Kapitel 29 – Böses Erwachen

Wenn wir schon mal vier Trucks auf dem Hof hatten, wollten wir sie auch nutzen. Also besetzten Julian und Marlon am Montag jeweils alleine den Magnum und den Hi-Way. Ich wartete noch ab, bis Chris und Timo fertig mit ihrer Vorbesprechung waren. Für Timo ging es diese Woche vor allem um Frachtpapiere und demnach mit vielen Ladestellen auch viel um Rangieren. Als sie weg waren und die Ausfahrt aus der Halle nach vorne frei, setzte ich mich dann in Ruslans Scania.

Bald darauf war ich mit einem Tanktainer Quecksilber auf dem Weg in den Süden. Die 90er Generation Trucks hatte ich dank der Mahlerschen Finanzkrise verpasst. Es begann mit 80er Jahre Hartplastik-Iveco mit Armaturenbrett vom Format Gerüstbohle – auch wenn der TurboStar dank einer abgewinkelten Konsole mit ganzen 6 dadurch besser erreichbaren Schaltern und integriertem Funkgerät mit Mikrofonhalter neben dem Lenkrad für seine Zeit ein sehr fahrerorientiertes Cockpit hatte, war das Design nach heutigen Maßstäben ziemlich… sagen wir mal linear. Danach war ich gleich auf die 2000er Kunstleder-ERF mit PKW-Style Cockpit umgestiegen.
Hier saß ich im erkennbaren Zwischenschritt. Ein Schaumkunststoff-Lenkrad saß vor einer Plastikwüste, die zwar kein Plastik mehr sein wollte, es aber auch noch nicht so richtig hinbekam, wie Wurzelholzfurnier auszusehen und auch noch noch ziemlich mit der Axt geschnitzt war. Dazwischen billige Hartplastikschalter, Anzeigen dem Zeitgeist entsprechend mit Klötzchen-Skala und ein paar Digitalanzeigen mit quietschgelb leuchtenden Flüssigkristalldisplays.
Abgerundet wurde das ganze durch jede Menge Plastik und Ruslans verzweifelte Versuche, dieses Meisterwerk der Spritzgusstechnik mit allerlei Gardinen und Fähnchen ein Bisschen wohnlich zu gestalten. Aus fahrerischer Sicht gab es eine Range-Doublesplit Dreigangschaltung, also die umständlichste Art, 12 Gänge zu verwalten.

Bei Montabaur steuerte ich den Rasthof an, wie immer Mittagspause vor 12. Einerseits war, wenn man um 7 Uhr startete, dann die Lenkzeit rum und andererseits entging man so der heißen Schlacht am kalten Buffet, die erst zwischen 12 und 13 Uhr einsetzte, wenn Fernfahrer, Familienurlauber und Reisebusse voller Senioren gleichzeitig das Restaurant stürmten.

Nachdem ich gegessen hatte, rief ich Chris an. „Hallo Ricky!“ meldete er sich. „Hallo Chris, wie ist die Lage?“ „Habe Timo Aachener Land ans Steuer gelassen, wir sind jetzt bei Lüttich. Er fährt noch ein Bisschen vorsichtig und wir spielen gerade rollende Verkehrsinsel mit 70 Sachen. Aber gerade mit einem Tanktainer voll Kerosin ist das ja okay. Ich habe ihm gesagt, er soll nur so schnell fahren, wie er es sich erst mal zutraut.“
„Bis wo hin müsst Ihr?“ „Brüssel, dann wieder zurück nach Dortmund und heute Nacht Heimschläfer.“ „Na immerhin.“ „Aber den Rest der Woche hat Judith uns auf Frankreichrundreise… Was ist das denn für ein Knallfrosch?“ „Wer?“ „Ein hirnfreier Sub von Dachser Food Logistics! Der Idiot versucht mal wieder schneller auszuliefern als sein Käse schimmelt! Ist hier gerade in seinem DAF mit 90 und Kriegsfanfaren an uns vorbeigeknallt! Wenn Begrenzer nicht vorgeschrieben wären, würde der schmerzfrei 130 fahren. Und hinterher ist wieder alles dicht, weil 90 immer noch zu schnell war und sein Truck quer über alle Fahrstreifen in der stabilen Seitenlage ist. Die anderen können doch auch vernünftig überholen!“
„Belgische Strafen tun leider nicht sehr weh. Das fördert die Raserei.“

Obwohl der Scania, wie schon der moderne R440 Streamline vor ein paar Wochen, problemlos die 80 hielt und in jeder Lage Drehmoment satt hatte, fühlte ich mich in dem alten Cockpit ein Bisschen entschleunigt.
Für die neuen Trucks galt auf jeden Fall der Werbespruch von Julians Lieblingsmarke. „Ein Truck ist ein Profitcenter.“ Sachlich waren sie geworden. Sicherlich auch besser, bequemer, größer, leiser. Aber man war in ihnen immer so schrecklich auf die Arbeit fokussiert, weil sich in dem Airbus-Cockpit, das einen im Halbkreis umarmte, alles auf den Fahrer fokussierte. Man sah nur noch nach vorne heraus, weil einen von der Seite das Mittelcockpit erdrückte.
Die Museumsflugzeuge und das Frankfurter Luftbrückendenkmal hatte ich schon lange nicht mehr so bewusst wahrgenommen wie heute, wo mir der Truck mal wieder mehr Freiheiten zur Seite ließ.

