35. Warten, warten, warten

Freitag, den 4. Dezember 2020, 3:30 am, PST, Sacramento, CA:

Um halb Vier klingelte mein Wecker, wie üblich, wenn es von zu Hause losging. Ich machte ihn schnell aus und ging ins Bad. Morgentoilette, Zahnpflege, Rasur und Dusche. Zurück im Schlafzimmer zog ich leise die Fahreruniform an und hauchte Pam zum Abschied einen Kuss auf die Wange.
In der Küche setzte ich einen Kaffee auf und packte noch ein paar Vorräte zu meinen Sachen in die Tasche. Anschließend füllte ich den Kaffee in die Thermoskanne und trank auch sofort einen Schluck des Lebensbringenden Heißgetränks. Nun konnte ich mein Haus verlassen und ich machte mich auf den Weg zur Arbeit.

Auf der kurzen Fahrt wurde mir bewusst, dass es sich um eine der letzten Fahrten zum alten Lager handelte. Meine Eltern hatten das Haus in Lemon Hills letztes Jahr bewusst gekauft, weil es so nah zum Zentrallager war. Nun hatte sich das Thema erledigt. Wer konnte das vor einem Jahr schon ahnen. Die ganze Welt hatte sich binnen eines Jahres geändert. Ohne dieses Virus wäre auch der Umzug des Lagers jetzt nicht möglich, da der Vorbesitzer des neuen Lagers nicht pleite wäre.

Ich erreichte das Zentrallager und wunderte mich. Mein Truck stand nicht mehr dort, wo ich ihn am Mittwoch abgestellt hatte. Was war den nun los? Ich fuhr suchend über den Platz und fand ihn schließlich dort, wo die kompletten Lastzüge standen. Es war auch bereits ein 48 Fuß Reefer angesattelt. Ich räumte schnell meine Sachen in den Kenworth und brachte dann den Focus zum Parkplatz. Als ich zurück war, stellte ich die Systeme auf PTI. Bei der Kontrolle stellte ich fest, dass ich einen leeren Trailer am Haken hatte. Was sollte das denn? Mal sehen, was gleich im ORBCOMM stand. Bei der Kontrolle war soweit alles okay. Ich füllte den Inspection Report aus und schaute dann nach dem Auftrag:

PICKUP: EST-CASAC
GATE: 04
TRAILER: RE127289
FREIGHT: TELEVISION SETS
WEIGHT: 28,465 LB
UNLOAD: BBY-CALAX
PRIORITY: URGENT
REMARKS: ADDRESS 11301 W PICO BLVD, LOS ANGELES, CA 90064

WAT-CASAC-JMU

Es handelte sich wieder mal um einen Auftrag, über den man sich nur wundern konnte. Warum kaufte Best Buy eine Ladung Fernseher bei Sam’s Club bei? Best Buy sollte an sich die besseren Konditionen bei den Herstellern haben. Vielleicht ein Lieferengpass des Herstellers, während unser Lager noch Vorrat hatte. Keine Ahnung. Ich machte mich jedenfalls erstmal auf den Weg zum Außenlager.

Über die 47th Avenue fuhr ich zur CA-99 N in Richtung Downtown Sacramento. Über US-50 W, I-5 N und I-80 fuhr ich zum Außenlager am Longview Drive. Dort angekommen, stellte ich fest, dass Tor 4 frei war. Ich setzte den Lastzug an und ging dann zum Container, wo der Security Mann seinen Dienst tat. „Guten Morgen, Steve.“, begrüßte er mich. „Guten Morgen. Weißt du, warum ich einen Trailer mitbringen sollte und hier keinen vorgeladenen Trailer bekommen habe?“ „Nicht wirklich. Ich höre aber von allen Seiten, dass sich das neue System erst noch einspielen muss.“ „Dann wollen wir mal abwarten.“ „Ich habe drinnen schon gemeldet, dass du da bist. Jetzt ist erst der Schichtwechsel um Sechs, ich denke aber, dass die Frühschicht dich sofort laden wird. Die Ware steht bereit. Achte auf die kleine Ampel am Dock. Solange die Rampe ausgefahren ist, ist die Ampel rot. Wenn die auf grün springt, bist du fertig und kannst fahren.“ „Okay.“ Ich ging zurück zum Truck. Dort frühstückte ich in Ruhe. Gegen zehn nach Sechs begann das Gepolter im Trailer. Jemand fuhr mit einer Ameise die Paletten mit den Fernsehern auf den Trailer. Eine halbe Stunde später hörte das Gepolter auf und die Ampel schaltete auf Grün. Ich setzte vom Tor ab und schloss die Türen. Der Trailer war bis hinten hin voll, was die Ladungssicherung ersparte. Die Papiere waren, wie immer, hinten an der Ware. Ich schob noch schnell die Achsen richtig und machte mich dann auf den Weg nach Los Angeles. Über die Interstate 80 fuhr ich zur I-5 S in Richtung Los Angeles. Dort stellte ich den Tempomat auf 56 und ließ den Lastzug rollen.

Den Morgen und den Vormittag rollte ich nun entspannt dahin. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, weswegen ich die meiste Zeit im Tempomat bleiben konnte.
Viele Truck Driver regten sich über die Geschwindigkeitsbeschränkung von 55 mph für Trucks in Kalifornien auf. Mir war das eigentlich egal. Mit dem Zehn Gang Getriebe hatte ich bei 55 noch eine erträgliche Lautstärke im Truck. Außerdem fuhr ich auf der fast ebenen Strecke sehr sparsam. Die Verbrauchsanzeige, die ich am Morgen resettet hatte, zeigte inzwischen eine 7 vor dem Komma bei den Meilen pro Gallone. Wenn ich Außerhalb Kaliforniens mit 66 mph fuhr, bekam ich maximal eine 6 vor das Komma.

An der Ausfahrt 257 verließ ich die Interstate 5 für meine Mittagspause. Diese absolvierte ich wieder mal beim TA in Buttonwillow. Aufgrund der dringenden Ladung verzichtete ich auf meine Laufrunde. Ich ging aber zur Willow Ranch und bestellte mir einen California Chicken Burger mit hausgemachtem Kartoffelsalat. Ich ließ mich nicht stressen und genoss in Ruhe mein Essen und nutzte noch die Toilette. So war auch ohne Laufrunde eine gute Stunde um, als ich meinen Weg fortsetzte. Dazu fuhr ich wieder zur I-5 S in Richtung Los Angeles zurück.

Es dauerte nun nicht mehr lange, bis der Tejon Pass vor mir lag. Mit der leichten Ladung kam ich aber locker hinüber. Im Vergleich zu den Bergen, die in unmittelbarer Umgebung von Sacramento lagen, war er sowieso eher harmlos. Es war halt nur die höchste Erhebung auf der Fahrt von Sacramento nach Los Angeles. Nun ging es im Nachmittagsverkehr in den Raum Greater Los Angeles. Das war schon eher ein Problem. Trotz Home-Office und teilweisem Lockdown war in LA immer noch genug los. Die Verkehrsmeldungen vom San Diego Freeway, der I-405, ließen mich erstmal auf der I-5 bleiben. Das war zwar ein Umweg, dürfte aber trotzdem schneller sein, da es auf dem San Diego Freeway mehrere Unfälle gegeben hatte. Südlich von Glendale nahm ich dann erst den Harbour Freeway und schließlich den Santa Monica Freeway zum Ziel.

Schließlich erreichte ich West Los Angeles, wo sich die Niederlassung von Best Buy befand, zu der ich musste. Kurz vor meiner Ankunft bekam ich auch den nächsten Auftrag aufs ORBCOMM:

PICKUP: BBY-CALAX
GATE: ???
TRAILER: RELOAD RE127289
FREIGHT: HOME ACCESSORIES
WEIGHT: 38,830 LB
UNLOAD: CASAN
MARKET: DST5938
PRIORITY: URGENT
REMARKS: ORDER-NO: CA20201058765

WAT-CASAC-CSA

Ich fuhr auf den Hof des Best Buy und meldete mich an. Dabei forderte ich die Ladung für San Diego auch gleich ab. Man wies mir meinen Platz für Entladung und erneuter Beladung zu, sagte aber gleich dabei, dass es dauern könnte. Ich rangierte ans Dock und nun hieß es wieder warten. Irgendwie fand ich es merkwürdig, dass ich jetzt nicht nur den Trailer tauschte, sondern warten musste. Von der hohen Anspannung im Verkehr von LA direkt in die Ruhe der Wartezeit. So nickte ich erstmal ein.

Ich schreckte dann wieder hoch, als das erste Mal die Ameise zur Entladung auf meinen Trailer polterte. Aha, es geht los. Dann entspannte ich mich wieder. Ich hatte mal gehört, dass die Fahrer bei den Handelsketten in Europa selbst zum Be- und Entladen Hand anlegen mussten. Im Vergleich dazu hatten wir es hier wirklich gut. Anstatt jetzt selbst den Trailer leer zu ziehen, konnte ich es mir im Truck gemütlich machen.

Insgesamt stand ich eineinhalb Stunden beim Best Buy am Dock, dann war der Trailer entladen und wieder beladen. Ein Blick auf die Uhr zeigte mir, dass ich jetzt aber schnellstens einen Parkplatz finden musste. Durch die Ladezeiten war meine Schichtzeit ziemlich voll. Wo sollte ich hier auf die Schnelle einen Parkplatz finden? Dann fiel mir das Motel wieder ein, an dem ich im Februar für eine Übernachtung gestanden hatte. Der Reefer lief nicht, also sollte es kein Problem sein, wenn dort noch nicht alles voll war. Vermutlich würde ich auch dorthin leicht über die 14 Stunden kommen, mit der Gesamtfahrzeit hatte ich aber kein Problem. Also riskierte ich es. Über den W Pico Boulevard fuhr ich nach Santa Monica.

