[KW 23/2021 Freitag, KW 24/2021] H-Kennzeichen? Genervt. Ende Land.

Freitag, 11.06.2021, Düsseldorf. Dong. Dong. Dong… Mein Wecker im Mobiltelefon lässt die Höllenglocken erklingen. Linkes Auge auf. Rechtes Auge auf. Ich überlege ob ich beide wieder schließe oder mich aus dem Bett schwinge. Dabei sitzen mir Engelchen und Teufelchen auf der Schulter, denn irgendwie war das letzte Bier gestern Abend scheinbar eins zu viel gewesen. Der Gedanke an einen frisch gebrühten Kaffee lässt dann aber doch das Engelchen gewinnen. Ich tapse ins Bad…

Es ist 07:00 Uhr und ich sitze mit meiner zweiten Tasse Kaffee, meiner Bürokraft und meinem Lageristen Ralf in meinem Büro. Wir halten unsere Monatsbesprechung, die wir sonst meistens als Online-Sitzung machen. Viel Neues gibt es aber nicht zu berichten. „Eva und Jenny haben mich letztens gefragt ob ich schon den Liefertermin ihrer neuen Trucks kenne.“ „Meine letzte Info für die beiden Scania 520S ist Ende November.“ „Das ist ja noch ein bisschen hin. Und wie war eure Entscheidung…“ „… die beiden alten Fahrzeuge nach Italien umzusiedeln?“ „Genau das.“ „Sandra hat sich da mit Vivien zu beraten und sind zu dem Schluss gekommen das wir aktuell in Neapel nicht erweitern. Und da die beiden Fahrzeuge auch schon älter als grobe Schnitt unserer Flotte ist werden wir die wohl verkaufen.“ „Na das passt ja. Sagt dir KI Nutzfahrzeuge etwas?“ „Nö. Nie gehört.“Ich hatte letztens einen Krysztof Iwanowski hier auf dem Hof. Der hatte was von ‚auf der Durchreise‘ erzählt und mich gefragt ob der Magnum zu verkaufen sei. Er hat dann jedenfalls seine Karte hier gelassen.“ „Hmm, ok. Kann ich mir ja mal anhören was er so bietet. Aber den Magnum bekommt er nicht. Ich mag den skurilen Legostein. Außerdem hat der noch viel zu wenig Kilometer auf der Uhr.“ „Du willst dem irgendwann ein H-Kennzeichen verpassen?“ „Vielleicht.“

Sonntag, 13.06.2021, Düsseldorf. Punkt 22:00 Uhr. Ich bin mit der Abfahrtskontrolle durch und gieße mir noch eben einen Kaffee in den Thermobecher. Auf geht’s – nächster Halt: Bremen. So zumindest der Plan.

Ich fahre auf die A44 auf und wechsele ein paar Minuten später am Dreieck Düsseldorf-Nord auf die A52 in Richtung Essen und kurz darauf am Kreuz Breitscheid auf dieA3, welche bei Oberhausen dann in die A2 aufgeht. Außer diversen LKW herrscht um diese Zeit im Ruhrpott Totentanz. Konzentration ist trotzdem angesagt, denn schon an der Abfahrt Essen-Gladbeck muss ich wieder auf die Bundesstraße wechseln; mal eben über die B224 bis diese dann wieder A52 heißt (eine Meisterleistung von mehrteiligem Flickenteppich auf der Landkarte). Ich beschleunige den rovfågel auf 82 km/h und lasse ihn dann entspannt gen Nordosten rollen. Der nächste Straßennummernwechsel ist dann am Kreuz Marl-Nord auf die A43.

Haltern. Dülmen. Kreuz Münster-Süd. Ich bremse ab, setze den Blinker rechts und wechsele auf die A1 in Richtung Bremen. Der V8 blubbert sein Lied und zieht den Zug wieder auf 82 km/h. Ich greife zu meinem Thermobecher und stelle fest, dass mein Kaffee inzwischen leer ist. Na gut… dann halt nicht. Ich werde jetzt nicht schon wieder bremsen.