Mal sehen, wie er sich den Albaufstieg rauf machte, denn dieser Anstieg würde der Abschluss des heutigen Tages werden. Trotz seiner 16 Jahre schlug sich das Gefährt wacker und fiel deutlich weniger zurück, als ich erwartet hatte. Im einsetzenden Regen steuerte ich die Raststätte an und beendete den Arbeitstag. Chris hatte mir gesagt, dass sie erst nachts wieder zu Hause sein würden. Daher sprachen wir nicht mehr miteinander.

Als er am nächsten Morgen frühstückte, war ich schon wieder unterwegs. Sein Fazit des ersten Tages war so weit okay. Timo fuhr ordentlich, allenfalls noch etwas zurückhaltend, was aber für einen Frischling okay war. Die eine oder andere Illusion vom Traumberuf war wohl schon nach wenigen Stunden auf der Strecke geblieben, aber er war keinesfalls verzweifelt, auch wenn der erste Tag gleich mal, Fahrzeit und Lenkzeitunterbrechung zusammengerechnet, 15 Arbeitsstunden von Abfahrt bis Rückkehr zur Garage gehabt hatte.

Für Ruslans Scania wurde es nun ernst. Der Aufstieg ins Karwendelgebirge forderte den Truck, aber auch hier brach die Geschwindigkeit nicht nennenswert ein.

In Innsbruck tauschte ich mein Quecksilber gegen Sanitätsartikel nach Bozen, eine unspektakuläre Brennerquerung. Von dort wollte ich noch mit Elektronikbauteilen bis nach Villach. Eigentlich problemlos zu schaffen.
Auf der Strecke wurde es allerdings mit der Zeit ziemlich haarig, vor mir machte das Transportunternehmen zur Sonne mal wieder einen Parkplatz aus der Straße. Der zockelte ernsthaft mit 20 den Berg rauf. Hier würde vermutlich sogar Timo in seiner ersten Arbeitswoche zum Überholen ansetzen wollen, wenn man es denn von der Streckensicht könnte…

Am nächsten Tag ging es dann auf die Reise von Villach nach Strasbourg. Erst einmal wollten die 440 skandinavischen Kaltblüter gefüttert werden. Wie ihre lebenden Gegenstücke zogen sie vielleicht jede Last ohne Probleme bergauf, aber sie standen auch genauso gut im Futter.

Da es weit und breit keinen Rastplatz in der Gegend gab und ich weder Lenkzeit verschwenden wollte noch sie überschreiten, blieb mir nur die Chance, einen Platz für die Nachtruhe zu finden, indem ich den Truck in einem Stuttgarter Gewerbegebiet an der Mauer eines Industriebetriebes abstellte.

In Straßburg folgte eine Anschlussfracht Diesel nach Frankfurt zu einem Sägewerk.  Die Tour nach Bremen, die darauf mit den Baumstämmen nebenan folgte, war mal wieder eine Zeitdruck-Nummer. Die Nacht war kurz und schon um 20 nach 4 war ich wieder auf der Piste.
Trotz einer Baustelle kurz vor Bremen, die zu einem Umweg über Land zwang, kam ich pünktlich beim Kunden an. Nun erwartete mich nach dem zweiten Frühstück nur noch eine Rückreise ins Ruhrgebiet, abliefern und die Fahrt nach Hause.

Ich war der erste, also erledigte ich die Pflichtarbeit und machte den Truck innen und außen sauber. Dann fuhr ich einkaufen. In der Zwischenzeit war der Iveco in der Halle angekommen und tropfte noch vom Abkärchern. Dafür waren Marlon, Judith und Judiths Nissan verschwunden.
Ich übernahm also den Küchendienst. Als ich schon die Lasagne aufschichtete, kam Julian hoch. Der Magnum stand also nun auch blitzsauber in der Halle.
Jetzt fehlten nur noch Chris und Timo mit dem Premium. Ich schaute auf der GPS-Ortung nach. Sie waren kurz vor dem Ziel in Recklinghausen. Also dürften sie gegen halb acht hier sein und mussten dann noch mit den „gelben Engeln“ (Kärcher und Dyson) den Truck auf beiden Seiten des Blechs sauber machen.

