda Cortez als Überraschungsgäste aus San Diego einfliegen ließ. Tim hatte seine Großeltern ja seit dem Wegzug aus San Diego kaum gesehen. Brenda war nur einmal zu Besuch bei uns und Alejandro gar nicht.
Die Feier war schön und Tim hatte viel Spaß. Leider mussten Tim und auch ich dann zeitig ins Bett. Ich musste am nächsten Tag wieder früh raus.


Am Sonntag, den 30. August hatten wir abends noch einen ungewöhnlichen Gast. Nach langer Bedenkzeit hatte Jessy Pam und mich gebeten, zwischen ihr und Dave Cunningham, ihrem Exfreund zu vermitteln. Jessy war sogar einigermaßen einsichtig und gelobte Besserung. Also luden wir Dave zu dem Termin ein. Jessy hatte zwar frei, war aber an dem Abend nicht bei uns, da wir erstmal alleine mit Dave reden wollten.

Mit vereinten Kräften versuchten wir zu vermitteln und Dave davon zu überzeugen, sich zumindest mit Jessy zusammenzusetzen und zu reden. „Ich weiß eure Bemühungen zu schätzen.“ Sagte Dave schließlich. „Aber das ist aus und vorbei.“ „Warum?“ fragte Pam. „Gut. Wir müssen nicht darüber reden, dass Jessy nicht einfach ist. Das wissen wir alle. Sind denn da gar keine Gefühle mehr bei dir?“ „Das würde ich nicht sagen. Wir waren sieben Jahre zusammen und haben fünf Jahre zusammen gewohnt. Aber ich kann nicht mehr. Ich werde immer gewisse Gefühle für Jessy haben. Sie war meine erste große Liebe. Das reicht aber nicht für eine Neuaufnahme der Beziehung. Ich kenne Jessy. In den erstersten zwei, drei Monaten wird sie sich sicher bemühen. Dann kommt aber wieder ihre normale Art durch.“ „Bist du sicher? Ich kenne Jessy seit sie auf die Welt kam. Gut, ich bin 2008 zu Hause ausgezogen und hatte dann kaum Kontakt zu ihr. Ich kenne ihre Zickigkeit und ihre Art, die Prinzessin herauszukehren. Meinst du, dass du das nicht ändern kannst?“ „Als du weg bist war sie elf. Ich glaube, seitdem hat sie sich kaum weiterentwickelt. Sie hat sicherlich Sachen dazugelernt, die sie im Beruf und auch im Haushalt braucht, aber persönlich ist sie immer noch auf dem Stand eines kleinen Mädchens. Wenn ich nicht bekomme was ich will, werde ich bockig und zicke rum.“ „Man kann sich doch ändern. Schau dir mich an. Als ich zu Hause weg bin, war ich der Rebell, der gegen alles war, was meine Eltern wollten. Disziplin und klares Denken habe ich erst bei den Marines gelernt. Den vernünftigen Umgang im Privatleben habe ich mit der Beziehung mit Pam gelernt. Schau mich jetzt an. Ich bin inzwischen genau das, was ich mit 17 total verachtet habe.“ Dave musste lachen. „Vielleicht müsste Jessy auch mal zu den Marines.“ „Das würde ihr sicher helfen. Sie würde aber die Grundausbildung nicht schaffen. Nicht weil sie es körperlich nicht drauf hätte, das würde sie mit links schaffen. Die Disziplin und der Gehorsam würden ihr aber fehlen.“ „Hattest du das denn damals? Du, der Rebell?“ „Erst nicht. Mein Drill Sergeant hat mich ganz schön schleifen müssen. Ich habe in der Grundausbildung so viele Strafdienste gehabt, wie kaum ein anderer Rekrut. Im Prinzip sind das aber genau die Rekruten, die ich später als Drill Instructor richtig gebraucht habe. Ich mochte es immer, diese ungeschliffenen Diamanten zu formen und zu schleifen. Am Ende der Grundausbildung waren das meistens die besten Marines.“ „Das stimmt.“ Sagte Pam. „Steve ist selbst das beste Beispiel. Er hatte eine der geringsten Durchfallquoten bei den Ausbildern.“ „Leider bin ich nicht so ein guter Drill Sergeant.“ Sagte Dave mit einem gequälten Lächeln. „Ich habe es bei Jessy jahrelang versucht und bin gescheitert. Egal, ob es jetzt das verflixte siebte oder achte Jahr war, es war das letzte Jahr. Ich kann und will so nicht weitermachen.“ „Rede doch wenigstens mit ihr.“ Versuchte es Pam nochmal. „Nein. Auf keinen Fall.“ Sagte Dave entschlossen. „Dann kriegt sie mich schließlich doch rum und das will ich nicht.“ „Sie hat doch auch ihre guten Seiten.“ „Das weiß keiner besser als ich.“ Sagte Dave. „Die reichen aber nicht mehr.“ „Warum hast du unsere Einladung denn dann überhaupt angenommen?“ fragte Pam. „Damit ich meinen Standpunkt ein für alle Mal klarmachen kann. Ich weiß doch, wie das sonst läuft. Diese Woche kommt ihr an, nächste Woche versucht Mary, mich zu überzeugen und übernächste Woche kommen dann Keela und Marc. Ihr seid alle super nett und ich mag euch. Meinen Entschluss ändert ihr aber alle nicht.“ „Und was sagen wir Jessy?“ fragte ich. „Ich habe ihr einen Brief geschrieben, in dem ich ihr das alles ruhig und sachlich nochmal erkläre. Den könnt ihr Jessy geben.“ Er holte einen Umschlag aus der Tasche. „Okay. Ich gebe ihn Jessy.“ „Danke. Wenn ich euch mal irgendwie helfen kann, oder wenn ihr mal eine Baumaschine brauchen solltet, könnt ihr euch jederzeit bei mir melden. Ich werde euch aber nur bei irgendwas helfen, wenn Jessy nicht dabei ist. Ich möchte sie einfach nie mehr sehen.“ Dave blieb dann noch etwa eine halbe Stunde, in der wir das Thema wechselten, dann verabschiedete er sich. Das Thema war für ihn offensichtlich durch.

Jessy kam mit der Zurückweisung nicht wirklich klar. In den nächsten Tagen war sie wieder mal unausstehlich. Gerade dabei konnte ich dann aber Dave wirklich gut verstehen. Ich hoffte für Jessy, dass sie bald wieder jemanden finden würde. Dann aber jemanden, der ihr von vornherein ihre Grenzen aufzeigen würde.


Den Labour Day verbrachten wir ruhig zu Hause. Irgendwie hatte keiner Lust, eine Familienfeier zu veranstalten. Ein Barbecue wäre momentan wegen der Waldbrände und der entsprechenden Luft draußen sowieso nicht angebracht. Für mich war es dann auch nur der übliche freie Montag. Die kurze Woche danach entschädigte mich dann aber dafür. Nach dem jetzt wieder normalen Wochenende war ich dann gespannt, wie es wieder losgehen sollte.

Montag, den 14. September 2020, 3:30 am, PDT, Sacramento, CA:

Es war das erste Mal seit Mitte Juli, dass ich wieder am Montag anfing. Letzte Woche war ja eine kurze Woche. Nun klingelte der Wecker wieder um halb Vier. Ich machte ihn aus und stand auf. Anschließend folgte dann erst die übliche Morgenroutine.

In den letzten Wochen hatte ich überlegt, wie ich zur Arbeit kommen sollte. Den Ford Edge wollte ich ja für Pam zu Hause lassen. Die sportliche Art, zum Zentrallager zu kommen, war aufgrund der Brände und der entsprechenden Luft aktuell nicht mehr angesagt. Marc hatte schon zu mir gemeint, ich solle mir auch ein Motorrad zulegen. Als Zweitfahrzeug. Da fehlte aber der Führerschein zu. Die günstigere Alternative war schließlich ein alter klappriger Ford Focus, den ich für kleines Geld kaufte. Der musste auch nicht mehr viel taugen. Wenn ich damit jetzt und später bei schlechtem Wetter von zu Hause zur Arbeit und wieder zurückkam, hatte er seinen Job schon erfüllt. Mit dem machte ich mich auch heute auf den Weg zum Zentrallager.

Pünktlich um fünf Uhr war ich im Truck und begann mit der PTI. Dabei machte ich immer noch die Kontrolle beim Peterbilt. Den Leihwagen fuhr ich inzwischen schon zwei Monate. Es konnte aber sein, dass ich diesen bis zum Jahresende behalten würde. Spätestens dann sollten neue Zugmaschinen kommen. Ich hatte mich inzwischen aber an den Pete gewöhnt und war recht zufrieden mit der Maschine. Gut, etwas mehr Platz wäre super, dafür hatte ich aber die größere Maschine und das bessere Getriebe. Ich blieb einfach geduldig, bis Bentonville neue Maschinen an uns zuteilte. Um viertel nach Fünf schaute ich dann im ORBCOMM nach dem ersten Auftrag dieser Woche:

PICKUP: EST-CASAC
GATE: 05
TRAILER: DVN95995
FREIGHT: FURNITURE
WEIGHT: 37,537 LB
DROP: THD-IDIDA
PRIORITY: IMPORTANT

WAT-CASAC-DSN

Es ging also wieder in die Ferne. Möbel nach Idaho Falls. Mir sollte es Recht sein. Es war ja erst Montag. Ich startete die Maschine und fuhr vom Hof. Über die CA-99 N ging es mal wieder an Downtown Sacramento vorbei und zum Außenlager in North Natomas.
Dort angekommen, fuhr ich direkt zum Tor 5, an dem der neutrale Dry Van stand. Es folgte das Aufsatteln und die Trailer PTI. Um viertel vor Sechs war ich dann soweit, dass ich losfahren konnte.