Mit einem Blick auf die abendliche Pier fuhr ich weiter zu dem besagten Motel. Ich hatte Glück und fand dort noch einen freien Parkplatz. Es war halt ein Geheimtipp. Ich war jetzt zwar eine Viertelstunde über die 14 Stunden geraten, hatte aber nur 10,5 Stunden Arbeitszeit vorzuweisen. Ich hoffte, dass ich in einer etwaigen Kontrolle auf einen rücksichtsvollen Beamten treffen würde.
Nachdem die Systeme nun auf Pause standen, rief ich bei Pam an. „Du meldest dich aber spät.“, begrüßte mich Pam verwundert. „Sorry, Sweetheart. Hab aber gerade erst Feierabend gemacht.“ „Tim muss doch gleich ins Bett. Da habe ich nicht viel Zeit für dich.“ „Dann lass ihn doch ein paar Minuten länger auf.“ „Wenn du meinst.“ „Ich stehe jetzt mehr rum, weil ich auf die Be- oder Entladung warten muss.“ „War das nicht klar?“ „Eigentlich schon. Ich hatte das nur nicht so eingeplant.“ „Du musst dich ja auch erst daran gewöhnen.“ „Morgen komme ich nach San Diego.“ „Echt? Schade, dass ich nicht dabei bin. Wo fährst du hin?“ „Zum Discount Store im Southland Plaza.“ „Da fährt Mom doch oft hin. Soll ich ihr Bescheid sagen?“ „Ich weiß gerade gar nicht, ob ich dort abladen oder umsatteln soll. Vielleicht bin ich ja nur für ein paar Minuten dort.“ „Und wenn du dort Pause machst?“ „Ich bin gerade in LA. Die Pause käme vermutlich zu früh.“ „Schade.“ „Ich sehe deine Eltern doch Weihnachten.“ „Wenn du jemanden triffst, den wir kennen, grüßt du aber von mir.“ „Natürlich.“ Pam berichtete noch von ihrem Tag mit Tim, dann beschloss sie, den Kleinen ins Bett zu bringen.
Nach dem Telefonat machte ich mir noch ein Paar Sandwiches. Dann schaute ich noch etwas YouTube.

Samstag, den 5. Dezember 2020, 4:45 am, PST, Santa Monica, CA:

Von wegen „It never rains in Southern California“. Albert Hammond lag ein wenig falsch, als er vor fast 50 Jahren den passenden Song schrieb. An diesem Morgen wurde ich vom kräftigen Pladdern des Regens auf dem Dach des Sleepers geweckt. Gut. Es war selten, dass es in Südkalifornien regnete, aber nicht unmöglich. Vor allem im Spätherbst oder Winter. Ich hatte zwar vor, etwas länger zu schlafen, weil ich gestern doch recht spät Feierabend bekommen hatte. Das hatte sich nun erledigt. Wenigstens hätte mein Wecker um fünf Uhr auch Laut gegeben. Dann konnte ich auch jetzt aufstehen. Ich verließ den Truck und rannte schnell zur Rezeption des Motels. Hier gab es auch eine Toilette, die ich, als Nutzer des kostenpflichtigen Parkplatzes ebenfalls benutzen durfte. Nach der Morgentoilette wusch ich mich dort am Waschbecken schnell und putzte die Zähne. Duschen konnte man auch gratis auf dem Parkplatz. Zumindest bei so einem Wetter.

Zurück im Truck, schlüpfte ich in die Fahreruniform und setzte den Kaffee auf. Um viertel vor Sechs begann ich mit der PTI und im Anschluss begann ich den Weg in Pams alte Heimat, die vorübergehend auch meine war.
Ich fuhr auf die CA-1 S und fuhr quasi auf die Santa Monica Pier zu. Dank Dunkelheit und immer noch anhaltendem, kräftigen Regen sah ich da aber nicht viel von. Am Samstagmorgen um sechs Uhr war der Verkehr zwar nicht so dicht, wie in der Woche, trotzdem waren schon genug Leute auf den Straßen im Großraum Los Angeles unterwegs. Mein weiterer Weg führte mich zunächst auf die I-10 E. Über diese ging es nun durch die Stadt.
Was sich bei diesem Wetter wieder zeigte war, dass die meisten Leute in Südkalifornien nicht allzu gut bei Regen fuhren. LAPD und California Highway Patrol waren heute früh im Dauereinsatz um die zahlreichen Unfälle zu bearbeiten, die sich bereits ereignet hatten. Die Feuerwehren und Rettungsdienste kamen bei schwereren Unfällen ebenfalls zum Einsatz.

Der San Diego Freeway war aufgrund der Unfälle sogar zum Teil gesperrt, was mich dazu zwang, erstmal weiter dem Santa Monica Freeway zu folgen, bis ich hinter Downtown Los Angeles auf die I-5 S in Richtung Santa Ana wechseln konnte. Nun war ich wieder in richtiger Richtung unterwegs. Vor allem hatte ich nun das Glück, entgegengesetzt zum größten Teil des Verkehrs zu fahren, der sich ja eher auf die Metropole zu bewegte. Hinter Santa Ana hörte auch der Regen langsam auf. Als ich San Clemente passierte, war es bereits wieder trocken. Beim Hellwerden kam ich nun an die Schauplätze meiner Vergangenheit. Camp Pendleton, Oceanside, Carlsbad. Außerdem ging es nun auf San Diego zu. Was würde wohl Sergeant Major Baldwin sagen, wenn er seinen ehemaligen Drill Instructor nun am Steuer eines 18 Wheelers sehen würde? Besser, ich wusste es nicht. Meinen ehemaligen Stützpunkt konnte ich im Vorbeifahren von der Interstate aus sehen. Anschließend passierte ich Downtown San Diego und Chula Vista. An der Ausfahrt 5A verließ ich die Interstate und wechselte auf die Palm Avenue. Dann die nächste rechts auf den Saturn Boulevard und schon war ich am Southland Plaza Shopping-Center, wo neben dem Walmart noch einige andere Geschäfte waren.

„Neuer Auftrag eingegangen.“, meldete ORBCOMM. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es halb Zehn durch war. ORBCOMM hatte mir Tor 3 zugewiesen. Bevor ich ansetzte, schaute ich nach, wie es denn für mich weitergehen sollte:

PICKUP: CASAN
MARKET: DST5938
GATE: 03
TRAILER: RELOAD RE127289
FREIGHT: USED PACKAGING
WEIGHT: 30,463 LB
UNLOAD: EST-CASAC
PRIORITY: STANDARD

WAT-CASAC-DSN

Ich hatte also wieder Wartezeit. Der Trailer sollte wieder abgeladen und neu geladen werden. Ich setzte den Lastzug an Tor 3 an und hatte jetzt mindestens eine Stunde Pause. Gestern, beim Best Buy hatte das ganze eineinhalb Stunden gedauert. Dann könnte ich mich doch mit meinen Schwiegereltern auf einen Kaffee treffen. Ich suchte Brendas Handynummer aus meinem Speicher und wollte gerade wählen, da stoppte mich eine innere Stimme. Wenn ich dort jetzt anrief, bekamen Brenda und Alejandro einen Mordsschreck, weil sie vermutlich zuerst glauben würden, dass etwas mit Pam wäre. Also rief ich Pam an. „Hallo Darling.“, begrüßte sie mich erfreut. „Hallo Sweetheart. Ich habe jetzt doch ein, zwei Stunden Aufenthalt in San Diego.“ „Du bist gemein.“, antwortete Pam. „Können wir nicht tauschen?“ „Wenn du Scotty findest, der uns hin- und herbeamt.“, sagte ich trocken. „Ich würde mich ja mit deinen Eltern verabreden. Aber wenn ich jetzt deine Mom anwähle, bekommt sie einen halben Herzinfarkt, weil sie glaubt, dir sei was passiert.“ „Kein Problem. Ich rufe Mom an. Du bist am Southland Plaza?“ „Ja.“ „Dann könnt ihr ja vorne beim Starbucks einen Kaffee trinken.“ „Zum Beispiel.“ „Mom hat ja deine Nummer. Sie meldet sich gleich bei dir.“ „Okay, Sweetheart. Glaube mir. Ich hätte euch beide jetzt gerne hier.“ „Dann musst du mit meinen Eltern vorlieb nehmen.“ „Vielleicht melden wir uns gleich mal.“ „Okay.“ Wir legten auf.
Fünf Minuten später rief Brenda an. „Hallo Steve.“, begrüßte sie mich. „Hallo Brenda.“ „Wir wollten sowieso jetzt einkaufen fahren. Treffen wir uns in 20 Minuten vor dem Haupteingang vom Walmart.“ „Okay. Bis gleich.“ Ich wartete noch ein paar Minuten, dann ging ich langsam nach vorne zum Haupteingang.