Als sie nur noch wenige Minuten entfernt waren, beschlossen Julian und ich, Empfangskomitee zu spielen. Ich drehte den Backofen an und wir gingen die Treppen runter. Kurz danach rollte der Renault auf den Hof, Timo saß am Steuer und Chris zeigte schon auf die Hofecke, wo der Ablauf zum vorgeschriebenen Ölabscheider war.
Sie stiegen aus und breit grinsend verkündete Chris: „Willkommen in der Realität eines Truckers, Lektion 22. Nach der Tour wird der Truck abgespritzt und ausgesaugt!“

Also beseitigten sie mit dem Hochdruckreiniger den Dreck auf dem Blech und fuhren dann in die Halle, wo der Staubsauger sich mit dem Dreck im Innenraum beschäftigen durfte.
Als die Reinigungsaktion fertig war, war es auch die Lasagne. „Kommst Du mit rauf zum Essen, Timo?“ „Gerne.“

Natürlich wurde aus dem Abendessen ein kleines Personalgespräch. Chris war zufrieden, Timo hatte sich gut in das Thema Frachtpapiere und Entladestellen eingearbeitet, um das es in der Woche gegangen war.
„Und bei wie vielen der 22 Lektionen über die Realität eines Truckers hast Du Deine Entscheidung bereut?“ „Bei keiner.“ „Zumal da auch die eine oder andere Blödsinnslektion bei war wie eben das Saubermachen.“ „Ich habe meinen Traumjob, nach der einen Woche bereue ich es jedenfalls nicht. Gestern und heute habe ich mich auch schon viel sicherer gefühlt, ich bin in einer Woche so viel LKW gefahren, wie vorher mit dem Auto in 3 Monaten.“
„Und, mit dem Renault kommst Du zurecht?“
„Ja. Ein paar Sachen waren verglichen zum Scania G ungewohnt zu bedienen. Aber kann man sich dran gewöhnen.“ „Trotzdem mal so gefragt. Wenn Du Dir einen aussuchen dürftest – was wäre da im Kühler? Eine Raute oder doch eher ein Greif?“ „Keins davon. Wenn ich schon aussuchen darf ein Löwe.“

„Als nächstes geht es dann mit mir auf Langstrecke.“
„Wohin?“ „Osteuropa, erst mal Ostrava.“ Chris schlug sich mit der Hand vor die Stirn. „Das hat Judith ja perfekt hinbekommen. Mit dem halben Polen durch Frankreich und mit dem halben Franzosen ins polnisch-tschechische Grenzgebiet.“

Bevor es dazu kam, sollte es aber erst einmal um eine andere Stadt dicht an der tschechischen Grenze gehen, Liberec. Wenn wir schon mal zu Hause waren, konnten wir ja auch mal zur Eishockey-Champions-League nach Köln. Zumindest Julian, Chris und ich.

Das ging zwar erwartungsgemäß in die Hose, immerhin war Tschechien in dem Sport eine Macht und Deutschland vielleicht als Schwellenland zu bezeichnen. Allerdings schlugen sich die Kölner am Anfang überraschend gut und am Ende eher selbst, indem sie nach einem Rückstand einfach nur zu nervös wurden und noch zwei Dinger rein gewürgt bekamen.

Sonntagabends hatten wir Timo noch zum Abendessen eingeladen und machten unsere Besprechung für die Woche. Julian und Timo wollten schon um 4 los. Sie fuhren auf Langstrecke und mit ausgedehnten Lenkzeiten. Bochum – Ostrava – Neapel – Hamburg – Bochum. Das hieß jeden Tag knapp 18 Stunden rollende Räder. Mehr machte keinen Sinn, denn alles über 45 Stunden Wochenlenkzeit je Fahrer würde anderswo fehlen, weil dann die maximal 90 Stunden in 14 Tagen zum Problem wurden.

Da die Trucks blöd sortiert standen, wollten wir alle um kurz vor 4 aufstehen, wenn die beiden los fuhren, schnell den Scania, der vor dem Premium stand, raus fahren, uns in Ruhe duschen, frühstücken und dann wären wir wohl kurz nach 5 auch unterwegs. Chris wollte unbedingt den Scania fahren und wir beide wollten unbedingt zusammen fahren. Also hatte der Magnum, der auf der anderen Bahn hinten stand, diese Woche Pause.

Als wir unten ankamen, stand gegenüber ein Dachser Kühler mit einem blau-schwarzen DAF davor. Der Fahrer machte wohl Schlafpause. Chris und Timo sahen sich an: „Ist das nicht…?“ Kurz darauf schlichen sie um den Sattelzug und kamen zurück mit dem Fazit: „Das ist der Typ, der mich bei Lüttich angehupt und beschimpft hat.“ Julian streute dumme Gedanken ein: „Und ihr habt nicht mit der flachen Hand gegen die Kabine geschlagen?“
„Untersteht Euch…“ Ich wollte keinen Krieg der Landstraße, an dem wir irgendwie beteiligt waren. Leider stand ich wohl alleine mit der Meinung da, wie sich in den nächsten anderthalb Stunden zeigen sollte.