An der Anschlussstelle 88 fuhr ich auf die I-80 E in Richtung Reno. Nachdem ich Sacramento und die Metropolregion verlassen hatte, ging es stetig bergauf, immer auf den Donner Pass zu. Erst lief alles super. Mit Schwung ging es in den Berg und durch frühes Zurückschalten hielt ich den Paccar auf Touren. Irgendwann lief ich dann aber auf zwei Trucks auf. Einer versuchte den anderen zu überholen, kam aber nicht wirklich vorbei. Anstatt aufzugeben und sich wieder hinter den anderen einzuordnen, versuchte er es verzweifelt weiter. Zwanzig Meilen später hatte der andere ein Einsehen und ging kurz vom Gas, so dass der eine vorbeikam. „Idiots on the road.“ Dachte ich und schüttelte den Kopf. Natürlich war mein Schwung erstmal weg. Schließlich hatte ich wieder so viel Schwung, dass ich mit erheblich höherer Geschwindigkeit überholen konnte. So war ich innerhalb einer Minute an beiden Trucks vorbei.

Es war dann schon hell, als ich den Donner Pass erreichte. Nun ging es an Truckee vorbei und dann erreichte ich Nevada. Dann konnte ich den Tempomat auf 66 stellen. Es ging dann also mit Höchstgeschwindigkeit weiter.

Es ging an Reno vorbei und dann mal wieder am Nordrand des Great Bassin entlang. Hinter Reno zog sich die Fahrt durch die trostlose Landschaft. So verging der Vormittag und der Mittag kam.

An der Ausfahrt 229 verließ ich dann die Interstate und wechselte auf die NV-304 in Richtung Battle Mountain. Am Broadway Flying J Travel Center, Battle Mountain hielt ich dann für meine Mittagspause.
Zuerst telefonierte ich mit Pam und sagte ihr, dass ich keinesfalls vor Mittwoch nach Hause käme, da ich nach Idaho Falls fuhr. Wir sprachen dann noch einige Zeit über dies und das. Schließlich musste sie sich wieder um Tim kümmern und wir legten auf.

Draußen atmete ich erstmal kräftig durch. Nach dem Wochenende zu Hause war es eine Erholung Luft zu atmen, die ohne Rauch oder Asche war. Dann ging ich in das Broadway Deli, wo ich mir Pizza als Mittagessen mitnahm. Essen musste ich natürlich immer noch im Truck. Nach dem Essen machte ich noch einen strammen Verdauungsspaziergang. Eine Stunde nach der Ankunft fuhr ich dann schließlich weiter.

Über die NV-304 fuhr ich zurück zur I-80 E, auf die ich in Richtung Elko auffuhr. Die nächsten knapp eineinhalb Stunden lief es richtig gut durch. Ich konnte weitgehend mit Tempomat 66 fahren.

Elko hatte ich schon hinter mir gelassen, da kam dann ein unfreiwilliger Zwischenstopp an der Osino Weigh Station. Die Waage pendelte sich bei 68,219 lb ein, dann kam die grüne Lampe. Weitere Kontrollen ersparte man mir. Es ging dann zurück auf die I-80 E.

Nun hieß es die Fahrzeit voll zu machen. Ich vermutete, dass mich meine Route in Wells von der Interstate runterschicken würde und ich dann über Jackpot nach Twin Falls fahren sollte. Das war aber ein Trugschluss. Ich sollte auf der I-80 E bleiben. Da mich das überraschte, probierte ich beide Routen über das Navi aus. Über Twin Falls war es aber ein ganzes Stück weiter. Ich hatte also wieder was gelernt. Nun rechnete ich aus, wie weit ich noch kommen würde. Meine Rechnung ergab, dass ich noch etwa bis zur Staatsgrenze nach Utah kommen würde.

Ich probierte es aus. Es passte auch. An der Ausfahrt 410, West Wendover / Ely fuhr ich von der Interstate. Dann bog ich noch zweimal ab und erreichte das Pilot Travel Center, West Wendover. Hier machte ich dann Feierabend. Als ich stand hatte ich fast genau elf Stunden Schichtzeit und 10,5 Stunden Fahrzeit auf der Anzeige des E-Log. Das passte gut zum Feierabend.

Nachdem ich geparkt hatte, schloss ich sofort die Gardienen und stellte die Standklima an. So konnte ich die Temperatur im Truck angenehm kühl halten. Dann zog ich die Sportsachen an und absolvierte zum Feierabend eine Laufrunde durch den Mobile Home Park und die Appartementanlagen, die südlich des Truckstops lagen.

Zurück am Truckstop, buchte ich mir eine Dusche und wusch den Schweiß vom Laufen ab. Auf dem Weg zurück zum Truck, ging ich noch am Arby’s vorbei, wo ich mir mein Abendessen holte. Dem gegrillten „Greek Food“ dieser Kette konnte ich einfach nicht widerstehen. Nachdem ich das Essen im Truck verzehrt hatte, telefonierte ich noch eine Weile mit Pam, danach guckte ich auf dem Notebook noch etwas YouTube. Schließlich ging ich dann schlafen.

Dienstag, den 15. September 2020, 4:00 am, PDT, West Wendover, NV:

Heute klingelte mein Wecker gegen vier Uhr. Ich hatte sehr gut geschlafen, auch wenn ich hier auf dem Truckstop mal wieder gemerkt hatte, dass es immer noch Kollegen gab, die die inzwischen eigentlich veraltete Unsitte betrieben, den Motor während der ganzen Pause laufen zu lassen. Vom Geräuschpegel störte mich das sowieso nicht so stark. Schließlich hatte ich auch ab und zu einen laufenden Reefer im Nacken. Trotzdem musste das nicht sein. Im Winter ließ ich mir das ja noch gefallen. Insbesondere in nördlich gelegenen Gegenden, wo der Diesel und die Motoren sonst einfrieren würden. Im Spätsommer gab es aber aufgrund der Standklimaanlagen keinen plausiblen Grund dafür. Abgesehen davon stand ich hier in der Salzwüste. Da wurde es selbst im Sommer in der Nacht kalt genug, um darauf verzichten zu können. Dazu kam, dass ich als Kalifornier genug Umweltbewusstsein hatte, um diese Angewohnheiten zu verteufeln. Unser bekloppter Präsident hat aber jetzt erst wieder in meiner Heimatstadt behauptet, es gäbe keinen Klimawandel, auch wenn die großen Waldbrände eigentlich das Gegenteil bewiesen. Newsom hatte ihn aber bei dem Termin deutlich deklassiert.

Ich stand auf und ging mit meinen Duschutensilien in den Truckstop. Im Duschbadezimmer erledigte ich dann meine Morgenroutine. Als ich frisch geduscht zurück im Truck war, schaltete ich als erstes die Kaffeemaschine an. Dann zog ich die Fahreruniform an. Pünktlich um fünf Uhr begann ich dann mit der PTI. Eine Viertelstunde später begann ich dann die heutige Etappe.

Ich fuhr auf die I-80 E in Richtung Salt Lake City. Kurz darauf war es dann nicht zwanzig nach Fünf, sondern zwanzig nach Sechs. Ich war in Utah angekommen und somit in der Mountain Time Zone.
Eine Minute später hatte ich den ersten, unfreiwilligen Zwischenstopp. Am Wendover UDOT Port of Entry wollte man mein Gewicht wissen. Mit 68,679 lb ließ man mich aber anschließend sofort weiterfahren.

Zwei Stunden später erreichte ich Salt Lake und wechselte hier auf die I-15 N in Richtung Ogden.

Nach einer weiteren Dreiviertelstunde kam der zweite ungeplante Zwischenstopp. Auch am Perry I-15 Northbound Port of Entry wollte man das Gewicht meines Arbeitsgeräts wissen. Inzwischen waren es dann nur noch 67,942 lb, die die Waage anzeigte. Auch hier verzichtete man auf weitere Kontrollen.

Zwanzig Meilen später wollte mein Navi, genau wie ich, weiter der I-15 N folgen. Die örtlichen Behörden hatten eine andere Meinung. Ich hatte mal wieder eine Sperrung.

Als ich schon befürchtete, dass ich jetzt einen Umweg über Declo nehmen müsste, hatte sich das Navi Umgestellt. An der Ausfahrt 40, Tremonton / Bothwell, durfte ich die I-84 W wieder verlassen und der Beschilderung nach Tremonton folgen. Nach drei Meilen Ortsdurchfahrt ging es wieder auf die I-15 N und ich war wieder auf Kurs. Ich hatte schon schlimmere Umleitungen.