Dort angekommen, suchte ich den Parkplatz nach Alejandros Caprice ab. Bis jetzt ohne Erfolg. Bei den Leuten, die einkaufen gingen, jemanden zu erkennen, war, Dank der Corona Masken, auch nicht wirklich einfach. Ich suchte aber weiter den Parkplatz und die Passanten ab. „Hey Gringo.“, hörte ich auf einmal von der anderen Seite. Ich drehte mich um und erblickte Miguel. Pams Exfreund. „Hola Miguel. ¿Qué tal?“, begrüßte ich ihn. „Estoy bien. ¿Y tu?“, sagte er. „Estoy bien. Tengo mucho trabajo.“ Miguel musterte mich von oben bis unten. „Ja richtig.“, sagte er etwas abfällig. „Ich vergaß, dass du kein Marine mehr bist, sondern nur noch Camionero.“ „Falsch, Hombre.“, erwiderte ich. „Einmal Marine, immer Marine. Außerdem bin ich immer noch Reservist. Wenn du willst, kannst du es ausprobieren.“ „Du willst dich doch nicht mit deinem Trauzeugen schlagen.“, sagte Miguel. Sein Grinsen sah ich auch durch die Maske. „Wo bleibst du, Querido?“, hörte ich auf einmal. Dann bemerkte ich eine hochschwangere Zelda, die sich uns näherte. „Oh. Hallo Steve.“, begrüßte sie mich. „Ist Pamela auch hier?“ „Hallo Zelda. Zu meiner Überraschung seid ihr immer noch ein Paar. Ich hab euch damals keine drei Monate gegeben.“ „Jetzt bekommt sie sogar meinen Sohn.“, sagte Miguel grinsend. „Tochter.“, sagte Zelda und funkelte Miguel an. „Ist Pamela hier?“, fragte sie abermals. „Pam ist in Sacramento. Ich bin ja beruflich hier. Ich bin jetzt, in meiner Pause, hier mit Brenda und Alejandro verabredet.“ „Schade. Ich hätte mich gefreut sie zu sehen.“ „Habt ihr keinen Kontakt mehr?“, wunderte ich mich. „Doch, klar. Persönlich ist es aber noch was anderes.“ „Wir sind ja um Weihnachten hier. Da könnt ihr euch ja treffen.“ „Wenn ich da nicht im Krankenhaus bin.“, sagte Zelda und blickte auf ihren Bauch. „Ist bald soweit.“, mutmaßte ich. Zelda nickte. „Das Kind kann jeden Tag kommen.“ „Vielleicht bekommen wir ein Christkind.“, sagte Miguel grinsend. „Das sieht dir ähnlich.“, sagte ich ebenfalls grinsend. „Willst du das Kind dann Jesus nennen?“ „Eher nicht. Wird sowieso ein Mädchen.“, sagte Zelda und grinste Miguel triumphierend an. „Wisst ihr nicht, was es wird?“, wunderte ich mich. „Wollte ich nicht.“, sagte Zelda. „Ich fühle aber, dass sie ein Mädchen ist.“ Miguel verzog das Gesicht. Offensichtlich wollte er lieber einen Stammhalter. „Habt ihr inzwischen geheiratet?“, fragte ich. „Nein. Warum?“, sagte Zelda. „Unsere Eltern sind nicht so konservativ wie…“ „Wer ist konservativ?“, fragte Brenda. Pams Eltern hatten sich unbemerkt genähert. „Ihr.“, sagte Zelda. „Ist das schlimm?“, fragte Brenda. „Wie man’s nimmt.“, antwortete Zelda. „Wenn du ein Mädchen bekommst, hat sie spätestens mit drei einen eigenen YouTube Kanal.“, lästerte ich. „Na und?“, sagte Zelda schnippisch. „Warum hast du eigentlich keinen? Wäre sicherlich interessant.“ „Du twitterst auch sicherlich, wenn du aufs Klo gehst.“, sagte ich. „Das brauche ich nicht.“ „Lass uns gehen, Querido.“, sagte Zelda zu Miguel. „Ich muss mich endlich setzen.“ Miguel nickte. „Adiós.“, sagte er zu uns. Dann gingen die beiden und ich wandte mich Brenda und Alejandro zu. „Ein schreckliches Mädchen.“, seufzte Brenda. „Sie war aber immer schon Pamelas beste Freundin.“ „Ich weiß.“, sagte ich nickend. Dann begrüßte ich meine Schwiegereltern erstmal richtig.

„Wo sollen wir hingehen?“, fragte ich die beiden. „Pamela meinte Starbucks.“, sagte Brenda. „Es ist schon Vormittag und ich muss gleich noch eine ganze Weile fahren. Ich könnte auch was essen.“ „Was haben wir denn hier?“, überlegte Brenda. „Viel gibt’s hier nicht.“, sagte Alejandro. „Ihop, Starbucks, All American Sandwich n Pizza, einen kleinen Vietnamesen…“ „Warte.“, sagte Brenda. „Neben dem Vietnamesen ist doch ein Taco Shop.“ „Das hat doch nichts mit mexikanischer Küche zu tun.“, sagte Alejandro abfällig. „Der Geschmack geht aber wenigstens in deine Richtung.“, sagte Brenda. Alejandro warf ihr einen Blick zu, den ich gut von seiner Tochter kannte, wenn ihr was nicht ganz in den Kram passte. Er stöhnte auf und verdrehte die Augen. „Wenn du meinst.“ Ich grinste hinter meiner Maske. „Probieren wir’s.“, beschloss ich und Brenda zwinkerte mir zu. Wir gingen zu Cotijas Taco Shop und holten uns was zu essen. „Hier kann man nicht einmal sitzen.“, meckerte Alejandro. „Wir sitzen sowieso den ganzen Tag rum.“, erwiderte Brenda. Sie warf mir einen aufmunternden Blick zu. „Ich auch. Ich kann gleich noch sieben Stunden fahren.“, sagte ich zu ihrer Genugtuung. Meine Schwiegereltern bestellten sowieso nur eine Kleinigkeit. Sie hatten schon gefrühstückt und jetzt war es gerade mal viertel nach Zehn. Da ich aber noch nichts gegessen hatte, stellte ich mir ein gutes Mittagessen zusammen. Ich schaute bei den Daily Specials, wo ich für weniger als acht Dollar satt wurde. Außerdem schmeckte das Essen wirklich gut. Das musste dann sogar Alejandro zugeben. „Ist zwar kein Vergleich mit dem Essen von Pam oder dir.“, sagte ich zu Brenda. „Kann man aber sehr gut essen.“ Brenda nickte zustimmend. Dann kam sie auf die bevorstehenden Feiertage zu sprechen. „Ihr übernachtet aber bei uns. Oder?“ „Ich weiß nicht. Tim wird auch immer größer. Außerdem wollen wir sicher eine Woche bleiben.“ „Wir bestehen darauf.“, sagte Alejandro. „Ihr wart jetzt ein Jahr nicht hier. Wir haben ein wenig umgebaut. Aus Pamelas altem Zimmer haben wir ein Gästezimmer gemacht. Da steht jetzt ein Kingsize Bett. Da ist für euch genug Platz.“ Ich wollte gerade was sagen, da fiel mir Brenda ins Wort. „Keine Widerrede. Wenn du mit deiner Frau mal alleine sein willst, Schläft Tim bei mir und Alejandro auf der Couch. Ich bin froh, wenn ich sein Schnarchen mal nicht höre.“ „Das stört mich nicht.“, sagte Alejandro. „Was glaubst du, wie oft ich auf der Couch einschlafe.“ „Was ist mit deinen Eltern?“, fragte ich Alejandro. „Die bleiben dieses Jahr in Mexico.“, sagte Brenda. „Sie wollen wegen der Pandemie nicht reisen.“ „Ich habe wohl keine Chance, nein zu sagen.“ „¡No!“, sagte Alejandro. „Na gut.“

Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, gingen wir zu Dritt durch den Walmart. Alejandro und Brenda machten ihren Wochenendeinkauf. Ich stockte die Vorräte im Truck noch ein wenig auf. Anschließend begleitete ich die beiden noch zu ihrem Wagen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging ich langsam wieder zu meinem Truck zurück. Dort angekommen, ging ich zur Thermoschleuse und machte mich bemerkbar. „Noch zehn Minuten, dann sind wir fertig mit Laden.“, sagte man mir. Ich räumte also in Ruhe meine Sachen ein und trank noch einen Kaffee. Dann wurde auch die Rampe eingezogen und ich konnte wieder fahren.

Über Saturn Boulevard und Palm Avenue fuhr ich zurück zur I-5 N. Da ich mich hier in South San Diego befand, stand San Diego auf der Beschilderung. Ich passierte Chula City und Downtown San Diego. Bald hatte ich die Skyline im Rücken und fuhr weiter in Richtung Los Angeles.

Während der Fahrt durch die frühere Heimat dachte ich über den Vormittag nach. Heute hatte ich genug in der Pause zu tun. Gestern hatte ich bereits gemerkt, dass einem die Wartezeit bei einer Ladestelle auch lang werden konnte. An Schlafen war in der Zeit nicht zu denken, da ja ständig eine Ameise in den Trailer polterte und Paletten ablud und wieder auflud. Ich hatte auch nicht jedes Mal Lust, vorne in die Märkte zu gehen. Das ginge auf die Dauer auch ins Geld. An den Lägern ging das sowieso nicht. Hier konnte ich teilweise nichts anderes machen. Essen ging zwar in Ruhe während der Pausenzeiten. Aber sonst?
Dann kamen mit Zeldas Worte wieder in den Sinn. Warum hatte ich keinen YouTube Kanal? Wäre sicher Interessant hatte Zelda gemeint. Bei manchen Strecken hatte ich ja selbst überlegt, ob ich die Speicherkarte meiner Dashcam, die ich mir für den Fall eines potenziellen Unfalls besorgt hatte, behalten sollte, um die schönen Strecken zu dokumentieren. Ich verfolgte ja selbst ein paar Trucker Kanäle, wie zum Beispiel BKR Truck Driving. Mein Bruder war ja vor einiger Zeit selbst mal dem YouTuber mit dem passenden Namen Tom Diesel in Oregon begegnet. Vielleicht wäre das wirklich ein interessantes Hobby. Ich sollte mal mit Pam darüber reden.