Wir waren wieder in der Halle, Timo kletterte hinters Lenkrad des Premium, Julian auf den Beifahrersitz. Der Motor sprang an, Licht an und der Truck rollte aus der Halle. Ich drückte den Schalter für das Tor, die beiden fuhren an auf die Straße.
Ein martialischer Schrei, erzeugt von mehreren bar Druckluft, zerriss die Nachtruhe von Bochum-Langendreer, das waren die Beduinenschreck-Zusatzfanfaren an unserem Premium gewesen.
Das Echo, das von der Halle gegenüber – oder dem DAF davor – reflektiert wurde, ließ das Rolltor vor uns zittern, das inzwischen komplett unten war. Chris meinte trocken „Hoppla…“ und ging die Treppe hoch. Hoffentlich waren in dem DAF noch die Scheiben drin.

Chris und ich machten uns fertig und um 10 nach 5 saßen wir selber im Truck, Chris am Steuer. „So, was haben wir hier?“ „Drei Grundgänge. Die Range mit dem Schalter vorne, das war bei Deinem Fahrschul-MAN der Druck zur Seite aus dem H raus. Split an der Seite. Schon mal gefahren?“ „Nein“ „Wenn Du im gleichen Gang splitten willst, kannst Du irgendwann den Hebel umschalten und zum Gangwechsel trittst Du einmal kurz die Kupplung. Wenn Du sowieso einen anderen Gang einlegen musst, auch vorm Schalten Schalter rum, Kupplung trittst Du dann ja sowieso. Eigentlich simpel. Splitten musst Du aber erst ab 9. Gang oder im Gebirge mal, unter voller Last vielleicht mal ab dem 7.“

Chris startete den Motor, machte die Fenster einen Spalt auf, um die frische Morgenluft nicht durch die Lüftung schicken zu müssen. Dann rollte er im 3. Gang zur Ausfahrt und auf die Straße. Direkt neben dem DAF von diesem Dachser-Sub würgte er mit zwei Zwischengasstößen, die die Sache unnötig verkomplizierten und einem Geräusch als wollte er Ruslans Truck in zwei Teile sägen, den 5. Gang rein. Und da war es wieder: „Hoppla…“
Mir war so was von klar, dass Chris diesen Gang butterweich rein bekommen hätte, wenn er nur wollte.
Der DAF-Fahrer riss die Tür auf: „Aber sonst geht’s dir gut du Pfosten, oder wie? Habt ihr ein Problem mit schlafenden Fahrern? Erst werde ich wach gehupt und dann hier so ‘ne Scheiße. Meine Fresse!“ Chris trat die Bremse, drückte den Knopf für den Beifahrerfensterheber und lehnte sich rüber: „Alles kommt zurück im Leben, Du Nasenbär! Vielleicht ist Dir das eine Lehre, Fahranfänger nicht mehr auf der Autobahn zusammen zu tröten!“
Dann fuhr Chris wieder an und ging glatt bis zur grünen Ampel durch die Gänge. 3 – 5 – Range wechseln – 7, nichts knirschte. „Musste das sein?“ „Auf jeden Fall. Du warst ja nicht dabei. Der hat herumgehupt und Timo mit Handzeichen beschimpft, der war danach so verunsichert.“ „Trotzdem. Nachher muss der wieder fahren und da sollte er schon ausgeruht sein. Und mit Timo habe ich noch ein größeres Hühnchen zu rupfen. Die Fanfaren haben gefühlt alle Stadtteile östlich vom Hauptbahnhof wach bekommen.“

Chris verteidigte Timo und sich, ich machte ihnen Vorwürfe. Danach wurde es sehr still im Fahrerhaus. Ich war sauer auf die Kindsköpfe Timo und Chris, Chris war sauer auf mich, weil ich sauer auf ihn war. Und hinter uns war es explosiv, 22 Tonnen Sprengstoff.
Da wir uns auch zum Abend noch recht wenig zu sagen hatten, wollte ich nicht wie sonst immer nach drei Fahrzeitblöcken auf unserem obligatorischen Rastplatz bei Orleans die Nacht einläuten. Wir hatten ja noch genug Fahrzeit, also fuhr ich auch noch mal einen Block. Während wir uns immer noch eher wenig zu sagen hatten, beobachtete ich das Spiel der Sonnenstrahlen in den Gardinenkordeln.