Entgegen meinen Befürchtungen verzichteten die Behörden aus Idaho darauf, mich nun ein drittes Mal zu wiegen. Am Port of Entry bekam ich einen Bypass.

Knapp zwei Stunden später klingelte mein Telefon. Anruf der Dispatch. „Hier bei der Arbeit.“ Meldete ich mich. „Hallo Schwager.“ Antwortete Keela. „Hey, wie geht’s dir?“ „Ging schonmal besser. Dieses Jahr ist nicht viel mit Surfen. Erst Corona und jetzt hast du nur noch Rauch und Asche. Außerdem wüsste ich momentan gar nicht, wie ich nach Pacifica fahren sollte, ohne abzubrennen.“ „Fehlt nur noch, dass der San-Andreas-Graben aufbricht und Kalifornien im Pazifik versinkt.“ „Wir sind ja hier östlich davon. Sacramento bleibt also stehen. Und die Küste ist ein Stück näher. Akzeptiert.“ Lachte Keela. „Deswegen rufst du mich aber nicht an.“ „Nicht wirklich. Ich habe einen Hilferuf bekommen.“ Ich musste erstmal schlucken. War was mit Pam oder Tim? „Was ist los?“ fragte ich erregt. „Komm wieder runter. Nichts Privates. Die Kollegen aus Albuquerque haben mich kontaktiert.“ „Hey. Ich bin in Idaho und nicht in New Mexico.“ „Wenn es nach denen geht, dann aber nicht mehr lange.“ „Wie jetzt?“ „Es geht um einen dringenden Auftrag von Idaho Falls nach Santa Rosa.“ „Okay.“ „Büromaschinen und Zubehör vom Best Buy Lager in Idaho Falls müssen dringend ins Supercenter, Santa Rosa.“ „Von mir aus. Warum rufst du mich da an?“ „Ich habe noch nicht kalkuliert, wie eng es mit deiner Wochenzeit wird.“ „Wir haben erst Dienstag. Das sollte doch passen. Von hier nach New Mexico und wieder zurück nach Kalifornien.“ „Gut. Dann sag ich das zu.“ „Mach das. Dann kann ich mal die ganze Woche durchatmen, ohne verbrannten Geruch in der Nase.“ „Du glücklicher.“ „Der Rest kommt übers ORBCOMM?“ „Logisch.“ „Okay. Dann grüße mal mein Brüderchen.“ „Marc darf noch länger durchatmen, als du. Er ist gestern nach Pennsylvania los.“ „Du führst auch noch mehr Fernbeziehung, als Pam.“ „Warum musste ich mich auch in einen selbstständigen Trucker verlieben?“ „Das kann ich dir nicht beantworten. Das solltest du besser wissen.“ „Stimmt schon. Dann leg dich wieder hin.“ „Solange es noch keinen Autopiloten für Trucks gibt, vergessen wir das. Ich bin aber gleich in Idaho Falls.“ „Wow. Die Ortung funktioniert. Mein Rechner sagt das auch.“ „Ciao, Süße.“ Sagte ich grinsend. „Wieso Süße? Willst du mich angraben?“ „Darf ich dich nicht süß finden, ohne was von dir zu wollen? Ich bin glücklich verheiratet.“ „Weil du es bist. Bis die Tage mal.“ Wir legten auf.

Kurz darauf ging es an der Ausfahrt 113 von der Interstate runter. Ich fuhr östlich über die York Road und überquerte den Snake River. Dann bog ich nordwärts in die S 5th W ab. Auf der blieb ich, bis ich die Sunnyside Road erreichte. Auf dieser ging es noch eine Meile nach Osten und dann nördlich auf die Holmes Avenue. Nach einer Meile erreichte ich mein Ziel.
Der Baumarkt lag rechterhand.
Dank der Sprechanlage am Tor funktionierte es hier sogar kontaktlos. Ich stieg aus und klingelte. „Ja bitte?“ „Sam’s Club. Ich habe einen Trailer mit Möbeln für euch.“ „Super. Setze den bitte an Dock C an. Bleibt der Trailer hier?“ „Ja.“ „Okay. Bekommst du einen anderen mit?“ „Nicht von hier.“ „Gut. Brauchst du ein Autogramm?“ „Könnt ihr nach Sacramento mailen.“ „Bentonville geht auch?“ „Klar.“ „Okay. Ich mache auf.“ Das Tor öffnete sich und ich fuhr auf das Gelände. An Dock C sattelte ich den Trailer ab. Anschließend schaute ich im ORBCOMM nach dem Anschluss:

PICKUP: BBY-IDIDA
TRAILER: DVN101676
FREIGHT: OFFICE SUPPLIES
WEIGHT: 36,982 LB
DROP: NMSRO
MARKET: SUC1380
PRIORITY: URGENT

WAT-CASAC-KMU

Beim Blick auf die Adresse stellte ich fest, dass das Best Buy Lager an der Sunnyside Road war. Da war ich doch eben schon. Ich konnte mir also die Eingabe in das Navi des Peterbilt sparen. Ich fuhr wieder zum Tor, welches von dieser Seite durch Kontaktschleife automatisch öffnete. Dann nahm ich den Weg, auf dem ich hergekommen war. Am Abzweig zur Interstate fuhr ich aber vorbei. Kurz darauf sah ich rechterhand die Schilder vom Best Buy.

Auch hier gab es wieder ein Tor mit einer Sprechanlage. Ich klingelte und wartete wieder auf das „Ja bitte?“ Hallo. Abholung Sam’s Club. Eine Ladung Bürobedarf.“ „Eilauftrag nach New Mexico?“ „Genau der.“ „Okay. Dock 6. Der Trailer ist fertig beladen. Papiere sind, wie gewünscht, hinten an der Ware.“ „Super. Muss ich was unterschreiben?“ „Nein. Alles okay.“ „Danke. Dann hole ich mal den Trailer hier raus.“ „Gut.“ Das Tor ging auf und ich fuhr auf den Hof. An Tor 6 stand wieder ein neutraler Dry Van. Ich habe wohl die neutrale Woche, dachte ich. Nun nahm ich den Trailer auf und erledigte die PTI des Trailers.
Anschließend warf ich einen Blick auf die Uhr. Es war viertel nach Eins. Immerhin Mountain Time, also eigentlich viertel nach Zwölf für mich. Trotzdem höchste Zeit, meine Pause zu machen. Ich fuhr den Lastzug aus dem Tor und stellte mich in der Zufahrt an den Rand, dann E-Log und ORBCOMM auf Pause.

Als Nächstes telefonierte ich mit Pam und berichtete ihr, dass sie mich unter der Woche wohl nicht mehr sah. Auch sie beneidete mich darum, aus dem Dunst der Waldbrände raus zu sein. Wir sprachen noch zwanzig Minuten, danach machte ich mir was zu essen fertig. Um Zwei Uhr machte ich mich dann auf den Weg in Richtung New Mexico.

Komischerweise schickte mich mein Navi erstmal in Richtung Norden. Erst ging es westlich auf die Sunnyside Road und dann nördlich auf die Yellowstone Avenue. Schließlich ging es westlich auf die Broadway Street. Über diese ging es zur I-15 S, auf die ich in Richtung Pocatello auffuhr.

Kurz darauf erinnerte mich der Peterbilt mit seiner Tankleuchte daran, dass die Tanks noch gefüllt werden sollten. Diese ging aber immer so zeitig an, dass ich noch Zeit hatte. Ich fuhr also erstmal weiter.

Eine Stunde später hatte ich mal wieder einen ungeplanten Stopp. Idaho wollte doch noch wissen, wie schwer der Truck war. An der Inkom Weigh Station zeigte die Skala dann 71,311 lb an. Auch die Achslasten waren super. Also bekam ich Grün. Nun bestätigte sich, was ich eh wusste. Volltanken war überhaupt kein Problem.

Zwölf Meilen später verließ ich die Interstate an der Ausfahrt 47 und füllte am Flying J Travel Center, McCammon die Tanks. Zum Preis von $2,64 pro Gallone bekam der Pete 201 Gallonen Diesel. Anschließend ging es zurück auf die I-15 S in Richtung Salt Lake.

Eineinhalb Stunden fuhr ich noch in Richtung Süden, dann fuhr ich für meinen Feierabend auf den Maverik Adventure’s First Stop in Perry, Utah. Ich hatte gute 10 Stunden Fahrzeit hinter mir und eine Schicht von etwas über elf Stunden. Das reichte für heute.

Leider konnte ich mir das Laufen heute klemmen. Nach Westen ging es nur in die Pampa, es gab noch nicht mal eine Straße. Nach Osten kam die US-91 und sonst nur die Interstate. Dann genoss ich den Feierabend im Truck. Der DQ im Truckstop gehörte nicht unbedingt zu meiner ersten Wahl. Ich machte mir also den Inhalt einer Dose Tomatensuppe in der Mikrowelle warm und dazu ein paar Sandwiches.