Langsam musste ich mich wieder mehr auf dem Verkehr konzentrieren. Ich hatte Santa Ana passiert und passierte dann Anaheim, die Heimat der Anaheim Ducks aus der NHL. Auch an diesem Samstagnachmittag waren die Straßen in und um Los Angeles mal wieder voll. Ich verstand einfach nicht, warum diese Stadt in den Medien so verherrlicht wurde. Gut. An den Stränden des Pazifiks war es hier schön. Ohne Hollywood und seine Filmindustrie wäre es vermutlich nur eine weitere volle und staubige Metropole. Aber der Glamour der Traumfabrik Hollywood, der auch dazu führte, dass sich hier viele reiche und prominente Leute aufhielten, sorgte wohl dafür. Was es mich betraf, war ich froh, als ich Santa Clarita passierte und Greater Los Angeles hinter mir lag.
Ich überquerte den Tejon Pass, der aus dieser Richtung etwas steiler war. Trotzdem kein Vergleich mit anderen Interstates, wie I-70 oder I-80. Auf letzterer lag der Donner Pass ja unmittelbar vor der eigenen Haustür.

Ich folgte weiter der I-5 N in Richtung Heimat. Bei Buttonwillow schaute ich auf mein E-Log. Ich hatte zwar schon wieder mehrere Stunden seit meiner Abfahrt in San Diego gefahren, trotzdem hatte ich noch etwas Fahrzeit. Ein, zwei Stunden konnte ich noch locker fahren. Also blieb ich noch auf der Interstate, währen die Sonne damit begann, langsam zu ihrem Rendezvous mit den Hügeln im Westen zu wandern.

An der Ausfahrt 325 verließ ich schließlich an diesem Abend die Interstate. Für heute sollte der Ort meines Feierabends das Jayne Travel Center in Coalinga, CA sein. Gegen viertel nach Sechs verstummte der Cummins unter der Haube des Kenworth. Anschließend ging ich duschen. Bei der Auswahl des Abendessens musste ich unweigerlich grinsen. Subway war nicht wirklich was, wo ich mein Abendessen zu mir nehmen wollte. Die Alternative hieß Baja Fresh und war ein weiterer Anbieter von mexikanischer Küche. Ich war hier aber schon mal. Damals hatte es mir hier sehr gut geschmeckt. Ich würde aber gerne Alejandros Gesicht sehen, wenn ich das zweite Mal an diesem Tag Tacos, Burritos und Co als Auswahl hatte.

Zurück im Truck folgte das Telefonat mit Pam. „Hallo Darling. Wie ich höre, hast du deinen Vorgänger getroffen.“, sagte Pam lachend zur Begrüßung. „Hey Sweetheart. Da brauche ich dir ja nichts mehr erzählen. Deine Mom hat wohl schon gepetzt.“ „Nicht nur Mom. Zelda fand das verbale Kräftemessen mit Miguel auch höchst amüsant.“ „Apropos Zelda. Du hast mir gar nicht erzählt, dass deine Freundin Schwanger ist.“ „Ich dachte immer, Gespräche über Zelda nerven dich.“, sagte sie neckend. „Prinzipiell hast du recht. Die Tatsache, dass sie und Miguel ein Kind bekommen, hätte mich aber schon interessiert.“ „Warum auch nicht. Wir haben doch auch einen Sohn.“ „Hauptsache, die Geburt kommt nicht als Livestream.“ Pam lachte herzhaft. „Zuzutrauen wäre es ihr. Das würde aber Miguel nicht mitmachen und wer sonst sollte die Kamera bedienen?“ „Apropos Kamera. Sie hat mich gefragt, warum ich keinen eigenen Kanal habe?“ „Willst du jetzt Styling Tipps geben?“, sagte Pam und kam aus dem Lachen nicht mehr raus. „Daran dachte ich nicht. Du meintest aber schonmal, dass du gerne manchmal sehen würdest, wo ich rumfahre.“ „Du meinst…?“ „Ein Trucker Kanal. Ich schaue mir zum Feierabend auch manchmal welche an.“ „So wie der Typ, den Marc damals getroffen hat?“ „So ähnlich.“ „Da solltest du mit deinem Dad drüber reden. Ich weiß nicht, ob die bei Walmart möchten, dass man sieht, zu wem die alles fahren. Ich war ja selbst überrascht, als du erzählt hast, dass ihr auch zu Best Buy oder Costco fahrt.“ „Sowas zeige ich natürlich nicht. Aber so ein bisschen Trucker Alltag, schöne Routen oder Truckstops. Das machen andere auch.“ „Dann gibt es das ja schon.“ „Zelda ist auch nicht die einzige, die über Styling oder Shoppingtipps redet.“ „Da hast du auch wieder recht.“ „Eben.“ „Rede aber trotzdem mit deinem Dad darüber. Oder mit eurem Charlie.“ „Okay.“
Wir sprachen noch darüber, dass Pams Eltern wollten, dass wir in unserem Urlaub bei ihnen wohnten. Außerdem über den Tag von Pam und Tim. Schließlich musste Tim ins Bett und wir beendeten das Telefonat. Anschließend schaute ich in YouTube noch, was es so an Trucker Kanälen gab.

Sonntag, den 6. Dezember 2020, 4:45 am, PST, Coalinga, CA:

Mein Wecker klingelte um viertel vor Fünf. Wieder ein Sonntag, an dem ich früh aufstehen musste. Tim hätte mich sicher zweieinhalb Stunden länger schlafen lassen, als der Wecker. Ich quälte mich aus dem Bett und machte mich soweit fertig, dass ich in den Truckstop gegen konnte. Dort nahm ich mir ein Duschbadezimmer. Morgentoilette, Zähne putzen, rasieren, dann folgte die Dusche, die dann endgültig meine Lebensgeister weckte.

Zurück am Truck machte ich mir noch Kaffee. Um viertel vor Sechs begann ich mit der PTI. Nachdem der Inspection Report ausgefüllt war, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Über die W Jayne Avenue fuhr ich zurück zur I-5 N in Richtung Sacramento. Dann beschleunigte ich auf 56 und legte den Tempomat ein. Am frühen Sonntagmorgen war es recht leer auf der Interstate, so konnte ich entspannt fahren. Die nächsten Stunden liefen dann erstmal ereignislos dahin.

Als ich Stockton passierte, war es neun Uhr durch. Ich vermutete, dass Tim seine Mami auch nicht länger schlafen lassen würde als mich. Dann konnte ich auch bequem zu Hause anrufen. Pam war auch nach dem dritten Klingeln am Handy. „Guten Morgen Darling.“, begrüßte sie mich. „Guten Morgen, Sweetheart. Würdest du mich heute gerne sehen?“ „Was für eine Frage. Natürlich möchten wir dich sehen. Wieso fragst du? Kommst du heute nach Hause?“ „Nach Hause eher nicht. Ich bin aber in einer guten Stunde am Außenlager. Wenn der Trailer wieder ab- und aufgeladen wird, habe ich dort mindestens eine Stunde Aufenthalt. Ansonsten hänge ich noch eine Pause dran.“ „Wir sollen also wieder zum Außenlager kommen.“ „Wir sollen klingt so nach Befehl. Ich würde euch gerne sehen und hoffe, dass ihr das auch wollt. Näher werde ich wohl an zu Hause nicht rankommen.“ „Du legst auch wieder jedes Wort auf die Goldwaage.“, sagte Pam lachend. „Wir sind in einer Stunde am Außenlager.“ „Okay. Bis gleich.“ Wir legten auf.

Knapp eine Stunde später war ich in Sacramento. An der Ausfahrt 522 wechselte ich auf die I-80 E in Richtung Reno. Danach nahm ich den üblichen Weg zum Außenlager am Longview Drive. Pam und Tim standen schon vor dem Tor und warteten. Ich hielt an und ließ die beiden einsteigen. Während die beiden in den Truck kletterten, schaute ich im ORBCOMM nach dem Anliefertor. Tor 4 wunderte mich etwas. Die meisten Anlieferungen wurden auf der Rückseite abgeladen. Altverpackungen ja meist hinten in der Ecke. Also hielt ich noch mal kurz am Bürocontainer. „Hallo Steve.“, begrüßte mich der diensthabende Kollege. „Hi.“, sagte ich knapp. „Mir kommt das komisch vor, dass ich mit Altverpackungen an Tor 4 ansetzen soll.“ „Hast du dir deinen Anschluss noch nicht angeschaut?“ „Nicht wirklich.“ „Deinen Anschluss haben wir schon an Tor 4 bereitstehen. Da am Sonntagvormittag sowieso nicht viel los ist, wollten wir dir ersparen, zweimal anzusetzen. Die Jungs fahren die Altverpackungen rüber.“ „Das nenne ich mal Service.“ „Machen wir auch nicht für jeden.“ „Jetzt sag nicht, dass ihr das macht, weil ich zufällig Murdock heiße.“ „Quatsch. Das wäre eher ein Grund, Dienst nach Vorschrift zu machen.“ Wir mussten beide lachen. „Okay, ich danke euch.“ Ich gab ihm noch einen Dollar für die Kaffeekasse, danach setzte ich an Tor 4 an. Hier, auf der Vorderseite ließ ich Pam und Tim aber im Truck, nicht wie letztens, als Tim hinten von draußen gucken durfte. Als der Truck am Dock stand, schaute ich mir auch den nächsten Auftrag an:

PICKUP: EST-CASAC
GATE: 04
TRAILER: RELOAD RE127289
FREIGHT: HOUSEHOLD APPLIANCES
WEIGHT: 22,572 LB
UNLOAD: COW-ORBNO
PRIORITY: URGENT

WAT-CASAC-DSN

„Übersetzt du uns das Kauderwelsch, bitte?“, sagte Pam stirnrunzelnd. „So schwer ist das doch nicht.“, sagte ich grinsend. „Okay, ich versuch’s.“, sagte Pam. „Die ersten zwei Zeilen soll wohl Außenlager Sacramento, Tor 4 heißen.“ „Korrekt.“ „Dann heißt es wohl, dass du diesen Trailer wieder laden lässt.“ „Genau.“ „Die nächsten zwei Zeilen sind auch klar.“ „Wobei es nicht unbedingt sein muss, dass der Trailer gleich voller Haushaltswaren ist. Das ist in der Regel nur die erste Position der Ladeliste.“ „Verstehe. Die dringende Priorität verstehe ich auch noch. Aber der Rest? Was ist das für eine Kuh?“ Ich musste lachen. „Die Kuh ist Costco Wholesale. CO für Costco und W für Wholesale. Diese Ladung geht…“, ich tippte auf die Zeile. „…zur Costco Niederlassung in Burns, Oregon.“ „Ah, okay. Unten ist die Signatur, oder?“ „Genau. Das ist Dannys Kürzel.“ Pam lachte jetzt auch. „Wenn man’s weiß, ist es plausibel.“

Wir machten es uns nun im Sleeper gemütlich, wo Pam uns einen kleinen Brunch machte. Die beiden erschreckten sich nochmal, als zum ersten Mal die Ameise in den Trailer fuhr. „Ist das immer so ein Gepolter?“ „Ja.“ „Im Auto würde ich jetzt denken, da ist mir einer hinten reingefahren.“ Ich musste wieder lachen. „Genau das ist ja auch passiert. Es ist ein Lagerarbeiter mit einer Ameise hinten in den Trailer reingefahren. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ „Was ist eine Ameise?“, fragte Tim jetzt. „Oh, jetzt wird’s kompliziert.“, sagte ich lachend. „Das Wort hat mehrere Bedeutungen.“ „Eine Ameise ist ein kleines Krabbeltier.“, erklärte Pam. „Ich zeige dir mal eine bei uns im Garten.“ „Und die haben hier Krabbeltiere?“, fragte Tim. „Nein.“, sagte ich nun. „Aber die kleinen Krabbeltier sind, im Verhältnis gesehen, ganz stark. Die können Sachen tragen, die viel größer und schwerer sind, wie sie selbst.“ „Wie ein Truck?“ „Ähm… ein Truck ist einer Ameise auch zu schwer.“ „Och, Daddy.“, sagte jetzt Pam lachend. „Tim meinte, dass ein Truck auch große und schwere Sachen transportiert.“ „Ach so.“, sagte ich jetzt auch lachend. „So ähnlich.“ Jetzt schaute ich Pam fragend an. „Wie erkläre ich Tim jetzt Flurförderfahrzeug oder Elektrohubwagen?“ Pam zuckte auch nur mit den Schultern. „Weißt du was ein Gabelstapler macht?“, fragte ich Tim. „Gabel ist zum Essen.“, sagte Tim. „Kennst du die Dinger, die einem Truck was aufladen?“, fragte Pam. Tim überlegte kurz. Erst schüttelte er den Kopf, dann fragte er auf einmal: „Die gelben?“ „Was meinst du?“, fragte Pam. „Wie Auto oder Bagger mit so Dinger vorne dran.“ „Genau. Das ist ein Gabelstapler. Das heißt so, weil die Dinger vorne, wie eine Gabel aussehen.“ Tim nickte eifrig. „Das meine ich.“ „Eine Ameise ist so ähnlich wie ein Gabelstapler, nur kleiner. Damit man damit in den Trailer reinfahren kann.“ „Wie kommen die denn da hoch?“ Jetzt stand ich wieder auf dem Schlauch. „Wo hoch?“ „Über die Räder von dem Trailer.“, sagte Tim. „Ach so. Der Boden in der Lagerhalle ist so weit oben, wie die Ladefläche vom Trailer. Verstehst du?“ Tim nickte. „Und warum heißt das nicht kleiner Gabel… dings?“ „Weil die auch so stark sind, wie die Krabbeltiere hat eine Firma, die die baut, die so genannt.“ Tim Überlegte noch. „Ein Auto heißt ja auch nicht nur Auto.“, erklärte Pam. „Unser Auto heißt ja zum Beispiel Ford.“ Das hatte Tim schonmal gehört. Seine Augen strahlten wieder. „Aha.“, sagte er noch.

Die Zeit lief dann wieder mal viel schneller, weil Pam und Tim bei mir waren Wir hielten ja unseren Brunch und spielten hinterher noch ein Spiel, was Pam mitgebracht hatte. Dann merkte ich auf einmal, wie die Rampe vom Trailer genommen wurde. Ich ging nach vorne und schaute in den Spiegel. Die Ampel am Dock stand auf grün. Die Jungs hatten wohl wirklich nicht so viel zu tun, so brauchten sie heute keine eineinhalb Stunden zum Abladen und Laden. „Soll ich Tim gleich noch zeigen, wie ich am Trailer die Achsen verschiebe?“, fragte ich Pam. „Besser nicht.“, antwortete sie. Dann versucht er das an seinem Spielzeug Truck und bricht dabei die Räder am Trailer ab.“ Ich musste grinsen. „Das ist ihm zuzutrauen. Dann bleibt ihr hier drin, bis wir vom Gelände sind.“ Ich setzte den Lastzug vom Dock ab, schloss die Türen und schob die Achsen an die richtige Position. Anschließend fuhr ich vom Gelände. Draußen, am Parkplatz hielt ich wieder an und ließ Pam und Tim aussteigen. Draußen verabschiedete ich mich noch mit Umarmung und Küssen von den Beiden. Danach fuhr ich los und sah noch im Spiegel, wie sie mir zum Abschied winkten.

Ich fuhr dann zur Interstate und nahm die I-80 E in Richtung Reno. Nun hatte ich den Donner Pass vor mir. Mit der relativ leichten Ladung ging es anfangs gut. Dann hatte ich aber Pech. Ich lief auf einen untermotorisierten Day Cab Truck mit STAA Double auf. Als ich zum Überholen rauswollte, kam eine Kolonne Fahrzeuge auf der linken Spur und ich kam nicht raus. Nun war mein Schwung weg und ich konnte mir das Überholen vorerst schenken. Schließlich hatte ich aber wieder so viel Schwung bekommen, dass ich an dem Truck vorbeikam. Kurz darauf war er aus dem Spiegel verschwunden. Mehr, als 350 PS hatte der Truck sicher nicht. So ganz bekam ich an den Steigungen den Schwung aber nicht mehr wieder, den ich ohne das Hindernis gehabt hätte, so ging es an den steileren Stellen auch für mich nur recht langsam hoch.

Schließlich erreichte ich aber die Passhöhe. Danach lief es wieder besser. Bald war Nevada erreicht und kurz darauf auch Reno. An der Ausfahrt 15 nahm ich dann den Abzweig auf die US-395 N in Richtung Susanville. 20 Meilen fuhr ich nach dem Abzweig, dann war ich wieder in Kalifornien und erreichte die CDFA Inspection Station, Long Valley. Ich erklärte dem Kontrollbeamten, dass ich nonstop von Sacramento bis hierhin gefahren war und Nevada nur passiert hatte. Da ich auch nur Nonfood Ware geladen hatte, konnte ich umgehend weiterfahren. In Susanville bog ich rechts ab und folgte weiter der US-395 N. Langsam konnte ich nun wieder schauen, wie weit ich noch kommen würde. Wie vermutet kam ich mit meiner Zeit noch bis nach Alturas, wo ich in der Nähe des Außenlagers Feierabend machte. Dort ging ich dann auch hin, um noch mal die Toilette zu benutzen. Ich grüßte den Kollegen im Bürocontainer, der mir, als Betriebsangehörigem den Zugang erlaubte.