Vechta. Wildeshausen.Groß Ippener. Ich schaue auf die Uhr und mir huscht ein Lächeln übers Gesicht. Zeittechnisch sieht das doch ganz gut aus. Den Autohof an der Hansalinie in Bremen sollte ich überpünktlich schaffen.

Montag, 14.06.2021, Bremen. Als der V8 verstummt ist es 02:00 Uhr. Vier Stunden bis Bremen aus dem Ruhrpott heraus… Tagsüber kaum zu schaffen.

Es ist 06:45 Uhr und ich bin im Fährhafen Puttgarden angekommen. Ich stelle den Tachographen auf Pause. Mit der 08:15 Uhr-Fähre geht es dann für mich weiter.

Ich setze den Blinker und fahre vom Sydmotorvejen ab auf den Parkplatz. Tachographen auf Feierabend. Ende Land: DK. Andere fangen um diese Uhrzeit gerade erst mit ihrem Tagwerk an. Ich ziehe die Gardinen zu und verziehe mich dann in die Koje. Ich schaue auf mein Mobiltelefon und sehe eine Kurznachricht von Sandra: ‚Ruf mich mal kurz an, wenn du Zeit hast.‘

Was ist denn jetzt kaputt? Sonst klingelt sie doch auch einfach durch, dafür haben wir doch die Freisprecheinrichtungen. Egal… Ich wähle ihre Rufnummer, es klingelt. Und klingelt. Ich lege auf und wähle die Rufnummer vom Büro. „hansekontor i Uppsala. Tania här.“ „Hejda Tania, Christian här. Eigentlich wollte ich meine Frau sprechen.“ „Die ist gerade mal da wo auch der Kaiser keinen Empfang hat.“ Ich pruste vor Lachen los. „Alles klaro. Sag ihr bitte das sie mich gleich zurückruft – ich bin mit Fahren erst mal durch und stehe auf Feierabend.“ „Ok.“

Ein Klingeln reißt mich aus dem Schlaf. Ich greife zum Telefon und greife daneben. Beim zweiten Versuch kriege ich es zu greifen. Ein Blick aufs Display verrät Sandra als Anruferin. „Hej min älskling.“ Ich kann ein Gähnen nicht unterdrücken. „Åh, nu väckte jag dig.” ”Macht nix. Ich hab ja zu Tania gesagt du sollst einfach anrufen. Hatte mich schon gewundert dass du vorhin ne Nachricht geschickt hattest.” ”Bei dir ging ja nur die Sabbeltante von der Mailbox dran…” ”Achso? Vermutlich genau die Fährpassage.” ”Wie auch immer… Ich hab da für kommende Woche ne Tour für uns beide zusammen. Mal wieder ein bisschen was ausgefallenes.” ”Hmm… Eurocombi-Tour?” ”Das ist ja schon Standard, zumindest hier bei uns in Schweden. Die Tour ist n dreierlei Hinsicht speziell… Ziel Nordkap. Zugfahrzeug: Freightliner Cascadia. Und das Ganze als Finnland-Combi, also eeeeeextra klang.” ”Oha. Und was wird nach da ober hingekarrt?” ”Ingenting. Es geht um Messdaten und Bilder.” ”OK. Bin ich gespannt drauf.”

Mittwoch, 16.06.2021, Uppsala. Ich rolle am IKEA vorbei und biege kurz danach auf das Gelände meines großen Lagers. Dort stelle ich meinen Auflieger nur ab und bringe noch fix die Papiere ins Büro – meine Lageristen dürfen dann nachher den Auflieger ans Tor setzten und das Stückgut, gesammelte Werke aus Jönköping, zur weiteren Verteilung runter ziehen. Für mich geht es jetzt noch kurz rüber zu meiner Halle wo ich den rovfågel neben Sandras Hauber stelle. Der V8 stellt das brabbeln ein und ich schließe das Hallentor. Ich schaue auf die Uhr. 01:42 Uhr.

Leise gehe ich hoch in unseren Wohnbereich und verkrümel mich ebenso leise ins Bett. Sandra schläft tief und fest., als ich aber meine Bettdecke zu mir ziehen will ernte ich ein Brummen.