Nach dem Essen telefonierte ich mit Pam. Anschließend waren Notebook und YouTube an der Reihe.
Vor ein paar Wochen war ich da auf einen interessanten Kanal namens BKR Truck Driving gestoßen. Seit knapp drei Jahren postete Brandon, der den Kanal betrieb, in unregelmäßigen Abständen einige, inzwischen sehr gut und professionell gemachte Videos. Ich war darauf gestoßen, weil er, als er noch selbstständig war, ebenfalls mit einem 579er unterwegs war. Ich wollte Anfangs nur sein Urteil zu dem Truck hören, fand seine Videos aber sehr gut. Dieser Brandon hatte, obwohl er etwas jünger als ich zu sein schien, schon einiges erlebt. Aufstieg und später Schließung der eigenen Firma als Subunternehmer von CAT. Dann Umzug von Pennsylvania nach Oregon und dort Neuanfang als angestellter Fahrer einer Firma, die fast alles fuhr. Bei einigen Videos sah es auch so aus, als wäre er für uns unterwegs. Anfangs hatte ich mir ein paar Videos ausgewählt, die vom Titel her interessant klangen. Unter anderem eines, wo sein nagelneuer Lonestar durch blöde Umstände abgebrannt ist. Nun hatte ich begonnen, die Videos von Beginn an zu schauen. Da gab es noch viel zu gucken. So zog ich mir heute noch einige Videos rein, bis ich mich schließlich schlafen legte.


Mittwoch, den 16. September 2020, 5:00 am, MDT, Perry, UT:

Es stand eine Fünf auf der Uhr, für mich waren es aber gefühlte vier Uhr, als der Wecker klingelte. Auch diese Nacht hatte ich wieder gut geschlafen. Nachdem ich aufgestanden war, ging ich in den Truckstop und buchte mir ein Duschbadezimmer.
Frisch geduscht ging ich zurück zum Truck, wo ich dann den Kaffee aufsetzte. Ich zog die Fahreruniform an und begann um sechs Uhr mit der PTI. Eine Viertelstunde später machte ich mich auf den Weg.

Heute stand mir ein Tag mit einer reinen Fahrschicht bevor. Santa Rosa würde ich erst morgen erreichen. Außerdem kannte ich die Strecke gar nicht, die ich vor mir hatte. Der Paccar unter der Haube des Peterbilt klang heute früh auch noch sehr lustlos, als ich mich auf den Weg zu I-15 S machte.

Ich hatte noch nicht ganz drei Meilen zurückgelegt, als der Transponder piepte. Auch heute ging es gleich wieder mit einem ungeplanten Zwischenstopp los. Perry I-15 Southbound Port of Entry forderte mich zur Kontrolle auf. Mit 72,723 lb gab man sich dann zufrieden und ließ mich ziehen. Knapp eine Stunde später passierte ich Salt Lake City.

Heute durchquerte ich Utahs Hauptstadt dann aber in Nord-Süd Richtung. Dabei kamen die ersten Sonnenstrahlen über die Berge im Osten. Der Verkehr hielt sich aber wohl auch Dank Corona zurück und ich kam gut über die Interstate voran.

Gegen acht Uhr konnte ich dann an der Anschlussstelle 257, Spanish Fork von der Interstate abfahren. Hier sollte es dann über die US-6 E in Richtung Price weitergehen. Der jetzt nicht mehr ganz so lustlos klingende Paccar MX 13 musste nun aber zeigen, ob er was konnte. Es ging die nächsten Meilen erstmal stetig bergauf. Ich hielt ja auf Colorado und die Rockies zu.

Eine gute Stunde später, die es nun stetig mit mehr oder weniger Steigung gen Osten ging, folgte der zweite ungeplante Stopp. Dieses Mal handelte es sich um die Peerless UDOT Port of Entry genannte Weigh Station, die mich sehen wollte. Vielleicht war es diese Woche mal wieder die neutralweiße Lackierung, ohne Beschriftung einer DOT Nummer, was mich häufiger stoppen ließ. Wenn der Transponder dann die Daten austauschte, war dann die Hälfte der Informationen schon erledigt. Da anschließend auch die Skala der Waage bei 72,548 lb stehenblieb, war man endgültig zufrieden und ich durfte meine Fahrt wieder aufnehmen.

Die US-6 E teilte sich die Trasse nun mit der US-191 S, die auf weiten Teilen des Tages meine Routennummer sein würde. Es ging nun erstmal weitere eineinhalb Stunden über die guten, alten US Routes weiter. Dann erreichte ich Die Interstate 70, über die ich Östlich in Richtung Moab oder Denver weiterfahren sollte.

Eine halbe Stunde später ging es an der Ausfahrt 182, Moab / Crescent Junction wieder von der Interstate runter. Es ging schon auf 12 Uhr zu, also wurde es Zeit für eine Mittagspause. Ich fuhr also erstmal nicht in Richtung Moab, sondern nach links. Dort lag der eher berüchtigt, als berühmte Truckstop Papa Joe’s Stop & Go. Ich wollte den aber wenigstens mal sehen. Auf einmal hatte ich einen unserer Reefer vor mir, der ebenfalls auf den Parkplatz fuhr. Ich folgte dem Kollegen und parkte ebenfalls dort. Nun stieg ich aus und ging zu dem anderen Truck.

Es war ein Volvo mit Day Cab. Der Kollege kam also irgendwo aus der Gegend. Als er mich sah, stieg er ebenfalls aus. „Oh, noch einer von unserem Verein.“ „Jap. Tach auch.“ Er schaute auf meine Aufnäher. „Aus Kalifornien?“ „Genau, aus Sacramento.“ „Willkommen in Utah. Warst du das mit dem neutralen Peterbilt hinter mir?“ „Genau. Ich hatte einen der Cascadias mit den Motorschäden. Nun muss ich erstmal Leihwagen fahren.“ „Machst du kurze oder lange Pause?“ „Nur die kurze Mittagspause.“ „Wolltest du da hinten rein?“ „Nur, wenn es sich lohnt.“ „Der Laden ist sauteuer. Nicht nur der Sprit. Außerdem bekommst du da drinnen Augenkrebs. Das ist nur was für so Comic Nerds. Siehst du ja so schon. Ein ganzer Haufen Schrottkarren, die jemand angepinselt hat. So ähnlich sieht’s auch drinnen aus.“ „Dann baue ich mir eben ein paar Sandwiches und komme dann wieder. Kaufen brauche ich da eh nichts.“ „Okay Steven?“ „Steve. Mein Dispatcher hat die Klamotten bestellt, ohne mich zu fragen, was auf dem Namensschild stehen soll.“ „Okay. Der Harry bei mir stimmt aber.“
Ich machte mir schnell ein paar Sandwiches und ging dann zu Harry zurück. „Wo musst du denn hin? Nach Moab?“ „Nein. Mein Anschluss in Idaho Falls geht netterweise nach New Mexico.“ „Also bist du die ganze Woche nicht zu Hause.“ „Ist im Moment ganz gut. Hier riecht es wenigstens nicht nach Rauch.“ „Dieses Jahr hat es früh angefangen, oder?“ „Sehr früh. Normal geht die Waldbrandsaison bei uns jetzt erst langsam los. Inzwischen haben wir aber schon gut einen Monat was davon. Seit dem Geburtstag von meinem Kleinen.“ „Du hast Frau und Kind?“ wunderte sich Harry. „Auch Long Haul Driver können Familie haben.“ „Wenn die Familie das mitmacht.“ „Sie hat mich sogar dazu überredet, den Job anzunehmen.“ „Muss ´ne tolle Frau sein.“ „Definitiv.“Wie alt ist dein Kleiner?“ „Ist drei geworden.“ Harry nickte.
„Wie ist das denn momentan mit den Bränden?“ „Sehr heftig. Eines der großen Lauffeuer ist keine Stunde Fahrt von Sacramento entfernt und brennt seit einem Monat. Das breitet sich immer weiter aus. Wenn du über die Interstate 80 von uns aus nach Frisco willst musst du inzwischen quasi dadurch.“ „Ist die noch frei?“ „Es wird aber dringend abgeraten, dorther zu fahren. Man sollte sich besser vorher bei Caltrans oder Calfire schlau machen.“ „Wie fährt man dann?“ „Über Stockton und von dort aus Richtung Oakland. Aber auch nicht zu weit nach Süden. Östlich von San José ist auch ein Großfeuer, was seit einem Monat brennt.“ „Was habt ihr denn da für eine Luft?“ „Rauch und Asche. Im Moment bleiben wir nicht nur wegen Corona zu Hause. Ist fast wie im Kriegsgebiet.“ „Woher willst du das denn wissen?“ „Bevor ich das Fahren angefangen habe, war ich im Marine Corps.“ „Okay. Keine weiteren Fragen.“ „Da kommen Erinnerungen hoch, die ich eigentlich nicht mehr haben wollte.“ „Jetzt verstehe ich, dass du froh bist, mal aus Kalifornien weg zu kommen. Aber wir haben auch ein paar Großfeuer in Utah.“ „Im Vergleich zu Kalifornien ist das wie eine Kerze im Vergleich zum Lagerfeuer.“ „Hast ja Recht.“ „Momentan bin ich froh, wenn ich von der Westküste wegkomme.“ „Kann ich verstehen. Ich habe die Bilder vorgestern in den Nachrichten gesehen, wo Trump auf dem Flugfeld in Sacramento war. Da war es ganz schön grau.“ „Von meinem Haus in Lemmon Hills zum McCellan Airport sind es 13 Meilen nach Nordosten. Bis zum Großbrand sind es über die Straße etwa 40 Meilen nordwestlich.“ „Hoffentlich brennt Ihr nicht ab.“ „Dann wäre Gouverneur Newsom vorher obdachlos. Das Capitol liegt noch dazwischen.“ „Also eher unwahrscheinlich.“ „Man soll ja niemals nie sagen. Aber bevor wir an der Reihe wären steht nicht mehr viel von Sacramento.“
Wir wechselten das Thema. Harry wollte Fotos von Frau und Kind sehen. Ich nahm mein Handy und zeigte sie ihm. Er selbst war mit Mitte 30 schon geschieden, da seine Ex mit dem Job nicht klarkam und das bei einem Nahverkehrsfahrer. Er war nach eigener Aussage glücklicher Single und nahm Argumente wie keine Kompromisse oder mehr Zeit für Freunde. Für die anderen Bedürfnisse schwor er auf One-Night-Stands.