Auf dem Rückweg zum Truck ging ich noch mal zu ihm. Irgendwie hatte er auf mich einen bedrückten Eindruck gemacht. „Hey, was ist los?“, fragte ich ihn dann. „Habt ihr Ende November auch eine Betriebsversammlung gehabt?“, fragte er mich. Ich nickte. „Ja, warum?“ „Wir auch.“ „Mit dem Umzug unseres Zentrallagers habt ihr hier aber sicher nichts zu tun.“ „Das nicht.“, sagte er. „Was dann?“, fragte ich. „Das Lager hier wird zum Jahresende geschlossen.“, sagte er. „Wir haben unsere Kündigung bekommen.“ „Das klingt nicht gut.“ „Wir waren ja während der Brände im Spätsommer quasi abgeschnitten von allem. Da hat man wohl gemerkt, dass dieses Lager nicht unbedingt gebraucht wird.“ „Das hat ja wohl auch alles sehr viel Geld gekostet.“ „Woher willst du das wissen?“ Jetzt sollte ich keinen Fehler machen. Ich war wieder mal froh, dass wir nur die Vornamen auf den Uniformhemden stehen hatten. Wenn ich jetzt sagen würde, dass mein Vater der Gebietsleiter ist, der offensichtlich die Schließung angeordnet hat, würde mir das sicher nicht gut bekommen. „Gerüchte. So was hört man bei uns in Sacramento.“, sagte ich also nur. „Wurde euch kein Ersatz angeboten?“ „Doch schon.“, sagte er. „In Susanville wird ein neues Food Lager aufgemacht. Da könnten wir sofort anfangen.“ „Aha.“ „Das sind 90 Meilen von hier. Wer will denn so weit zur Arbeit fahren?“ „Dann bleibt einem nur der Umzug.“ „Wenn ich ein Mobile Home hätte, würde ich das sogar machen.“, sagte er. „Wir haben hier aber vor 15 Jahren neu gebaut. Noch vor der Immobilien-Krise. Wir hätten das Haus damals schon fast verloren. Baudarlehen bei Lehman Brothers. Mit Ach und Krach haben wir uns aus dem Sumpf gezogen. Soll ich das Haus etwa jetzt verkaufen und noch mehr Geld verlieren?“ Ich verstand das Problem. „So geht das vielen hier.“ „Und jetzt?“ „Keine Ahnung. Wir können nur hoffen, dass jemand das Lager kauft und der vielleicht Personal braucht. Viel Auswahl hast du hier draußen nicht.“ „Sorry, Mann.“ „Du kannst ja nichts dafür. Falls sich aber der Murdock noch mal hier blicken lässt, möchte ich nicht in seiner Haut stecken.“ Ich nickte. „Lass dir den Abend nicht vermiesen. Du hast ja noch einen Job.“ Ich verabschiedete mich von ihm und ging zurück zum Truck. Manche Sachen verstand ich nicht. Einerseits kannte ich die Aussagen meines Vaters, die er mir Thanksgiving noch gesagt hatte. So verstand ich auch, dass man Kosten reduzieren musste und das Lager schloss. Aber warum machte man dann in Susanville ein neues Food Lager auf? Dann hätte man ja auch dieses Lager hier umbauen können. Da mir das aber keiner beantworten würde, zwang ich mich dazu, nicht weiter darüber nachzudenken. Zum Glück wusste hier keiner, dass ich Frank Murdocks Sohn bin.

Zurück im Truck, telefonierte ich noch eine Weile mit Pam, der ich auch davon erzählte. Sie riet mir aber auch nur, nicht weiter darüber nachzudenken und vor allem keinem zu sagen, wer mein Dad ist. Nach dem Telefonat machte ich mir aus meinen Vorräten noch was zu essen, danach schaute ich noch eine Weile fern.

Montag, den 7. Dezember 2020, 4:45 am, PST, Alturas, CA:

Auch heute klingelte mein Wecker erst gegen viertel vor Fünf. Ich machte ihn aus und zog mir die Fahreruniform an. Dann ging ich wieder zum Außenlager rüber. Dort angekommen, musterte mich der Security Mann von oben bis unten. „Guten Morgen. Bist du der Fahrer, der da vorne mit seinem Truck parkt?“ „Guten Morgen. Genau der bin ich.“ „Willst du hier anliefern oder abholen?“ „Weder, noch.“, antwortete ich. „Als Betriebsangehöriger von Walmart würde ich hier aber gerne die Toilette und die Dusche benutzen.“ „Okay. Noch geht das ja.“ „Habe ich gestern schon gehört, dass man euch wegrationalisiert hat.“ Er zuckte nur mit den Schultern. „Zum Glück habe ich hier nur zur Miete gewohnt. Ich bin dann ab Januar in Susanville.“ „Dein Kollege gestern hatte da andere Ansichten.“ „Der hat ja auch ein Haus hier, was er noch abzahlt.“ „Kann ich jetzt hier duschen?“, wechselte ich das Thema. „Kein Problem. Bleib aber nicht viel länger, als bis halb Sechs. Wegen dem Schichtwechsel um sechs Uhr.“ „Okay.“ Ich ging in den Sanitärbereich und erledigte meine Morgenroutine im Schnellverfahren. Als ich wieder auf dem Weg zum Tor war, kamen mir auch die ersten Frühschichtler entgegen.

Im Truck stellte ich die Kaffeemaschine an und verstaute meine Duschutensilien. Mein Duschtuch hängte ich zum Trocknen auf.
Als ich mich in den Systemen des Trucks anmeldete, fiel mein Blick auf das Datum. Der 7. Dezember war nicht unbedingt ein Datum, an welches die Amerikaner gerne zurückdachten. Vor 79 Jahren begann in den frühen Morgenstunden der Angriff der Japaner auf Pearl Harbor. Als ehemaliger Ausbilder der Marines waren mir solche Daten geläufig.
Nachdem ich den ersten Schluck Kaffee intus hatte, begann ich mit der PTI, die ich wieder Mal mit Hilfe der Taschenlampe durchführen musste. Gegen sechs Uhr setzte ich meinen Weg nach Burns fort.

Dazu folgte ich nun weiter der US-395 N in Richtung Oregon. Eine halbe Stunde später hatte ich den Staat erreicht und eine weitere halbe Stunde später passierte ich Lakeview. Auch hier folgte ich weiter der US-395 N. Am Ortsende von Lakeview war dann rechterhand eine LKW-Werkstatt mit Chevron Tankstelle. Das Ganze nannte sich Fastbreak Convenience Store – Lakeview. Hier füllte ich die Tanks des Kenworth wieder auf. Ich bekam knapp 274 Gallonen Diesel zum günstigen Preis von $ 2,82 pro Gallone in die Tanks. 773 Dollar wurden dann per Techron Karte bezahlt. Für eine Pause war es zu früh, also fuhr ich sofort weiter. Es ging dann erst einmal weitere 111 Meilen weiter. Dabei wurde es auch langsam hell. Viel gab es aber nicht zu sehen. Hier, im Osten Oregons war die Landschaft im Vergleich zum Rest des Staates doch sehr langweilig.
Nach den besagten 111 Meilen traf die US-395 auf die US-20. Die weitere Trasse gen Norden teilten sich die Highways. Eine knappe halbe Stunde später hatte ich Burns erreicht. Bei der Ortsdurchfahrt sah ich, dass die Arbeiter an einer Straßenbaustelle wohl einen schlechten Montagmorgen erwischt hatten. Einer der Arbeiter hatte offensichtlich eine Leitung erwischt.

An der Kreuzung, an der man links abbiegen musste, um den Highways weiter zu folgen, sollte ich aber rechts in die S Broadway Avenue abbiegen. Linkerhand hatte ich dann das Costco Lager liegen. Ich musste links in die E Jackson Street fahren, um auf das Gelände zu kommen. ORBCOMM gab mir Tor 5 an. Da es tatsächlich frei war, setzte ich den Zug sofort ans Dock. Anschließend schaute ich nach dem nächsten Auftrag:

PICKUP: COW-ORBNO
GATE: 05
TRAILER: RELOAD RE127289
FREIGHT: TABLEWARE
WEIGHT: 33,936 LB
UNLOAD: CABFL
MARKET: SUC1574
PRIORITY: STANDARD

WAT-CASAC-KMU

Meine Schwägerin war offensichtlich pünktlich wieder aus Minnesota zurück und verpasste mir einen Anschluss nach Bakersfield. Sofern es von dort eine Ladung nach Hause gab, wäre alles in Ordnung. Aber das sah ich dann erst morgen. Ich meldete mich kurz an und forderte dabei auch die Ladung nach Bakersfield ab. Nun hieß es wieder mal warten, warten, warten. Genug Zeit für meine Pause hatte ich jedenfalls. Also ging ich in den Sleeper und machte mir aus meinen Vorräten ein leckeres Mittagessen fertig. Das konnte ich anschließend auch ganz in Ruhe essen. Ich hätte von der Zeit auch noch einen Mittagsschlaf machen können. Wäre das Gepolter der Ameise auf dem Trailer nicht gewesen. Um zehn Uhr hatte ich am Dock gestanden, um viertel vor Zwölf war ich dann endlich abfahrbereit. Ich setzte von der Rampe ab, korrigierte die Stellung der Achsen und schloss die Türen. Nun konnte ich endlich meinen Rückweg nach Kalifornien antreten.

Ich fuhr zurück zur US-395, die ich nun in Richtung Süden nahm. Eine halbe Stunde später war ich wieder an dem Abzweig, wo sich US-20 und US-395 trennten. Ich nahm die gleiche Strecke, wie auf dem Hinweg und folgte weiter der US-395 S. Zwei Stunden später erreichte ich wieder Lakeview.