Und so wachten wir am nächsten Morgen bereits kurz vor Bordeaux auf. Wir gingen in die Stadt, wo es in einem Einkaufszentrum ein für französische Verhältnisse brauchbares Frühstück gab.
Mit einer Nacht Schlaf dazwischen hatte dann Chris auch ein Einsehen: „Du hattest Recht, Ricky. Die Aktion von mir war bescheuert.“ „Schon gut. Wir haben uns einen Tag damit versaut. Ich finde es aber erstaunlich, wie weit wir dadurch gekommen sind, weil ich einen vierten Fly gefahren bin.“ „Marlon und ich rechnen sowieso gerade die Firma durch. Wir müssen das noch mit mehr Zahlen untermauern, aber wir werden wohl effizienter werden müssen.“

Er riss die Oberfläche unter den Zahlen an und plötzlich waren wir zur Pause an der Grenze, wo wir uns mal anschauen konnten, was die Entwicklungsabteilung bei Scania in den letzten 19 Jahren so gemacht hatte.

Auf den langen, flachen Anstiegen war ich immer wieder überrascht, wie gut der gerade mal 440 PS starke Scania das Tempo hielt. Hier hatte unser auf 483 PS aufgeblasener, kleiner Stralis damals mit seinen 11 Litern Hubraum mehr zu tun. Der 500er mit großem Motor stand auf dem Abschnitt noch an. Im einsetzenden Feierabendverkehr von Valladolid half das dann aber auch nicht mehr weiter.

Bei einsetzendem Regen und aussetzendem Fahrkönnen von irgendwem weit vor uns in der Wand aus aufgewirbeltem Wasser beschlossen wir irgendwo im nördlichen Zentralspanien, dass es für den Tag genug sein sollte. Wir lagen immer noch einiges vor unserem Plan.

Am nächsten Morgen ging es durch die weite Landschaft Zentralspaniens. Wir waren schon um kurz nach halb sechs aufgebrochen und so erlebten wir mal einen Sonnenaufgang während unserer Tour.

Gegen Mittag waren wir in Cordoba und lieferten unseren Sprengstoff bei ENI ab. Die Rückfracht war unspektakuläre Elektronik, die wir bei DHL abholten. Auch auf der Rückfahrt fielen uns einige markante Gebäude links und rechts der Straße auf. Schade, dass wir nie Zeit hatten, sie uns anzusehen.

Zwischen Madrid und Valladolid endete der Mittwoch wieder im Regen. Am nächsten Morgen, dieses Mal sogar schon um 5 Uhr, bot sich ein spektakulärer Anblick über das weite Tal neben der Raststätte im Morgenrot.

Wieder mit 4 Abschnitten schafften wir es bis hinter Paris. Der Freitag würde nun kurz werden. Und tatsächlich, gegen 15 Uhr rollten wir als erste auf den Hof. Ich rangierte den Scania rückwärts vor den Magnum.

Als wir ins Büro kamen, begrüßte uns Judith und überreichte uns dann einiges, was eingegangen war. Chris hatte sich schnell mit unseren Spesen eingeschlossen und wollte sich dann mit den Zahlen weiter befassen. Marlon würde ihm gleich dabei Gesellschaft leisten. Daher setzte ich mich statt an meinen an Marlons Arbeitsplatz. Unsere Programme funktionierten mit persönlichem Login sowieso von jedem Firmen-PC ohne Einschränkungen.

Zu erwähnen unter den Sachen, die angekommen waren, war ein Paket, das persönlich abgegeben worden war von einem Patrick Schütz, Inhaber der Firma Sachsen-Trans. Ich öffnete es und auf einem soliden Fundament aus Bier und Wein lagen ein Modell des DAF, dessen Fahrer wir Montag Nacht zweimal so unsanft geweckt hatten und ein Brief „An Euren jüngsten Fahrer“, was mit fast genau 49 Wochen „Vorsprung“ Timo war. Auf einer der Bierflaschen war das Etikett mit einem Freundschaftsangebot überklebt.

Dann griff ich zum zweiten bemerkenswerten Posteingang, einem Liebesbrief vom Ordnungsamt der Stadt Bochum. „Ein Fahrzeug Ihres Unternehmens gab am 25.08. gegen 4 Uhr morgens ein außergewöhnlich lautes Schallzeichen beim Verlassen des Firmenhofes ab, das geeignet war, die Nachtruhe der Anwohner zu stören, welche den Vorgang daraufhin bei den Behörden zur Anzeige brachten.“ So viel Beamtendeutsch konnte ich dann auch, Timos Fanfaren-Einlage hatte uns eine Anzeige wegen Ruhestörung beschert.

Ich schaffte das Paket in den Besprechungsraum und sperrte es in den Schrank, auf dem die beiden großen Modelltrucks standen. Dann wartete ich darauf, dass das letzte – und inzwischen aktenkundig lauteste – Fahrzeug der Flotte heimkehrte.