Montag, 21.06.2021, Uppsala. Die vergangenen Tage waren irgendwie stressig. Sandra war irgendwie dauergenervt und das ihr Telefon ständig klingelte machte ihre Laune nicht besser. Als wir gestern Abend auf der Couch saßen ist mir dann der symbolische Hut hoch gegangen und ich habe sie direkt nach dem Grund ihrer Genervtheit gefragt – eine Antwort habe ich nicht bekommen.

Mein Wecker klingelt. „Älskling, res dig upp.“ Ich ernte ein genervtes Brummen. Große Klasse… das kann ja eine Tour werden. Ich gebe ihr einen Kuss und schwinge mich aus dem Bett.

Wir sind fast fertig mit dem Frühstück. Ich schaue Sandra an. „En kafe till?“ „Ja tack.“ „Was ist los mit dir? Die vergangenen Tage bist du nur genervt, gestern bekomme ich keine Antwort und heute geht es so genervt weiter. Ich hatte mich auf die Tour zum Nordkap mit dir gefreut. Aber aktuell…“ Sandra steht so abrupt auf das ihr Stuhl umfällt. Sie dreht sich um und geht schon zur Tür. Plötzlich bleibt sie stehen und ich höre sie weinen. „Älskling?“ Sandra dreht sich um und sagt dann sehr leise: „Es tut mir leid. Ich will dich nicht anknurren oder ignorieren. Aber irgendwie ist mir zur Zeit die kleinste Kleinigkeit zu viel. Ich habe das Gefühl nur noch zu funktionieren.“ Ich nehme sie in den Arm und gebe ihr einen Kuss. „En mer, tack.“ „Alles ist gut, Süße. Das hatten wir schon mal, du erinnerst dich?“ „Ja.“ „OK. Schieb die Gedanken mal bitte zur Seite. Die Firma läuft. Unsere Familien sind gesund. Wir auch.“ „Ja. Und trotzdem hab ich immer wieder so ein scheiß Gefühl, das irgendwas nicht richtig läuft. Und das du plötzlich einfach weg bist.“ „Warum sollte ich?“ „Weil du vielleicht eine andere Frau besser findest als mich. Mich und meine Stimmungsschwankungen.“ Ich muss schlucken. „Du zögerst so. Hab ich da etwa einen Punkt getroffen?“ „Nein – außer den mit den Stimmungsschwankungen. Damit umzugehen ist sicher nicht mal eben so getan. Aber auch kein Grund wegzulaufen. Ich würde mir nur wünschen das du mehr erzählst was dich bedrückt.“ „Ok, ich werde es versuchen. Förlåt för mitt humör de senaste dagarna.” ”Entschuldigung angenommen.” Sandra umarmt mich und gibt mir einen Kuss. Ich erwidere diesen. ”Tack. Wollen wir los?” ”Mhm.”

Wir gehen zum großen Lager rüber und beginnen mit der Abfahrtskontrolle. Der schwarze Freightliner, den wir für den Auftrag zur Verfügung gestellt bekommen haben, ist in Ordnung. Unsere Trailer aus der Niederlassung Helsinki ebenso. Sandra klettert auf der Fahrerseite hoch und legt ihre Fhrerkarte ein. Ich setze mich auf den Beifahrersessel und platziere meine Karte in Schacht 2, dann rollen wir schweigend vom Hof. Ich sehe meinem Schatz an das sie etwas bewegt, aber ich möchte ihr die Zeit gebe ihre Worte zu sortieren.

Sandra zirkelt das lange Ungetüm langsam aber sauber durch den Kreisverkehr – aber der nächste folgt sogleich.

Auch durch diesen fährt sie gekonnt hindurch und fährt auf die E4 in Richtung Sundsvall auf. Den Cascadia beschleunigt sie auf knapp oberhalb 80 km/h. Da die Trailer leer sind haben wir alle liftbaren Achsen eingezogen und der große Diesel hat leichtes Spiel. Es geht gen Norden vorbei am Storfjärden und wir verlassen Uppsala Län. Die E4 führt jetzt durch Gävleborgs Län vorbei an Gävle, diversen Seen und Söderhamn.