Hier die Tanks wieder zu füllen, befand ich für überflüssig. So viel war jetzt auch noch nicht aus den Tanks raus. Etwas später, immer noch in Lakeview, musste ich links abbiegen, um weiter der US-395 S zu folgen. Eine halbe Stunde später war ich wieder in Kalifornien.
Auf dem Hinweg hatte ich nicht darauf geachtet. Daher wunderte ich mich jetzt, dass erstmal keine CDFA Kontrollstelle kam. Diese kam erst eine weitere halbe Stunde später, kurz vor Alturas. Mit Non Food Ladung und keinem frischen Obst oder Gemüse an Bord war ich aber auch schnell wieder weg.
Kurz, nachdem ich am Außenlager vorbei war, konnte ich nun abermals links abbiegen, um der US-395 S weiter in Richtung Susanville zu folgen. Auch dort folgte ich später weiter der US-395 S in Richtung Reno.
Die Sonne war schon hinter den Bergen der Sierra Nevada verschwunden, als ich Nevada und auch Reno erreicht hatte. Auch meine Fahrzeit zerrann mir mittlerweile zwischen den Fingern. Ich erreichte aber noch die Interstate 80, die ich nun in Richtung Sacramento nahm. Diese verließ ich dann an der Ausfahrt 2 und wechselte auf die Gold Ranch Road. Am Gold Ranch Casino & RV Resort hielt ich an und füllte hier die Tanks nochmal.
Aus Chevron war hier offensichtlich inzwischen Sinclair geworden und auch sonst war man hier inzwischen sehr „Anti Trucker“ geworden. Heute blieb mir nichts anderes mehr übrig. Ich musste hier stehenbleiben. Für die Zukunft beschloss ich aber, diesen Ort zu meiden und lieber eine Schleife nach Sparks zu machen, wo es mit zwei Truckstops von TA / Petro genug Truck Parkplätze gab. Da Sinclair natürlich keine Techron Karte akzeptierte, musste ich heute die Firmenkreditkarte nehmen, die wir nur nehmen sollten, wenn es nicht anders ging. Vermutlich wäre es so billiger gewesen, die 79 Gallonen am Platz zu tanken, als mit dieser Karte hier zum Preis von $ 3,11. Anschließend parkte ich quer über die PKW-Parkplätze und hoffte, dass mich hier vor morgen früh keiner wegjagen würde. Nach dem obligatorischen Telefonat mit Pam schaute ich noch etwas YouTube, bevor ich mich zum Schlafen hinlegte.

Dienstag, den 8. Dezember 2020, 5:00 am, PST, Reno, NV:

Offensichtlich hatte ich Glück. Zumindest hatte keiner meine Nachtruhe gestört, um mich hier zu verscheuchen. Ich hatte aber auch schon mitbekommen, dass man die Truckdriver von Walmart etwas besser leiden konnte, als andere. Die Verherrlichung der Truckdriver, wie es sie früher einmal gab, war ja auch in den USA inzwischen weitgehend Vergangenheit. Wenn man uns vor 40 oder 50 Jahren noch als die legitimen Nachfolger der ersten Siedler betrachtete, die im 19 Jahrhundert mit Planwagen gen Westen fuhren, war man im 21 Jahrhundert auch hier für viele eher ein Hindernis auf den Straßen. Trucks mit Werbung für Lebensmittel oder Konsumgüter, beziehungsweise deren Händler wurden aber noch „geduldet“. Man fuhr ja deren Tiefkühlpizza in den Supermarkt. Vielleicht duldete man mich deswegen noch hier auf dem Parkplatz.

Jetzt, um fünf Uhr, stand ich auf und setzte die Kaffeemaschine in Gang. Anschließend ging ich in die Tankstelle und nutzte dort die Toilette. Auch eine Schnellwäsche im Waschraum gönnte ich mir. Danach ging ich zurück zum Truck, wo ich in die Fahreruniform schlüpfte. Gegen viertel vor Sechs begann ich mit der PTI, an deren Anschluss ich losfuhr.

Über die Gold Ranch Road fuhr ich zurück zur I-80 W in Richtung Sacramento. Kurz darauf erreichte ich Kalifornien. Mein Zwischenstopp an der CDFA Kontrollstelle, Truckee gehörte heute zur Routine. Für die Waage bekam ich einen Bypass und an der Einfuhrkontrolle für Obst und Gemüse war ich, Dank Non Food Ladung schnell wieder weg. Nun konnte ich den Donner Pass in Angriff nehmen.

Zwei Stunden später hatte ich Sacramento erreicht. Südlich des McCellan Airports und somit in unmittelbarer Nähe des neuen Zentrallagers wechselte ich auf die I-80 BUS, den Capital City Freeway. Beim Vorbeifahren achtete ich darauf und war mir ziemlich sicher, den neuen Lagerkomplex entdeckt zu haben. Da aber noch keine Walmart Beschilderung an der Halle war, war ich mir nicht ganz sicher. Wenn ich richtig lag, war es eine moderne Lagerhalle, die ein wenig höher war, als die alte Halle. Das deutete auf ein Regallagersystem hin, was die größere Kapazität erklären würde. Der Bürobereich hatte eine moderne Verglasung, die nach außen verspiegelt und somit vermutlich wärmedämmend war.

Ich folgte dem Capital City Freeway weiter, bis er zum S Sacramento Freeway und somit zur CA-99 S wurde. Nun kam ich zu Hause vorbei. Für eine Pause war es mir aber noch zu früh. Auch Pam und Tim waren sicher noch nicht soweit fertig, um raus zu gehen. Also blieb ich auf dem Highway und hielt mich weiter in Richtung Fresno.

Der S Sacramento Freeway wurde zum Golden State Highway und meine Reise auf diesem ging ereignislos durch den weiteren Morgen und den Vormittag.
Gegen Mittag hatte ich Fresno erreicht. Nun wurde es doch langsam Zeit für die Mittagspause. Also verließ ich den Highway an der Ausfahrt 132A, Ventura Street. Über die Golden State Acc Road ging es auf den Golden State Boulevard. An diesem lag der Fifth Wheel Truck Stop. Hier hielt ich für meine Mittagspause. Nach Benutzung der Toilette gab es dann indische Küche zum Lunch. Ich aß aber nur eine Kleinigkeit und blieb auch nicht allzu lange. Ich würde sicherlich gleich in Bakersfield wieder genug Aufenthalt haben. Um ein Uhr machte ich mich auf die Schlussetappe nach Bakersfield.

Dazu fuhr ich wieder zurück auf den Golden State Boulevard. Über die Central Avenue und Chestnut Avenue fuhr ich auf die CA-99 S in Richtung Bakersfield. Nun hatte ich noch 107 Meilen auf dem Golden State Highway zu fahren, dann hatte ich die Ausfahrt 20, Panama Lane erreicht, die sich unmittelbar am Supercenter befand. ORBCOMM wies mir Tor 3 zum Entladen zu. Auch mein Anschluss stand bereits im System:

PICKUP: CABFL
MARKET: SUC1574
GATE: 03
TRAILER: RELOAD RE127289
FREIGHT: USED PACKAGING
WEIGHT: 30,463 LB
UNLOAD: EST-CASAC
PRIORITY: STANDARD

WAT-CASAC-JMU

Mein Schwesterchen holte mich also nach Hause. Jessy konnte also auch nett. Ich fuhr zu Tor 3 und setzte den Trailer ans Dock. Nun war wieder mal Warten angesagt. Um drei Uhr hatte ich am Dock gestanden, ich war schon gespannt, wann ich wieder losfahren konnte. Die Antwort darauf hieß dann viertel vor Fünf. An diese Warterei musste ich mich erstmal gewöhnen. Ich hatte heute, wie in den letzten Tagen schon gemerkt, dass ich dabei müde wurde. Vielleicht sollte ich in Zukunft während der Zeit laufen gehen.

Ich setzte den Trailer vom Dock und schloss die Türen. Dann machte ich mich auf den Heimweg. Zum Glück war ich fast sofort wieder am Highway. So sparte ich mir wenigstens den Berufsverkehr in der Stadt. Nun ging es über die CA-99 N wieder in Richtung Fresno. Zweieinhalb Stunden konnte ich theoretisch noch fahren. Die würde ich aber sicher nicht mehr voll ausschöpfen. Falls ich morgen nicht mehr raus musste, konnte ich eigentlich auch jetzt schon stehenbleiben. Ich fuhr dann aber noch bis dahin, wo ich meine Mittagspause gemacht hatte. Ich fuhr also wieder bis Fresno und nahm dann die Ausfahrt 127. Schließlich stand ich wieder auf dem inzwischen recht vollen Fifth Wheel Truck Stop.

Auf ein weiteres Mal indische Küche an diesem Tag hatte ich keine Lust, also machte ich mir im Truck ein paar Sandwiches fertig. Anschließend folgte wieder das obligatorische Telefonat mit Pam. Danach ließ ich den Tag vor dem Fernseher ausklingen.

Mittwoch, den 9. Dezember 2020, 4:45 am, PST, Fresno, CA:

Um viertel vor Fünf klingelte mein Wecker wieder. Widerwillig stand ich auf. Morgen durfte ich dann endlich wieder etwas länger schlafen. Ich setzte meine Kaffeemaschine in Gang und nahm mir im Anschluss meine Duschutensilien. Dann ging ich zum Duschen in den Truckstop. Da ich heute nach Hause kam, erledigte ich auch wieder das volle Programm.

Um viertel vor Fünf war ich wieder im Truck und hatte auch den ersten Schluck Kaffee intus. Da konnte ich auch in Ruhe mit der PTI beginnen. Nachdem diese erledigt war, machte ich mich auf den Weg nach Hause. Über den Golden State Boulevard und die Central Avenue fuhr ich zur CA-99 N in Richtung Sacramento. Dort beschleunigte ich den Lastzug auf 56 und legte den Tempomat ein. Jetzt ging es entspannt in den Morgen. Bald setzte der Berufsverkehr ein und ich musste mehr Konzentration auf den Verkehr legen. Zu großen Teilen lief es aber so gut, dass ich den Tempomat eingelegt lassen konnte.