Die halbe Stunde Pause war so wie im Flug vergangen. Nun machten wir uns wieder auf den Weg. Während Harry auf die I-70 W fuhr, ging es für mich über die US-191 S in Richtung Moab weiter. Es ging nun in den Arches Nationalpark. Die Berge aus den roten Felsen waren schon beeindruckend. Von den berühmten Steinbögen entdeckte ich vom Highway aber nichts. Da hätte ich vermutlich irgendwo abbiegen müssen. Ich erreichte Moab, wo es mitten durch das Städtchen ging.

In irgendeinem Urlaub sollte ich hier mal mit Pam und Tim hinfahren. Dann sah ich sicherlich auch die Bögen.

Es ging weiter durch Spanish Valley und dann weiter durch die Landschaft mit den tollen Farben. Das Fahren machte in dieser Umgebung richtig Spaß. Man konnte sich kaum sattsehen. Ich beschloss, am Feierabend die Speicherkarte aus meiner Dashcam zu holen und die schönsten Aufnahmen der heutigen Tour auf das Notebook zu kopieren. Dann konnte ich das meiner Süßen auch zeigen.

Obwohl es mir näher schien, wollte das Navi in Monticello über die 191 weiter. Vielleicht war auf der 491 irgendeine Sperrung. Auf CB-Funk hatte ein Kollege was erzählt, dass es in der Nähe von Yellow Jacket, CO auch irgendwo einen Waldbrand geben würde. Im Vergleich zu den Feuern bei uns, war es wahrscheinlich nur ein Streichholz, vielleicht reichte es aber schon, dass man vorsichtshalber die US-491 für den überregionalen Verkehr sperrte.

Ich fuhr also weiter in Richtung Süden und verzichtete darauf, erstmalig mit dem Truck nach Colorado zu kommen. Ich fuhr südwärts weiter in Richtung Blanding. Auch dort blieb ich weiter auf der US-191. Kurz hinter Bluff überquerte ich den San Juan River. In dessen Tal gab es mal eine kurze grüne Abwechslung zu der überwiegend Sandfarbenen Landschaft.

Kurz darauf überquerte ich die Grenze nach Arizona. Das zurückstellen der Uhr konnte ich mir aber sparen. So lange würde ich mich in diesem Staat nicht aufhalten.
Als ich nur noch rechts oder links konnte, wechselte ich auf die US-160 E in Richtung New Mexico. Bei einem Kaff namens Teec Nos Pos, was aus einer Handvoll Häuser bestand, wurde die Strecke dann zur US-64 E.

Ein paar Minuten später erreichte ich erstmals in meiner Karriere als Truckdriver den Staat New Mexico. Eine halbe Stunde später erreichte ich Shiprock, NM. Hier ging es auch weiter über die US-64 in Richtung Farmington.

Ich musste mir überlegen, wo ich denn meinen Feierabend verbringen würde. Viel gab es hier, abseits der Interstates, nicht. Ich musste spontan, wenn ich irgendwas sah, wo ich stehen bleiben konnte, entscheiden, ob ich dableiben wollte. Ich war jetzt wieder im Tal des San Juan River, wobei ich nicht wusste, ob der Fluss oder ich eine weite Schleife gezogen hatte.

Anstatt nun freie Sicht auf etwaige Parkplätze zu haben, hatte ich das zweifelhafte Vergnügen die letzten Minuten des Arbeitstages auf die Werbung der Konkurrenz zu blicken.

Die beste Möglichkeit zum Parken fand ich schließlich mitten in Farmington. Auf einem unbefestigten Platz hinter einer Tankstelle standen bereits ein, zwei Trucks. Da stellte ich mich zu und machte Feierabend. Viel länger hätte ich auch nicht fahren können. 10 Stunden und 45 Minuten Fahrzeit verbuchte das E-Log. Ohne Nebentätigkeiten war ich somit bei 11 Stunden Schichtzeit.

Ich fand dann sogar eine Möglichkeit für den Sport zum Feierabend. Ich lief zum Animas River und dann weiter, bis dieser in den San Juan River mündete. Als ich zurück war, wusch ich mich mit Wasser aus dem Kanister. Anschließend telefonierte ich eine knappe Stunde mit Pam. Mein Abendessen kam wieder aus meinen Vorräten. Den Abend ließ ich dann mit YouTube ausklingen.


Donnerstag, den 17. September 2020, 5:00 am, MDT, Farmington, NM:

Auch heute klingelte der Wecker wieder um Fünf. Nachdem ich aufgestanden war, ging ich zur Tankstelle und bat dort darum, die Toilette benutzen zu können. Die Zahn- und Körperpflege folge anschließend einmal mehr mit Wasser aus meinem Kanister. Dann wurde die Kaffeemaschine in Gang gesetzt und die Fahreruniform angezogen. Um sechs Uhr folgte die PTI und eine Viertelstunde später sollte es weitergehen.

Über örtliche Straßen ging es zurück zur US-64 E in Richtung Bloomfield. Nach zehn Meilen hatte ich den Ort erreicht. Ab hier ging es dann über die US-550 S in Richtung Albuquerque weiter. Die nächsten knapp drei Stunden ging es nun über diesen Highway grob gesagt südöstlich durch die triste Landschaft. Erst sah ich davon noch nicht so viel, da die Dämmerung die Landschaft noch nicht so beleuchtete.

Nachdem die Sonne über die Berge schien, sah ich, dass die Landschaft auch ihre Reize hatte. Nicht so toll, wie gestern, aber auch zum Teil sehenswert.

Bei Bernalillo, nördlich von Albuquerque, ging es auf die I-25 S, über die es dann auf eben diese, größte Stadt des Staates zuging. Nach 16 Meilen folgte der Wechsel auf die I-40 E. Der Blick von der hohen Brücke im Autobahnkreuz war beeindruckend.

Kurz darauf klingelte mal wieder mein Telefon und wieder mal wurde mir die Nummer der Dispatch angezeigt. „Hey Keela. Wenn du mich schon anrufst, bedeutet das meist nichts Gutes.“ „Hey Steve. So kannst du das aber auch nicht sagen.“ Vor meinem geistigen Auge sah ich ihr jugendliches Grinsen in ihrem, mit Sommersprossen übersäten Gesicht. „Na komm, Schwägerin. Was willst du? Dass ich in knapp zwei Stunden am Ziel bin, weißt du genauso gut, wie ich.“ „Ich wollte wissen, ob du das Wochenende in unserer Räucherkammer verbringen möchtest. Manche Long Haul Driver haben schon gefragt, ob sie draußen stehen bleiben können.“ „Nee. Ich lass mich räuchern. Ich will zu Frau und Kind.“ „Nimmst du dafür auch 60 unbezahlte Leermeilen in Kauf?“ „Natürlich. Was sind 60 Meilen bei der Entfernung nach Hause.“ „Okay. Dann bekomme ich was. An einer kleinen Außenstelle von FedEx in Tucumcari steht ein Trailer mit verpackten Lebensmitteln, der nach Redding soll. Von deren Fahrern möchte momentan nämlich keiner nach Redding fahren.“ „Verständlich. Ich frag mich gerade selbst, wie ich da fahren soll.“ „Auf keinen Fall über Nevada. Du kommst vielleicht halbwegs ohne Umwege nach Reno. Die US-395 und CA-44 kannst du aber vergessen. Unser Außenlager in Alturas haben wir vorübergehend geschlossen. Ist zu riskant, dorthin zu fahren.“ „Sondern?“ „Fahr die Interstate 40 bis Barstow und dann über Bakersfield. Dann musst du auf dem Laufenden bleiben, wie es aussieht. Aktuell ist die CA-99 besser als die I-5. Wenn es mit deiner Zeit dann zu knapp wird, stellst du den Trailer bei uns am Zentrallager ab und ein Regional Driver bringt den nach Redding.“ „Okay.“ „Frank ist auch schon geflüchtet. Er ist momentan in Bentonville.“ „Dad lässt Mom alleine zu Hause?“ „Macht ihr doch auch.“ „Wer, ihr?“ „Du und Marc.“ Wir fahren dorthin, wo ihr das wollt.“ „Wen meinst du jetzt mit ihr?“ „Na dich, Jessy und eure Kollegen.“ „Okay. 1:1. Mary hat ja immerhin noch Jessy zu Hause.“ „Ach ja. Ich vergesse immer, dass sie wieder zu Hause wohnt.“ „Okay. Ich nehme den Auftrag an. Die Daten bekommst du aufs ORBCOMM.“ „Wo ist das Kaff mit der Ladestelle eigentlich?“ „An der I-40 kurz vor Texas.“ „Okay. Bis später.“ Wir legten auf.