Julian fand mich an Marlons Schreibtisch vor: „Hallo Ricky. Was machst Du denn hier?“ „Ich warte auf Dich, erst mal nachträglich herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.“ Unser zweitjüngster Fahrer war nämlich gestern 22 geworden. „Dein Bruder hat mich vertrieben, um mit Chris ungestört zu rechnen. Aber wir haben auch was gemeinsam zu bearbeiten.“

„Timo, machst Du mal bitte die Tür zu und nimmst Dir einen Stuhl?“ Er wurde schlagartig bleich und tat wie aufgetragen. Das schlechte Gewissen funktionierte jedenfalls. „Hast Du eine Idee, was das sein könnte?“ Ich hielt den Brief mit dem Stadtwappen hoch. „Ja, ich befürchte schon…“ Geknickt sah er auf den Boden vor sich.
„Richtig geraten, wenn Du antworten wolltest, was ich denke. Eine Anzeige wegen Ruhestörung. Nach einer Woche eine reife Leistung.“ „Tut mir leid. Ich habe mich so über den Kerl geärgert, als ich mich noch nicht an den Sattelzug gewöhnt hatte und vorsichtig gefahren bin. Ich hab einen Schreck bekommen und hätte fast das Steuer verrissen. Und dann hat er mir mit Handzeichen gedroht. Als dann der Truck da gegenüber stand, sind mir die Pferde durchgegangen. Das war’s dann wohl?“ Seine Stimme war ziemlich kläglich und leise, ab er bekam Unterstützung: „Nein, da wäre ich entschieden gegen. Du hattest die Hand lange genug an der Kette für die Zusatzfanfaren, bevor Du gezogen hast und ich habe nicht eingegriffen.“

Ich dachte an meine ersten Tage zurück. Ich hatte mich beim Einparken ziemlich ungeschickt angestellt und bei meinen Einparkversuchen in eine recht schmale Lücke den LKW-Teil einer Raststätte für vielleicht 3 Minuten lahm gelegt.
Während ich geschlafen hatte, hatten sich einige Fahrer den Spaß gemacht, mich komplett zuzuparken. Ich musste fast eine komplette Zuglänge rückwärts, bevor ich überhaupt die Tür vom Fahrerhaus aufbekam. Auf jeder Seite waren noch maximal 10 Zentimeter Platz. Um weiterfahren zu können musste ich dann hinter der Lücke auch noch für meine damaligen Verhältnisse knapp rückwärts einschlagen, um an dem Kollegen (-schwein) und seinem Zug vorbei zu kommen, der quer hinter mir geparkt hatte.
Heute würde ich das mit einem müden Lächeln in 2 Minuten machen und war weg, damals hatte ich geschlagene 18 Minuten Blut geschwitzt, während die Scherzkekse nach und nach aus ihren Kabinen kamen, um mir zuzugucken und dumme Kommentare abzugeben. Die Welt da draußen war in der Tat nicht geeignet für Frischlinge.
Und auch die Rache kannte ich, meine war noch viel bescheuerter gewesen. Einer der Typen war auch nach Finnland gefahren. Ich fuhr damals selber oft noch etwas langsamer als erlaubt, also holte er mich durch Zufall ein und setzte mit seinem eher mäßig motorisierten Volvo auf einer Überlandstrecke zum Überholen an. Daraufhin ließ ich die 480 PS meines TurboStar spielen und über Kilometer zogen wir mit 90 bis 100 Sachen nebeneinander her, bis ein ahnungsloser PKW-Fahrer aus einer Seitenstraße einbog und sich einem heranbretternden Volvo FH der ersten Generation auf seiner Fahrspur gegenüber sah. Dank der Vollbremsung des Truckers war es wohl bei einem Nasenstupser und verbogenen Stoßstangen geblieben, aber berührt hatten sie sich. So viel konnte ich im Rückspiegel erkennen.
Um Haaresbreite hätte ich damals also einen Frontalzusammenstoß bei voller Fahrt provoziert, der für die Familie in dem Lada Nova Kombi garantiert tödlich ausgegangen wäre. Verglichen damit war Timos Lärm ein echter Dummejungenstreich. Ich sah damals, genauso 21 Jahre alt wie Timo jetzt, feige zu, dass ich Land gewann und war froh, diesem Trucker nie wieder begegnet zu sein, zumindest hatte ich ihn nie wiedererkannt.