Kurz bevor ich Stockton erreichte, wurden die Gespräche auf dem CB-Funk etwas lauter und hektischer. Ich hörte dann auch etwas genauer hin. „An die Kollegen, die northbound unterwegs sind. Bei Elk Grove hat sich ein Unfall im Berufsverkehr ereignet. Ist zwar nichts Schlimmeres passiert, die Fahrzeuge können aber nicht mehr selbst aus dem Weg gefahren werden. Der Verkehr wird wegen den Bergungsarbeiten nur sehr langsam über die Standspur an der Unfallstelle vorbei geleitet. Dahinter sind inzwischen etwa 8 bis 10 Meilen Rückstau. Wenn ihr nach Sacramento oder weiter nach Norden wollt, nehmt ihr besser die Interstate 5.“ „Moment mal. Auf der Interstate 5 ist bei Sacramento doch eine Baustelle.“ „Da läuft es aber besser, als momentan über Elk Grove.“ „Okay, danke für den Hinweis.“
Das klang für mich auch so, als sollte ich besser auf die I-5 wechseln. Auf einen Stau in dieser Länge hatte ich nämlich ebenfalls keine Lust. Also wechselte ich in Stockton auf die CA-4 W und kurz darauf auf die I-5 N. Bis Sacramento lief es dann auch wieder. Dort kam dann die Baustelle. Obwohl man hier heute sogar auf eine Spur verengt hatte, lief es immer noch einigermaßen hier durch.

Nach der Verengung lief es dann auch wieder. An der Anschlussstelle 522 wechselte ich auf die I-80 E in Richtung Reno und verließ diese an der Ausfahrt 93, die mich zum Longview Drive brachte, an dem das Außenlager lag. Hier kam ich dann gegen viertel nach Elf an. Der Trailer sollte wieder in die hintere Ecke, wo die Altverpackungen abgeladen wurden. Laut System sollte ich ja ausladen. Daher hatte ich nun noch etwas Wartezeit. Die nächste Anweisung entschädigte mich aber dafür:

RESET UNTIL FR. 5AM

WAT-CASAC-KMU

Obwohl ich noch fast zehn Stunden übrighatte, schickte mich Keela in den Reset. Da konnte ich auch gerne eine halbe Stunde auf das Entladen des Trailers warten. Um zwölf Uhr war er dann leer und ich konnte mich auf den Weg nach Hause machen. Ich nahm die übliche Strecke zum Zentrallager. Da immer noch gut was los war, brauchte ich etwa eine dreiviertel Stunde, bis ich den Truck dort parkte. Ich erledigte noch schnell den restlichen Papierkram, packte meine Schmutzwäsche zusammen und sah dann zu, dass ich nach Hause kam. Gegen viertel nach Eins kam ich dann zu Hause an.

„Mami, Daddy ist zu Hause.“, rief Tim, der mich wieder mal als erstes entdeckte. „Hast du mir was mitgebracht?“, fragte er mich dann. „Nee. Das ist nur die Wäsche, die Mami waschen soll.“
Pam kam jetzt auch in den Flur. „Du bist aber zeitig da.“, sagte sie erfreut und gab mir dann einen langen Begrüßungskuss. „Hallo Sweetheart.“, sagte ich anschließend. „Keela war nett zu mir und hat mich nicht nochmal losgeschickt.“ „Das war wirklich nett. Leider sind wir gerade mit dem Mittagessen fertig. Ich habe aber noch was übrig. Möchtest du das jetzt haben?“ „Gerne. Ich ziehe mich nur schnell um.“ „Hände waschen nicht vergessen.“, sagte sie und grinste mich frech an. „Okay, Mami.“, sagte ich und grinste zurück.

Nach dem Mittagessen verabschiedete ich mich nochmal für eine Stunde und ging laufen. Da war ich die ganze Woche irgendwie nicht zu gekommen. Danach ging ich schnell duschen und verbrachte dann den Nachmittag mit Frau und Kind. So war auch dieser im Nu wieder vorbei.
Der Abend kam. Es folgten Abendessen und schließlich Tim ins Bett bringen. Danach fiel ich ziemlich kaputt auf die Couch. „Was ist los, Darling?“, wunderte sich Pam. „Ach ich weiß nicht. Irgendwie bin ich wohl urlaubsreif.“ „Das ist doch klar.“ „Ja. Außerdem hatte ich ja jetzt die erste Woche ohne drop and hook. Diese Warterei bei den Ladestellen kann auch ganz schön nerven.“ „Das kann ich mir vorstellen. Wenn du sonst nur den Trailer getauscht hast und wieder los bist.“ „Eigentlich soll das ja ein Gemisch aus beidem werden. Aber diese Woche habe ich kein einziges mal umgesattelt.“ „Das muss sich sicher noch einspielen.“ „Kann sein.“ „Wenigstens musst du das nicht noch selbst machen.“ „Was?“ „Das Be- und Entladen.“ „Stimmt. In Europa muss man das wohl.“ „Wir sind ja zum Glück nicht in Europa.“ Pam kam zu mir und begann meine Schultern zu massieren. „Ah. Das tut gut.“, sagte ich. Sie machte noch eine Weile weiter dann packte ich sie und zog sie herum. Dabei landete sie auf mir. „Hey.“, sagte sie. „So kann ich dich nicht massieren.“ „Aber küssen.“, sagte ich und gab ihr anschließend einen langen Kuss. „Wenn du sowas willst, gehen wir vielleicht besser ins Schlafzimmer. Im Bett haben wir mehr Platz, als auf der Couch.“ „Dein Wunsch ist mir Befehl.“

Donnerstag, den 10. Dezember 2020, 8:00 am, PST, Sacramento, CA:

„Daddy, wach werden.“, hörte ich seit langer Zeit mal wieder als erstes. Ich machte vorsichtig die Augen auf und sah in das strahlende Gesicht meines Sohnes. „Guten Morgen, Tim.“, murmelte ich. „Guten Morgen, Daddy. Bist du jetzt wach?“ „Ich glaube schon.“ „Daddy ist wach.“, sagte er. „Gut.“, sagte Pam. Ich drehte mich um und sah in die dunkelbraunen Augen meiner Frau. Sie lächelte mich an. „Guten Morgen, Darling.“ „Hallo Sweetheart. Ist irgendwas los?“ „Nein. Warum?“ „Es klingt nur so, als hättet ihr euch jetzt vorgenommen, mich aus irgendeinem Grund zu wecken.“ „Okay, das stimmt. Dein Sohn und ich wollen einfach etwas Zeit mir dir verbringen.“ „Okay. Dann hat es keinen Sinn, zu sagen, dass ich noch schlafen möchte.“ „Nein.“, sagte Tim. „Jetzt nicht mehr schlafen. Heute Abend wieder.“ „Aha.“, sagte ich. „Ich glaube, wir müssen Daddy noch etwas wachkitzeln.“, sagte Pam. Dann begann sie mich zu kitzeln. Natürlich wehrte ich mich und kitzelte die beiden ebenfalls. Daraus entwickelte sich hinterher eine Kissenschlacht, wobei jeder gegen jeden kämpfte. Schließlich hatten wir genug getobt und ich stand auf. Ich verschwand kurz im Bad, während Pam das Frühstück machte.

Nach dem Frühstück ging ich ein Stündchen laufen, danach duschen.
Den weiteren Vormittag beschäftigte ich mich mit Tim, während Pam sich um Haushalt und Wäsche kümmerte. Zwischendurch kam sie aber immer mal wieder vorbei und holte sich Küsse und Streicheleinheiten bei mir ab. Auch der weitere Tag verging wie im Flug.
Am Nachmittag gingen wir wieder mal mit Tim zum Spielplatz. Da jetzt auch mal andere Kinder da waren, kam Tim auch mal mit Gleichaltrigen Kindern in Kontakt. „Ich glaube, das fehlt ihm sonst ein wenig.“, sagte Pam, während wir den Kindern beim Spielen zusahen. „Normal wäre er schon ein halbes Jahr im Kindergarten und hätte sicher schon ein paar Freunde hier.“Tja. Verrückte Zeiten.“, sagte ich. „Ich spiele ja schon viel mit ihm. Es ist aber immer noch was anderes, ob er nur mit seinen Eltern spielt oder eben mit anderen Kindern.“ „Hatte er in San Diego eigentlich andere Kinder als Freunde?“ „Ein paar.“, sagte Pam. „Es gab ja auch noch andere Soldatenfamilien in unserer Wohngegend. In San Ysidro hätte er sicherlich mehr Kinder im gleichen Alter gehabt.“ „Wer konnte schon ahnen, dass kurz nach unserem Umzug Corona kommen würde.“ Wir sahen zu, wie Tim mit den anderen spielte. Wir wussten natürlich, dass die Ansteckungsgefahr so vorhanden war, das Risiko gingen wir aber ein. Tim spielte aber schön mit den anderen. Das war uns im Moment wichtiger. Wir hatten ja auch niemanden im direkten Umfeld, für den es so ein erhöhtes Risiko war, weil andere Faktoren mitspielten.
Als es langsam dunkel wurde, gingen wir dann wieder nach Hause. Tim plapperte auf dem Rückweg wie ein Wasserfall. Es hatte ihm richtig Spaß gemacht, mit den anderen Kindern zu spielen. Zu Hause machte Pam schnell das Abendessen fertig, danach aßen wir und spielten im Anschluss noch ein Stündchen mit Tim.
Nachdem ich den Kleinen später ins Bett gebracht hatte, blieben Pam und ich auch nicht mehr lange auf. Morgen ging es für mich ja auch wieder früh raus.

2 Kommentare zu „35. Warten, warten, warten

Hinterlasse eine Antwort zu Dineros Antwort abbrechen