Im Radio läuft ‚Proud Mary‘ von Ike&Tina Turner, ein Song über einen Schaufelraddampfer aus New Orleans. Als der Titel vorbei ist schaltet Sandra das Radio ab. ”Älskling?” Ich schaue zu ihr rüber und schicke ihr ein Lächeln. ”Ja, hier.” ”Ich hatte mich ja vorhin schon bei dir entschuldigt…” ”Mhm.” ”Ich habe jetzt seit der Abfahrt überlegt wie ich es dir sage… Besser gesagt erkläre…” ”Nunja, Süße, du sprachst vorhin davon, dasss du Angst hast ich könnte eine andere besser finden…” ”Ja, habe ich. Aber eigentlich geht es dabei gar nicht um dich und mich.” ”Sondern?” ”Um Mama und Papa. Die beiden streiten in letzter Zeit nur noch. Ich habe mit Papa telefoniert und er sagt er will sich scheiden lassen und dann nach Berlin gehen.” ”Jävlar.” ”Genau das. Ich meine es sind doch Mama und Papa… Ich liebe sie doch beide.” Ich nicke nur zustimmend während wir bereits Hudiksvall passieren. ”Kannst du dir vorstellen, dass wir auch irgendwann an diesen Punkt kommen?” ”Schwer zu sagen. Grundsätzlich habe ich dir damals vor dem Standesbeamten ja mein Wort gegeben und du mir deins. Aber hundertprozentige Sicherheit…” ”Jag älskar dig.” ”Ich liebe dich auch. Was ich sagen wollte… mein kleiner Bruder ist nach etwas über einem Jahr wieder Single, seine Freundin ist mit dem Kind einfach auf und davon.” ”Dein Bruder hatte ein Kind?” ”Nein, das ist zwar erst im Laufe der Beziehung geboren, war aber nicht von ihm.” ”Wie auch immer… trotzdem blöde Situation.” ”Mindestens genauso blöd wie bei einem Bekannten von mir in Lübeck. Nach anderthalb Jahren hat er die Reissleine gezogen.” ”Wieso das?” ”Sie hat einen Hund mit in die Beziehung gebracht und sich dann am Ende nicht mehr drum gekümmert. Als Tagesablauf ein bisschen Arbeit, bisschen Haushalt und dann den Fernseher leer gucken… Auf jeden Fall irgendwie keine Hobbies und kein Ziel” Sandra lacht auf. ”Förlåt. Zumindest das kann uns nicht passieren. Fernseher als Lebensinhalt ist ziemlich… einseitig.” ”Ja det är det.”

Wir überqueren den Ljungan, ein knapp vierhundert Kilometer langer Fluss der durch die historischen Provinzen Härjedalen, Jämtland und Medelpad fließt.

An der ersten Abfahrt von Sundsvall setzt Sandra den Blinker rechts und fährt von der E4 ab. Am Fuße der Rampe zieht sie die Feststellbremse, tauscht im Tachographen die Fahrerkarten und räumt den Fahrersessel. Hinter uns hupt es. Ihr huscht das ihr typisch freche Grinsen übers Gesicht. Dann gibt sie mir einen Kuss.“Tack för att du var där.” Ich rutsche nach links hinters Lenkrad und löse die Bremse. ”För dig alltid.” Sandra stellt das Radio wieder an und sucht den Sender BanditRock.

17:00 Uhr. Ich fahre in eine Haltebucht am Straßenrand. Der lange Zug passt gerade eben so rein. Da der Überwachungskollege Tachograph aber schon beinahe heiser vom piepsen ist muss das jetzt nach etwas über viereinhalbstunden Fahrt einfach gehen. Wir tauschen wieder die Plätze. Kurz darauf sind wir wieder unterwegs.

”Was ich dir noch gar nicht erzählt habe… ich hatte vergangene Woche einen Anruf von DAF Berlin. Es wird ja demnächst die neue Baureihe vorgestellt und der Händler wollte mir schon vorab die Möglichkeit der Vorbestellung geben.” ”Hast du die genutzt?” ”Ja. Für Katie und Herbert gibt es im November jeweils einen XG+. Die beiden sind in Berlin die Kilometerkönige.” Ich muss lachen. ”Sind ja auch die beiden einzigen, die den Fernsehturm nicht täglich sehen. Welche Farbe hast du gewählt?” ”Katie hat sich unser grau gewünscht. Herbert hat sich für die Farbe vom gelben Riesen entschieden. Bei der Felgenkombi gibt es wie immer schwarz mit roter Nabe und verchromte Muttern. Herbert hätte gerne polierte Alus gehabt.” ”Das wird es nicht geben.” ”Das habe ich ihm auch so gesagt. Gegen eine Kabine in Kundenfarbe kann ich nichts sagen, aber ein bisschen CI muss sein.”