„Schau mich an, Timo!“ Er blickte widerwillig hoch, es war nicht zu übersehen, dass er heulte. „So schnell schießen die Preußen nicht. Versprichst Du mir, dass Du so einen Quatsch nie wieder machst?“ Er nickte scheu.
Ich schob Julian den Brief rüber: „Du bist ja die halbe Rechtsabteilung und hast in dem Truck gesessen, der gehupt hat. Bestimmt hast Du den Radfahrer viel besser gesehen als ich, der Euch betrunken entgegen gekommen und Schlangenlinien bis auf Eure Spur gefahren ist. Donald soll eine Stellungnahme dazu schreiben. Prüfen kann die Aussage sowieso keiner, also wird das Verfahren sicherlich eingestellt. Der Brief vom Anwalt wird 80 bis 100 Euro kosten, die Hälfte davon zieht Judith Euch jeweils vom Gehalt ab würde ich vorschlagen.
Wir sind hier in einem Mischgebiet. Auf der einen Seite ist zwar Gewerbe, aber in die andere Richtung Wohnhäuser. Noch mal so eine Nummer und Du kannst wirklich gehen. Verstanden?“
„Ja. Danke, Ricky.

Marlon öffnete die Tür und sah den verheulten Timo: „Oh, was ist denn bei Euch los? Eigentlich wollte ich ein kleines Vorstands-Brainstorming einberufen.“ „Alle rüber in den Besprechungsraum würde ich sagen. Dann rede erst mal ich, danach können Judith und Timo rausgehen und dann bist Du an der Reihe.“

Wir setzten uns um den Konferenztisch. „So, liebe Leute. Ich hatte einen keinesfalls langweiligen Nachmittag, dazu ein Bisschen Vorgeschichte Lütticher Art von Timo oder Chris.“ Timo legte los: „Den Mist habe ich gebaut, also kann ich auch erzählen.“ Er schilderte die Begegnung bei Lüttich an seinem ersten Tag und seine Rache mit der Fanfare. Marlon, der die Dinger bestens kannte, zuckte bei dem Gedanken zusammen, wie die nachts um 4 losgingen. Da er mal wieder bei Judith gewesen war, hatte er es nicht live mitbekommen.
Ich übernahm weiter: „Ich bin selbst als Fahranfänger auch mal von erfahrenen Kollegen terrorisiert worden und habe hinterher eine Nummer abgezogen, für die ich mich noch nach über 10 Jahren schäme, deshalb verstehe ich solche Rachegedanken. Verstehen heißt aber nicht automatisch auch Verständnis haben. Wir haben ein kleines Abkommen geschlossen. Timo ist verwarnt und macht nie wieder so einen Scheiß, Donald schreibt einen Brief an die Stadt mit einer Ausrede von einem betrunkenen Radfahrer, der die ganze Straße brauchte. Weil schon Erich Kästner geschrieben hat, dass derjenige, der eine Dummheit nicht verhindert, genauso schlimm ist wie der, der sie macht, teilen sich Timo und Julian das Anwaltshonorar. Wenn Donalds Rechnung kommt, bitte vom Gehalt der beiden abziehen, Judith.“
Ja, logischerweise waren auch wir Chefs nur Angestellte der GmbH, aber eben mit ein paar Rechten und Pflichten mehr.

„Und unser spezieller Freund mit dem DAF hat sich auch gemeldet.“ Ich machte den Schrank auf und holte das Paket raus. „Der jüngste Fahrer hier bist wohl Du, Timo.“ Ich schob ihm den Brief rüber. „Und dann bekommst Du ein Modell von seinem Truck. Stell es Dir auf den Küchentisch, damit Du immer an unser Abkommen denkst, bevor Du Montags losfährst.“ Er las den Brief und wurde noch mal verlegen: „Er hat sich bei mir persönlich für sein Verhalten bei Lüttich entschuldigt.“
„Und der nächsten Feier steht auch nichts im Wege, es hatte ja jemand Geburtstag. Ich zeigte kurz je eine Flasche Bier und Wein. „Den Wein sollten wir aber für etwas größeres aufheben als eine Geburtstagsfeier.“ „Ach, ich dachte ich wäre Dir das wert!“ Da ich keine Ahnung von Wein hatte – außer dass aus guten Weinfässern gute Whiskyfässer wurden, sah ich Marlon und Julian fragend an. „Das ist schon einer der etwas besseren.“
Chris hatte es erfasst: „Na dann haben wir wohl auch noch einen Brief zu schreiben und ein Paket zu schicken?“ „Wieso denn wir? Ich…“ „Nein, er ist noch mal aufgewacht. Weil ich mich, na ja, mit dem ungewohnten Scania-Getriebe genau neben seinem Fahrerhaus verschaltet habe.“ „Das war das einzige Mal auf über 2500 Kilometern persönlicher Fahrleistung in der ganzen Woche wohlgemerkt, dass Du den Gang nicht rein bekommen hast…“

„Mit einem Brief ist es dann aber nicht getan.“ „Da er offensichtlich Alkohol als Beigabe zu Entschuldigungen bevorzugt, hätte ich Euch aus meinem Abstecher zu Cadenhead’s von letzter Woche eine Flasche 14-jährigen Oban Single Malt quasi zum Einkaufspreis abzugeben…“ „Okay, machen wir das so. Timo, Judith, dann könnt Ihr jetzt gehen.“