Es ging auf elf Uhr zu, als ich in Santa Rosa von der Interstate fuhr. Am Supercenter angekommen, durfte ich den Trailer an die erste Rampe setzen. Nachdem ich abgesattelt hatte, fuhr ich die Maschine auf die Seite und stellte die Systeme auf Pause. Dann ging ich ins Supercenter und kaufte neue Vorräte ein. Zurück im Truck aß ich noch eine Kleinigkeit, danach schaute ich im System nach den Auftragsdaten:

PICKUP: FEX-NMTCC
GATE: 99
TRAILER: FEXXXX
FREIGHT: PACKAGED FOOD
WEIGHT: 33,233 LB
DROP: CST-CARDD
PRIORITY: STANDARD

WAT-CASAC-KMU

Die Angaben waren kurz und knapp gehalten. Mehr musste ich aber auch nicht wissen. Ich holte mir die Adresse aus dem ORBCOMM und gab sie ins Navi ein. 58 Meilen errechnete die Elektronik.

Das waren dann die Meilen, die ich nicht bezahlt bekam. Das war aber normal. Wir wurden bei Walmart ja sowieso schon besser bezahlt, als die meisten Kollegen bei den Transportunternehmen. Leermeilen bezahlte eigentlich keiner. Das kam bei uns aber eben sehr selten vor. Dafür hatten wir eben auch keine Supertrucks, sondern nur moderne Standardtrucks.

Ich fuhr zurück zur Interstate 40. Es ging dann weiter in Richtung Osten. Das war schon sehr ungewöhnlich, dass wir so weit östlich unterwegs waren. Das machten sonst nur die Subunternehmer. Ab der Grenze zu Texas waren sowieso die angestellten Ostküstenfahrer zuständig. Ich würde in diesem Job nie nach Bentonville kommen, die Fahrer von dort im Gegenzug nicht hierhin oder nach Kalifornien.

Eine Stunde später fuhr ich an der Ausfahrt mit der Schnapszahl 333 von der Interstate ab und erreichte kurz darauf das kleine FedEx Lager. Mit diesem Lager hatten wir sonst gar nichts zu tun. Für Walmart waren in dieser Region Santa Fe oder Rosswell zuständig. Heute sah das anders aus.

Da man unsere normalen Abläufe, die sich seit Corona eingespielt hatten, nicht kannte, musste ich hier auch für den Papierkram ins Büro. Anschließend konnte ich aufsatteln und die PTI des Trailers machen. Die Papiere nahm ich mit in den Truck. Spätestens bei der Einreise nach Kalifornien wollten die Behörden diese sehen. Nachdem das alles erledigt war, ging es wieder gen Westen.

Auch heute hieß es am Nachmittag so weit fahren, wie es die Zeiten noch erlaubten. Der Verkehr auf der Interstate 40 lief gut und ich kam gut durch. Mein Gewicht war okay und von FedEx hatte ich einen bei denen als California Trailer bezeichneten Auflieger bekommen. Wir hatten im Westen der USA noch einige Trailer mit einer Länge von 45 oder 48 Fuß Länge im Einsatz. Die großen Logistiker fuhren in den USA inzwischen aber fast ausschließlich 53 Fuß Trailer, es sei denn, dass LCV Kombinationen benutzt wurden. Dabei waren die kleinen 28 Fuß Trailer immer noch sehr beliebt. Bei FedEx hatte ich nun einen Trailer der mittleren Länge bekommen, die bei uns in Kalifornien lieber gesehen wurden, als die langen Trailer. Daher kam bei FedEx der Name.

Während ich hier gemütlich mit Tempomat 66 dahinrollte, sah ich auch, dass die Highway Patrol auch hier gerne Trucks kontrollierten.

Wenn es dabei um die Ladung ging, wurden bei den Koffern und Reefer Trailern am liebsten die Gesamtgewichte und Achslasten geprüft. Beliebt waren aber auch Kontrollen bei Flatbed oder Step Deck Trailern, wo es um Ladungssicherung geht. Heute sah ich eine Kontrolle eines Sliding Tarp Trailers. Dort vermuteten manche Beamte, dass man mit den Planen was verbergen wollte. Mir war das heute egal. Hauptsache man ließ mich in Ruhe.

Da ich gut durchkam, reichte meine Fahrzeit heute noch bis nach Gallup. An der Ausfahrt 26 gab es noch einen kleinen Truckstop. Hier füllte ich die Tanks nochmal voll und machte anschließend Feierabend. Nach Laufen war mir heute nicht. Also verzichtete ich darauf. Ich ging duschen und nahm mir anschließend im Denny’s noch was zu essen mit. Nachdem das verzehrt war, telefonierte ich noch eine Weile mit Pam. Danach schaute ich noch etwas YouTube.


Freitag, den 18. September 2020, 5:00 am, MDT, Gallup, NM:

Um fünf Uhr stand ich wieder auf. Heute hatte ich wieder das Vergnügen, mich duschen zu können und nicht mit Wasser aus dem Kanister zu waschen. Ich stellte die Kaffeemaschine an und ging dann in den kleinen Truckstop. Frisch geduscht kam ich gegen kurz vor Sechs wieder im Truck an. Nachdem ich in die Fahreruniform geschlüpft war, begann ich mit der PTI. Um viertel nach Sechs fuhr ich los.

Es ging zweimal links und schon war ich auf der I-40 W in Richtung Flagstaff. Das bedeutete zuerst, den Berufsverkehr bei Gallup zu meistern. Bei einer Stadt mit nicht einmal 25.000 Einwohnern war das aber kein Problem. Die heutige Zielsetzung hieß für mich, mindestens 500 Meilen abzureißen, aber auch das sollte kein Problem werden, wenn keine besonderen Hindernisse auftreten würden.

Gallup war schnell passiert und Arizona anschließend ebenfalls schnell erreicht. Durch den Wechsel von Mountain Daylight Time auf Mountain Standard Time stimmten die Uhrzeit und die Logbuch Zeit nun auch das erste Mal seit Dienstag wieder überein. Deswegen war es dann auch sechs Uhr, statt sieben Uhr, als mein Transponder zu piepen begann. Das Sanders Port Of Entry Arizona wünschte eine Gewichtskontrolle. Trotz voller Tanks kamen da aber nur 67,182 lb zusammen, woraufhin ich weiterdurfte.

Mit der aufgehenden Sonne im Rücken ging es nun durch Arizona. Die Interstate 40 führte nun in sanften Kurven über die Hügel im Norden des Staates. Der Tempomat stand auf 66 und das Radio spielte Musik mit der man gut cruisen konnte. So machte der Job Spaß. Ich war einer der Kings on the Road, rollte entspannt dahin und bekam noch Geld dafür.

Mit der recht leichten Ladung hielten sich auch die Gangwechsel in Grenzen. Die ab und an vorkommenden Überholvorgänge liefen auch problemlos.

Wären die Ereignisse drumherum nicht, könnte man von einem perfekten Leben reden. So fragte man sich aber, was dieses Jahr noch alles kommen sollte. Wenn in den Nachrichten nicht von Corona oder dem Wahlkampf zwischen Biden und Trump geredet wurde, sprach man heute entweder von den Bränden im Westen, oder Hurrikan Sally im Südosten. Das Wasser, was man an der Golfküste zu viel hatte, wünschten sich die Einsatzkräfte im Westen, um den Bränden Herr zu werden. Verrückte Welt. Da ich weder das eine noch das andere ändern konnte, blieb mir nur, sich die News anzuhören und zu hoffen, dass die Leute, die mir am Herzen lagen, verschont blieben.

Gegen elf Uhr erreichte ich dann Kingman. Gemäß unseren allgemeinen Anweisungen beschloss ich, hier nochmal anzuhalten und die Luft aus den Tanks zu lassen.

Bei der Wahl des Truckstops entschied ich mich für die Niederlassung der TravelCenters of America, die direkt an der US-93 und neben der Interstate 40 lag. Für den Preis von insgesamt 146 Bucks bekam ich dann 55 Gallonen und die Tanks waren wieder voll.

Anschließend fuhr ich für die Mittagspause auf den Parkplatz. Beim Starbucks holte ich mir einen großen Americano und beim Black Bear Diner einen Crispy Chicken Cobb Salad. Letzterer würde mir nicht nur als Mittagessen dienen können, der reichte auch noch mindestens als Beilage für mein Abendessen.