Dienstag, 22.06.2021, Muonio. Nachdem Sandra vorhin etwas über drei Stunden von Lövånger nach Töre als ihren zweiten Block gefahren hatte bin ich in meinem zweiten Block jetzt schon in Finnland angekommen. Es ist Punkt Mitternacht. Ich setze den Blinker und fahre auf einen kleinen Parkplatz mit Kiosk der zur Ortschaft Muonio gehört. Der Cascadia verstummt. Sandra trägt im Tachographen noch den Feierabend ein. Ende Land: FIN. Wir machen uns schnell fertig für die Nachtruhe und verkrümeln uns dann in die Koje.

Es ist kurz vor 09:00 Uhr. Wir sitzen vor dem langen Zug und frühstücken. Sandra schaut auf die Uhr. „Wir haben noch gut zwei Stunden bis wir wieder los fahren. Wollen wir noch eben runter an den Etuväylä?“ „Na klar. Jetzt ne Runde Kajak fahren wäre toll.“ „Mhm. Platz genug für unsere beiden hätten wir auf der Tour ja gehabt. Nur dran gedacht hat keiner.“

Kurz vor 11:00 Uhr sind wir wieder zurück am Rastplatz. Ich mache uns noch schnell Kaffee fertig. Anschließend machen wir zusammen die Abfahrtskontrolle.

Sandra löst die Feststellbremse und setzt den Blinker. Mit Bedacht zieht sie auf die E8 gen Norden. „Kafe tack.“ Ich gieße unsere Thermobecher voll und reiche Sandra ihren herüber.

Kätkäsuvanto. Sonkamuotka.Palojoensuu. Sandra schwenkt den Zug erst nach links um dann langsam nach rechts abzubiegen. Auf der Route 93 geht es nun weiter bis nach Enontekiö. Dort folgen wir dem scharf links abknickenden Verlauf der Route 93.

Kurz nach 13:00 Uhr erreichen wir die Grenze zu Norwegen. Eine Kontrollstelle steht hier nicht – nur ein Grenzmarker aus Feldsteinen. Als Straßenbezeichnung ist jetzt die E45 ausgewiesen.

Je weiter wir nach Norden kommen um so kurviger wird die Route. Das bremst natürlich die Geschwindigkeit und fordert bei unserer Zuglänge höchste Konzentration. Drei Stunden nach der Abfahrt hält Sandra mitten in Eiby. „Lass uns mal bitte wechseln.“ „Kein Problem, Älskling.“ Ich wechsele somit auf den Fahrersessel und Sandra kümmert sich noch eben um die Fahrerkarten.

Kurz vor Alta auf dem Raipasveien habe ich Spaß an einer Einhundertachtziggrad-Kurve nach links, gefolgt von einer Neunziggrad-Rechtskurve. Und noch eine um auf die E6 abzubiegen. Die Kreuzung bietet zum Glück ausreichend Platz um erst einmal nach links auszuschwenken.

Bei Olderfjord muss ich das lange Geschoss dann nach links auf die E69 zirkeln. Genauso abenteuerlich geht es entlang des Porsangerfjord weiter. Ich komme mit den zwei Aufliegern zwar rum, brauche aber inzwischen die komplette Fahrbahnbreite und einiges an Zeit– sehr zur Freude der Kollegen in Bus und LKW hinter mir.

Ich fahre durch den Nordkapptunnel. Sarnes. Honningsvag. Kurz vor 19:00 Uhr dann das Ziel dieser Tour: de nördlichste Punkt Europas. Ich stelle den Motor ab und den Tachographen auf Feierabend.

Neben uns hält ein Fahrzeug der norwegischen Polizei…

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