Marlon fing an: „Wir haben mal noch die aktuelle Woche rein gerechnet, wisst Ihr wer uns da das meiste Geld eingefahren hat?“ „Nein.“ „Julian und Timo.“ „Was?“ „Ja. Ihr seid die ganze Zeit gefahren, habt auch mit Abstand die meisten Kilometer geschafft. Wenn man das über eine längere Zeit rechnet, verschenken wir eine Menge Geld durch unsere Bequemlichkeit.“
„Welche Bequemlichkeit?“ „Okay, Julian. Du bist mehr das Opfer. Durch unsere Wochentouren mit Start am Montag oft erst gegen 8 und Rückkehr am Freitag schon um 15 Uhr verschenken wir schon einiges. Da bin ich dran Schuld, weil ich bei Judith sein will. Wir werden in Zukunft die Woche stärker ausnutzen müssen und einmal im Monat wieder ein Wochenende auf Außenübernachtung machen.
Und nun zu unseren Iveco-Fahrern. Ihr seid gemeinsam unterwegs, habt deshalb keine Wochenend-Sehnsucht und übernachtet sowieso oft das Wochenende außen, aber treibt ein schönes Luxusleben. Tagesfahrzeitnutzung im Schnitt nur 3 Stunden mehr als man alleine maximal schaffen würde und nicht immer unbedingt das preiswerteste Hotel am Platz. Chris kennt die Zahlen ja genauso, da werdet Ihr auch Kompromisse eingehen müssen.“

Ein paar Ausdrucke mit Zahlen zeigten mir, dass Marlon und Chris Recht hatten.

Am Samstag machten sich Timo und Chris auf den Weg zur Post, unterm Arm ein gewisses Päckchen in Richtung Leipzig. Ruslan hatte sich kurz Kennzeichen und die Papiere seines Scania abgeholt und war zur Zulassungsstelle gefahren, inzwischen war er mit Überführungskennzeichen zurück und schraubte sie an. Seine Frau fuhr einen Ford Focus mit dem Logo einer Mietwagenfirma auf den Kennzeichenhaltern.
Er hatte sie und die Tochter kurz vorgestellt, aber die beiden mussten schnell weiter nach Köln zum Flughafen. Sein Sohn Alexander, genannt Sascha, war hier geblieben und würde die 3700 Kilometer lange Tour mit Ruslan zusammen im Truck fahren.
„Komm uns doch mal besuchen.“ Er steckte mir seine neue Visitenkarte zu. „Na ja, ist ja nicht gerade direkt hinter der Westgrenze.“ „Okay, Jelena ist Russin, aber auch aus dem Vor-Ural. Und ich bin Baschkire. Wir wollten wieder in diese Gegend. Russland ist groß und ein Vielvölkerstaat.“ „Wenn wir jemals so weit ins Land kommen, schaue ich vorbei. Versprochen.“

Ich erfuhr noch, dass Ruslan das Haus und den Firmenhof schon vor zwei Jahren bei einem Besuch in seiner Geburtsstadt ausgeguckt hatte und er den alten Truck hier nur deshalb noch fuhr, weil er, seit der abgeschrieben war, jeden Cent dafür gespart hatte, irgendwann Haus und Hof in seiner Heimat zu kaufen.
„Warum hast Du den denn dann nicht jetzt hier verkauft und kaufst Dir drüben einen anderen?“ „Ich verdiene ja Geld beim Umzug und mache die Fahrt unter Fracht. Ist ja auch mit den Kennzeichen ordnungsgemäß versteuert.“ „Fracht? Mit dem Embargo über Russland?“ „Nicht durchgehend. Jetzt lade ich in Wesel Käse nach Minsk, dann habe ich eine Anschlussfracht nach Moskau und von da geht es mit einer Fuhre Elektrogeräten nach Hause.“
„Anschlussfracht von Minsk? Was ist das denn geheimes, dass Du es nicht beim Namen nennst?“ „Käse?“ Er hatte sich nie viel Mühe gegeben, die Feinheiten der deutschen Sprache zu lernen. Aber diese Feststellung hätte ich selbst nicht besser nach sarkastischer Gegenfrage klingen lassen können. Dazu würde er bestimmt im Vollkreis grinsen, wenn die Ohren nicht im Weg wären. Schönes Handelsembargo…

Die zwei kletterten ins Führerhaus und da fuhr mal wieder ein Freund davon, zu dem ich die Freundschaft zwischendurch nie wirklich gepflegt hatte.

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Und da wäre dann auch eine weitere wichtige Figur der frühen Tagebuchzeit aufgetaucht. Patrick Schütz, die Hauptfigur in einem anderen Tagebuch. Der Autor (Patrick heißt er wirklich, Schütz aber nicht) wurde schnell zu einem guten Freund und wir haben später noch den einen oder anderen Crossover mehr geschrieben.

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