Als die Uhr high Noon zeigte, fuhr ich weiter. Ich fuhr zurück auf die I-40 W, die nun nach Los Angeles beschildert war. Eine gute halbe Stunde später überquerte ich den Colorado River und war wieder zurück in meinem Heimatstaat.

In den letzten zwei Tagen hatte ich nicht mehr viel von den Bränden oder dem Rauch abbekommen. Am Dienstag war es schon nicht mehr wie zu Hause, in Utah und Idaho brannte aber noch genug, dass man den Geruch in die Nase bekam. Auch Mittwochmorgen merkte ich das noch etwas. Im Südosten Utahs und in New Mexico war aber so gut wie nichts. In Arizona waren die Brände auch mehr im Süden. Jetzt, beim Durchqueren der Wüste sah es so aus, als würden sich Wolken zuziehen. Es waren aber keine Regenwolken, sondern Rauchwolken, die aus den Bergen im Westen stammten. In den Nachrichten wurde davon berichtet, dass Rauch und Asche bis zur Ostküste und sogar, was mich in Erstaunen versetzte, bis nach Europa zogen. Wieviel man dort, 5000 Meilen von den USA entfernt noch abbekam, wusste ich allerdings nicht. Hier wurde es richtig trüb und ich musste mitten am Nachmittag das Licht einschalten.

Feierabend machte ich dann um halb Fünf in Barstow. Dazu nahm ich einen der Truckstopps an der Lenwood Road. Der TA war größer, der Love’s war mir hier persönlich aber sympathischer. Also nahm ich den.
Aufgrund der Luft verzichtete ich auf die Laufrunde zum Feierabend und ging sofort duschen. Zurück im Truck, telefonierte ich mit Pam. Wir freuten uns beide schon darauf, dass ich wohl morgen nach Hause kommen sollte. Nach einer dreiviertel Stunde legten wir auf.

Zwei Minuten später klingelte mein Handy wieder. Dads Handynummer war im Display. Ich war überrascht. Dad rief mich eigentlich nie an. War irgendwas mit Mom? „Hallo Dad.“ Meldete ich mich knapp. „War dein Handy kaputt oder führst du Dauergespräche?“ „Das war mein tägliches Gespräch mit Pam. Wieso? Ist was mit Mom?“ „Warum sollte was mit deiner Mutter sein?“ „Weil du mich nie anrufst.“ „Ich habe ja auch viel zu tun. Ob was mit deiner Mutter ist, weiß ich nicht. Ich sitze in Bentonville in meinem Hotelzimmer.“ „Du bist immer noch in Bentonville?“ „Die Konzernleitung hat mich, als Leiter für die Westküste hierhin zitiert. Ich sitze in einer Task Force, die von hier aus auf die aktuelle Situation reagieren soll.“ „Wegen der Waldbrände?“ „Natürlich. Ich kenne die Gegenden ja besser, als die Leute aus Arkansas.“ „Was musst du da machen?“ „Entscheidungen treffen. Welche Standorte geöffnet bleiben oder vorübergehend geschlossen werden, ob die Versorgung der Märkte
noch möglich ist und so weiter.“
„Ist ja heftig.“ „Stimmt. Ich habe zum Beispiel die Außenläger in Alturas und Santa Cruz vorübergeh end aus dem Netzwerk genommen, Eugene liefert nicht mehr alle Relationen an und so weiter. Manche Märkte sind nicht mehr belieferbar und wir haben schon Läden verloren. Zum Glück bisher noch keine großen Läden.“ „Ich habe die Woche mit Keela telefoniert. Sie war auch schon am Rotieren.“ „Klar. Mit Charlie habe ich drei Videokonferenzen am Tag.“ „Was willst du eigentlich von mir?“ „Ich wollte nicht nur Negativbotschaften berichten. Daher habe ich gedacht, ich sage dir was Positives, bevor es offiziell bekannt wird.“ „Ich verstehe nur Bahnhof.“ „Ist nur eine
Kleinigkeit.“
„Was denn?“ „Du brauchst den Leihwagen nur noch zwei Wochen fahren.“ „Echt?“ „Ja.“ „Für sowas hast du momentan den Kopf?“ „Wenn ich schon hier bin, kann ich auch direkt vor Ort ein paar Weich en stellen.“ „Und deshalb rufst du mich extra an?“ „Wie gesagt, ich war es leid, immer nur Hiobsbotschaften zu verteilen.“ „Okay. Weißt du, was ich dann bekomme?“ „Noch nicht sicher. Es gehen wieder Fahrer in den Ruhestand. Wir haben dann entschieden, dass wir, bevor wir neue Leute einstellen, erstmal die vorhandenen Trucks an die Fahrer verteilen. Neuanschaffungen sind erstmal gestoppt, bis man absehen kann, was diese Brandkatastrophen letztlich kosten werden.“ „Macht Sinn.“ „Eben. Noch ein Grund, warum die Leihwagen kurzfristig weg sollen ist, dass wir auch hier Kosten sparen wollen. Dieses Jahr hat schon genug Geld gekostet.“ „Dann danke ich für die Info.“ „Wo steckst du denn?“ „In Barstow. Morgen geht es weiter in Richtung Sacramento.“ „Dann noch
einen schönen Feierabend.“
Wir legten auf. Während meinem Abendessen schaute ich noch etwas YouTube. Anschließend ging ich zeitig schlafen.


Samstag, den 19. September 2020, 4:00 am, PDT, Barstow, CA:

Auch am heutigen Samstag stand ich wieder um vier Uhr auf. Die letzten Tage, in der Mountain Time Zone, hat eben nur Fünf auf der Uhr gestanden. Effektiv war es die ganze Woche die gleiche Zeit gewesen.
Ich nahm die Tasche mit den Körperpflegeartikeln und buchte mir ein Duschbadezimmer im Truckstop. Samstags war mir das meist sogar wichtiger, als unter der Woche, da ich zum Feierabend meine Familie wiedersehen würde. Pam sollte ja nicht erschrecken. Wenn ich mit Drei- bis Viertage-Bart und dem Geruch eines Stinktiers nach Hause käme, könnte das aber passieren.
Nach der ausgiebigen Körperpflege ging ich zurück zum Truck, wo der obligatorische Kaffee aufgesetzt wurde. Nachdem ich eine frische Fahreruniform angezogen hatte, begann ich um fünf Uhr mit der PTI. Anschließend ging es weiter gen Heimat.

Ich fuhr nordwestlich über die Lenwood Road, bis ich auf die CA-58 W in Richtung Bakersfield wechselte. Während der nächsten zwei Stunden ging es nun durch die Mojave Wüste. Normal hatte man hier schöne Sonnenaufgänge. Den hätte ich zwar heute unter normalen Umständen sowieso eher im Rückspiegel bewundern dürfen, heute fiel er aber ganz aus. Als es hell wurde, erinnerte es an einen nebligen Tag in Herbst oder Winter. Es war aber kein Nebel, der über Kalifornien lag, sondern Rauch. Der Geruch, den man hatte, erinnerte einen daran, wenn man bei einem Lagerfeuer auf der falschen Seite saß und vom Wind den Rauch abbekam.

Die Fenster hielt ich natürlich am Truck geschlossen. Über die Lüftung kam aber immer noch was ins Fahrerhaus. Die Klimaanlage auf Umluft zu schalten, war aber auch keine Lösung, wenn man dabei stundenlang fuhr.

Bei Bakersfield wechselte ich dann von der CA-58 W auf die CA-99 N in Richtung Sacramento. Wie immer, wenn der Name meiner Heimatstadt auf den Schildern auftauchte, war das ein gutes Gefühl. Bedeutete es doch, dass es nicht mehr lange dauerte, bis ich Pam und Tim wiedersehen würde. Nun rollte ich weitere zwei Stunden mit Tempomat 56 in Richtung Norden.

Dann beschloss ich, meine Pause schonmal hinter mich zu bringen. Was erledigt ist, hat man hinter sich. Bei Fresno nahm ich die Ausfahrt 127, Chestnut Ave, und verließ den Highway. Von der Chestnut Ave ging es rechts auf die Central Ave und dann links auf den Golden State Boulevard. Dort ging es dann links auf den Fifth Wheel Truck Stop. Nachdem ich geparkt hatte, ging ich nochmal kurz zur Toilette. Mehr nutzte ich heute am Truckstop nicht. Für ein Frühstück hatte ich auch noch genug im Truck. Auch wenn das Punjabi Dhaba, das indische Restaurant hier bereits seit einer halben Stunde offen hatte, war es mir um halb Zehn am Vormittag noch zu früh für indische Küche. Um zehn Uhr setzte ich meinen Weg nach Hause dann fort.

Über Golden State Boulevard und Central Avenue fuhr ich zurück zur State Route 99 N und somit weiter in Richtung Sacramento. Nun begann ich zu rechnen. Heute durfte ich noch sechseinhalb Stunden arbeiten. Nicht ganz vier Stunden würde ich von hier nach Hause brauchen. Von dort nach Redding brauchte ich, je nach Verkehr drei, dreieinhalb Stunden. Vermutlich würde ich also maximal bis Red Bluff oder Anderson kommen, aber nicht bis Redding. Von dort zurück nach Hause schon gar nicht. Das würde selbst mit dem Rest an Wochenfahrzeit eng werden. Nicht verzagen, Keela fragen.

Ich wählte also die Nummer der Dispatch. „Hallo Steve.“ Meldete sich Keela. Sie klang verhältnismäßig gut gelaunt. „Hallo Lieblingsschwägerin.“ Grüßte ich zurück. „Nachdem ich die Woche schonmal was angedeutet hatte, möchtest du wahrscheinlich wissen, ob du mit dem Trailer nach Redding oder nach Hause fahren sollst.“ „Stimmt. Deswegen rufe ich an.“ „Wie weit würdest du denn, nach deiner Vermutung in dieser Schicht kommen?“ „Irgendwo in den Bereich Red Bluff. Maximal bis nach Anderson.“ „So sehe ich das auch. Du denkst vermutlich daran, sowieso zu Hause Pause zu machen und dann morgen Redding und zurück zu fahren.“ „So könnte man das machen.“ „So oder so kämst du erst am Sonntagvormittag von der Tour zurück…“ „Das stimmt. Falls meine Wochenzeit dafür reicht. Das wird nämlich knapp.“ „Ich weiß auch warum. Als ich die Tour vorgestern geplant habe, hat das System die Route über die US-93 und US-95 via Vegas und weiter über die US-395 via Reno geplant. Die ist kürzer, die haben wir aber wegen der Brandgefahr in der Sierra verworfen. Über deine aktuelle Route kommst du in der Wochenzeit zwar bis Redding, die Heimfahrt würde aber eng.“ „Das wird’s sein.“ „Whatever. Selbst, wenn du nach Hause kommen würdest, wärst du erst Sonntag hier. Dann könnten wir dich erst Dienstag wieder einplanen…“ „Komme ich schon wieder in so einen blöden Rhythmus?“ „Lass mich doch erstmal zu Ende nachdenken.“ Sagte Keela. „Wir machen das jetzt erstmal anders. Ich muss da noch ein paar Sachen abwägen. Ob ich jemand frei habe, der den Trailer wegbringen kann, ob das bei dir unter idealen Umständen überhaupt noch klappen könnte, von Redding wieder nach Hause zu kommen und so weiter. Ich habe ja noch gute drei Stunden Zeit, das alles abzuwägen und zu klären. Ich kümmere mich darum und melde mich dann bei dir.“ „Okay.“ Sagte ich. Keela merkte aber, dass mir eine andere Antwort lieber gewesen wäre. „Sei froh, dass ich dieses Wochenende Dienst habe. Bei den beiden Anderen weiß ich nicht, ob die sich da reinhängen würden. Danny nur, wenn er nebenher nichts vorhat. Da dieses Wochenende aber Gina hier ist, wie ich am Volvo hinter unserer Halle erkennen kann, hat er andere Dinge im Kopf. Jessy hätte dich sowieso schon abgewürgt und sich vermutlich aus Trotz schon nicht darum gekümmert.“ „An Ginas Stelle wäre ich auch lieber in Sacramento, als in San Francisco.“ „Kommt auf die Windrichtung an.“ Sagte Keela lachend. „Verstehe. Okay. Dann sag mir Bescheid, wenn du was weißt.“ „Natürlich. Bis gleich.“ Sie legte auf.

Ich fuhr weiter durch den Samstag, wobei die Sicht mal mehr, mal weniger gut war. Gerade jetzt, im Bereich zwischen Fresno und Stockton war die Windrichtung eigentlich egal. Ich hatte den SCU Lightning Complex im Westen und das Creek Fire im Osten.

Als ich Stockton erreichte, klingelte das Telefon wieder. „Hallo Keela. Hast du jetzt alles Weitere geplant?“ „Ja, das hab ich.“ „Wie geht es denn jetzt weiter?“ „Du fährst jetzt zu unserem Zentrallager und redest dort mit Walter, unserem Shunter Fahrer.“ „Wenn er dann noch nicht im Schichtwechsel ist.“ „Wenn Walter weg ist, fragst du eben Fred. Mit Walter habe ich aber vorhin geredet.“ „Okay.“ „Er sagt dir dann, wo du den Trailer abstellen sollst. Außerdem gibt er dir ein Schild „Com. Redding“, was du vorne an den Trailer machst. Die Papiere sind hinten an der Ware?“ „Wie immer.“ „Gut. Anschließend machst du deinen Reset und meldest dich dann Montagfrüh um Fünf wieder an. Den Trailer bringt ein Regional Driver nach Redding. Wir haben mehr davon, wenn du Montag wieder losfahren kannst.“ „Okay. Du hast mein Wochenende gerettet.“ „Komisch. Die Mehrzahl der Long Haul Fahrer sagt das momentan, wenn sie irgendwo im Osten stehen.“ „Die Mehrzahl unserer Long Haul Fahrer sind auch Single.“ „Okay. Dann grüße Pam gleich herzlich von mir.“ „Mache ich. Willst du spontan zum Essen zu uns kommen?“ „Nicht an diesem Wochenende. Wenn ich Dienst habe, ist das blöd. Da bleibe ich im Home-Office. Auch wenn ich hier alleine sitze.“ „Verstehe. Hast ja auch Recht. Ich danke dir trotzdem.“ „Gern geschehen. Dann sieh zu, dass du nach Hause kommst.“ „Mache ich. In einer Stunde bin ich ja auf dem Platz.“ „Ich weiß wo du bist. ORBCOMM gibt mir auch den Standort an. Das ist zwar mit den Ortungssystemen in den eigenen Maschinen und Trailern etwas genauer, da sehe ich wirklich, an welcher Straßenecke du bist, Die Peilung über das Kommunikationsgerät sagt mir immerhin, dass du irgendwo im Raum Stockton bist.“ Ich musste lachen. „Du hast wohl heute Langeweile.“ „Samstags geht das noch. Da sind ja fast alle noch am Rollen. Trotzdem stehen da die meisten Touren schon fest. Sonntags, wo ja nur eine Handvoll Fahrer unterwegs sind, wird es ruhig. Bis du am Spätnachmittag anfängst, die Ladungen für Montag zu verplanen. Das machst du dann, bis auf ein, zwei Trucks, die man noch für eilige Ladungen übriglässt, falls später noch was reinkommt.“ „Wieder was gelernt.“ „Das meiste am Wochenende fällt ja unter Bereitschaft. Für den Fall das was nicht nach Plan läuft. Zum Beispiel Fahrer, die krank werden oder Unfälle, Pannen und so weiter.“ „Ach so.“ „Wenn das normal laufen würde, wäre das blöd. Immerhin dauert der Wochenenddienst 48 Stunden.“ Wir verabschiedeten uns langsam. Keela hatte noch ein paar Fälle, wo sie gucken musste. Durch die Brände musste sie mehr verfolgen, ob alles klappte, da teilweise Strecken kurzfristig gesperrt wurden.

Gegen viertel vor Zwei erreichte ich das Zentrallager. Walter hatte gerade seine Terminalzugmaschine vom Typ Ottawa abgestellt und wollte Feierabend machen. Ich hupte und er kam auf mich zu. „Ach Steve, du bist das. Hab dich erst gar nicht erkannt.“ „Das habe ich auf der Fahrt hierhin schon gemerkt. Mit einer neutralen Maschine und FedEx Trailer grüßt einen kein Kollege mehr. Dafür die FedEx Kutscher.“ „Hast du die Ladung für Redding drauf?“ „Genau.“ „Stell den Trailer an den Zaun, drüben zur 47th Avenue.“ „Okay.“ „Warte kurz.“ Er ging zu seinem Ottawa zurück und kramte hinter dem Fahrersitz in der kleinen Kabine rum. Dann kam er mit einem Blechschild zurück, was an einer Kette hing. „Nachdem du abgesattelt hast, hängste das Schild vorne an den Trailer. Einfach die Kette über die Kupplungsköpfe hängen. Aber so, dass man sieht was Aber so, dass man sieht was draufsteht.“ Auf dem Blechschild stand „Com. Redding.“ „Dann wissen die Kollegen, dass der Trailer beladen ist und dein Kollege vom Regionalverkehr findet den Trailer auch ohne Trailer Nummer. Ist ja kein Walmart Trailer.“„Alles klar. Dann schönen Feierabend.“ Walter grüßte zurück und ging zu den Sozialräumen.

Nun stellte ich den Trailer ab und fuhr die Maschine anschließend auf den Zugmaschinenplatz. Dort stellte ich die Systeme auf Reset und packte meine Sachen zusammen. Anschließend erinnerte mich schon die verrauchte Luft daran, dass ja der alte Ford Focus am Parkplatz auf mich wartete. Mit ihm fuhr ich dann nach Hause. Das Wochenende konnte beginnen.

2 Kommentare zu „19. Spätsommer, Waldbrände und Neuigkeiten

  1. Mit diesem Kapitel habe ich jetzt das erste Kapitel veröffentlicht, was vorher noch nicht auf „TruckSim-Map“ erschienen ist.
    Ab sofort geht es in diesem Bereich mit neuen Kapiteln weiter, die dann, wie bisher in unregelmäßigen Abständen erscheinen werden.

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